Dass es damals in den 90ern (oder früher) durchaus Sampler mit und ohne Tastatur gab, ist klar. Nur würde heute kein Hersteller mit klarem Verstand eine Tastatur rausbringen, die nicht mehr kann als (User-)Samples ausgeben - und schon gar nicht als solchen vermarkten.
Die sind doch schon ziemlich schnell gestorben.
Den S1000 gab's noch mit Tasten, den S3000 schon nicht mehr. Auch E-mu hat nach dem Emax II mit Tastensamplern aufgehört. Warum wohl? Weil ein Sampler immer ein Extragerät ist, das man selten mit Tasten hat.
Okay, die Emulators waren Keyboards, aber das war vor dem Siegeszug der Rackexpander, und der Emulator I war vor MIDI.
Ensoniq wiederum hat Sampler für Nerds gebaut, beispielsweise als Semi-Workstations mit Sequencer und/oder mit polyphonem Aftertouch, so daß man den
Sampler als Zentrale des Setup fahren konnte. Von so abgefreakten Geschichten wie Transwave ganz zu schweigen.
Ein Sampler bringt idR.auch eine spielfertige Library mit.
Und selbst wenn nicht: 115% aller Sampler können Akai.
Naja. Heute wahrscheinlich (sonst würden die Hersteller auch geschlagen gehören) - früher gab es Libraries dazu, die aber genau wie die User-Samples erst stundenlang geladen werden mussten. Also eben nicht "spielfertig".
Jaaaa, schöne alte SCSI-Zeit. Da konnte die Platte noch so schnell sein, der Ladevorgang dauerte ewig. Ich denke da an meine 16 MB im Band-Kurzen... Und schon die K2000 konnte man aufrüsten auf 64 MB – die gleichbedeutend waren mit "Kaffeepause, während der Sample-RAM sich füllt".
Wieviel HE hat ein Nord Rack gleich wieder? Waren es 4 HE?
Plus 2HE für die Stecker.
Nee nee, identisch war das nicht. Aber es ist auf der MPC schon mehr möglich als man vielleicht zunächst denkt. Insb. wenn man eine mit JJ OS nimmt. Aber gerade dieses JJ OS kenne ich selber nicht, weil das für die MPC5000 leider nicht gibt.
Auf was willst du das MPC5000 noch mit einem JJOS aufbohren? Z8 mit Sequencer? Synclavier PSMT? Maschine ("JEHOVA!")?
Den S2000 dürfte man in diesem Zusammenhang eigentlich nicht großartig erwähnen. Da wollte AKAI nur einen S3000XL für Arme machen und hat dort die gleiche Elektronik verbaut, allerdings mit reduzierter Bedienoberfläche und die I/O-Erweiterung war dann auch optional. Interessanterweise hat man z.B. im Hollywood Dutzende von diesen Samplern für reines Abspielen von vorbereiteten Sounds verwendet. Weil ein AKAI-Sampler mit 32 MB reichte ja nicht für ein komplettes gesampeltes Orchester. Und wenn man schon 10 Stück für reines Abspielen installiert, warum dann nicht S2000, wenn die gleiche Elektronik. Programmiert wurde dann am Standard-Modell, und S2000 sollte nur laden und spielen.
Der S2000 war ja sogar so kastriert, daß man ihn von Floppy booten mußte. Die S2000 dürften damals in den Studios Tag und Nacht gelaufen sein, weil's immer ein Akt war, die alle hochzufahren.
Beim S1000 hatte Akai noch den Anstand, einen S1000PB als reine Abspielmaschine draus zu machen, aber auch das haben sie bleiben lassen, um die Sampleruser besser abkassieren zu können.
Der S2K ist wirklich nicht attraktiv, nicht mal, wenn man unbedingt einen Sampler will. Der S5000 wäre was, der kostet auch nicht mehr die Welt. Oder der S612 mit seinem 12-Bit-Sound für die, denen das MPC60 und erst recht die SP-1200 zu überhypet und teuer sind.
Nur zur Klarstellung: Ich meinte nicht "nur" 12, 16,... Pads, sondern: das sind mindestens 12 Pads mehr als ein klassischer Racksampler hat. Und genau das (zzgl. wenigstens rudimentäre Sequencing-Funktionen) ist IMHO der Grund, warum die Racksampler tot sind und die MPCs boomen.
Außer von Akai selber, die vom beschleunigenden Zug abgesprungen sind.
Martman