Neues vom Toselli

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Hallo an alle, die sich für das Toselli stark gemacht hatten!

Keine Angst, es ist nicht zerstört - ich habe es vor ein paar Tagen nur kurz auseinander genommen, um Fotos zu machen.

Ich habe ein Album mit dem Titel "Toselli-Details" erstellt und hoffe, daß ihr wisst, wie ihr da rankommt...
Es würde hier einfach zuviel mit den Bildern werden.

Ich bin jedenfalls beeindruckt vom Innenleben - obwohl es so ja nicht mehr funktioniert!

Das meiste ist wohl Handarbeit, fast jedes Holzteil am Korpus hat noch eine sichtbare 20 - alles maßgefertigt.
Auch die kleinen Hölzchen, die als Führungen oder ähnliches dienen - kaum was scheint vorgefertigt zu sein.
Die Luftknopfmechanik ist so simpel und sie hält...

Die Lederventile sind wohl geschrumpft, da sie an den Enden manchmal zu kurz sind und sie stehen teilweise extrem weit ab - aber das Leder ist immer noch sehr weich und flexibel, nicht verhärtet, wie man oft liest.
Und es ist überall gleich - das wäre bei einem Ventilwechsel viel später mal sehr unwahrscheinlich, daß es genau solches Leder gegeben hat?

Selbst das Wachs ist noch weich - obwohl es mir nach einer Erstbelegung aussieht, da es keine Abweichungen oder Überschneidungen gibt.
Wie kann das sein, wenn das Toselli so alt ist?
Und selbst wenn es mal neu gemacht worden wäre - jedenfalls nicht in den letzten paar Jahrzehnten...
Die Stimmplatten sind zusätzlich mit kleinen Haltern befestigt - oder wollte man die Sicherheit haben, daß es auch mit relativ wenig Wachs hält (ist nämlich manchmal ganz schön knapp bemessen).
Für die Stimmplatten gibt es verschieden Materialien - ist das normal, egal oder war nix anderes da?

ALLE Stimmstöcke sind 1-fix-3 draußen und nach dem Einsetzen wieder fest: sie werden an einem Ende unter ein Holz geschoben und am anderen Ende wird eine Blockierung auf das Holz gedreht - nix wackelt, außerdem wäre das nachjustierbar oder austauschbar.

Ich als Laie habe also ALLE Stimmstöcke in Sekunden ausbauen können - man liest immer, daß es so schwer mit dem Stimmen sei, weil man nicht rankommt: das Ausbauen kompliziert sei und man im Stimmstock stimmen muß, was sehr mühsam ist.
Das komplette Einbauen hat nur wenige Sekunden länger gedauert, weil ich noch die Kunststoffstreifen von den Registern einfädeln musste.

WARUM ist man denn von dieser Art Einbau abgekommen?
Das müsste doch auch für kompliziertere Varianten gehen - wenn man von unten nach oben aufbaut?
Heute gäbe es ja sogar weit bessere Möglichkeiten, die Stimmstöcke nach dem Einsetzen gut zu fixieren und doch leicht lösbar zu lassen - ohne daß was ausleiern kann, wenn man es öfter macht.

Die Luftklappen im Diskant sind auch alle aus Holz, wie natürlich aus dieser Zeit auch die Tasten, die nur einen Kunststoffbelag haben.
Allerdings gibt es kaum eine Aufschlag-Geräuschpufferung - noch nie eine gute dagewesen oder komplett abgenutzt, flach geworden, ausgetrocknet?
Die Ventile der tieferen Töne im Bass haben obendrauf einen kleinen Blechstreifen, wie zur Stabilisierung.

Die sehr stabilen Klappen-Hebel haben keinerlei Schäden und auch das Verbiegen eines Hebels wegen eines sich im Weg befindlichen Registerknopfes ist absolut ohne Folgen geblieben - wegen der Materialdicke war alles robuster, oder?

Die Stimmzungen stehen auch teilweise weit ab und natürlich ist das Instrument auch nicht sehr sauber - ich hätte aber von den vielen Jahren schon mehr Dreck erwartet.
Eine kleine Stimmplatte im Diskant war abgefallen - ich habe sie in einer Balgfalte wiedergefunden.

