Natürliches Ageing - wie viele Jahre muss ich spielen?

  • Ersteller 61er Dirk
  • Erstellt am
Hier mal ein kleines Youtube-Video zum Thema "geagte" Gitarre. In diesem Auftritt spielt Joey Burns eine Gitarre mit einem Loch (!) in der Decke ... ich denke, da hat er oder jemand anderes die Gitarre wahrscheinlich eine Zeit lang mit einer Münze o.ä. gespielt. Gut zu sehen ist das im Vidoe ca. ab 1:00 min.

Das beweist: Rock nutzt Instrumente gar nicht ab, Folk umso mehr :)

Hier kommt das Video (Joey Burns ist der Mann ohne Mexikanerhut):

 
Woran liegt das, Deiner Meinung nach?

Angenehmer weil .... der Custom Shop schon ganze Arbeit leistet und es dem Durschnittbürger sehr leicht macht eine Gitarre als "angenehm" zu empfinden. Sei es die Grundeinstellung, die Bünde ... usw. Auf einem 50 Jahre altem Arbeitsgerät muss man auch schon mal um das ein oder andere Manko herum spielen, was für den langjährigen Besitzer natürlich kein Problem ist . man hatte ja genug Zeit ;) und die Problemzonen verinnerlicht. Für den Durchschnitt schon - und auch wenn ich die 1962er schon mehrmals in der Hand hatte, bin ich nicht auf ihr eingespielt.

Ein Kumpel hat eine alte Ibanez, deren Bünde dringend Ersatz bräuchten. Er spielt einige Licks seit ein paar Jahren in anderen Lagen - ich komme mit dem Ding nicht zurecht. :mad:

==> eine frische CU ist meist erst mal angenehmer und Vertrauter ... die Erwartungshaltung meiner linken Hand und meines Spiel-Gefühles treffen sie ab Werk recht gut.

Der Ton ... auch wenn die CU auf einem hervorragenden Weg ist, hat die "Alte" den "Luftigeren Ton". Es schimmert etwas mehr. Ich persönlich schreibe dies dem gealterten Holz und den mit Sicherheit etwas anders gewickelten PU zu. Gerd hatte in seinem Statement drüben gesagt, dass sich der Ton besser unter den Fingern aufbaut. Das unterschriebe ich (und hatte gerade ähnliches erlebt beim Vergleich einer Dread gegen OOO Form einer A-Gitarre).

Gruß
Martin
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Auch alte und bespielte Instrument können noch recht gepflegt aussehen, hier ist mein 1963 JB, der natürlich Spuren des Alters und abgeschabte Stellen aufweist. Ob die Nitrolackierung ursprünglich mal blonde oder OW war, kann ich nicht beurteilen.

1963jb-18.jpg
1963-2.jpg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
@Bass Fan

Sehr schön! Das dürfte Blonde sein. OW war ja nicht transparent.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Hier muss ich energisch widersprechen!! Nicht jeder Polylack ist Fett! Mit den heutigen chemischen Möglichkeiten, den neuen Spritztechniken und Geräten ist es auch möglich moderne Lacke dünn zu lackieren. Nur, können muss man es! Und das mit Nitro freischwingend ist gelinde gesagt: Quatsch! Das in der Geburtsstunde der E-Gitarren Nitrolack verwendet wurde, hat nur einen Grund: Es gab keinen anderen brauchbaren! Ich habe bisher Gitarren mit allen möglichen Lacken bearbeiten lassen, der Nitrolack hat keine Vorteile, sondern nur Nachteile. Er ist gesundheitsschädlich und gefährlichbei der Verarbeitung, und ist teurer dazu. Eine künstliche Alterungsoptik (ist ja nur die Optik) erkennt man schon aus 50m Entfernung. Das war deutlich zu sehen auf den MM in Frankfurt, als Fender noch dort war. An den großen Wänden hingen Tele und Strats geaged, und es waren die Bilder, oder Muster der 3 "Künstler" zu erkennen, die dort am Werk waren. Wie Fingerabdrücke...Dazu die hochglanzpolierten Bünde im krassen Gegensatz. Wer sich so ein Teil anschafft, betrügt sich selbst, oder will anderen suggerieren, wie erfahren er ist? Wie lange er schon spielt? Das ist, als wenn ich mir einen Picasso als Druckversion an die Wand hänge, jeder weis, der kann nicht echt sein...
Das wollte ICH nun einmal loswerden. Das könnte mir Niemand bezahlen, das ich eine schöne, gute Gitarre anschließend wieder verhunze....


