gitwork
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Das Konzept des modal Interchange ist ja eigentlich wunderbar und hilft sehr den tonalen Raum zu erweitern und Akkordfolgen zu erklären. Indes habe ich auch meine Schwierigkeiten mit der Praxis...
So weit ich das Konzept verstanden habe, kann man also die Akkordfunktionen aller Modes zu einem Akkordfunktionsreservoir machen aus dem man sich bedienen kann, also etwa so:
lydisch
Akkorde: Ij7 (#11) II7 IIIm7 #IVm7b5 Vj7 VIm7 VIIm7
ionisch
Akkorde: Ij7 IIm7 IIIm7 IVj7 V7 VIm7 VIIm7b5
mixolydisch
Akkorde: I7 IIm7 IIIm7b5 IVj7 Vm7 VIm7 bVIImj7
dorisch
Akkorde: Im7 IIm7 bIIIj7 IV7 Vm7 VIm7b5 bVIIj7
äolisch
Akkorde: Im7 IIm7b5 bIIIj7 IVm7 Vm7 bVIj7 bVII7
phrygisch
Akkorde: Im7 bIIj7 bIII7 IVm7 Vm7b5 bVIj7 bVIIm7
lokrisch
Akkorde: Im7b5 bIIj7 bIIIm7 IVm7 bVj7 bVI7 bVIIm7
dann gibts ja auch noch:
harmonisch moll
hm1 Imj7 IIm7b5 bIIIj7#5 IVm7 V7 bVIj7 VIIo7
hm2 Im7b5 bIIj7#5 bIIIm7 IV7 bVj7 VIo7 bVIImj7
hm3 Io7 bIImj7 bIIIm7b5 IIIj7#5 bVm7 bVI7 VIj7
hm4 Imj7 IIm7b5 bIIIj7#5 IVm7 V7 bVIj7 VIIo7
hm5 Im7b5 bIIj7#5 bIIIm7 IV7 bVo7 VIo7 bVIIm7
hm6 Ij7#5 IIm7 III7 IVj7 bVIo7 VImj7 VIIm7b5
hm7 Im7 II7 bIIIj7 bVo7 Vm7 VIm7b5 bVIIj7#5
melodisch moll sollte man dann auch noch hinzufügen... das spar ich mir jetzt
Heraus kommt dann diese Zusammenschau:
Ij7#5 Ij7 I7 Imj7 Im7 Im7b5 Io7 /
bIIj7#5 bIIj7 bIImj7 /
II7 IIm7 IIm7b5 /
bIIIj7#5 bIIIj7 bIII7 bIIIm7 /
III7 IIIm7 IIIm7b5 /
IVj7 IV7 IVm7 /
bVj7 bVm7 bVo7 /
Vj7 V7 Vm7 Vm7b5 /
bVIj7 bVI7
VImj7 VIm7 VIm7b5 /
bVIIj7#5 bVIIj7 bVII7 bVIImj7 bVIIm7
VIImj7 VIIm7 VIIm7b5 VIIo7
Ich empfinde diese Liste etwas wahllos... einerseits eine Liste des "anything goes" für eine konkrete Auswahl von passenden Möglichkeiten kann ich keinen "Fahrplan" erkennen, nur eine willkürliche Liste. Andererseits fehlen mir auch ein paar Akkorde: Was ist z.B. mit der Dur VI? die ist doch nicht immer Zwischendominante und kommt oft vor... ich hab die nirgends leitereigen entdeckt, hab ich die übersehen?
z.B.
Sittin on a dock of a bay (Refrain)
I / VI / I / VI
In diesem Sinn angewendet ist sie ja bestimmt keine Zwischendominante, sondern passend weil sie mit der I terzverwandt ist. Das Mediantenkonzept finde ich in diesem Zusammenhang stimmiger: es kann den tonalen Raum auch erweitern, beschreibt aber gleichzeitig ein funktionales Verwandtschaftsverhältnis (Kleinunterterzmediante) die Terminologie mit diesen Variantklängen finde ich zwar recht kompliziert und für Schüler schwer verdaubar, aber das Grundkonzept Terzverwandtschaft gibt mir einen sehr gut nachvollziehbaren verwandtschaftlichen Bezugsrahmen, der für mich deutlich musikalischer ist als diese MI Akkordliste, die einerseits so viele Akkorde bereitstellt dass es einem schwindlig wird, andererseits oft vorkommende Funktionen auslässt weil sie in keinem Mode leitereigen sind.
Geh ich mit dem MI konzept falsch um? was ist der eigentliche praktische Nutzen, außer der Erkenntnis das man die Diatonik auch verlassen kann?
LG Hagen
So weit ich das Konzept verstanden habe, kann man also die Akkordfunktionen aller Modes zu einem Akkordfunktionsreservoir machen aus dem man sich bedienen kann, also etwa so:
lydisch
Akkorde: Ij7 (#11) II7 IIIm7 #IVm7b5 Vj7 VIm7 VIIm7
ionisch
Akkorde: Ij7 IIm7 IIIm7 IVj7 V7 VIm7 VIIm7b5
mixolydisch
Akkorde: I7 IIm7 IIIm7b5 IVj7 Vm7 VIm7 bVIImj7
dorisch
Akkorde: Im7 IIm7 bIIIj7 IV7 Vm7 VIm7b5 bVIIj7
äolisch
Akkorde: Im7 IIm7b5 bIIIj7 IVm7 Vm7 bVIj7 bVII7
phrygisch
Akkorde: Im7 bIIj7 bIII7 IVm7 Vm7b5 bVIj7 bVIIm7
lokrisch
Akkorde: Im7b5 bIIj7 bIIIm7 IVm7 bVj7 bVI7 bVIIm7
dann gibts ja auch noch:
harmonisch moll
hm1 Imj7 IIm7b5 bIIIj7#5 IVm7 V7 bVIj7 VIIo7
hm2 Im7b5 bIIj7#5 bIIIm7 IV7 bVj7 VIo7 bVIImj7
hm3 Io7 bIImj7 bIIIm7b5 IIIj7#5 bVm7 bVI7 VIj7
hm4 Imj7 IIm7b5 bIIIj7#5 IVm7 V7 bVIj7 VIIo7
hm5 Im7b5 bIIj7#5 bIIIm7 IV7 bVo7 VIo7 bVIIm7
hm6 Ij7#5 IIm7 III7 IVj7 bVIo7 VImj7 VIIm7b5
hm7 Im7 II7 bIIIj7 bVo7 Vm7 VIm7b5 bVIIj7#5
melodisch moll sollte man dann auch noch hinzufügen... das spar ich mir jetzt
Heraus kommt dann diese Zusammenschau:
Ij7#5 Ij7 I7 Imj7 Im7 Im7b5 Io7 /
bIIj7#5 bIIj7 bIImj7 /
II7 IIm7 IIm7b5 /
bIIIj7#5 bIIIj7 bIII7 bIIIm7 /
III7 IIIm7 IIIm7b5 /
IVj7 IV7 IVm7 /
bVj7 bVm7 bVo7 /
Vj7 V7 Vm7 Vm7b5 /
bVIj7 bVI7
VImj7 VIm7 VIm7b5 /
bVIIj7#5 bVIIj7 bVII7 bVIImj7 bVIIm7
VIImj7 VIIm7 VIIm7b5 VIIo7
Ich empfinde diese Liste etwas wahllos... einerseits eine Liste des "anything goes" für eine konkrete Auswahl von passenden Möglichkeiten kann ich keinen "Fahrplan" erkennen, nur eine willkürliche Liste. Andererseits fehlen mir auch ein paar Akkorde: Was ist z.B. mit der Dur VI? die ist doch nicht immer Zwischendominante und kommt oft vor... ich hab die nirgends leitereigen entdeckt, hab ich die übersehen?
z.B.
Sittin on a dock of a bay (Refrain)
I / VI / I / VI
In diesem Sinn angewendet ist sie ja bestimmt keine Zwischendominante, sondern passend weil sie mit der I terzverwandt ist. Das Mediantenkonzept finde ich in diesem Zusammenhang stimmiger: es kann den tonalen Raum auch erweitern, beschreibt aber gleichzeitig ein funktionales Verwandtschaftsverhältnis (Kleinunterterzmediante) die Terminologie mit diesen Variantklängen finde ich zwar recht kompliziert und für Schüler schwer verdaubar, aber das Grundkonzept Terzverwandtschaft gibt mir einen sehr gut nachvollziehbaren verwandtschaftlichen Bezugsrahmen, der für mich deutlich musikalischer ist als diese MI Akkordliste, die einerseits so viele Akkorde bereitstellt dass es einem schwindlig wird, andererseits oft vorkommende Funktionen auslässt weil sie in keinem Mode leitereigen sind.
Geh ich mit dem MI konzept falsch um? was ist der eigentliche praktische Nutzen, außer der Erkenntnis das man die Diatonik auch verlassen kann?
LG Hagen
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