Der Tastenhub ist sehr groß und wegen des doch fühlbaren Gewichtes nicht so angenehm leicht zu spielen.
Die Bassmechanik ist völlig in Ordnung, nur verschmutzt und eine kleine Schadstelle an einer Stange durch Korrosion / Oxidation.

Ich fand es toll, zu sehen, welche Luftlöcher in der Bassplatte geöffnet werden, wenn man die Bassknöpfe drückt.
Man könnte mit einer entsprechenden Beschriftung am Holz sich so ganz leicht alle Akkorde aufschreiben...

Die Balgstifte haben eine kleine Unterlegscheibe und so konnte ich sie mit einer banalen Kneifzange ziehen, OHNE Kratzer auf der Oberfläche zu riskieren.
Alle sind gleich lang und dick - man muß also nicht aufpassen, was wohin gehört.
Warum macht man das heute nicht mehr mit den Unterlegscheiben - sollen die Stifte möglichst unsichtbar bleiben?
Wenn ja, warum? Gehört doch zum Instrument?
Ganz abgesehen davon, daß einwirkende Kräfte besser verteilt werden, wenn die Auflagefächer größer ist.

Der Balg selbst hat ganz schön gelitten, würde aber recht gut reparierbar sein mit neuen Klebestreifen.

Die Einstellung und Fixierung für den Handriemen habe ich so noch nie an einem anderen Akkordeon gesehen.
Und das hält wirklich: denn unter der durch Rädchen andrückbaren Blechplatte ist eine Platte mit doppeltem Zackenrand.

So, ich hoffe, daß reicht erstmal als Info.
Wenn jemand noch etwas anderes, ganz Konkretes sehen möchte - einfach fragen!
Entweder gibt es das schon als Bild und ist nicht in der Auswahl für das Album dabei gewesen oder ich knipse nochmal auf Wunsch ganz gezielt irgendwas anderes.

Da das Toselli mit den ganzen Schäden oder (aus heutiger Sicht) auch Mängeln ein Mammutprojekt wäre, lasse ich es noch stehen und hoffe weiterhin auf eine andere günstige Gelegenheit, ein nicht so tolles Instrument weit mehr auseinanderbauen zu können - wo der ideelle Schaden nicht so groß ist.

Denn das Toselli ist ja doch - egal ob primitiv oder hinüber - ein handwerkliches Kunststück!
Und ich würde was dafür geben, wenn ich denjenigen noch kennenlernen dürfte, der das gebaut hat...

Lieben Gruß von Karin
 
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Hallo an alle, die sich für das Toselli stark gemacht hatten! Lieben Gruß von Karin
Und von denen gibt es sehr viele;
bin sicher, dass Du zu jedem der von Dir ausführlich geschriebenen Abschnitte kompetente Antworten erhalten wirst.

♥-liche Grüsse vom Frager Paul ♫
Essen, Trinken und Musik sind die vier schönsten Dinge im Leben.
Vom Optimisten aus gesehen, sind alle Realisten bereits Pessimisten.
Plane Deine Lebensphasen, sodass Du spielend 100 Jahre alt werden kannst;
aber geniesse sie, damit Du was gehabt hast wenn‘s morgen schon vorbei ist.
Die Vergangenheit kennen ► die Gegenwart verstehen ► die Zukunft meistern.
 
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Hallo Karin,

ja viele gute Bilder hast da eingestellt - da kann man viel drauf sehen ! Klasse!


Die Lederventile sind wohl geschrumpft,

Leder ist halt ein Naturprodukt und hat immer noch ein Eigenleben. Schrumpfen tun die meisten im Laufe der Jahrzehnte, etliche werden etwas härter, wiederum andere verziehen sich stark. Nach Jahrzehnten kann man da nix sagen, das s iss da dann schon ok. Übrigens wenn die sich verhärten, dann werden die nicht bockelhart, sondern nur ...härter. Das spürt man nicht so direkt , man merkt nur den Unterschied, wenn man den direkten Vergleich hat mit neuen und alten Lederventilen. Im Fall der Toselli dürfte das aber relativ egal sein. Das schrumpfen stört da stärker.


das Wachs ist noch weich - obwohl es mir nach einer Erstbelegung aussieht,...
Wie kann das sein, wenn das Toselli so alt ist?

Viele Instrumentenbauer mischen sich ihre Wachsmischung selber zusammen und schwören drauf. Heutzutage vermutlich eher nur noch sehr wenige, aber früher war das üblich. Und da gibt es natürlich alle möglichen Varianten. Nach den Bildern von den Stimmstöcken sieht es bei der Toselli aus, als ob er der Erbauer bei seinem Wachs den Schwerpunkt auf "abdichten" und nicht auf "kleben" gelegt hat und deswegen eine stark ölhaltige Wachsmischung zusammengemixt hat. Das fixieren sollten die Nägel übernehmen. Und fürs abdichten brauchte man dann nur relativ wenig Wachs. Es sind aber nicht alle Stimmplatten mit zwei Klammern fixiert und da ist wohl mal das Wachs unter Temperatur weicher geworden und dann durch einen Stoß die eine Stimmplatte eben rausgeflogen, da diese nur eine Halteklammer hatte. Die heutigen Wachse sind etwas anders - werden fester und übernehmen damit auch die Halteaufgaben, werden aber dafür nach ein paar Jahrzehnten hart und spröde.

Was nur besser ist? - kann man so und so sehen.

habe also ALLE Stimmstöcke in Sekunden ausbauen können - man liest immer, daß es so schwer mit dem Stimmen sei, weil man nicht rankommt: das Ausbauen kompliziert sei und man im Stimmstock stimmen muß, was sehr mühsam ist.

Klar, auch bei modernen Akkos sind die Stimmstöcke ratzfatz ausgebaut - das mit dem Aufwand kommt aus der Vielzahl der Stimmplatten und der Summe der Vorgänge:

Stimmung messen - Stimmstock raus - nachstimmen - Stimmstock einbauen - auf Stimmbalg setzen - nachmessen - Eventuell korigieren , also nochmals Stimmstock raus ...

Und das bei einem großen Akkordeon das so zwischen 240 und 350 Stimmplatten drin hat, das summiert sich und ist dan richtig viel Arbeit. Nimm einfach mal pro Ton 1 Minute an (bei einem geübten Stimmer)- der Tag ist schnell rum

WARUM ist man denn von dieser Art Einbau abgekommen?

Es hängt davon ab, wie die Akkokonstruktion aussieht.
Bei einem Cassottinstrument kann man da nichtschrauben, weil man ins Cassotto mit einem Schraubendreher nicht reinkommt. Da werden deshalb fixierbare Schieber oder gefederte Klammern genommen. Geht auch sekundenschnell.

Und bei den anderen Stimmstöcken sieht auch heute noch in aller Regel ähnlich aus. Nur nimmt man eine Halteklammer die mit einer Schraube von oben festgeklemmt wird - kann man noch feiner justieren. Das Gegenlager ist auch heute noch so: Stimmstock mit der Nase unterschieben und Gegenseite mit Halteklammer auf das Filz oder Leder niederdrücken fertig.

auch die Tasten, die nur einen Kunststoffbelag haben.
Allerdings gibt es kaum eine Aufschlag-Geräuschpufferung -

Die einfachen Instrumente hat man der Einfachheithalber mit "eingebautem Schlagzeug" gebaut und den Tasten keine Schlagdäpfung angedeien lassen. Ein Filz unter den Tasten ist aber problemlos nach rüstbar - insbesondere, wenn der Tastenhub eh relativ goß ist.

Für die Stimmplatten gibt es verschieden Materialien

Wie ist das gemeint?
Ich sehe Stimmplatten verschiedener Bauformen. Im Bass mit Gewichten versehen, teilweise mit in der Mitte freigeschliffenem Biegebereich für die tiefern Töne) und ich sehe unterschiedliche Größen für Bass und Diskant. Aber das ist soweit normal. Die müssen ja auch unterschiedliche Aufgaben erfüllen.

Die Stimmzungen stehen auch teilweise weit ab

Pauschal haben die tieferen Töne einen größeren Zungenspalt, als die hohen Töne. Ob und wie weit die eventuell zu weit abstehen, müsste man im Detail klären, wenn man die Dinger in die Hand nehmen kann und auch mal anspielen kann.

