"[Metal|Rock|Onkelz|....] ist eine Lebenseinstellung!" Welche denn?

  • Ersteller LennyNero
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Nein?
Es gehört zur Lebenseinstellung, sein eigenes Ding durchzuziehen und nicht dem neuesten Trend zu folgen.
Und warum ziehen dann so viele in der Metalszene nicht ihr eigenes, sondern das Metal-Ding durch, und laufen zwar keinen neuen, dafür aber alten Trends nach ;)

Ich finde es immer recht komisch, wenn jemand was von "Individuell" etc. erzählt, aber dann doch in Uniform rumläuft (auch wenn es dann die Metaller-Uniform ist, und nicht die Mainstream-Uniform). Ebenso fällt mir letzter Zeit vermehrt auf, wie dieser Retro-Trend abgefeiert wird (zugegebnermaßen nicht nur bei den Metallern; nach den Eperimentierfreudigen 90ern zieht sich das jetzt durch alle Szenen). In der letzten Rock Hard gab es die Titel-Story "die 20 besten Newcomer", und das wren größtenteils Bands, die irgendwie "alte" Musik machen. Ich finde es irgenwie komisch, wenn sich ein paar Jungs, die selbst erst 1990 oder später geboren wurden, eine Band gründen, sich kleiden und klingen wie eine BayArea-Band 1985, vom "wahren Metal" von damals schwärmen und über den ach so schlimmen modernen Metalcore meckern. Und die "alten" finden das auch noch toll. Es ist ja völlig in Ordnung, wenn man neuere Entwicklungen nicht mag, aber dann sollen sie doch einfach dazu stehen, dass sie konservative Spießer sind :D

Und Felix: Ich glaube nicht, dass sich die Leute hier über dich lustig machen wollen oder dergleichen. Ich frage mich nur auch, was deine Beschreibungen jetzt mit Metal zu tun haben. Gleichzeitig würde es mich wirklich mal interessieren, was so die anderen in deiner Klasse (oder sonstige Gleichaltrige in deienr Gegend) so machen. Irgendwei kann ich mir nicht vorstellen, dass sie keinen Spaß im Leben haben. Was machen die denn den ganzen Tag? Vielleicht bin ich (oder viele andere hier) ja doch schon zu alt, und viele Jugendliche (außer eben ihr ;)) sitzen den ganzen Tag heute nur zuhause doof rum oder wie? Weil das, was du da beschreibst (Grillen, Bier trinken, chillen, Schach spielen, Golf spielen, über Mädels labern, lustigen Blödsinn machen etc.), ist für mich etwas völlig normales, was man so als junger Mensch (und durchaus auch als älterer) so macht. Ich will das gar nicht abwertend "pubertär" nennen, sondern finde das eher ziemlich normal, und würde nie darauf kommen, dass nun unter "Sex, Drugs & Rock N Roll" zusammenzufassen.
 
den thread komplett durchzulesen ist mir heute abend zu anstrengend aber ich hole es nach. nur eine kleine sache:

die sache mit der lebenseinstellung zu ner gewissen kunstströmung ist ja nicht alt.
beispiel der vorläufer dieser ganzen emo/gothic whatevergeschichte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Romantik

die themen der schauerromantik waren so präsent in den köpfen der künstler, dass man diese als ihre lebenseinstellung sehen kann.

was jetzt die frage ist:
würden diese leute sich genauso verhalten, wenn es keine kunstströmung dieser schwarzen romantik gegeben hätte, oder wirkte die vorhanden mode so anziehend auf manche, dass sie sich eher der zugehörigkeitsgefühle wegen angeschlossen haben und sich selbst so vor machten in "ihrer" gemeinschaft eine lebenseinstellung zu sehen.
die frage lässt sich ins heute übertragen... nur dass es mir schwerfällt die gemeinsamen gedanken bspw. der metaller zu finden, die ihre musik mit dem übrigen leben verbindet.

die kernfrage ist doch: was ist überhaupt eine lebenseinstellung?
gewaltfreiheit, hartz 4, manowar.... ich habe schon viele leute ihre (skurrilen) lebenseinstellungen verteidigen hören. ich weiß immernoch nicht wie ich es definieren kann... die lebenseinstellung über irgendeine gruppierung (metal) zu definieren geht noch einen schritt weiter...
ich denke die meisten lebenseinstellungen übernehmen wir von vorbildern ohne überhaupt zu wissen oder viel über uns selbst nachzudenken.

aber das kann man nicht pauschalisieren...
 
Ich meinte hier eher die Toleranz zwischen den Subgenres. Nur weil ich bspw. vorwiegend Power Metal höre muss ich ja Deathmetal nicht schlecht machen oder so.
Das ich mich mit Techno oder Hip Hop nicht identifizieren kann ist dann etwas komplett anderes. Die toleriere ich soweit, wie sie auch mich tolerieren (sprich: ich hör meine Musik mit Kopfhörern in der Bahn, das erwarte ich auch von ihnen - tun sie das nicht - meine Leute haben meistens irgendwelche Boxen dabei)....

Das ich mich in der Szene wohlfühle ergibt sich dann früher oder später. Anfangs war mir auch etwas mulmig zumute bei den ganzen großen wilden Typen mit langen Haaren :D bis ich bemerkt hab das die eigentlich alle total lieb und umgänglich sind :)

Das mit der Musik hasse ich bei allen Musikrichtungen...ich höre auch äußerst ungerne Metal ausm Handy in der Bahn. Das hat einfach keinen Stil.
Das mit anderen tolerieren seh ich auch so. Ich toleriere alle, wie ich auch toleriert werden will ! Sowohl zwischen Genres als auch anderen Szenen.
 
Und warum ziehen dann so viele in der Metalszene nicht ihr eigenes, sondern das Metal-Ding durch, und laufen zwar keinen neuen, dafür aber alten Trends nach ;)

Ich finde es immer recht komisch, wenn jemand was von "Individuell" etc. erzählt, aber dann doch in Uniform rumläuft (auch wenn es dann die Metaller-Uniform ist, und nicht die Mainstream-Uniform).

Hier liegt eine sog. Akteur-Beobachter-Divergenz vor: Der Akteur (=junger Metalanhänger) meint, aufgrund seines unweigerlich beschränkten Horizonts, er hätte mit dem Metal-Lebensstil was ureigenes für sich entdeckt. Für ihn ist es ja auch neu. Aber: Der Beobachter (=alte Metal-Recken wie du und ich) überblicken einen viel größeren geschichtlichen Horizont, kennen die Entwicklung der Metalszene insgesamt besser und sehen, dass der junge Metalakteur doch nur ein altes Muster reproduziert. Treffen dann Akteur und Beobachter in der Forumsdiskussion zusammen, wie hier geschehen, reden beide gegen Wände.
 
