Stundenlohn/Gehalt: Was verdient ein Musiklehrer?

  • Ersteller Mozartkugel
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Jedoch sobald es wirklich eine berufüng zum Beruf wird geht nichts unter 45 € die Stunde.
Das verkleinert aber auch den Kreis der möglichen Schüler - das könnte ich (und sicher auch viele andere) mir nicht leisten, oder nur sporadisch, z. B. frei vereinbarte Einzelstunden.
Mein derzeitiger Unterricht - von einem Profi - kostet 30 € die Stunde, wobei er meist länger macht wenn danach Zeit ist weil mein Kram ihm auch selber Spaß macht:))
Andere in der Umgebung (Profis) nehmen ebenfalls 25 bis 35 € und scheinen damit keine Probleme zu haben.
Jeden Handwerker den ich mir ins Haushole, jeder Steuerberater und auch jeder KFZ Werkstatt kostet mir mehr.
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich … ;)
Handwerker, Steuerberater, KFZ Werkstatt … das ist erstens kein Hobby, und zweitens keine Dauerbelastung über einen im Normalfall längeren Zeitraum.
Zudem sind es im Einzelfall Kosten die man nicht umgehen kann. Weil etwas eben erledigt werden MUSS, machmal auch Notfälle (hatte ich grad letzte Woche, Wasserproblem) und man dann der Preisgestaltung manchmal auch ausgeliefert ist.
 
Bei meiner jahrelangen Tätigkeit als Lehrer an privaten und städtischen Musikschulen habe ich einen ganz guten Einblick erhalten.

Musikpädagogik ist in Deutschland nur noch ein Ramschprodukt. Die Nachfrage nach Musikunterricht ist riesig. Leider wird die Qualität des Angebots jedoch kontinuierlich schlechter. Sowohl für Schüler als auch für Lehrkräfte. Das Modell des Honorarvertrages für Lehrkräfte, welches einst nur an privaten Musikschulen praktiziert wurde, findet halt jetzt auch an städtischen Musikschulen Anwendung. Die ohnehin schwierige Situation für Künstler und Kulturschaffende wird aber speziell an privaten Musikschulen immer mehr schamlos ausgenutzt.

Hier machen sich die Betreiber der Musikschule auf dem Rücken der Musikpädagogen die Taschen voll. Qualität spielt an vielen privaten Musikschulen längst keine Rolle mehr. Hier arbeiten auch immer mehr Hobbymusiker, die nebenher noch anderen micht musik bezognen Berufen nachgehen, zusammen mit hochqualifizierten Lehrern mit Musikhochschulstudium. Und zwar alle zum selben Hungerlohn.

Um gutes Geld mit hochqualifiziertem studiertem Personal, dass zu Dumpinglönen arbeitet, zu verdienen, ohne Umsatzsteuer zu zahlen, ohne soziale Verantwortung gegenüber dem Personal, mit der Möglichkeit der Sozialversicherung in der Ksk, all das mit einem mehr oder weniger " überschaubarem" Zeit und Arbeitsaufwand ,muss man nicht nach Indien oder Bangladesch. Das geht auch in Deutschland in der eigenen Musikschule:)

Jedem, der einen guten Musiklehrer sucht, kann ich nur den Tipp geben, einen Bogen um größere private Musikschulen zu machen. Entweder wartet man auf einen Platz an einer städtischen Musikschule oder man sucht sich einen guten privaten unabhängigen Musiklehrer.

Musiker sollten sich eher darauf konzentrieren, ihren Unterricht privat selbst anzubieten, sich besser zu vernetzen und sich in Gewerkschaften zu organisieren.
So kann der Abwärtstrend eventuell irgendwann aufgehalten werden.
 
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sich in Gewerkschaften zu organisieren.

Das ist halt Punkt Nummer eins. Je weniger Leute angestellt sind, desto weniger muss die Musikschule sich drum kümmern. Und desto mehr wird jeder zum Einzelkämpfer, der keine Zeit mehr hat, sich mit anderen zu organisieren, die ja im Zweifelsfall dann auch noch Konkurrenten sind. Eine Gewerkschaft ist halt vom Konzept her auf Angestellte ausgelegt und nicht auf Selbstständige. Und Musiker, die den ganzen Tag im Unterrichtsraum sitzen, treffen sich auch nur in der Freizeit auf nen ausführlichen Kaffee, statt jede Mittagspause in der Betriebskantine zu klönen.

Organisation unter Lehrkräften findet ja massenhaft statt. Aber leider nur für Konzerte und co, um der Kunst willen. Um Kinder zu fördern, die besonders sind. Weil sie für das höhere Ganze arbeiten. Für eine gewerkschaftliche Organisation oder seine eigenen Rechte würde keiner so viel Zeit aufwenden.

Ich glaube, das haben wir mit anderen Berufsgruppen, die etwas für Menschen tun, gemein. Auch die Pfleger demonstrieren, wenn sie es denn mal tun, dafür, dass alte Menschen und Kranke das Recht auf eine gute Betreuung haben. Anstatt einfach zu sagen: Es ist ein Job und wir als Arbeitende wollen fair bezahlt und behandelt werden. Bei den Erziehern gab es bei den letzten Demonstrationen auch immer massenhaft Slogans, in denen es um die Kinder ging. Kein VW-Mitarbeiter würde demonstrieren dafür, dass Menschen doch Zugang zu Autos brauchen. Ich glaube manchmal, wir sind da zu sozial veranlagt und könnten mit einer höheren (auch finanziellen) Wertschätzung mehr erreichen für unsere Kunden, als wenn wir immer am unteren Lohnrand arbeiten. Da profitiert keiner von. Die Kinder, die den Unterschied in der Qualität von Unterricht nicht erkennen können schon gar nicht.

