Grunge versus Metal, nun meine persönliche zeitliche Rangfolge ist, dass ich erst schon etliche Jahre lang Metal gehört hatte, bevor ich mich intensiver mit dem Alternative Rock/ Independent Rock befasste. Dass stand nämlich anfangs auf der Registerkennung im Musikladen, wenn ich mich recht an die Zuordnung erinnere,
Dem Begriff Grunge konnte ich nie konkreter einordnen. Überhaupt bildeten Musikbands mit den in Deutschland vor und nach dem Mauerfall gross vermarkteten Sportteams eine Art kovalente Bindung. Den Ort Seattle dagegen schon, weil es zu dem Zeitpunkt neben PearlJam auch noch die Seattle Supersonics gross gab. Grunge rückte den Nordwesten ins Rampenlicht, und insbesondere übermittelte es einen Eindruck vom rauhen Bergleben in den RockyMountains. Metal war wenn nicht ganz Amerika zugedacht, eher das Südkalifornien, mittlerer Süden. Aber immer stets mit Rastlosigkeit und Unruhe in Verbindung. Ein Effekt meiner kleinbürgerlichen Denke, den ich auf die UncleSlam-Restless-CD zurückführe. Metal war nicht recht floridatauglich. Der Soundtrack zu Miami-Vice war zu beeindruckend.
Obwohl, die Metal-Bands wirkten schon immer wuchtiger auf mich. Sie waren stadienfüllend, während die Garagenbands eher strassenfest erschienen. Es hätte doch eigentlich ein Einfluss der britischen Besatzerzone sein können, stattdessen waren es Bands aus den Vereinigten Staaten, die ich auf Konzerten in Norddeutschland hörte. Das Wacken als das neuzeitliche Jerusalem des Metal in Erinnerung gerückt wurde, ist deshalb etwas seltsam befremdlich für mich wie die Rock am Ring Festivals für Punk und Rock. Wie passend, dass die Briten sich in u.a. in Bayern austoben, immer dorthin, wo ich sie weniger zuordnen könnte. Ich mein echt jetzt? Die Stones in München ? Ihr Glücklichen !
Nun wo war ich? Ach ja, mal davon abgesehen, dass die 10000Kilometer bis zum Nordwesten der Staaten näher erschienen als die 1000km zum britischen Königreich gab es auch noch weitere Zuordnungsunterschiede.
In meiner Assoziationskette reiht sich Grunge nahtlos zwischen Autowerkstatt und Privatflugplatz ein, während Metal sich zwischen Betonmonumenten und Stahlverarbeitungsfabriken tummelt. Grunge hat eben für mich etwas beruhigendes, wie das Schlürfen der Verbrennungsmotoren in Kraftrad, PKW und Flugzeug. Marken wie Indian, Ford und Douglas sind in etwa die gleiche Welle. Metal ist die Bewegung auf dem Walzband, das Trennverfahren in der Stahlfertigung, der Presslufthammer im Betonzerkleinerungwerk. Portland-Zement und BlendofAmerika, Kampfdüsenjets und Catarpillar kommen an den Vibe in meinem Nachsinnen ran.
Das es einen direkten Konflikt zwischen diesen Stilrichtungen gibt und gab, habe und nehm ich vielleicht nicht so richtig wahr. Dafür ist meine Distanz zu gross .Die Troublemaker im AmiMusikbiz waren für mich eher die Hip-Hopper und GangstaRappa, die sich mit ihren Strassengangs ganze Stadtviertel sicherten. Weit entfernt und einiges größer als die Garagen und Stadien es je sein konnten. Das aber dennoch Grunge, Metal und Rap sich vereinen lässt bewiess dann ja auch die aufkommende, von der Filmindustrie gepushte Zusammenarbeit. Grossartige Musik, die sich mit JudgementNight manifestierte.
Jede dieser Stilrichtung, die nach Deutschland rüberschwappte, brachte auch gute deutsche Bands hervor. Was die Amis besonders gut schafften, war die Visualizierung.
Grossartige Grafiken begleiteten Platten und CD's. Nun beides, sowohl Grunge als auch Metal, erinnerte mich stärker an Amiland als es ElvisPresley je tat oder hätte tun können sollen.... , .
Zu früh um etwas zu vergessen oder zu spät um daran zu hängen? Nun soweit meine jetzigen Gedanken. Die Genres verdienen vielleicht einer näheren Betrachtung, aber momentan m.M.n. nicht sooo wichtig. Tolle und komplizierte Zeiten, ferne Länder und Städte, starke und schwache Musiker...
Gruss