ich fühle mich nun etwas über den Tisch gezogen, habe der Beschreibung so geglaubt,
Aber nein ! Wieso denn!
Du hat doch, was du wolltest: ein leichtes Akkordeon, das auch noch gut klingt!
Und um das zu erreichen muss man sich anstrengen - das bekommt man nicht einfach so und schon gar nicht, wenn man einfach nur Holz rauswirft und statt dessen Carbon reintut. Das wird dann entweder schwerer, oder nicht so stabil. Also muss man da schon noch mehr machen. Da muss man sich schon anstrengen und auch genau hinschauen und genau nachdenken, was, wie benötigt wird.
Und das ist ein Aufwand - und den will sich eine Firma auch bezahlen lassen ... und das geht eben leichter, wenn man den Kunden auf einer passenden Wellenlänge erreicht - Carbon kennt jeder als Leichtbauwerkstoff (auch wenn fast keiner weiß wie man mit Carbon bauen muss, damit s auch leicht UND stabil wird) - das kennt jeder und wenn der Hersteller nun ein paar Teile aus Carbon baut, wo es sich anbietet und die dann auch noch vielleicht obendrein in guter Blicklage sitzen, dann kann man das dem Kunden leichter begreiflich machen warum man für das Akkordeon mehr verlangen muss. - Eben weil man mehr Aufwand reingesteckt hat, den der Kundevon außen aber leider nicht sieht. Der Kunde will aber für sein Geld was sehen... und weil Carbontechnik bekanntlich als etwas teurer gilt - macht mans halt über den Weg.
Aufwand wurde auf jeden Fall ins Instrument reingesteckt. Verarsche ist das also insofern nicht. Halt nur, weil man einen Effekt als Werbeträger davor hängt. Das ist so ähnlich wie die Geschichte mit dem Klangholz bei Victorias Poeta. Klingt für den Laien glaubhaft, hat aber mit dem Klang in dem Fall rein gar nichts zu tun - ist aber letzlich egal, denn die Kiste klingt trotzdem gut, verkauft sich so aber besser!
Und das ist dann schon auch vergleichbar mit der Arbeit die Balg hier mit der Supita gemacht hat - er hat viel Grips und Zeit reingesteckt, Teile ausfindig zumachen, die bei gleicher Funktion leichter sein können. Das ist die handwerklich konstruktive Aufgabe an der Sache.
Und ab der Stelle kämen jetzt dann die Marketing- und Werbefachleute, deren Aufgabe jetzt ist das Ergebnis und den Aufwand in Geld umzusetzen, das der Kunde dafür mehr zu bezahlen bereit sein sollte....z.B. mit einem Verdeck aus Carbon anstelle Alu...Die Firma und deren Arbeiter die ihre Zeit und Arbeit reinstecken, möchten schließlich auch von was leben
. Wobei der HZIMM es hätte wissen müssen
woher denn?
Ein HZIMM ist Meister im bauen von Akkordeons - aber er ist kein Material- oder Leichtbauexperte. Woher sollte er denn auch dieses spezielle Fachwissen haben Seine Ausbildung hat ganz andere Schwerpunkte (bei mir wars ein Teil meines Studiums - das wiederum hatte dafür aber mit Akkordeon nix zu tun!
) Also bleibt dem HZIMM erstmal gar nix anders übrig, als den Fachleuten des Herstellers irgendwie zu glauben. Und dem dann wiederum muss der Kunde wohl oder übel glauben, denn er hat meist auch keine weitere Wissensquelle.
Ist alles nicht verwerflich, denn das Ergebnis stimmt: Akko ist leicht und klingt gut.
Ist ähnlich wie bei der Gola: viel Mythos und halla walla drum rum das bisweilen so nicht unbedingt stimmt. Aber auch hier ist das egal, denn das Ergebnis stimmt: es ist trotzdem, wenn man das Halla Walla abzieht, unter dem Strich immer noch ein saugutes instrument.
Und genauso kann bzw. muss man die Arbeit sehen, die Balg hier gemacht hat: er hat dafür gesorgt, dass das Instrument deutlich leichter wird und auch sonst optimal funktioniert. Dafür war Balg zuständig. Fürs Werbe-halla-walla und so kommen jetzt die Werbefachleute dazu. Das ist jetzt deren Job. Dafür sind die jetzt zuständig.
(und darüberhinaus kommt im Hintergrund auch irgendwo die Arbeitsvorbereitung mit ins Spiel die schauen muss, wie welches feature mit den Machinen und Arbeitsmitteln im Werk umgesetzt werden kann)