Da haste Recht murle...Nitro hat auch Nachteile - besonders die Verarbeitung geht nur mit strengsten Umweltauflagen. Und ja, Poly kann auch dünn aufgetragen sein. Aber das gibt es meiner Ansicht leider nur im oberen Preisbereich - die Klampfen für die "Normalos" haben das wohl eher nicht. Und wie geschrieben - so ein Polyteil wird im Grunde nie alt aussehen....und wenn, dann sieht das eher künstlich aus (wie Risse im Plastik-Glas) als an einer schönen Gitarre mit aufwenigem Relic - und dazu die Narben deiner eigenen Spielzeit obendrauf - dann wirds irgendwann auch die eigene Signatur der Alterung aufs schon vorhandene.

In jedem Fall so wie jeder mag - ich würde nur mal gerne Wissen wie die zukünftigen Kinder der jetzt jungen Mamas und Papas in sagen wir 30 Jahren reagieren, wenn man ihnen die erste E-Gitarre (z.B. MIM Std Tele mit Poly) vermacht und die Spuren der Zeit, voller Authentiziät eines echten Picasso natürlich, eher aussehen wie ein abgeplatzter Joghurtbecher :D Gut, nem geschenkten Gaul...
 
Ein Kumpel hat eine alte Ibanez, deren Bünde dringend Ersatz bräuchten. Er spielt einige Licks seit ein paar Jahren in anderen Lagen - ich komme mit dem Ding nicht zurecht. :mad:
haha, das hört sich nach meiner an. Die Hälfte des 7. und vom 9 - 14. Bd sind die Stäbchen nur noch aufgemalt, hat mich erst genervt, manchmal habe ich das Gefühl, dass genau das den Klang ausmacht. Wenn Du um den Ton kämpfen musst und es nur noch geht, wenn die Saite auf dem Holz liegt. Trotzdem kommt bald der 4. Satz drauf. Vielleicht bald, irgendwann....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn es etwas gibt was ich nicht nachvollziehen kann dann ist es dieser Relic Kult. Es ist doch völliger schwachsinn viel Geld für etwas ungepflegtes auszugeben. Gegen alt spricht ja nichts, solange es funktioniert und ordentlich aussieht. Ich versuche meine Dinge möglichst pfleglich zu behandeln und dazu gehört es eben auch dass die sauber gehalten werden. Wenn ich mir meine Strat anschaue und sie mich so hübsch anglänzt, erfreut mit dieser Anblick.
Neu ist die auch nicht und makellos ebensowenig. Betrachte ich mir die Instrumente von Mark Knopfler oder David Gilmour, so lässt sich erkennen, dass die Strat #1 schon einge Tage auf dem Buckel haben, aber dennoch nicht so "rotten" aussieht. Ich finde es auch ein wenig resepktlos so schöne Instrumente derart zu verunstalten zu müssen, wie es bei einigen Musikern zu sehen ist. Es st eine art Vintage-Missverständnis und zum anderen klingen sie auch nicht besser wenn man sie so rumgammeln lässt. Völlig daneben finde ich das Angebot neuer Dinge (nicht nur Instrumente) dessen Ziel es schon bei der Herstellung ist sie möglichst verrottet aussehen zu lassen. Ob Mode oder nicht, das ist doch völlig krank.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
...Ob Mode oder nicht, das ist doch völlig krank.

Na, ich würde tiefsinnig sagen: Angebot und Nachfrage. Wer's mag.