Das ist aber meine sehr subjektive Meinung. Ich bin Studentin und werde in einem Jahr ungefähr ins Berufsleben als Musikpädagogin einsteigen. Aber momentan bin ich auch manchmal ein bisschen ratlos, wenn ich sehe, was meine Dozenten und die Lehrkräfte an der Musikschule so auf sich nehmen und wenn man sie fragt, wie das sein kann, sagen alle: Ja, das geht eigentlich gar nicht, ist ja auch alles nicht bezahlt, aber wir können da leider nichts ändern, das ist eben so... Gerade an der Hochschule (ebenfalls in der Regel Honorarverträge), würde ich mir manchmal einfach wünschen, dass Dozenten zusätzliche Arbeit nicht machen, wenn sie unbezahlt ist, auch wenn das dann den Studenten schadet. Denn erst dann können sich die Studenten beschweren (genauso wie sich Musikschüler beschweren würden, wenn plötzlich keine Konzerte mehr stattfinden oder ähnliches), wenn wir durch das System einen Schaden haben. Wenn aber die Lehrer immer alles auf sich nehmen und extra arbeiten, hilft uns das auch nichts, denn wir als kommende Lehrergeneration, ebenfalls in Honorarverträgen, haben dann gleich gelernt, wie man sich selbst ausbeutet.
 
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Ich finde, dass man die Stundensätze mit denen von Handwerkern oder der Werkstatt vergleichen kann bzw können sollte. Unter 45€ kenne ich persönlich keinen Stundenlohn bei genannten Gewerken, eher so 60 bis 80 bis 100€... Das Material wird extra berechnet und der Handwerker bekommt am Ende aber auch nur einen Bruchteil vom Stundenlohn.
Die meisten privaten, aber auch städtischen, Musikschulen bieten bis heute nur Jobs auf freiberuflicher Basis an. Das heißt man bekommt einen prozentualen Anteil von dem, was die Eltern bezahlen. Davon muss man dann seine komplette Sozialversicherungen selbst bezahlen. (Bei einem Arbeitgeber zahlt der Arbeitgeber die Hälfte dazu). Eine Arbeitslosenversicherung gibt es als Freiberufler gar nicht, außer du bezahlst privat irgendeine teure Versicherung. Ebenso hast du kaum Sicherheiten, denn du wirst nur pro Schüler bezahlt. Oft sind die Kündigungsfristen kundenfreundlich und sehr kurz, sodass du heute quasi nicht sagen kannst, was du deinen Kindern zu Weihnachten leisten werden kannst. Wenn du als Lehrer krank bist, musst du die entfallenen Stunden nachholen, was oft schwer ist weil die Räume entweder belegt sind oder am WE oder in den Ferien haben dann viele keine Zeit. Fazit wäre, dass du während deiner Krankheit überhaupt kein Geld bekommst. Außer du bezahlst privat eine richtig teure Zusatzversicherung, die Krankheitsgeld ab dem ersten Tag wie ein Arbeitgeber abdeckt. Das ist echt teuer... Aber die Eltern schicken leider auch kranke Kinder zu einem weil man den Unterricht ja bezahlt hat.

Solltest du wirklich als Lehrer davon leben wollen und nicht "schwarz" arbeiten wollen, dann darfst du im Jahr nur 17.500€ steuerfrei verdienen und das ist echt nicht viel wenn man Familie hat oder Miete zahlen muss. Ab diesem Betrag macht es aber nur Sinn, wenn du wirklich viiiel mehr verdienst, denn du musst dann zusätzlich noch Mehrwertsteuer abführen (von dem kleinen Anteil, was dir die Musikschule überweist). Deine Zeit für Vorbereitung auf die Schüler, das Herrichten des Unterrichtsraumes, deine eigenen Instrumente pflegen, Ersatzteile wie Saiten oder Saxophonblättchen usw. werden nicht bezahlt. Je nach Musikschule sind Utensilien vorhanden. Oftmals musst du Testinstrumente für die Schüler, einen CD Player oder Bluetooth Box zum Playback abspielen, Hilfsmittel wie Metronom, Stimmgerät, Plektrum, Werkzeug falls mal was beim Schüler kaputt ist, die Notenbücher der Schüler damit man die zur Vorbereitung Zuhause hat, usw selbst kaufen. Ebenso ist eine sehr teure Berufshaftpflicht, die man komplett selbst zahlt, sehr empfehlenswert bis vorgeschrieben, da man freiberufliche und auf eigene Gefahr mit Menschen und Kindern arbeitet. Manche müssen jährlich ein erweitertes Führungszeugnis in der Schule vorlegen um zu beweisen, dass man mit Kindern arbeiten darf. Die Kosten für dessen Ausstellung trägt man selbst. Als Lehrer muss man aber auch selbst am Ball bleiben und immer wieder üben, immer wieder kreativ sein, immer up to date bleiben. Nicht nur in seiner eigenen Lieblingsmusik sondern vor allem bei den Stücken und Büchern, die für Schüler interessant sind. Das ist meist genau das Gegenteil von dem, was du als dein musikalisches Hobby bezeichnen würdest und somit eigentlich Arbeitszeit. Auch diese Zeit wird quasi nicht bezahlt bzw ist in der Bezahlung mit drin. Man schaut sich immer wieder neue Schulen an , kauft diese und sucht weitere Ideen oder einen besseren, moderneren Aufbau. Man kauft privat Pädagogik Bücher oder macht Fortbildungen, die man selbst bezahlt. Auch die Ausbildung oder das Studium kosten oft viel Geld. Meistens gibt man als Lehrer kostenlose Schnupperstunden und bietet guten Service, indem man dem Schüler Bücher und Ersatzteile mitbringt. Die Zeit des Bestellens und der internen Verbuchung bzw Quittung für den Steuerberater schreiben wird nicht bezahlt. Übrigens braucht man als Freiberufler einen Steuerberater wenn man sich nicht richtig gut im Finanzwesen auskennt. Diesen zahlt man selbst. Wenn man aus diesen Verwaltungs-Gründen auf die Bücher 10% aufschlägt oder sagt sie sollen es sich selbst kaufen, verstehen die Schüler das oft nicht. Man darf ja auch keine Noten kopieren weil man sich damit strafbar macht aber nicht jeder Schüler kann nachvollziehen, warum er zusätzlich für die Literatur aufkommen muss, wenn er schon zu einem Lehrer geht. Das organisatorische kostet auch viel Zeit. Also wenn die Eltern einem lang und breit erzählen, was die Kinder wann machen und dauernd passt die Unterrichtszeit doch nicht und man versucht zu organisieren, dass ein anderer tauscht. Trotzdem sind diese Infos ja sehr wichtig, denn ein guter Lehrer möchte den Schüler ja kennenlernen. Wenn man weiß was er sonst noch für Hobbys, Ziele, Freunde und Familie hat, dann weiß man viel eher was man mit ihm machen kann. Man möchte ja, dass alles super passt. Da sind wir schon beim nächsten Thema mit den Uhrzeiten. Man ist als Lehrer extrem in seinen Möglichkeiten begrenzt, denn die meisten Schüler können heutzutage vor 15 Uhr überhaupt gar nicht. Ab 18 Uhr ist es wiederum (verständlicherweise) zu spät für Kinder. Da bekommt man wenig am Tag unter und macht keine Pausen zwischen den Stunden, damit möglichst viele unterkommen. Wenn man mal 4 bis 5 bis 6 Stunden am Stück hochkonzentriert arbeitet, nicht wirklich was trinkt oder aufs Klo geht, dann weiß man wie anstrengend das ist. Das ist für mich anstrengender als 9 Stunden im Büro.

Deine Frage was man verdient, kann ich also so leider nicht beantworten. Wenn man alle Arbeiten und Zeiten reinrechnen würde und alle Ausgaben wie Sozialversicherungen und Steuerberater abzieht, dann ist es vermutlich nicht mal der Mindestlohn. Und das wiegesagt ohne Sicherheiten und trotz jahrelanger Ausbildung und Schweiß seit Kindheitstagen. Fakt ist, dass man bei den meisten Musikschulen im Monat das bezahlt, was man bei anderen Gewerken auf eine einzelne Arbeitsstunde bezahlt. Und auch diese Gewerke beschweren sich ja schon, dass es zu wenig sei. Deshalb es meistens viel zu wenig was man als Lehrer verdient aber Musik ist halt einfach ein teures Hobby, da man ohne Lehrer kaum bzw schwerfallende Chancen hat, alles perfekt zu lernen. Gute Instrumente kosten auch was und so summiert sich das. Die wirtschaftlichen Zeiten werden schlechter, da die Löhne im Vergleich zu den Lebenshaltungskosten kaum gestiegen sind und man es sich kaum leisten kann, wenn nur eine Person der Familie arbeiten geht. Selbst wenn beide Elternteile arbeiten, haben viele Familien wenig Geld wenn sie zB noch Miete und zwei Autos zahlen müssen. Die Kinder sind den ganzen Tag in Betreuung und haben dann eigentlich gar keine Zeit mehr, ein Instrument zu erlernen. Es ist also nicht einfach und deshalb macht man sowas wirklich nur aus Berufung.

Zu den 30 Minuten kann ich sagen, dass ich es bei den meisten genau richtig finde. Solange der Schüler nichts erzählt, würde sich die Begrüßung (zumindest bei mir) auf ein " Hallo wie geht's?' beschränken. Warmspielen und stimmen könnten die Schüler bei mir bereits im Vorraum. Dort könnte auch der Koffer des Instrumentes liegen bleiben, sodass der Schülerwechsel keine 10 Sekunden dauert. Das sage ich auch immer wieder aber meistens läuft es so ab, dass sie erst bei mir im Raum auspacken und man auch ein paar Minuten früher aufhören muss weil sonst der nächste nicht rechtzeitig dran kommt, wenn der andere den Raum noch zum zusammenpacken braucht. Warmspielen an sich ist für die Sehnen sehr wichtig. Die Hausaufgabe vorspielen ist wichtig um zu sehen ob es klappt und man weiter machen kann oder ob noch Übebedarf an der Lektion ist. Dann macht man ca. 15 Minuten was Neues, erklärt und fängt an wie man es üben kann etc. Viele Schüler sind danach mental durch. Viele natürlich auch nicht aber dann stellt sich die Frage, ob mehr zu machen Sinn macht. Ich könnte einerseits mit dem Schüler zusammen üben, aber dann bezahlt er mich für was, was er nach meiner Anleitung Zuhause alleine machen könnte. Oder man macht noch mehr Neues aber wie soll der Schüler so viel innerhalb einer Woche üben?!

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. Es wäre schön, wenn man mehr Verständnis für die Kosten von Musikunterricht aufbauen könnte, denn wie du siehst steckt da ziemlich viel Arbeit und Herzblut drin und man wird nie richtig viel Geld verdienen. Außer man ist so bekannt, dass man genug Leute hat, die kilometerweit anreisen oder Skype Unterricht bei dir nehmen und horrende Preise dafür zahlen. Man kann seinen Kindern und sich nie eine finanzielle Sicherheit bieten und muss sich dann trotzdem oft anhören, wie unverschämt teuer das alles sei. Ich schätze, dass man versuchen muss mehr Verständnis über die Zusammensetzung der Kosten aufzubauen. Der etwas günstigere Gruppenunterricht macht aus meiner Sicht eher selten Sinn. Ich persönlich kenne keine einzige Person, die zum Beispiel nur in der Schule kostenlos Gitarre oder Flöte in der Großgruppe lernte und das dann super kann. Das ist immer so larifari, außer er hat sich anderweitig in Musik reingehängt und mit den wenigen Anleitungen trotzdem gut gelernt und gewusst wie ers machen muss. Meistens läuft es so ab, dass der schlechteste der Gruppe nie wirklich komplett mitkommt und trotzdem den besten, der bereits weitermachen könnte, aufhält. Die richtig guten werden kaum gefördert weil man ja schauen muss, dass alle mitkommen. Da geht Potential verloren! Besser geht es in einer kleineren Gruppe, die sich gut versteht und ungefähr gleich gut ist. Dann kann man auch mal den besseren eine schwerere Aufgabe erklären, die auf ihre Situation zugeschnitten ist, während der andere das eigentliche übt, das alle üben sollten aber wo sich einer bereits langweilt. Dann wird's aber schon wieder teurer... Selbst wenn alle gleich weit sind: der eine hat eher Rhythmusprobleme, der nächste kriegt den Ton aus technischen Gründen nicht, der nächste hat einfach nicht geübt und weiß nicht mehr wie es geht, der nächste hat ein Problem mit dem Instrument, der nächste checkt die Theorie schwer, der andere hat Intonatationsprobleme, der nächste hat was Zuhause vergessen usw usw... Echt schwer!!
 
Davon muss man dann seine komplette Sozialversicherungen selbst bezahlen. (Bei einem Arbeitgeber zahlt der Arbeitgeber die Hälfte dazu).

Das stimmt nicht, denn zum Glück haben wir ja die Künstlersozialkasse.

Ebenso ist eine sehr teure Berufshaftpflicht, die man komplett selbst zahlt, sehr empfehlenswert bis vorgeschrieben, da man freiberufliche und auf eigene Gefahr mit Menschen und Kindern arbeitet

Für Versicherungen kann es unter Umständen empfehlenswert sein, dem Tonkünstlerverband beizutreten und für politische Vertretung und vieles andere auch.

Ansonsten hast du natürlich recht. Nur leider klingst du so verzweifelt dabei... :(


PS: Das mit den 30min ist unter anderem auch so, weil bei 30min pro Minute ein höherer Preis rauskommt als bei 45min. Für den Lehrer also wirtschaftlich sinnvoller. Allerdings ist pädagogisch ab einem bestimmten Alter (nämlich wenn die Konzentrationsspanne länger wird) meistens eher 45min gewollt.
 
... dann darfst du im Jahr nur 17.500€ steuerfrei verdienen...
Nein.
Es geht allein um das "zu versteuernde Einkommen", das sich aus verschiedenen Einkunftsarten zusammensetzen kann und nicht nur aus dem "Verdienst" aus selbständiger/freiberuflicher oder nicht-selbständiger Tätigkeit, ermittelt für den Veranlagungszeitraum (für unsere Fälle meist das zuletzt abgelaufene Kalenderjahr).
https://de.wikipedia.org/wiki/Zu_ve.../Datei:Einnahmen_Einkuenfte_Einkommen_zvE.png

Nach der Ermittlung des zu versteuernden Einkommen gibt der zutreffende Steuertarif (Grundtabelle/Splittingtabelle) Auskunft über die zu entrichtende Einkommensteuer.
In der Grundtabelle 2018 wird bereits bei 9.100 EUR zu versteuerndem Enkommen ein Betrag von 14 Euro EkSt ausgewiesen.

Gruß Claus
 
Die 17.500EUR p. A. hatte ich als Kleinunternehmer-Grenze im Kopf? Gilt die für Musiklehrer überhaupt? M. W. können Musiklehrer sich von der Umsatzsteuerpflicht befreien lassen.
Die Kleinunternehmergrenze von € 17.500,- gilt zunächsteinmal für jeden. Liegt man darunter, ist man nicht verpflichtet Umsatzsteuer abzuführen. Mit der Einkommenssteuer hat das nichts zu tun. Liegt ein Musiklehrer mit seinen Einnahmen darüber, kann er sich unter bestimmten Bedingungen davon befreien lassen (siehe @Amateurdivas Link).

Mal ein Praxisbeispiel:

Ein Musiker unterrichtet zum Teil an einer Musikschule, zum Teil hat er Privatschüler, und er hat Einnahmen aus einer Band, die als GBR beim Finanzamt gemeldet ist.
  1. Die Musikschule ist umsatzsteuerbefreit, demnach sind die Einnahmen, die der Musiker daraus hat, ebenfalls umsatzsteuerbefreit.

  2. Die Band als GBR ist entweder ebenfalls umsatzsteuerbefreit (geht in bestimmten Fällen, wenn es um Kunst o.ä. geht), oder sie führt Umsatzsteuer ab.

  3. Die Einnahmen aus privatem Musikunterricht liegen unter € 17.500,-

Der Musiker braucht dann für seine Einnahmen keine Umsatzsteuerbefreiung beantragen, weil seine eigenen Einnahmen unter € 17.500,- liegen. Die GBR wird als eigenständige juristische Person gesehen und auch steuerlich so behandelt. Diese GBR-Einnahmen erhöhen die Einnahmen aus dem privaten Musikunterricht steuerlich gesehen nicht. Ebensowenig tun das die Einnahmen aus der Musikschule, da diese ja sowieso umsatzsteuerbefreit ist (im Zweifelsfall den Musikschulleiter fragen).

D.h. auch wenn der Musiker in der Musikschule € 50.000,- und in der Band € 60.000,- verdient (*träum* :rolleyes:), liegt er mit den Einnahmen aus dem privaten Musikunterricht in diesem Fall unter der Kleinunternehmergrenze von € 17.500,-. Dann braucht er keine gesonderte Umsatzsteuerbefreiung beantragen.

Wenn er aber nur privat unterrichtet und dadurch über die diese Grenze kommt, dann lohnt sich der Antrag auf Umsatzsteuerbefreiung, weil er sich dadurch einen Haufen Arbeit erspart und seinen Unterricht wahrscheinlich günstiger anbieten kann.

Noch etwas Wichtiges: Die Kleinunternehmergrenze gilt für den Umsatz. D.h. sie gilt für das, was der Musiker einnimmt, ohne dabei seine Ausgaben (Fahrtkosten, Betriebskosten, Klavierstimmer, Noten kaufen, Instrumente kaufen etc.) zu berücksichtigen

Alle Angaben ohne Gewähr. Ich bin Musiker und kein Steuerberater ...

Viele Grüße,
McCoy
 
Privatmusiklehrer sind seit etlichen Jahren (ich schaue bei Gelegenheit gerne mal nach, seit wann genau, müsste gut 10 Jahre her sein) generell von der Umsatzsteuer befreit. Der Hintergrund war seinerzeit soweit ich mich erinnere eine EU-Verordnung, nach der die Privatmusikschullehrer den generell von der Umsatzsteuer befreiten Musikschulen (egal ob öffentlich oder privat) gestellt werden mussten, da sie ja die gleichen Angebote machen.
Jedenfalls gilt das für Privatmusiklehrer, die eine entsprechende Qualifikation nachweisen können, also in der Regel ein abgeschlossenes Musikschullehrer-Studium.
 
Hier wird das Thema Umsatzsteuer bei Musiklehrern auch angesprochen: https://debitoor.de/blog/umsatzsteuer-fuer-musiklehrer-alles-was-du-wissen-musst

Generell ist man bei der Umsatzsteuer einfach nur eine weiterleitende Instanz zwischen dem Endverbraucher, der sie zahlen muss und dem Fiskus, der sie vereinnahmt.
Vom Kunden kommt sie rein, weil der Waren oder Dienstleistungen abkauft.
Beim Unternehmer/Freiberufler geht sie raus, weil er sie gegenüber seinem Betriebsstättenfinanzamt erklärt und überweist, nachdem für betriebsbedingte Anschaffungen deren Umsatzsteueranteil als Vorsteuer abgezogen wurden.

Gruß Claus
 
Generell ist man bei der Umsatzsteuer einfach nur eine weiterleitende Instanz zwischen dem Endverbraucher, der sie zahlen muss und dem Fiskus, der sie vereinnahmt.
Das ist aber eine Frage des Blickwinkels: Wenn ein Musiklehrer nicht umsatzsteuerbefreit ist, muß er seinen Unterricht teurer anbieten als sein umsatzsteuerbefreiter Kollege. Wenn er ihn gleichteuer anbietet, verdient er weniger als der Kollege. Und da gibt es zumindest in den Städten durchaus eine Konkurrenz und einen gewissen "Preiskampf".
 
Das stimmt nicht, denn zum Glück haben wir ja die Künstlersozialkasse.
Danke für deine Antworten!
Du hast Recht, die KSK hätte ich erwähnen müssen! In erster Linie ist man trotzdem erstmal selbst für den kompletten Betrag verantwortlich (weil man aktiv auf die KSK zugehen muss und es beantragen muss - im Gegensatz zu festen Arbeitsplätzen). In meinem Fall ist mein Antrag noch in Prüfung, ich konnte aber auch noch nicht alle benötigten Unterlagen abgeben weil das teilweise wiederum von anderen Instanzen abhängig ist und ich auf was warte. (Bin Berufsanfängerin.) Ich hatte bereits im letzten Drittel meiner Ausbildung Kontakt zur KSK aufgenommen, da mein alter Lehrer mir sagte, ich solle mich "bemühen", dass ich da rein komme. Ich habe es damals ziemlich locker gesehen und dachte mir, dass man als staatlich anerkannter Musikpädagoge/-lehrer ja wohl in die betreffende Berufsgruppe fällt und aufgenommen werden wird. Aber bereits damals sagten mir die KSK-Mitarbeiter, dass eine Aufnahme sehr unsicher ist, ich sehr rechtzeitig dran sein soll, nicht darauf bauen soll, dass es klappt usw. Deshalb zahle ich im Moment auf jeden Fall alles selbst und hoffe, dass ich aufgenommen werde. Wie die Chancen tatsächlich stehen weiß ich also nicht und deshalb habe ich die KSK in meinem Text leider ignoriert.

Für Versicherungen kann es unter Umständen empfehlenswert sein, dem Tonkünstlerverband beizutreten und für politische Vertretung und vieles andere auch.
Weißt du über den Tonkünstlerverband Bescheid? Ich hatte mich schon mal vor einiger Zeit informiert... Irgendwie hab ich im Kopf, dass man nur als Lehrer einer staatlichen Musikschule beitreten kann und ich bin bei einer privaten. Außerdem heißt er ja Tonkünstlerverband "Bayern" und ich komme zwar aus Bayern aber wohne momentan in BaWü...?! Wäre cool wenn du mir mehr darüber sagen könntest, ansonsten sollte ich mich selbst nochmal besser informieren.
Mein Abschluss nennt sich staatlich anerkannter Musikpädagoge &-lehrer aber ich bin trotzdem zu einer privaten Musikschule weil mir die Einsatzgebiete dort besser gefielen.

Ansonsten hast du natürlich recht. Nur leider klingst du so verzweifelt dabei... :(
Also meine Intention war eine andere aber es könnte schon sein, dass sich die Verzweiflung trotzdem liest. Ich bin Berufsanfängerin (seit diesem Schuljahr) und habe nun schon etwa 30 Schüler, die ich so gut wie alle selbst durch kostenlose Schnupperstunden und private Öffentlichkeitsarbeit gewann. Viele Kontakte wurden mir natürlich von der Schule weitervermittelt aber ich habe beispielsweise nicht den Schülerstamm eines anderen übernommen, sondern musste quasi jeden erstmal für den Unterricht bei mir gewinnen. Meine Ausbilder finden diese Anzahl für eine Anfängerin bereits viel zu viel und so wie ich mir guten Unterricht vorstelle und so wie ichs gelernt habe, ist es momentan echt so, dass ich 24/7 dransitze und was vorbereite, lese, übe, organisiere usw. und trotzdem könnte ich gefühlt noch viel mehr machen. Dennoch reichen mir die Einnahmen nicht mal zur Deckung der Fixkosten da vor allem die Miete hier so teuer ist. Bestimmt wird die Vor- und Nachbereitung mit mehr Erfahrung einfacher und ich merke jetzt schon, dass jede neue Schnupperstunde einfacher wird und man auf Vorlagen zurückgreifen kann. Dann könnte ich also noch mehr arbeiten und ausreichend verdienen, aber dennoch muss ich bis dahin irgendwie überleben und das macht mir immer Druck. Das Problem ist, dass ich eine Kandidatin bin, zu der der Arzt jedes mal sagt, dass ich kürzer treten soll, weniger arbeiten soll auch wenns dann finanziell nicht reicht, weil ich die Veranlagung zur Burnout hätte und er mich schon seit dem Studium auf dem Weg dahin sieht. Das habe ich halt auch voll ernst genommen weil ich Perfektionistin bin, aber auch weil ich es so wollte und weil es mir Spaß machte.
Der Job an sich gefällt mir aber richtig gut und ich mach das richtig gerne!!! :) Ich mach das halt aus Leidenschaft und für die Schüler und nehme alles andere in Kauf. Sobald dann aber Eltern ankommen, dass alles so teuer sei, wir Lehrer so unglaublich gut verdienen würden, auch wenn der Schüler krank ist, ... dann wühlt mich das innerlich immer total auf weil ich aus Leidenschaft sehr viel für den Beruf in Kauf nehme. Ich habe auch noch eine andere Ausbildung, mit der ich mit viel weniger Aufwand viel mehr verdienen könnte und auch viel mehr Sicherheiten hätte. Ich muss zugeben, dass es sich um einzelne Personen handelt, die so etwas von sich geben aber das reicht mir schon. Meistens sind es dann die, die mehrmals im Jahr in Urlaub fahren und mich dauernd zu Veranstaltungen einladen, wofür ich doch überhaupt keine Zeit habe. Ich steh dann mit meinen mindestens 7 Jahre alten, hässlichen Salomon-Bergschuhen da, da es die einzigen meiner Schuhe sind, die noch gut erhalten sind und ich mir keine anderen leisten kann...

Meine Intention war: Mir ist aufgefallen, dass manche Berufe Informationsflyer haben, auf denen erklärt wird, warum die Arbeitsstunde der Arbeiter so teuer berechnet wird. Also was man damit alles bezahlen muss. Viele berichten, dass nach der Aufstellung ein besseres Verständnis bei den Kunden da war. So eine Auflistung fehlt den Musiklehrern noch und auch sonst findet man im Internet sehr wenig über die Kostenzusammenstellung von Musikunterricht. Vor allem mit den steuerlichen Abzügen ist das auch ziemlich kompliziert und meiner Erfahrung nach haben die meisten Musiker gefährliches Halbwissen (und ich momentan gefährliches Viertelwissen oder so :-D). Auch die Fragestellung des Themenschreibers las sich ähnlich wie die Aussagen solcher Eltern. Zumindest dachte ich, dass es in die Richtung geht und deshalb wollte ich gerne mal alle Ausgaben aufzählen, weil ich das nie wo gesammelt gefunden hatte.

PS: Das mit den 30min ist unter anderem auch so, weil bei 30min pro Minute ein höherer Preis rauskommt als bei 45min. Für den Lehrer also wirtschaftlich sinnvoller. Allerdings ist pädagogisch ab einem bestimmten Alter (nämlich wenn die Konzentrationsspanne länger wird) meistens eher 45min gewollt.
Ja stimmt, ich gebe dir Recht! Ich würde es trotzdem nicht am Alter festmachen denn ich habe Kinder, bei denen ich problemlos 45 Minuten machen könnte und andere gleichaltrige sind schon nach 15-20min durch. Wiegesagt kommt es dann auch auf den Schüler an, also ob er dafür bezahlen möchte, dass ich mit ihm übe oder ob er ansonsten genügend Zeit und Motivation hat, in einer Woche viel Neues zu lernen weil wir viel im Unterricht erarbeiten konnten.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ja, aber soweit ich weiß muß man das beantragen. In BW z.B. beim Regierungspräsidium:

Danke für deine Antworten und auch allen anderen bzgl. der Steuer!

Mir fällt das Thema sehr schwer, ich verstehe vieles nicht und deshalb kann es gut sein, dass ich falsche oder unvollständige Aussagen von mir gebe. Ich habe eine gute Steuerberaterin, der ich vollkommen vertraue und kann nur aus meiner Situation sprechen. Alles was ich momentan dazu sagen kann ist, dass ich bei meiner Anmeldung als Freiberufler beim Finanzamt laut Steuerberaterin folgendes angekreuzt habe: "Der auf das Kalenderjahr hochgerechnete Gesamtumsatz wird die Grenze von 17.500 EUR voraussichtlich nicht überschreiten. Es wird die Kleinunternehmer-Regelung (§ 19 Abs. 1 UStG) in Anspruch genommen. In Rechnungen wird keine Umsatzsteuer gesondert ausgewiesen und es kann kein Vorsteuerabzug geltend gemacht werden."

Man hätte als Alternative ankreuzen können: "Der auf das Kalenderjahr hochgerechnete Gesamtumsatz wird die Grenze von 17.500 EUR voraussichtlich nicht überschreiten. Es wird auf die Anwendung der Kleinunternehmer-Regelung verzichtet. Die Besteuerung erfolgt nach den allgemeinen Vorschriften des Umsatzsteuergesetzes für midestens fünf Kalenderjahre (§ 19 Abs. 2 UStG). Umsatzsteuer-Voranmeldungen sind monatlich in elektronischer Form authentifiziert zu übermitteln."

Bei der Frage "Es werden ganz oder teilweise steuerfreie Umsätze gem. § 4 UStG ausgeführt" kreuzte sie NEIN an.

Allerdings hat sie bei "Ich berechne die Umsatzsteuer nach..." angekreuzt: "...vereinnahmten Entgelten. Ich beantrage hiermit die Istversteuerung, weil der auf das Kalenderjahr hochgerechnete Gesamtumsatz für das Gründungsjahr voraussichtlich nicht mehr als 500.000 EUR betragen wird."

Letzteres check ich irgendwie nicht. Also warum kommt man von 17.500 € auf 500.000 € ?! ..... :engel::weird:
 
@totehose, leider kennen sich viele Steuerberater mit den Besonderheiten von Privat-Musikpaedagogen nicht aus, da habe ich schon von üblen Erfahrungen gehört (ich mache seit jeher meine Steuererklärungen selber).
Wie @Claus schon schrieb, muss man als selbständig arbeitende/r Musiklehrer/in eine Bescheinigung des für den eigenen Bezirk zuständigen Regierungspräsidenten einholen (nicht persönlich, sondern von der Behörde), die gebührenpflichtig ist. Honorarkräfte an privaten Musikschulen brauchen diese Bescheinigung nicht, nur den Nachweis der Anstellung an dieser Schule.
Diese Bescheinigung wird dem Finanzamt vorgelegt das daraufhin von der Umsatzsteuer aus den Einnahmen für diesen Unterricht generell befreien kann.

Dazu zwei informative Links aus dem Netz:

http://steuerwelle.de/die-umsatzsteuerbefreiung-fuer-privatlehrer/
Hier wird ein sehr interessantes Urteil dazu zitiert.

https://www.dtkv-berlin.de/mitgliederinformationen/umsatzsteuerbefreiung-fuer-musiklehrer.html
Die hier genannten Gebühren gelten für Berlin, bei der für dich zuständigen Behörde können die anders sein. Bei mir (NRW/Düsseldorf) war es sehr günstig (wobei ich den genauen Betrag nicht mehr erinnere).

Noch etwas:
Wenn Leute über deinen Preis meckern, nimm sie bzw. deren Kinder nicht als Schüler an, lasse dich jedenfalls nicht runter handeln!
Du wirst nicht glücklich dabei (sondern arm) und die Meckerei wird dann auch nicht aufhören. Wenn sie einen "Billigheimer" finden, der guten Unterricht anbietet, dann sollen sie zu dem gehen.

Arbeitest du denn ganz frei oder über eine private Musikschule?
Oft sind deren Preise nämlich ganz schön ´happig´, wobei die Honorarkräfte einen Hungerlohn für ihre Arbeit bekommen. Den Reibach mach der Inhaber (der allerdings mitunter auch nicht geringe Kosten für die Räume etc. schultern muss). Bei den zahlenden Kunden verzerrt das aber die Wahrnehmung.