Und Felix: Ich glaube nicht, dass sich die Leute hier über dich lustig machen wollen oder dergleichen. Ich frage mich nur auch, was deine Beschreibungen jetzt mit Metal zu tun haben. Gleichzeitig würde es mich wirklich mal interessieren, was so die anderen in deiner Klasse (oder sonstige Gleichaltrige in deienr Gegend) so machen. Irgendwei kann ich mir nicht vorstellen, dass sie keinen Spaß im Leben haben. Was machen die denn den ganzen Tag? Vielleicht bin ich (oder viele andere hier) ja doch schon zu alt, und viele Jugendliche (außer eben ihr ;)) sitzen den ganzen Tag heute nur zuhause doof rum oder wie? Weil das, was du da beschreibst (Grillen, Bier trinken, chillen, Schach spielen, Golf spielen, über Mädels labern, lustigen Blödsinn machen etc.), ist für mich etwas völlig normales, was man so als junger Mensch (und durchaus auch als älterer) so macht. Ich will das gar nicht abwertend "pubertär" nennen, sondern finde das eher ziemlich normal, und würde nie darauf kommen, dass nun unter "Sex, Drugs & Rock N Roll" zusammenzufassen.

Ich wollte eigentlich hier keinen Beitrag mehr posten, ich finde aber eine Antwort verweigern unhöflich;)
Also ich denke ich wurde hier nachdem ich mir das alles nochmal durchgelesen habe etwas falsch verstanden.:gruebel:
Ich werde erstmal sagen wie meine Mitschüler drauf sind/was sie so machen.
Also da ich ja nicht nur Metal höre, bin ich natürlich auch für andere Musikstile offen, deshalb steht mein Verstärker im Moment bei einem Drummer, um einfach mal verschiedene Musikstile auszuprobieren und um Erfahrungen zu sammeln.
Er hört kein Metal!:D Eher so Roger Cicero, wie einige aus meiner Klasse.
Also er ist ein echt guter Freund von mir und ich will ihn nicht schlecht reden aber seine Freizeit sieht komplett anders aus als meine. Er macht mit seinen Eltern feste Lernzeiten aus, alles ist bei ihm nach Termin geregelt. (Ich habe mir das schon früh selbstbeigebracht da ich mir nicht gerne sagen lasse was ich wann zu tun habe)Wenn ich nichts zu tun hab dann machen wir so spontane Sachen wie mim Mopped mal zum nächsten See fahren etc.. So etwas würde ihm nie einfallen, geschweige denn würde er es machen.
Gut ihr denkt jetzt ja Einzelfall aber nein. Ich habe extra dieses Beispiel genommen, weil die meisten (Parallel-)Klassenkameraden so in etwa sind. Er mag vielleicht etwas daraus hervorstechen aber das ist das beste Beispiel.
Davon konkret gibt es jetzt ca. 7 Jungen in der Klasse (nur in meiner, meine Parallelklassen und Klassen meiner Freunde mal ganz abgesehen). Ein anderer Klassenkamerad (hört härteren Rock) und ich , tjaa das sieht es dann anders aus.:D
Wir sind für jeden Sch**ß zu haben, mit meinen ganzen Freunden natürlich!

Dieses Bild was ich oben beschrieben habe ist in meinem Freundes- und Bekanntenkreis zu 80% der Fall, ich habe mir da nicht irgendeinen Mist zusammengereimt.:p
Es mag ja sein das das bei mir/uns hier nur Zufall ist, aber es ist so!
Ich bringe hier gerne nochmal das Beispiel von älteren (nicht pubertierenden) Fans der Metallenen Musik, die meiner Meinung nach versuchen ihr Leben mehr zu genießen, als andere die eben kein Metal hören. Ich denke die Pubertät ist nur ein verstärkender Faktor für diese Grundeinstellung, und nicht der Faktor für diese Grundeinstellung selbst.

Ich zitiere mich ungern selbst aber ich denke der Grund warum einige Leute mich falsch verstanden haben, ist der folgende Abschnitt: (weil sie ihn nicht richtig gelesen haben)
Nun, denkt ihr was hat das mit Metal zu tun :gruebel:.
Naja also in meiner Klasse, sowie in den Klassen meiner Freunde mit denen wir so rumhängen ist das fast überhaupt nicht der Fall :redface:.
(An alle Hopper--->Lebt euer Leben!:D;))
Und wir, die Metalhörende Fraktion, sind unserer Ansicht einfach die, die ihr Leben einfach am meisten genießen!

Ich weiß wohl das die meisten in unserem Alter ihr Leben genießen (wollen).
Das habe ich in keinem meiner Posts in Frage gestellt!
Ich habe nur deutlich gesagt das ich, und meine (metalhörenden) Freunde;) einstimmig sind, das wir versuchen unser Leben mehr zu genießen, und mehr Spaß haben zu wollen als unsere Mitschüler!

Ich bin manchmal echt geschockt wenn ich höre was meine Klassenkameraden so berichten, über solche Sachen habe ich mich mit 12 oder 13 Jahren gefreut.
Manche prollen sogar rum das sie am Wochenende ganze 3 Bier getrunken haben :eek:
Da muss ich entweder lachen oder an mir oder ihnen zweifeln, die Zeiten wo man mit Alkohol geprotzt hat sind doch schon lange rum.


Naja ich will jetzt nach diesen ganzen vielen Buchstaben, die warscheinlich niemand gelesen hat einfach mal folgende These aufstellen:

--->''Meiner Ansicht nach versuchen Personen, deren Musikgeschmack im wesentlichen Teil auf Rock- und/oder Metalmusik basiert, mehr ihr Leben zu genießen, als Personen, die andere Musikgenres bevorzugen! Ich fälle diese Aussage auf Grund eigener Erfahrung und deshalb ist es auch meine Ansicht die hier jeder dulden muss, mit Vermerk auf die Meinungsfreiheit [die erstmals 1789 in Frankreich bekannt gegeben wurde, ich glaub die hatten die von den Amerikanern abgekuckt oder so in etwa:confused:(Ja man kann metal hören, Bier trinken und in der Schule auf dem Gymnasium bestehen bleiben)].''<---

Artikel fünf Grundgesetz:
Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten (…) Eine Zensur findet nicht statt. (Quelle: mein Geschichtsheft)

So Leute ich habe nicht gekifft, kein Bier getrunken oder sonstige Drogen konsumiert, ich weiß auch nicht warum ich so viel geschrieben habe. Wer jetzt nicht versteht was ich meine der versteht wohl einfach nicht was ich meine. :D Ist mir auch egal.