Übrigens meine ich, irgendwo mal gelesen zu haben, dass viele der Vintage-Gitarren bei weitem nicht so verratzt aussehen, sondern eher einen ziemlich gepflegten Eindruck machen. Im Wheeler-Buch über die Stratocaster ist auch ein Foto drin, welches massenhaft Gitarren einer der ersten US-amerikanischen Vintage Shows zeigt (Achtziger Jahre?). Auch dort machten die Gitarren einen sehr gepflegten, um nicht zu sagen, regelrecht neuwertigen Eindruck.

Allerdings ist das eben schon ein paar Jahre her. Sah man z.B. Eldon Shamblin seinberzeit mit seiner alten Strat - selbst die sah nicht so verratzt aus, wie es vergleichsweise viele heutige Strats sind. :gruebel:

Ich frage mich also, wo liegt bei "Zustand Vintage" die Wahrheit? Irgendwo zwischen "Neu" und "Rory Gallagher"? Oder hilft da tatsächlich die Industrie mit geschickten Marketing ein wenig nach? Ich weiß es nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Gillmour spilet ab und an eine #1 Strat, der man wohl asehen kann dass sie nicht neueren datums ist, jedoch gepflegt aussieht. David Knopfler hat auch ein paar von den Strats und Paula's aus den 50 und 60igern die aussehen als seinen frisch aus dem Custom Shop.
Genau daher verstehe ich diesen Pseudokult der "rotten Instruments" gar nicht - Mode hin oder her, es bleibt humbug.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich weiß, der Vergleich hinkt etwas, aber fällt mir dabei öfters ein...

Wie lange halten wohl abgetragene Jeans vs. neue Jeans, der gleichen Marke...?! ;)
 
Ich weiß, der Vergleich hinkt etwas, aber fällt mir dabei öfters ein...

Wie lange halten wohl abgetragene Jeans vs. neue Jeans, der gleichen Marke...?! ;)


Ich kaufe keine abgetragene Jeans. Jedenfalls wird durch das Sandstrahlen die Fasern geschädigt - sie wird nicht so lange wie eine unbehandelte Jeans.
Dass soll ja wohl auch der Sinn des Ganzen sein - der Rest ist Konsumunsinn und gehört zum kranken Verständnis von Mode.
Diese kaum noch mit Farbe verdeckten Bodies verhunzter Gitarren gehören auch zum falschen Musikverständnis einiger weniger, die glauben dass man mit Relic, Erfahrung im Spiel seiner Gitte ausdrücken kann. Es gibt auch sehr tief gelegte Autos, die kaum noch auf bundesdeutsche Straßne zu bewegen sind, ohne dabei großen Schaden an der Bodengruppe anrichtet und die nennen es dann statt "Relic" eben "Sportlich".
Da mag ich meine gepflegte HSS-Strat lieber ansehen und spielen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Da mag ich meine gepflegte HSS-Strat lieber ansehen und spielen.

Oh mein Gott. Ne HSS-Strat?! Wirklich?! Manche Menschen haben schon ein pervertiertes Strat-Verständnis. HSS-Strats sind

[...]völliger schwachsinn[...]
[...]eine art Vintage-Missverständnis[...]
[...]Völlig daneben[...]
[...]völlig krank[...]

Denn:
Mode hin oder her, es bleibt humbug.
und:
[...]gehört zum kranken Verständnis von Mode
[...], zum falschen Musikverständnis einiger weniger[...]

;)

Gott sei Dank hat hier niemand ein völliges Problem mit dem Geschmack anderer.
Dein Schreibstil wirkt schon etwas cholerisch. Leben und leben lassen. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Gott sei Dank hat hier niemand ein völliges Problem mit dem Geschmack anderer.
Dein Schreibstil wirkt schon etwas cholerisch. Leben und leben lassen. ;)

Versteh ick auch nicht, wie man sich da so echauffieren kann .......
:confused:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ja, passiert aber auch in anderen Formen in andern Threads und ich kann es nur mit Robert Crays Song sagen: 'I wonder...' ;)
 
Oh mein Gott. Ne HSS-Strat?! Wirklich?! Manche Menschen haben schon ein pervertiertes Strat-Verständnis. HSS-Strats sind



Denn:

und:


;)

Gott sei Dank hat hier niemand ein völliges Problem mit dem Geschmack anderer.

