M
MaBa
HCA Musiktheorie
- Zuletzt hier
- 31.10.24
- Registriert
- 26.06.05
- Beiträge
- 1.480
- Kekse
- 4.603
Das ist u.a. das, was ich weiter oben erwähnte. So kann man eine Tonika selbst im Dominantring zurechtrücken.
Bleibt nur die Frage, ob man sich alle Skalen so für jede Tonart merken kann, ohne jahrelang üben zu müssen...
Ich hatte deshalb auch absichtlich geschrieben, daß sich diese Skalen ergeben, wenn man Blue-Noten als Optionen verwendet.
Ich denke, es wäre einfacher, bei der Skalenherleitung erst einmal nur von Dur auszugehen und die Blue Noten außen vor zu lassen. Du kannst dann weitere Zusammenhänge (Vereinfachungen) entdecken zwischen Chord-Skala von Sekundärdominante und Akkordtyp ihres Auflösungsziels.Nach derselben Vorgehensweise habe ich mir die Skalen für die anderen Möglichkeiten, die sich aus dem Verlegen der Haupttonart auf einen der sechs Akkorde ergeben, erstellt - interessant, das sich immer wieder andere Skalen ergeben
____________________
Auch beim Verschieben des Zentrums deiner Akkordfolge läßt sich noch ein weiterer Zusammenhang feststellen. Offensichtlich wird es, wenn du alle Akkordfolgen anschließend in die selbe Tonart transponierst...
Deine A-Dur Reihe nach C-Dur sähe so aus:
C7 F7 | Bb7 Eb7 | Ab7 Db7 | C7
Deine D-Dur Reihe nach C-Dur sähe so aus:
C7 F7 | Bb7 Eb7 | Ab7 G7 | C7
u.s.w. ...
Die letzte Bb-Dur Reihe nach C-Dur:
C7 B7 | E7 A7 | D7 G7 | C7
Sie enthält jetzt alle regulären Sekundärdominanten von C-Dur
Jede Akkordreihe enthält 5 Quintfälle und ein Sekundschritt. Nur die Position des Sekundschritts verschiebt sich jedes mal. Vergleichst du den Akkord, der sich geändert hat, so liegt der neue Akkord immer im Tritonusabstand zu dem alten. Die sich ersetzenden Dominanten sind Tritonussubstitute. Eine Dominante und ihr Tritonussubstitut enthalten den geichen Tritonus (gleiche Funktionstöne) und haben damit auch das gleiche Auflösungsbestreben.
Dieser Zusammenhang ist natürlich auch hörbar. Im Anhang habe ich einen Quintfall-Blues, der 6 mal wiederholt wird. Das einzige, was sich pro Durchlauf ändert, die ein Baßton. Ich beginne allerdings bei deiner letzten Variation und ende auf mit deiner ersten. Alle 6 Durchläufe klingen sehr ähnlich...
Dadurch, daß die Dominantkette so lang ist, wird das tonale Zentrum eigentlich nur noch durch die gespielte Melodie gefestigt.
____________________
Im Anhang ist noch eine kleine Übersichtstabelle:
1. Zeile: alle diatonischen (C-Dur) Stufen im Quintfall.
2. Zeile: diatonische Stufen können durch eine Sekundärdominante ersetzt werden. Ihre diatonische Auflösung ist in der Regel die Stufe recht daneben.
3. Zeile: Tritonussubstitut der Sekundärdominante. Ihre Auflösung ist natürlich ebenfalls die Stufe rechts daneben.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch Pöhlerts Dauerquintfall. Hier lassen sich die Akkordbewegungen aller deine Blues-Variationen sehr übersichtlich dargestellen. Die Akkordgrundtöne übereinander stehen im Tritonusabstand. Diese Akkorde sind austauschbar (bis auf die Tonika). Die diagonalen Pfeile entsprechen dem Quintfall. Eine Reihe von Quintfällen ergeben eine Zickzacklinie. Deine Ursprüngliche Akkordfolge habe ich hervorgehoben.
Gruß