Mit einem letzten Gruß in diesem wundervoll mit Diskutierstoff vollgestopften Thread,

:gruebel: Felix
 
Vielleicht genießen die ihr Leben einfach nur anders als du ;)
Also ich kenne auch Hörer anderer Musik die spontan sind und sich zu amüsieren wissen. Ich denke das sind na ja nicht Einzelfälle aber auch kein Gesamtbild. Mag sein, dass viele Metaller zu Gesellschaft und feiern neigen, aber ich kenne auch viele die gehen nur weg um dann alleine mit nem Bier in der Ecke zu stehen und mit dem Kopf zur Musik zu nicken (egal welche Musik läuft :D ). Mehr das Leben genießen ist ja ein weites Feld. Einer mags spontan einer geplant. Genießen heißt ja erstmal einfach nur das zu tun, wobei man selbst sich am wohlsten fühlt. Und das ist eher Musikunabhängig.

Also wie gesagt ich würde nicht sagen, dass eine Musik eine Lebenseinstellung macht...ich glaube vielmehr, dass sich Menschen ähnlicher Lebenseinstellung bei bestimmten Musikarten treffen. Das würde auch ein wenig erklären, warum sich viele Szenefans so ähnlich sind.
 
Erstmal danke an alle, die sich hier an der Diskussion beteiligen (und aktiv dabeibleiben), speziell an die, die auch etwas Gegenwind bekommen. Immerhin stellen die sich einer Diskussion, zahlreiche Andere haben da kein Interesse... oder (was ich für noch schlimmer halte) erzählen einen von Lebenseinstellung und haben sich da noch nie Gedanken drüber gemacht.

Das ganze Ding mit der Lebenseinstellung dreht sich meines Erachtens um "Ausgrenzung" der "Normalen". Es geht nicht darum, das Leben nach irgendwelchen Normen oder Werten auszurichten, sondern darum, "anders" zu sein als "der Rest". Welcher Rest und in wiefern man heute noch anders ist, das sei mal dahin gestellt.

Im Grunde ist das die Antwort, die ich auch irgendwie erwartet hatte. Die Crux für jeden ist nun natürlich: eine Szene hat ja ebenfalls Normen und Werte (und Uniformen)... ein Arbeitskollege von mir (Ex-Punk) war nach einer Tagung in einer anderen Stadt am Abend noch in einer Punk-Kneipe. Dort fiel er mit seinem Anzug allerdings etwas aus dem Rahmen und wurde u.a. von einem Punk an der Theke neben ihn gemustert. Mein Kollege hat ihn darauf hingewiesen das Punk "Non-Konformismus" sei, und er im Moment in dieser Kneipe zu dem Zeitpunkt quasi der einzige Punk sei.... die zwei hatten dann wohl noch einen netten Abend :)

ich denke das is ein Thema was jeder für sich selbst entscheiden muss, übrigens steht im topic auch "...rock|Onkelz..." is also nich gerechtfertigt jetzt wieder nur vom metal zu sprechen ;P

Natürlich kann das jeder für sich entscheiden, genauso kann aber auch jeder nachfragen und ich vermute mal das nicht jeder eine Antwort auf die Frage hat was denn die eigene propagierte Lebenseinstellung sei.

Und ganz klar: hätten wir hier nicht so einen "Überhang" an Metallern sondern mehr aus dem Grunge oder was weiß ich Bereich... ich glaube die Antworten wären recht ähnlich.

Es gibt weder Initialriten noch Zwischenstufen. Das ist einfach eine Entwicklung die jeder für sich durchmacht würd ich sagen.
Bei vielen fängts mit einer der bekannten Bands an und dann beginnt man sich immer mehr für die Musik zu interessieren, immer mehr Konzerte und Festivals zu besuchen und
mehr Kontakt zu der Szene zu entwickeln.
Das ist natürlich alles nur meine Auffassung, ich bin ja nicht allwissend :D

Da haben wir dann aber wieder das Ausgrenzen, denn eigentlich ist es nicht wirklich schlimm, das eine Band kommerziell erfolgreich ist, oder das sie auch andere Fans anzieht, evt. sogar solche, die nicht zur Szene gehören: das Problem ist nicht die Band an sich, sondern die Tatsache, das ihr Erfolg der Szene die Exlusivität nimmt, oder?

Auch wenn das "wir hängen etwas ab und sind cool" größtenteils nicht zutrifft, könnte es doch trotzdem eine Lebenseinstellung sein oder nicht?

Ja, klar kann es das sein, aber dann ist imo die Einstellung "Abhängen, cool sein und Musik hören", die Musik ist dabei austauschbar.... das kann man auch mit Pink Floyd, Rolling Stones, 50Cent, Eminem, Ozzy, No Angels, Depeche Mode, Roger Whitaker, Howard Carpendale, ZZ Top etc. machen.

Crucifucked;3722451Wir sind alle nur Menschen schrieb:
:great:

Meinst du wirklich, dass in den letzten drei Jahren der Metal vom Underground in den Mainstream übergeschwappt ist? Nicht wirklich.
Diese Mainstreamdiskussion geht sowieso am Thema vorbei.

Naja, kommerziell gesehen ist Metal durchaus beim Mainstream gelandet, wenn auch nicht alle Bands, aber gleiches gilt ja auch für alle anderen Musikrichtungen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Metal#Ab_Mitte_1990er
wikipedia schrieb:
Metallica gelten mit ihrem ausgesprochen großen Erfolg in der öffentlichen Wahrnehmung oft als der Inbegriff des Metal selbst, [...] Auf der anderen Seite verloren sie dadurch viele bisherige Fans aus der Metal-Szene.

Das hatte ich eben schon angesprochen: das Problem ist wohl nicht die Musik, sondern die Tatsache, dass der Erfolg die Exklusivität nimmt.

Meinetwegen mag es kein Mainstream sein, aber vom "Underground" ist der Metal imho meilenweit entfernt

Wenn nun jemand sagt, dass die Musik xyz seine Lebenseinstellung ist, würde ich es nicht gleich auf die Goldwaage legen :).

Nein, aber nachfragen werde ich trotzdem mal ;)

Kann ich eigentlich nur so unterschreiben - das ist mein Erfahrungswert im Mealbereich (nur das ich noch immer hauptsächlich Metal und weniger Gothic höre).
Es geht einfach viel friedlicher zu und man muss sich nicht großartig profilieren. Richtig interessante und tiefgründige Gespräche habe ich auch vorzugsweise mit Metalern (aber nicht nur).

Friedlicher? Im Vergleich zu wem/was?

Zum Threadstarter: ich finde meine Meinungsbildung nicht ignorant, weil ich von meinen Erfahrungswerten berichte, die mit Hopern grad nicht sehr groß sind.

Nimm das nicht persönlich, bzw. mach dir einfach deine Gedanken darüber. Du Urteilst aufgrund weniger Erfahrungswerte über eine Szene, die sicherlich Szenenintern genauso vielfältig ist wie die Metalszene auch. Da ist ein gewisser Grad an Ignoranz dabei (wobei das durchaus menschlich ist).

Ich war mit ihnen in einer Klasse und sorry, die Leute dort waren zwischenmenschlich einfach die größten Deppen die mir in meinem bisherigen Leben begegnet sind. Ich weiß nicht obs an der Musik liegt oder prinzipiell an ihnen (was übrigens wieder ein Erfahrungswert meinerseits und keine Verallgemeinerung oder ein "wir haben alle soviel Spaß daran die Hopser zu dissen" sein soll).

Oben hatte das schon jemand geschrieben: "ein Arschloch das Metal hört bleibt ein Arschloch."
In den 80ern war an meiner Schule damals Metal die Musikrichtung schlechthin, und damals liefen einige mit Kutte herum, die "zwischenmenschlich einfach die größten Deppen" waren. Auf der anderen Seite kenne ich einige Leute, die sich als HipHopper bezeichnen mit denen ich auch kein längeres Gespräch führen mag.

Genausogut habe ich gute Bekannte aus der HipHopSzene, und meinen besten Freund kann ich ohne Untertreibung als Metaller der "frühen Stunde" sehen (möglicherweise nicht vom ersten Schwung, aber immer noch früh).

Meine Vermutung: im Grunde sind sich doch alle recht ähnlich, jedoch fällt einem der Vorbehaltslose Kontakt innerhalb einer Subkultur einfacher, bzw.: sobald man Gemeinsamkeiten hat lässt sich vorbehaltsloser miteinander sprechen (da finde ich übrigens solche Foren hier recht interessant, denn ich habe über diesen Weg Menschen kennengelernt (also auch persönlich), mit denen ich sonst nicht in Kontakt gekommen wäre... einfach weil Gegenseitige Vorurteile uns davon möglicherweise abgehalten hätten).

Hingegen finde ich Aussagen ignorant ala "das ist nur ein Ausgrenzen das man von jeder Szene her kennt" doch etwas derb find wo sich andere die Finger wund schreiben und dabei nicht einmal behaupten das Metal eine Lebenseinstellung ist, sondern einfach nur das ihnen die Musik liegt und viel gibt und das sie dort Freunde gefunden haben.
Insofern Respekt an felix_st.reverb der sagt das er chillen kann - das können oder tun die wenigsten heutzutage.

Die Einleitung dieses Beitrages bezog sich auch (oder gerade) auf euch beide, denn ihr stellt euch einer Diskussion, was ich gut finde (und selbst wenn ihr euch vielleicht vorher kaum oder wenig Gedanken darüber gemacht habt (keine Unterstellung oder Vermutung), jetzt habt ihr es, wenn ihr nur wenig darüber nachgedacht habt, dann habt ihr es jetzt intensiver).

Wobei mein Eindruck das es um Ausgrenzen geht aber trotzdem bleibt

Im Metal kann man bis zu einem gewissen Grad noch seine Individualität ausleben, auch innerhalb der Szene ohne gleich schräg angeschaut zu werden. Die Toleranz ist einfach gegeben. Vielleicht geht das inzwischen auch in anderen Szene (HipHop, techno, whatever), so wie ich die in meiner Jugend kennen gelernt habe gings damals nicht. Entweder man ist da mit dem Szenenmainstream mitgegangen oder wurde ausgestoßen (so wie ich z.B.) weil man nicht "cool" genug war etc. Könnte aber auch pubertierender Schwachsinn seitens der Leute damals gewesen sein, das will ich jetzt nicht genauer analysieren.

Das mit dem Mainstream gilt doch auch umgekehrt: ich habe hier schon einige (Metaler) User verwarnt, weil sie auf den "SCh*ss HipHop" geschimpft haben, oder "Rap" eine Krankheit genannt haben. Zumindest was die E-Gitarrenecke hier betrifft sind die Metaler die größte Fraktion, was nicht zu diesem Mainstream passt wird ausgesstoßen. Das ist doch aber im Grunde bedauerlich, weil es doch genau dem Verhalten entspricht was viele selbst leidlich auf der vermeintlich "uncoolen" Seite (weil nicht Mainstream) erfahren mussten.

Wobei die Toleranz nicht unbedingt soooo szeneübergreifend ist. Ich habe auch schon Metal und auch Gothic "Orte" erlebt, wo die Toleranz zu anderen Szenen und Musik und Leuten nicht so hoch war. Da wo ich regelmäßig hingehe ist es halt so. Und auch an vielen anderen Orten an denen ich schon so war.
Also das mit der Toleranz ist nicht unbedingt szeneumgreifend, aber auch nicht unbekannt.

Szenen fangen wohl an sich in Subgenres zu Unterteilen wenn sie zu groß werden, und ein erstes Opfer ist da wohl dann auch schnell die Toleranz (untereinander), denn bei den Metalern die ich kenne, sind einige der "frühen" Generationen dabei, und wenn du die Richtung NU Metal fragst... nun ja, frag mal einen Harley Fahrer was er von japanischen Motorrädern hält.

Ich glaube wenn man sich in einer Szene oder so wohlfühlt ist das schon ein wenig Lebenseinstellung. Die Szene passt dann halt zur eigenen Einstellung und irgendwie auch andersherum.

Die Umwelt formt den Menschen, der Mensch formt die Umwelt, sicherlich eine Wechselwirkung.

Wikipedia schreibt zur Lebenseinstellung übrigens:

Hinter der Lebenseinstellung verbergen sich die Werte, die mit einer - nach persönlicher Auffassung - richtigen Lebensführung verbunden sind.

Unter Lebenseinstellung ist also im Gegensatz zum Lebensstil, der das "Wie" der persönlichen Lebensgestaltung verdeutlicht und damit die materialistische Ausgestaltung näher definiert, das "Weshalb" zu verstehen, welches Antwort auf die Frage gibt, warum wir einen bestimmten Lebensstil leben.

Und warum ziehen dann so viele in der Metalszene nicht ihr eigenes, sondern das Metal-Ding durch, und laufen zwar keinen neuen, dafür aber alten Trends nach ;)

:great:

Und Felix: Ich glaube nicht, dass sich die Leute hier über dich lustig machen wollen oder dergleichen. Ich frage mich nur auch, was deine Beschreibungen jetzt mit Metal zu tun haben. Gleichzeitig würde es mich wirklich mal interessieren, was so die anderen in deiner Klasse (oder sonstige Gleichaltrige in deienr Gegend) so machen.

Ja, je ein Alleinstellungsmerkmal für HipHop, Punk, Metal etc. fehlt bisher in der Diskussion.

die sache mit der lebenseinstellung zu ner gewissen kunstströmung ist ja nicht alt.

Wissen wir das wirklich? Also gab es nicht vielleicht schon in der Renaissance oder gar im Altertum juvenile Bewegungen, die sich von der Norm abgehoben haben und ihr eigenes Ideal und ihre eigene Lebenseinstellung propagiert haben?

die kernfrage ist doch: was ist überhaupt eine lebenseinstellung?
gewaltfreiheit, hartz 4, manowar.... ich habe schon viele leute ihre (skurrilen) lebenseinstellungen verteidigen hören. ich weiß immernoch nicht wie ich es definieren kann... die lebenseinstellung über irgendeine gruppierung (metal) zu definieren geht noch einen schritt weiter...
ich denke die meisten lebenseinstellungen übernehmen wir von vorbildern ohne überhaupt zu wissen oder viel über uns selbst nachzudenken.

Ich finde da die Wikipedaidefinition Lebenseinstellung: "Weshalb leben wir unser leben so" recht gut.

Ich wollte eigentlich hier keinen Beitrag mehr posten, ich finde aber eine Antwort verweigern unhöflich;)

Fände ich auch Schade, denn auch wenn du dich (meiner Meinung nach) argumentativ auf dünnem Eis bewegst... immerhin bewegst du dich und setzt dich mit deiner eigenen Meinung auseinander, was ich persönlich für wichtiger halte als einfach eine Meinung zu haben.

[...]
Er hört kein Metal!:D Eher so Roger Cicero, wie einige aus meiner Klasse.
Also er ist ein echt guter Freund von mir und ich will ihn nicht schlecht reden aber seine Freizeit sieht komplett anders aus als meine. Er macht mit seinen Eltern feste Lernzeiten aus, alles ist bei ihm nach Termin geregelt. (Ich habe mir das schon früh selbstbeigebracht da ich mir nicht gerne sagen lasse was ich wann zu tun habe)Wenn ich nichts zu tun hab dann machen wir so spontane Sachen wie mim Mopped mal zum nächsten See fahren etc.. So etwas würde ihm nie einfallen, geschweige denn würde er es machen.
[...]
Wir sind für jeden Sch**ß zu haben, mit meinen ganzen Freunden natürlich!

Dieses Bild was ich oben beschrieben habe ist in meinem Freundes- und Bekanntenkreis zu 80% der Fall, ich habe mir da nicht irgendeinen Mist zusammengereimt.:p
Es mag ja sein das das bei mir/uns hier nur Zufall ist, aber es ist so!
Ich bringe hier gerne nochmal das Beispiel von älteren (nicht pubertierenden) Fans der Metallenen Musik, die meiner Meinung nach versuchen ihr Leben mehr zu genießen, als andere die eben kein Metal hören. Ich denke die Pubertät ist nur ein verstärkender Faktor für diese Grundeinstellung, und nicht der Faktor für diese Grundeinstellung selbst.

Du setzt dabei aber unbewusst voraus, das "für jeden Sch**ß zu haben" ein Idealbild ist. Zusätzlich hast du sicherlich aber auch wie jeder andere auch deine eigene Vorstellung davon wie "jeder Sch**ß" sein kann. Als Beispiel: mein Bruder hatte mit 18 oder 19 Jahren mit seinen Kumpels eine Tour mit einem Uralten Ford Transit (drei Matrazen, Grillgut und unzählige Bierkästen) an den Bodensee gemacht. Ich selber kann nichts damit anfangen es als ein tolles Ziel zu sehen möglichst schnell den Kasten Bier leichter zu machen... und campen war auch nie mein Ding. Auf der anderen Seite habe ich auch nichts dagegen am Lagerfeuer zu sitzen, vielleicht eine (oder mehrere Gitarren), meinetwegen auch Bier und/oder Wein dabei zu haben und ebenfalls etwas zu chillen.

Das Metaler das Leben mehr genießen als andere... glaube ich nicht, nicht mal das sie es versuchen, eher das es vielleicht einige so ausleben, wie du dir das vorstellst (und wenn ich da an die letzte Feier denke, bei der ich von "Wacken", "Tallica", "Onkelz" Shirts umgeben war, sicherlich waren die Kerle lustig, aber einige haben da versucht eine hohe Korrelation zwischen "Leben genießen" und Konsum von hochprozentigem Alkohol anzustreben. Übrigens leider auch nicht ganz ohne Gewalt (untereinander).

Ich zitiere mich ungern selbst aber ich denke der Grund warum einige Leute mich falsch verstanden haben, ist der folgende Abschnitt: (weil sie ihn nicht richtig gelesen haben)

Ich weiß wohl das die meisten in unserem Alter ihr Leben genießen (wollen).
Das habe ich in keinem meiner Posts in Frage gestellt!
Ich habe nur deutlich gesagt das ich, und meine (metalhörenden) Freunde;) einstimmig sind, das wir versuchen unser Leben mehr zu genießen, und mehr Spaß haben zu wollen als unsere Mitschüler!

Ich bin manchmal echt geschockt wenn ich höre was meine Klassenkameraden so berichten, über solche Sachen habe ich mich mit 12 oder 13 Jahren gefreut.
Manche prollen sogar rum das sie am Wochenende ganze 3 Bier getrunken haben :eek:
Da muss ich entweder lachen oder an mir oder ihnen zweifeln, die Zeiten wo man mit Alkohol geprotzt hat sind doch schon lange rum.

Oh, da zitiere ich mal einen mir bekannten (und geschätzten) Metaler, der sich Gedanken über den zukünftigen Freund seiner (heute knapp 11 Monate alten) Tochter gemacht hat.

Erstmal kommt der zu mir, dann trinke ich mit dem 8 Bier, und wenn der dann immer noch stehen kann ist alles gut

--->''Meiner Ansicht nach versuchen Personen, deren Musikgeschmack im wesentlichen Teil auf Rock- und/oder Metalmusik basiert, mehr ihr Leben zu genießen, als Personen, die andere Musikgenres bevorzugen! Ich fälle diese Aussage auf Grund eigener Erfahrung und deshalb ist es auch meine Ansicht die hier jeder dulden muss, mit Vermerk auf die Meinungsfreiheit [die erstmals 1789 in Frankreich bekannt gegeben wurde, ich glaub die hatten die von den Amerikanern abgekuckt oder so in etwa:confused:(Ja man kann metal hören, Bier trinken und in der Schule auf dem Gymnasium bestehen bleiben)].''<---

Viele Menschen mit hohem IQ hören Metal, allerdings ergibt sich daraus nicht automatisch der Umkehrschluss, das viele Leute die Metal hören einen hohen IQ haben ;)
Aber das wäre ein anderes Thema.

Artikel fünf Grundgesetz:
Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten (…) Eine Zensur findet nicht statt. (Quelle: mein Geschichtsheft)

Da musst du nicht dein Geschichtsheft zitieren, sondern kannst auch direkt das GG dafür nehmen.

Einige Väter der amerikanischen Verfassung waren von französischen Philosophen beeinflusst, aber das ist auch ein weites Thema.

Was du aber beachten solltest: genauso wie jeder das Recht der eigenen Meinung hat, hat jeder andere das Recht diese Meinung zu hinterfragen.

Eine andere Sache: die Grundrechte regeln häufig das Verhältnis zwischen Mensch oder Bürger (nicht das gleiche, wir haben Grundrechte die jedem zustehen, aber auch Rechte die nur Bürger zustehen) und Staat. Nicht-Staatliche Einrichtungen (wie Firmen, Forenbetreiber, Chefredakteure (!!!) ) sind da nur bedingt gebunden. Speziell der Zensurvorbehalt im von dir genannten Artikel richtet sich gegen jede Form der staatlichen Zensur (wobei selbst dieser Vorbehalt seine Grenzen hat, z.B. wenn es um die Grundrechte anderer geht... ein Beispiel wären jetzt die Familien der Winnenden-Opfer, deren Grundrechte (freie Entfaltung der Persönlichkeit, ggf. körperliche Unversehrtheit (Art 2 GG) über dem Informationsrecht Anderer stehen).

Aber das ist eigentlich unerheblich, denn niemand hat hier etwas zensiert!

Nur weil deine Meinung in Frage gestellt wird, handelt es sich dabei nicht um Zensur, also gehe bitte etwas umsichtiger mit dem Begriff um.



Mit einem letzten Gruß in diesem wundervoll mit Diskutierstoff vollgestopften Thread,

:gruebel: Felix

Fände ich (Wie schon mehrmals erwähnt) sehr schade!
 
was ist denn deine Lebenseinstellung Nero?

Und warum ziehen dann so viele in der Metalszene nicht ihr eigenes, sondern das Metal-Ding durch, und laufen zwar keinen neuen, dafür aber alten Trends nach

Gute Frage! Es gibt bestimmt Leute die sich dem Metalstrom wiedersetzen, ich nehm einfach mal mich. Ich hatte nach 3 Jahren schon keine Lust mehr auf "Metal-Aussehen" jetzt seh ich eher "normal"(bestimmt wird jetzt hitnerfragt , was ist normal?) aus, hör aber trotzdem noch Metal und bin auch immer noch der überzeugen das Metal verdammt gute Musik ist. Jeder Mensch entwickelt sich in dem Fall anders. Klar Allgemeinheits kram wie lange haare, Band Merch, Festivals und Bier ist geil Einstellung sind immer da aber letztendlich sagt das nichts über den individuellen Charakter aus (m.M.n.).

noch ne frage, was ist für dich das "Metal-Ding"?

Natürlich kann das jeder für sich entscheiden, genauso kann aber auch jeder nachfragen und ich vermute mal das nicht jeder eine Antwort auf die Frage hat was denn die eigene propagierte Lebenseinstellung sei.

Und ganz klar: hätten wir hier nicht so einen "Überhang" an Metallern sondern mehr aus dem Grunge oder was weiß ich Bereich... ich glaube die Antworten wären recht ähnlich.

Es wird immer jemand hinterfragen warum Person "xy" meint sie hätte diese Einstellung. Das is ne Kopfsache, jeder Mensch denkt anders, was für andere unverständlich is empfinden andere als verständlich. Auch wenn manche Kommentare nicht unbedingt aussagekräftig sind, steckt immer ein bisschen "Einstellung" dahinter sonst würden sie ja nicht drauf eingehen, zu ihrem Wort stehen und sich auch mit jeglicher Kritik auseinandersetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
was ist denn deine Lebenseinstellung Nero?

Nicht durch die Welt zu laufen und zu erzählen "[xyz] ist eine Lebenseinstellung" :)


Ansonsten... die goldene Regel unterstützt durch ein Leben und Leben lassen (grenzenlose Toleranz mag mir leider auch nicht gelingen :) ).
 
noch ne frage, was ist für dich das "Metal-Ding"?
Diese Forumlierung entstand jetzt durch den dieses "eigene Ding", ich meinte damit halt, dass man sich als Metaller bezeichnet, also samt Outfit etc. Ich finde das nur irgendwie widersprüchlich, wenn man davon erzählt, dass man "sein eigenes Ding durchzieht", aber gleichzeitg (bzw. soll das ja sogar irgendwie zusammengehören) schließt man sich einer Gruppe an, die bestimmte spezifische Eigenschaften und Ausdrucksformen hat. Das ist aber ein grundsätzliches Phänomen, über das ich schon ofgt drüber nachgedacht, sowas findet man in vielen Gruppen (ob das nun Jugendbewegungen sind, oder politische oder religiöse...), die immer von jemandem als "revolutionär" und "individuell" gestartet werden, die Nachfolger dann aber eine Bewegung bilden, welche schließlich konservativ und in sich selbst angepasst ist. Man stelle sich die absurde Situation vor, dass jemand ausruft "benutzt eure eigenne Gedanken! Hört nicht auf Autoritätren!" und eine große Zuhörerschar im Chor ruft "Ja, das werden wir tun!". Und die katholische Kirche beruft sich eigentlich auf einen Revolutionär, ist aber heute der Inbegriff von Konservatismus.

Ich selbst war nie Teil einer Szene, daher kann ich solche "... ist eine Lebenseinstellung" auch für mich nicht nachempfinden. Ich sage das noch nicht mal mit besonderem Stolz, weil heutztage (ich bin 27) denke ich mir teils, dass es gut gewesen wäre, wenn ich als Teenie mal Teil einer Szene (samt klischeehaften Auftreten) gewesen wäre, wo ich dann jetzt drüber schmunzeln könnte. Stattdessen habe ich vieles nicht an mich rangelassen, weil ich mich nicht einer Gruppe "unterordnen" wollte, sondern lieber "mein Ding" duchziehen wollte. Ich wollte nicht in Klischeebilder gedrängt werden. Ich habe nie ein Band-Shirt bessesen, ich vermeide es auch jegliche Art von Symbole als Schmuck zu tragen, weil ich mir immer denke: Wenn ich sowas trage, dann muss ich da auch 100% hinter stehen. Ich will nicht, dass sich die Leute darüber ein Bild von mir machen, weil das immer zu einseitig wäre, weil ich ja mehr bin. Naja, wie gesagt habe ich vielleicht grade deshalb heute ein Identitätsproblem, weil ich diese Phase der Pubertät bis heute hinausgezögert habe.

Ich bin halt ein Musikfan, ich höre auch (eine zeitlang auch überwiegend Metal), aber ich würde eben nie darauf kommen, zu sagen, dass ich "Metaller" bin. Es ist eben "nur" Musik.
 
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Naja, kommerziell gesehen ist Metal durchaus beim Mainstream gelandet, wenn auch nicht alle Bands, aber gleiches gilt ja auch für alle anderen Musikrichtungen.
...

:D Das wollte ich ja Bylethum damit sagen ;). Die Diskussion lässt sich ja in viele Bereiche ausweiten, aber bitte nicht in diese Richtung.

...
Und ganz klar: hätten wir hier nicht so einen "Überhang" an Metallern sondern mehr aus dem Grunge oder was weiß ich Bereich... ich glaube die Antworten wären recht ähnlich.
...

Genau das glaube ich nämlich nicht.
Was sich zum Beispiel in der Musik und den Texten findet, die Frustration, Orientierungslosigkeit, Rauheit, findet sich doch in den Gedanken dieser Generation sehr ähnlich wieder. Da kann man doch sehr wohl von einer Lebenseinstellung reden, wenn man diese nicht als Leitfaden, sondern als Grundgedanken definiert.

Meine Lebenseinstellung ist weder Grunge noch Metal ;).
 
Hallo,

ich hab mich jetzt größtenteils mal durch diesen Thread gekämpft (diese sozialen Disskusionen produzieren immer unheimlich viel Text:p) und gib mal meine 5 Cent dazu ab (wer will bekommt auch 5 Pfennig, besonders die "truen" Metler aus den achtzigern;)):

Allgemein denke ich das eine (allgemeine) Lebenseinstellung in Bezug zu Musikrichtung/stilen eigentlich fast nicht möglich ist. Man vergleiche eine Lebenseinstellung im Bezug auf verschiedene Gesellschaftslehren oder Religionen mit einer Lebenseinstellung auf der Begründung eines Musikstills. Der Mensch ordnet sich bei Religionen oder bei Gesellschaftlehren bestimmten "Glaubensgrundsätzen" unter, z. B. 10 Gebote, kommunistisches Manifest, etc.... Doch wo sind hier die Paralleln zu Musikstilen?

Es gibt keine "Grundausage" einer Musikrichtung (außer vielleicht Emocore:p), ich meine klar Hip Hop war in seinen Anfängen ein Sender von Reaktionen auf sozialen Missstände, aber handeln die Texte heute nicht von wirklich allem möglichen? Wird im Metal trotz des düsteren und mystischen Klischees nicht wirklich jede Thematik behandelt?

Trotz einer "gemeinsamen" Scene/Clique hat jeder der ihr Angehörigen doch einen eigenen Charakter, Meinung und Verhalten. Bestimmt nicht jeder "Metalhead" besäuft sich und grillt zu harten Metallriffs (hmm...irgenwie müssen in diesem Thread immer die Metaler als Klischeefiguren hinhalten:rolleyes:).

Also müsste man den Lebensstil wie ihr ihn beschreibt doch eigentlich auf gemeinsame musikalische Vorlieben und (gegebenfalls) ähnliche Kleidung/Erkennungszeichen reduzieren, oder? Oder sollte man dazu noch gewisse Gruppenklischees dazurechnen?



Aber vielleicht verstehe ich den Sinn einer Lebeneinstellung einfach nicht:p. Ich war nie der "konforme" Typ und habe nie mit Jemanden eine Lebenseinstellung geteilt (und das obwohl ich mich in der Regel schwarz zu Kleiden pflege:p).



Dazu vielleicht noch ein paar Anekdoten aus meinem Leben:

Ich habe eigentlich nie wirklich die Gesellschaft mit Leuten gesucht die den gleichen Musikgeschmack hatten wie ich. Vielleicht auch weil ich nie Jemand fand der auch nur ähnlich über die gleiche Musik denkt wie ich....
Naja wie dem auch sei, ich habe einen ziemlich gemischten Freundeskreis, darin befinden sich Metaler (obwohl die irgendwie die Minderheit ausmachen, ich kann diesen intellektuellen Aspekt von Metall hörenden Menschen zumindest in meiner Umgebung nich bestätigen), "Hopper", Punks, "Kommerz-Konsummenten, Jazz-Freaks, "Musiker":D,.... die Liste wäre lang und wahrscheinlich nicht wirklich zu klassifizieren.

Und wir leben! Wir tun alles das was normale Menschen tun: "Chillen", in die Kneipe ein Bier trinken gehn, machen Partys (wobei sich die Playlisten immer alls ziemlich schwierg gestalten:gruebel:), sind wir deshalb jetzt alle [Bitte Klassifiezierung deiner Wahl einfügen;)]?


Edith will noch hinzufügen:

Ich bin halt ein Musikfan, ich höre auch (eine zeitlang auch überwiegend Metal), aber ich würde eben nie darauf kommen, zu sagen, dass ich "Metaller" bin. Es ist eben "nur" Musik.

Genau das denke ich auch, trotz meiner schwarzen Kleidung und meiner langen Mähne. Mir gefällt einfach nur mein Aussehen.
 
Läuft es nicht letztlich auf das hinaus, worauf es immer hinausläuft, egal ob du das narbenzerfressene mitglied einer wilden motorradgang oder einen braven mitbruder des zirkels der gänseblümchenbewunderer fragst, warum er das tut, was er tut? "Die kameradschaft" als standardantwort.

Einfach mal dazugehören, ohne dafür kämpfen zu müssen, zusammen stark sein und wenn es geht, auch noch ein bisschen besser als "die anderen". Eine gemeinsame musik, egal ob headbangen, tango oder schunkeln synchronisiert die bewegungen und dient als visitenkarte (und lässt sich mit entsprechenden texten/rhythmen und parolen auch schön als regierungsinstrument und befehlsausgabegerät missbrauchen).

So gesehen würde ich in metal auch nichts anderes zu finden hoffen als in einem kegelclub, oder?

Gruss, Ben
 
So gesehen würde ich in metal auch nichts anderes zu finden hoffen als in einem kegelclub, oder?

Ich fände den Beitrag sehr gut, wenn dieser letzte Satz nicht wäre. Hast Du schon mal einen Renter beim Kegeln von Ausgrenzung und Entfernung der Gesellschaftlichen Norm reden gehört? :)
 
Ich habe vor kurzem habe ich im Zeit-Magazin diesen Artikel gelesen.

Wieviel da jetzt wirklich dran ist weiß ich jetzt nicht, aber die Beobachtung wie sehr sich Menschen mit ähnlichem Musikgeschmack auch in ihrem Charakter ähneln (können) finde ich schon recht krass.

Davon ausgehend hat müsste es ja heißen, dass Leute die Metal hören gewisse charakterliche Ähnlichkeiten, welche auch immer das sein mögen. Hier stößt man eigentlich schon direkt auf das erste Problem, denn ich selber glaube nicht, dass es irgendeine Eigenschaft gibt, die alle Metalhörer teilen, abgesehen vom Musikgeschmack. Wenn man jetzt die Subkultur Metal auf die Klischemetaller einschränkt, kommt man unter Umständen schon weiter.
(Klischemetaller: lange Haare (schwarz?), Bandtshirt, schwarze Kleidung, er fährt aufs Wacken)
Das sich im Grunde fast jeder Mensch nach Gemeinschaft sehnt und sich deshalb anderen anpasst ist im Grunde klar, nur warum wird man Metaller, Punk, Hardrocker, Alternative-Hörer, Indie-Kerl, Emo, Hip-Hopper oder was auch immer?