Dein Schreibstil wirkt schon etwas cholerisch. Leben und leben lassen. ;)


Na dann sei froh dass du mich nicht persönlich kennst. :)

Ich sei cholerisch und Du leitest das aus meinem Schreibstil ab - Ich würde diese Vorgehensweise ehr im Bereich der Twilight Zone ansiedeln.
Es geht auch gar nicht um die Bestückung seiner Gitte sondern darum, dass man absichtlich für etwas Minderwertiges mehr Geld bezahlt als für etwas tadelloses und dies dann noch als besonders wertvoll und professionell darstellt. Diesem Zeitgeist kann ich nichts abgewinnen und dabei ist es "mir" egal ob es eine Jeans , ein Auto oder eine Gitte ist. Mehr habe ich sinnbildlich nicht zum Ausdruck gebracht.
Zur Bestückung der Strat:
Würde mein Sound mit zwei Hums besser klingen als mit der NMischbestückung, würde ich auch dies benutzen. Das Ziel bestimmt die Mittel, nicht umgekehrt. Daran ist auch nichts auszusetzten - andere Musiker haben sowas auch schon mit sehr teueren Instrumenten gemacht. Die Strat lässt sich ja wieder zurückverwandeln. Es muss nur handwerklich richtig gemacht werden udn dafür gibt es den Instrumentenbauer
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Versteh ick auch nicht, wie man sich da so echauffieren kann .......
:confused:

Du solltest den Mut aufringen und kommentarlos weiterblättern. Alternativ könnest du mir versuchen zu erklären, warum man so einen Unsinn betreibt, denn wie Du hättest lesen können schrieb ich ja von "meinem Unverständnis für den IMHO kranken Relic Kult" - nicht von dem Dritter.
 
Alternativ könnest du mir versuchen zu erklären, warum man so einen Unsinn betreibt,
denn wie Du hättest lesen können schrieb ich ja von "meinem Unverständnis
für den IMHO kranken Relic Kult" - nicht von dem Dritter.

Hä warum soll ich dir was erklären, wofür ich selber kein Geld ausgeben würde.
Es geht mir auch nicht darum das du (wie ich) Relic nicht magst, sondern um
deine Ausdrucksweise dabei von "schwachsinnig und völlig krank" usw zu reden.
Wenn ich mich über alles was ich nicht mag derart aufregen würde, hätte
ich einiges zu tun. Das wäre aber für mich völlig unnütz ......
 
Ich sei cholerisch und Du leitest das aus meinem Schreibstil ab - Ich würde diese Vorgehensweise ehr im Bereich der Twilight Zone ansiedeln.
Ich eher im Bereich der Textanalyse, aber wenn das für dich paranormal/mysteriös ist, dann toleriere ich das.

Es geht auch gar nicht um die Bestückung seiner Gitte sondern darum, dass man absichtlich für etwas Minderwertiges mehr Geld bezahlt als für etwas tadelloses und dies dann noch als besonders wertvoll und professionell darstellt.
Ein Aging ist ein zusätzlicher Arbeitsschritt, der von einem bezahlten Arbeiter an Maschinen durchgeführt werden muss. Damit der Arbeiter und der Maschinenhersteller ihr Geld sehen, müssen wir mehr zahlen.

Das Ziel bestimmt die Mittel, nicht umgekehrt.
Und die Optik deiner Instrumente ist dir völlig egal?

Alternativ könnest du mir versuchen zu erklären, warum man so einen Unsinn betreibt[...].
Ich bin zwar nicht Dr Dulle, aber ich versuch es mal: Weil es Menschen gibt, denen es gefällt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hä warum soll ich dir was erklären, wofür ich selber kein Geld ausgeben würde.
Es geht mir auch nicht darum das du (wie ich) Relic nicht magst, sondern um
deine Ausdrucksweise dabei von "schwachsinnig und völlig krank" usw zu reden.
Wenn ich mich über alles was ich nicht mag derart aufregen würde, hätte
ich einiges zu tun. Das wäre aber für mich völlig unnütz ......