Auf jeden Fall steht das Toselli noch recht gut da - so weit man die Bilder ansieht. Da kann man gut wieder was draus machen. Und bislang bist du ja mit Bedacht vorgegangen. Wenn du weiterhin ebenso sorgfältig und überlegend weitermachst, dann wird das Instrument besser werden. Vielleicht nicht auf die Highendstufe, wie es vielleicht Profis und Könner der Materie hinbekommen würden - aber um das geht es ja gar nicht.

Jedenfalls bin ich gepannt, wie s damit weitergeht!

Gruß, maxito
 
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Wie ist das gemeint?

Es gibt silberne bzw. messingfarbene Stimmplatten (welches Material oder welcher Mix das ist, weiß ich nicht).

Hier kann man den Unterschied ganz gut sehen:

IMG_9221.jpg

...und den Tasten keine Schlagdäpfung angedeien lassen

Also unter den Klappen ist schon noch eine Schicht, aber vermutlich war die nie dick oder besonders weich.

IMG_9274.jpg

...wenn man die Dinger in die Hand nehmen kann und auch mal anspielen kann

Geklungen hat es fürchterlich... :eek1:

...werden die nicht bockelhart, sondern nur ...härter. Das spürt man nicht so direkt

Die Lederventile waren noch so weich, daß ich sie bis zum Ende aufrollen konnte - mit dem kleinstmöglichen Durchmesser, also wie um eine Stecknadel.

Jedenfalls bin ich gepannt, wie s damit weitergeht!

Ich auch - aber das wird dauern...
Erst möchte ich noch ein anderes, schlechteres Instrument "zerpflücken" und dann weiß ich vielleicht immer noch nicht, ob ich mich an das Toselli traue...ist auch eine Zeitfrage!
Auf jeden Fall gefällt es mir nun noch mehr und ich werde keinen "Brotkastendeckel" daraus machen! ;-)
HEILIGES EHRENWORT!!!

Im "schlimmsten" Falle bleibt es so, wie es jetzt ist.
Ich glaube, das wäre immer noch definitiv besser, als wenn es jemand in den Müll geschmissen hätte oder wenn es nur bei jemandem als "Vintage"-Deko stehen würde, der gar nicht weiß, was er da hat und es nicht schätzt!

Freue mich über die ausführliche Antwort und das Lob!
:)
Lieben Gruß von Karin
 
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Hallo, liebe Ratgeber!

Nun habe ich also am Samstag für einen Toselli-Ersatz erneut "zugeschlagen", als ein altes Akkordeon bei IBÄH für 10 € zum Verkauf angeboten wurde - mit der Beschreibung:
"...es kommen noch Töne raus, braucht etwas Reparatur!"
ALLERDINGS...:rofl:

Schon auf dem kleinen Anzeigenbild war zu sehen, daß die Bassmechanik zum Großteil versunken ist.
Das sagte mir, daß es ordentlich was abgekriegt hat und es sollten nun keine Skrupel aufkommen, es - wie schon oben geschrieben - zu zerpflücken.
Ich habe gleich Fotos gemacht - im Istzustand, ohne Putzen!

Es ist ein Primus (mehr steht nicht drauf) - weiß jemand (nur aus Neugier), welche Firma diesen Namen benutzt hat?


IMG_9512.jpg

Eine kleine Hilfe diesbezüglich ist evtl. diese Zeitbegrenzung:
Es MUSS ein Vorkriegsmodell sein (wenn die Akkordeonproduktion nicht noch unbekümmerterweise in den ersten Kriegsjahren weitergegangen ist), da es unter den Bass-Stimmstöcken (schön versteckt) einen Eigentümereintrag gibt mit dem Datum: 11.05.1945 - so wenige Tage nach Kriegsende kann noch keines neu produziert worden sein.


Besitzername von 1945.jpg

Ein Akkordeonbauer schreibt da auch keine Adresse hin.
Am Balgrahmen gibt es einen Eintrag, das könnte der vermutete Erbauer-Eintrag sein:
Kirbis, Potsdam
, leider ohne Datum.


möglicherweise der Instrumentenbauer.jpg

Das Instrument ist in einem erbärmlichen Zustand - viel schlimmer als das Toselli... und diesmal glaube ich auch an Dachboden- oder Kellerfund.
Habe ich aber nicht gefragt, weil es mir ja egal ist...


Bei der Bassmechanik gibt es so gut wie keinen Federeffekt mehr - Null Widerstand bei den Akkorden, fast alle rutschen beim Abstellen sofort auf den niedrigsten Punkt, nur die Grund- und Terzbassreihe ist noch in Ansätzen zu bedienen.

massenhaft eingefallene Knöpfe.jpg

Der Balg ist im Wolkenmarmordesign (wie viele Aktenordner) mit goldfarbigen Kalicostreifen - das gefällt mir sogar.


marmorierter Balg mit goldfarbenen Kalicostreifen.jpg

Allerdings ist er an einigen Stellen stark beschädigt und schon selbst repariert worden (inclusive Mottengespinst - aber da lebt nix mehr...).

Balgecke rechts unten.jpg

Jemand hat am Diskantverdeck die Gaze von außen angemalt und sie ist auch beschädigt.

Gesamtansicht Diskantverdeck.jpg Rückseite Diskantverdeck - Ausschnitt 1.jpg

Von den eigentlich schönen Perlmuttdesign-Tasten lösen sich die Beläge und stehen mächtig ab, sie lassen sich teilweise komplett abziehen. Auf dem zweiten Bild sieht man einen Teil des an der Außenseite des Diskants angebrachten Registerschiebers und gleich noch einen Schaden, wo die Beschichtung fehlt.

Tastenbeläge & Registerschieber.jpg Korpusschaden.jpg


An der Bassabdeckung ist die Gaze von den Motten wohl abgefressen worden, die Mechanik ist verrostet und verdreckt. Es fehlt auch schon was...
Hier gibt es wieder einen selbstkonstruierten Luftknopf-Hebel, wie beim Toselli.


verrostetes Bassgestänge mit Dreck.jpg Luftknopf-Hebel.jpg

Die Stimmplatten im Bass haben verschiedene Markierungen (aber nicht alle):
Bild 1: mit Schrägstrich links unten
Bild 2: mit römischen Zahlen
Bild 3: möglicher Wasserschaden?
Bild 4: Schimmel...
Bild 5: Dreck...


Markierung mit Schrägstrich.jpg Markierung römische Zahlen.jpg möglicher Wasserschaden.jpg Schimmel.jpg Dreck 2.jpg

Was mir bei den Diskantstimmstöcken gefällt, ist eine kleine Verbesserung gegenüber dem Toselli: hier haben die Stimmstöcke an den Enden eine kleine Blechkappe, die ein zu starkes Eindrücken des Klemmhebels verhindert und bei mehrmaligem Öffnen / Schließen damit ein nachfolgendes Lockerwerden.
Die Ventile sind auch hier geschrumpft, abgehoben, teils verschimmelt und viele Zungen haben Rost.


Blechschutz vor Eindrücken des Holzes.jpg

Ich denke, mit diesen Bildern ist allen klar, daß man da keinen Rettungsversuch startet.
Klanglich ist es noch viel schlimmer...
Natürlich bleibt es trotzdem ein ehemaliges "Kunstwerk" - wenn auch an einigen Stellen scheinbar etwas mehr Grobmotorik mit im Spiel war als beim Toselli...


Es hatte mit Sicherheit gute Zeiten und ist dann irgendwann wie ein Stiefkind abgeschoben worden und dürfte Jahrzehnte unsachgemäß gelagert worden sein.
Der vermutete Wasserschaden muß lange her sein, denn es ist alles trocken und trotz Schimmel auf einigen Ventilen müffelt es GAR nicht.


Es sind jetzt doch mehr Bilder geworden als ich eigentlich hier reinbringen wollte - es ist traurig, daß ein Instrument so vergammelt.
Aber nun dient es mir als Lehrobjekt... ich kann jetzt allerhand probieren und muß kein schlechtes Gewissen haben (nur ein bißchen Wehmut, da es mir den Respekt vor dem Alter und der Geschichte einflößt...).

Da schon zum Toselli so viele gute Tips kamen, brauchen hier nun keine neuen zu kommen.
Wenn ich trotzdem mal konkrete Fragen habe, kann ich mich ja melden.

Also - bis bald!

:hat:
Lieben Gruß von Karin
 
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