Bis auf Punk (dagegen) und Emo (extrem weinerlich, sentimental auf der einen, extrem zornig und wütend auf der anderen Seite) kann ich keiner dieser Musikrichtungen einen bestimmte Lebenseinstellung zuordnen.

Hm, ich merke gerade, dass ich meinen Faden verloren hab, denn worauf ich eigentlich hinauswollte ist:
Jede Musikrichtung hat eine bestimmte Art Emotionen zu transportieren, da man meiner Meinung nach, mit jedem Musikstil jede Empfindung ausdrücken kann, muss es die Art und Weise sein, die Leute an einem Musikstil fasziniert.

Während dem einen Soulmusik wortwörtlich aus der Seele spricht, findet der andere solche angestrengt guckenden, rumtanzenden Menschen. Während es für den einen nichts geileres gibt als ein gutes Heavy Metal Riff, hält sich der der nächste viel lieber an Hip Hop und Funk Grooves.

Um auf den Artikel von oben zurückzukommen, um diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen, muss man quasi die Lebensläufe von Menschen mit ähnlichem Musikgeschmack vergleichen und ich könnte mir gut vorstellen, das man so Ansätze einer Erklärung finden kann.
Ich würde sagen, dass jeder Musikstil also eine Lebenseinstellung, auch wenn es die Hörenden in der Regel, wahrscheinlich selber nicht wissen. Da verschiedene Bands innerhalb einer Richtung auch wieder unterschiedlich klingen, ist wahrscheinlich jeder Band und jeder Musiker ein eigener Lebensstil, von Britney Spears bis zu Children of Bodom, alles was man hört und wie man es hört, verkörpert einen Lebensstil.

Was für eine das Einstellung das sein jeweils sein mag weiß ich allerdings nicht, das gelte, durch die angedeutete Strategie, herauszufinden.

Sorry, für das Fehlen jeglicher Struktur. :redface:
 
Bitte löschen.
 
Sehr interessanter Bericht. Aber ich denk das das nicht unbedingt was mit der Lebenseinstellung zu tun hat sonder eher mit dem, was wir schon alle wissen, dass Musik verbindet.
Aber ob Musik dann letzendlich auch als Lebenseinstellungen gezählt wird, wage ich immer noch zu bezweifeln.

gruß Fabian
 
Mich wunderts, dass hier so viel über Metal und Hiphop, aber kaum über Punk diskutiert wird. Ist das doch meines Erachtens nach das absolut klischeehafteste und einfachste Beispiel wenn es um das Thema "Musik bestimmt Lebensstil" ist :D

So, was stellt ihr euch unter einem echten Punk vor... Tartanhosen, Nieten, Ketten, Lederstiefel, bunte, hochgesprayte Haare, nen stinkenden aber niedlichen Hund, n kasten Bier, in der Sonne auf dem Bahnhofsvorplatz gammeln und Passanten um Kleingeld und Zigaretten anschnorren...

Das eben beschriebene ist nur eine Subkultur des Punks, die aber schon viele "Werte" der Szene beinhaltet:

  • Rebellion gegen die eigene Familie (Mikro) und gegen die Gesellschaft (Makro). Politische linksorientiertheit (auch mit Hang zum Extremismus) und "A.C.A.B. = All Cops Are Bastards"-Einstellung ist quasi Pflicht. Gut aussehen, gut riechen, gut benehmen ist Gesellschaftskonform und deswegen strikt abzulehnen. Damit einher geht...
  • Provokation - Klar, kein besseres Mittel um aufzufallen. Dass Punks oft keinen guten Eindruck hinterlassen ist also ganz in ihrem Sinne. Wenn Papa oder der Schuldirektor über die grünen Haare schimpft, haben sie ihre Wirkung getan.
  • Spaß am Leben haben, um jeden Preis. Dabei ist es wurscht ob Gegenstände oder Leute in Mitleidenschaft gezogen werden. Hauptsache ich habe Spaß daran. Gerne auch mit Alkohol. Viel Alkohol. Und Drogen.
  • Gruppenzusammenhalt - Auch das braucht man nicht weiter erklären. Zusammen macht alles nämlich viel mehr Spaß. Ob nun Saufen, Gröhlen, oder unsere Erzfeinde (wahlweise Nazis oder Polizei) verprügeln. Zusammen sind wir stark.
  • Starrköpfigkeit oder auch Ignoranz. Jeder Punk hat eine Meinung. Oft politisch, sehr oft naiv und undurchdacht. Aber Diskussionen sind sinnlos, denn was andere denken ist egal. Es ist sowieso ALLES egal.

Ich denke diese fünf Punkte fassen ganz gut den "Lebensstil Punk" zusammen. Das sind natürlich auch Thematiken die in sämtlichen Subgenres des Punkrock verarbeitet und besungen werden!

Natürlich darf man das alles nicht so schwarz und weiß sehen wie ich es hier skizziert habe. Ein Punk lebt Punk, ein Oi!-Skinhead, ein Hardcore-Punk, ein Emo oder ein Skate-Punk leben auch Punk. All diese Subkulturen der Punkbewegung setzen ihre Prioritäten wo anders oder lassen auch gerne mal den ein oder anderen Punkt aus der Liste weg.

So ist ein Oi-Skin häufig gewaltbereiter und radikaler, ein Hardcorer politisch aufgeklärter aber auch weltverbesserischer, ein Emo eher zurückgezogen und ruhig (weit verbreitetes Vorurteil, Emos würden nur heulen und hätten keinen Spaß... FALSCH), ein Skatepunk fast schon ein braver Junge, der halt gerne aufs Rollbrett steigt und Punkrock hört...


Mein kurzer Abriss über das Thema Punk ist bewusst gespickt mit Klischees, die aber aus eigener Erfahrung alle irgendwo ihre Richtigkeit und Daseinsberechtigung haben. Ich hoffe, dass sich keiner dadurch auf den Schlips getreten fühlt... und falls doch, ich bitte um Verbesserung und Ergänzung meiner Abhandlung! :D
 
[*]Spaß am Leben haben, um jeden Preis. Dabei ist es wurscht ob Gegenstände oder Leute in Mitleidenschaft gezogen werden. Hauptsache ich habe Spaß daran. Gerne auch mit Alkohol. Viel Alkohol. Und Drogen.

Und dagegen als Bewegung innerhalb des Punks (Hardcores) Straight Edge als komplette Ablehnung von Drogen, Alkohol u.ä. Ist für mich (als Edger) sehr erwähnenswert!
 
Straight Edge? Hör ich zum ersten Mal :) Was bewegt einen dazu Drogen bzw. Alkohol abzulehnen?
 

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