Wie muss man denn ein verhalten beurteilen, welches nagelneue Waren vorsätzlich mit Mängeln versieht, damit es so aussehen würde, als müsste es eigentlich in den Sperrmüll oder Abfall landen statt im Aushang eines Ladens - und Kundenm dafür sogar noch mehr zahlen als die mangelfreie Neuware ?
Der besondere Witz ist obendrein, dass durch das "verhunzen" der Gitte, diese ja nicht älter wird, also nicht wertvoller, sondern nur so aussieht als sein sie es - also ein Blender.
Diese Beurteilung auch noch als "völlig normal" hinzustellen haut dem Fass den Boden raus.

Um es mal klar zustellen - mir persönlich ist es egal was, wer und womit etwas mit seiner Jeans, Lederjacke oder Axt anstellt um dem Zeitgeist seinen Tribut zu zollen. Von mir aus kann er auch noch mit dem LKW drüber fahren - ist mir völlig latte.
Ein guter Musiker braucht sowas nicht - er überzeugt mit der künstlerischen Qualität statt mit einer auf relic vermotzen Gitte einen auf dicke Hose zu machen.

Nun finde ich wir sollten uns auch wieder den wesentlichen dingen zuwenden - und dass hat mit Musik zu tun und nicht mit dem Oberflächendesign im Wandel der Zeit.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich eher im Bereich der Textanalyse, aber wenn das für dich paranormal/mysteriös ist, dann toleriere ich das.


Ein Aging ist ein zusätzlicher Arbeitsschritt, der von einem bezahlten Arbeiter an Maschinen durchgeführt werden muss. Damit der Arbeiter und der Maschinenhersteller ihr Geld sehen, müssen wir mehr zahlen.


Und die Optik deiner Instrumente ist dir völlig egal?


Ich bin zwar nicht Dr Dulle, aber ich versuch es mal: Weil es Menschen gibt, denen es gefällt.


Ohh, jetzt wird die Textanalyse für den Schuß ins Leere zur Verantwortung gezogen - Dank der gewährten Toleranz will ich mal nicht so streng sein :)

Der Arbeitsschritt des "Aging" als praktischer Schritt der Qualitätsminderung, die zu Gunsten des von mir in Frage gestellten Motivation des ebenso fragwürdigen Ausdrucks des Geschmacks, ist mir geläufig und hatte dies zuvor angedeutet. Das dazu Maschinen, Personal und weitere Kosten anfallen die bezahlt werden müssen ist die logische Folge jedes Produktionsprozesses. Sie verteilen sich auf die Produkte und drücken sich im Produktpreis aus. Bis hier ist alles Tutti mit meiner Nachvollziehbarkeit.
Nun kommt aber meine Eigangs gestellte Frage ins Spiel, die mir bisher niemand beantworten wollte.
Ich bemühe die Analogie: "Warum kann ein Fabrikneuer PKW, gesandet, verrosstet und mit Beulen versehen, wertvoller sein, als einer der ohne diese zusätzlichen Kosten behafteten Zusatzschritte auskommt, markelos im neunen Lack glänzt, dazu länger halten wird und kostengünster ist?"

Was gefällt ist subjektiv, Qualität ist objektiv und überprüfbar. Die Folgerung daraus ist, dass eine Gitte gebaut wird, die alt aussieht, eine kürzere Lebensdauer wegen der minderen Qualität hat, teuer produziert und verkauft werden kann, weil es Leute gibt die für dieses Produkt schön finden.

Wenn diese Aussage zutrifft, erfordert es schon weitaus mehr als nur Toleranz um zu zu verstehen, warum Kunden ihr Geld (d.h. Lebenszeit) opfern um sowas zu erstehen.
Ich verstehe jedoch sehr gut warum sowas Produziert und angeboten wird denn die Produzenten arbeiten nach dem ökonomischen Prinzip. Die ist auch der Grund dafür, warum heute soviel Müll angeboten und auch verkauft wird.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben