Gerade diese Invention ist so sehr aus ganz wenigen Motiven komponiert, diese sollte man auch immer gleich behandeln, finde ich. D.h. links und rechts dieselbe Artikulation und Phrasierung für analoge Stellen verwenden. Wie Du es spielst, bekommt man den Kanon am Anfang kaum mit. Außerdem wirkt das ganze etwas verspielt, obwohl es doch so streng komponiert ist.
Dieser Hinweis hat sich für mich als eine Goldgrube herausgestellt. Ich habe mir überlegt, die Kanons der Invention Nr. 1 gleich zu behandeln, darum auf die Triller zunächst einmal zu verzichten und außerdem die 16tel legato und die 8tel "eher staccato und pointiert" zu behandeln. Die Konsequenzen waren deutlich:
1. Man hört dadurch die Kanons, weil die gebundenen 16tel-Ketten fast durchweg auf die kürzer gehaltenen 8tel treffen.
2. Durch das konsequente Durchhalten dieser Spielweise steigt die Wachheit und ich nehme bewusster wahr, was ich tue und bin eher dort präsent, wo ich spiele.
3. Ich spüre plötzlich so eine Art Metrum, eine Art Herzschlag des Stückes. Dadurch verabschieden sich die Timing-Schwankungen, insbesondere die Tendenz, in den längeren 16tel-Ketten schneller zu werden, mehr und mehr.
4. Die Anzahl der Spielfehler wurden geringer.
5. Meine Wahrnehmungsfähigkeit der Invention Nr. 1 auch bei Youtube-Aufnahmen stieg an.
Ich spiele das Stück zurzeit mittelschnell (Moderato/Allegretto, so zwischen 96-106bpm, wenn ich das auf dem Metronom einstellen müsste) und warte darauf, ob mein Unbewusstes die Sache schneller oder langsamer angehen will oder ob es so in Ordnung ist. Insgesamt fühle ich mich bei dem Vorgehen aber gut. Ich bin gespannt, was da noch geschieht und werde in den nächsten Wochen wahrscheinlich noch eine Aufnahme einstellen.
Vielen Dank für die hilfreichen Bemerkungen,
@Monteverdi. Leider ist meine Keksdose für dich geschlossen. Schade.
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Die Invention 13 kann ich jetzt auswendig. Die Probleme mit den Sexten im MIII haben sich durch eifriges Üben verflüchtigt. Nach wie vor ist es noch keine Musik, sondern ein kleiner Kampf mit dem Stück, aber ich bin mir sicher, dass sich das demnächst irgendwann gibt.
Leider gibt es eine Stelle, wo es mich im MIII immer raushaut. Es handelt sich dabei um den Übergang von Takt 21 zu 22.
Zurzeit versuche ich mit vier Fingern gleichzeitig zu springen und auf dem h, dem gis und dem e und dem d im Melodiebass von Takt 22 gleichzeitig zu landen, so dass ich ohne großes Fingersatz-Gewurstel weiterspielen kann. Das funktioniert (bisher?) aber noch nicht. Hat jemand Tipps für den Fingersatz oder muss man hier tatsächlich fliegen?