Der "Tonkünstlerverband" hat in jedem Bundesland Vertretungen, nur die Zentrale sitzt in München. Mit einem abgeschlossenen Musikstudium kannst du auf jeden Fall Mitglied dort werden.
Als nennenswerte politische Interessenvertretung ist mir der dtvk jedoch bis heute nicht aufgefallen, mit rund 8000 Mitgliedern ist er aber auch sehr klein.
Ich selber bin Mitglied bei der Gewerkschaft VERDI.
 
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Letzteres check ich irgendwie nicht. Also warum kommt man von 17.500 € auf 500.000 € ?
Die 17.500 Euro (Vorjahr) ist als Grenze der Wahlmöglichkeit eines der beiden Kriterien für die Kleinunternehmerregelung. Dann darf auf Rechnungen keine USt ausgewiesen werden und natürlich bei betriebsbedingten Anschaffungen (z.B. gekauftes Musikinstrument) kein Vorsteuerabzug gemacht werden.
Die 500.000 Euro Umsatz bezeichnen die Grenze für die Wahlmöglichkeit für die Istversteuerung.
Die beiden Zahlen beziehen sich auf unterschiedliche Sachverhalte des großen Bereichs "Umsatzsteuer".

Generell bedeutet Istversteuerung, dass eine Umsatzsteuer erst abgeführt werden muss, nachdem das Geld aus der Rechnung eingenommen wurde.
Bei Sollversteuerung entsteht die Zahlungspflicht mit der Rechnungstellung, die Umsatzsteuer müsste dann ans Finanzamt fließen, auch wenn der Kunde noch gar nicht gezahlt hat.
Das kann leicht zur Schuldenfalle für kleine Betriebe werden, wenn sie Kundeen möglichst lange auf der Rechnung sitzen lassen.

Gruß Claus
 
Weißt du über den Tonkünstlerverband Bescheid? Ich hatte mich schon mal vor einiger Zeit informiert... Irgendwie hab ich im Kopf, dass man nur als Lehrer einer staatlichen Musikschule beitreten kann und ich bin bei einer privaten. Außerdem heißt er ja Tonkünstlerverband "Bayern" und ich komme zwar aus Bayern aber wohne momentan in BaWü...?! Wäre cool wenn du mir mehr darüber sagen könntest, ansonsten sollte ich mich selbst nochmal besser informieren.
Mein Abschluss nennt sich staatlich anerkannter Musikpädagoge &-lehrer aber ich bin trotzdem zu einer privaten Musikschule weil mir die Einsatzgebiete dort besser gefielen.

Bin noch am Ende des Studiums, steige nächstes Jahr in den Beruf ein. Aber beim DTKV kannst du aufgenommen werden, wenn du einen Abschluss hast (Bzw. ist das bei mir der Nachweis, dass ich im 7.Semester immatrikuliert bin, dann gehen die davon aus, dass man den Abschluss auch macht). Wo man arbeitet ist völlig egal. Ich studiere und wohne in Niedersachsen, bin aber dem Ortsverband Kiel beigetreten, weil ich daher komme und da wieder hin ziehen möchte, das war gar kein Problem. Wie das mit ner Ausbildung ist, weiß ich nicht, ob da auch das Zeugnis reicht, kann ich mir aber gut vorstellen. Ansonsten musst du denen nachweisen, dass du als Musikerin/-lehrerin arbeitest und qualifiziert bist. Irgendwie habe ich was mit Videolehrprobe im Kopf? Aber rein müsstest du auf jeden Fall kommen.

Ich habe oft an den Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen, die in den Räumen unserer Musikschule vom DTKV angeboten wurden. Die machen alles ehrenamtlich, aber sind sehr nette Leute, eben auch zumeist Musiker. Da kann man einfach alles Fragen und kriegt auch freundliche Auskunft. Zumindest meine Erfahrung.

@LoboMix Mir ist VERDI noch nicht als nennenswerte Vertretung für Musiker/innen aufgefallen. Ich stoße ständig auf den DTKV. Aber in jedem Fall würde ich jedem empfehlen irgendeiner Berufsvereinigung beizutreten. Da bekommt man schnelle Unterstützung, lernt Leute kennen, die von bestimmten Themen auch Ahnung haben und die vor allem den Ehrgeiz haben, die berufliche Situation zu verbessern.

Mir ist aufgefallen, dass manche Berufe Informationsflyer haben, auf denen erklärt wird, warum die Arbeitsstunde der Arbeiter so teuer berechnet wird. Also was man damit alles bezahlen muss. Viele berichten, dass nach der Aufstellung ein besseres Verständnis bei den Kunden da war. So eine Auflistung fehlt den Musiklehrern noch und auch sonst findet man im Internet sehr wenig über die Kostenzusammenstellung von Musikunterricht.

Siehe DTKV oder auch artbutfair.org (darauf wurde ich übrigens auch durch eine DTKV-Veranstaltung aufmerksam).

habe nun schon etwa 30 Schüler, die ich so gut wie alle selbst durch kostenlose Schnupperstunden und private Öffentlichkeitsarbeit gewann.

Wenn du so viele Schüler hast, dann erhöhe doch zum neuen Jahr oder spätestens neuen Schuljahr die Preise. Und um den Preis zu berechnen nutzt du zum Beispiel: https://musiker-honorare.de/honorarberechnung/vollkostenrechner/

Mit den Punkten, die dort aufgeführt sind begründest du das auch gegenüber den Eltern. Und wenn dann ein paar kündigen, dann kannst du eben mehr Zeit zur Planung von qualitativ hochwertigem Unterricht nutzen und mit diesem besseren Unterricht im nächsten Jahr gleich noch mal erhöhen.
 

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