Ich habe damals mit 15 angefangen, meine Haare wachsen zu lassen, aber leider hatten sie ihre maximale Länge, etwas über schulterlang, schon nach kurzer Zeit erreicht und wollten nicht mehr länger werden. Ebenfalls leider neige ich zu 'fliegendem Haar', was dazu führt, dass meine Haare permanent wie gekrüsselt aussahen, so dass ich sie kaum mal offen getragen habe.
Seinerzeit wurde ich deswegen meist von meinem Bruder aufgezogen und von Mitschülern. Umsomehr wuchs für mich der Wert der Mähne als Symbol des Trotzes.
Mit Beginn des Studiums aber fiel das Erbe meines Vaters auf mich und mir damit immer mehr Haare aus. Und wenn lange Haare zwar eigentlich etwas schönes sind, gibt es nichts schlimmeres, als alternde Männer, die nicht wahrhaben wollen, dass sie mit langen, aber dafür wenigen Haaren, einfach nur miserabel aussehen. Also hieß es Pfingsten dieses Jahres: Ab mit der Mähne. Zum Glück war der Friseur zu dem ich gegangen war verständnisvoll, dass es für mich ein großer Schritt war, meine Haare abschneiden zu lassen.
Seitdem trage ich die Haare jetzt kurz. In der Anfangszeit erwischte ich mich permanent dabei, wenn ich mir eine Jacke anzog, in meinen Nacken zu fassen, um die Haare unter dem Kragen hervorzuziehen. Blöd nur, wenn da keine mehr sind. Selbst heute passiert mir das manchmal noch.
Auch wenn ich meine Mähne manchmal noch vermisse, muss ich aber sagen, dass ich mich jetzt wohler fühle. Die Haare brauchen keine ausgiebige Pflege mehr, sie trocknen innerhalb von Minuten, ich finde sogar, ich sehe jetzt besser aus, als vorher.
Was natürlich nicht mehr geht, ist Headbangen, 'ohne Haare' fand' ich das bisher einfach immer nur Panne, weswegen ich mir das jetzt auch konsequent verbiete, selbst wenn Painkiller läuft.
Die Leidensgeschichte eines Metallers mit Haarausfall.