reisbrei
HCA Vocals / -Equipment
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Letzten Endes geht es wohl einfach um die unterschiedlichen Einstellungen in verschiedenen Bereichen. Bei den Musikern (die Klassiker nehme ich hier mal aus) herrscht sehr häufig die Ansicht, man müsse nix dafür tun, sondern trällert einfach ein bißchen rum, wird entdeckt und dann zum Rockmillionär oder der Balladenmillioneuse. Ich kenne etliche Selbständigen in allen möglichen Bereichen - Immobilien, Handwerk, Finanzen, Software etc. und keiner davon käme auch nur im Traum auf die Idee, ein bißchen larifarimäßig rumzuwurschteln und damit Geld verdienen zu können. Und ich behaupte einfach mal, wären sie damals mir dieser Eisntellung drangegangen, hätten sie sich niemals eine solche Existenz aufbauen können.
Im Musikbereich läuft alles etwas lockerer, alle duzen sich, tragen Freizeitklamotten und sind weit weniger verbissen. Die meisten Musiker sind ja auch keine Profis, sondern betreiben die Musik zum Spaß, als Ausgleich o.ä. Aber davon darf man sich nicht täuschen lassen, wer mit Musik seinen Lebensunterhalt verdienen will, muß hart arbeiten. Es macht natürlich wesentlich mehr Spaß, locker sein zu können, alle duzen zu können, in Jeans und T-Shirt rumlaufen zu können - hart arbeiten muß man aber trotzdem. Und das scheint in die meisten Köpfe (derjenigen, die Profis werden möchten) nicht vorgedrungen zu sein.
Wenn ein junger Mensch zu mir in den Unterricht kommt und erzählt, er wolle unbedingt Profi werden, ich ihm/ihr dann erzähle, was dafür so alles notwendig ist, werden die Augen immer größer und größer. Diese Leutchen kommen gar nicht auf die Idee, richtig was tun zu müssen. "Ja, aber die Band __________________ hat's auch so gepackt!" Aber dann ist diese Band entweder die absolute Ausnahme, die quasi einen Lottogewinn gelandet hat oder - was viel wahrscheinlicher ist - man sieht die ganze Arbeit nicht, die investiert wurde. Es verkauft sich halt einfach besser zu behaupten, man habe immer nur Party gemacht und sei plötzlich als Star augewacht. Wer will denn schon die Story hören, "also ich hab meine komplette Jugend im Keller eingesperrt verbracht und geübt" ?
Man erlebt einfach eine unglaubliche Differenz zwischen Bands, die es schaffen können/es geschafft haben und solchen, die das zwar meinen, es aber nie zu etwas bringen werden. Die Qualität betreffend sind das Welten. Ich kenne eine Nachwuchsband, die glauben, sie rocken sich ganz nach oben - aber von Timing haben sie keine Ahnung - es klingt wie Kraut und Rüben. Aber das wollen sie nicht hören, denn am Timing zu arbeiten, ist halt langweilig, lästig und so fort. Lärm macht viel mehr Spaß. Klar tut er das, aber dann ist das eben auch die Ebene, auf der man bleiben wird.
Und da kommen wir wieder zum Vergleich zurück. Kein Handwerker käme auf die Idee, sich selbständig zu machen, indem er nur die Arbeitsschritte unternimmt, die er klasse findet. Die restlichen läßt er weg oder noch besser: hat sie gar nicht erst gelernt. Und da sind wir schon beim nächsten Punkt: die Ausbildung. Sicher, die Ausbildung sieht bei Musikern oft ganz anders aus als in anderen Berufen. Man sammelt sich halt die Brocken irgendwie im Laufe der Zeit zusammen. Und so ohne Plan ist die Versuchung natürlich groß, sich nur die Spaßrosinen rauszupicken und den Rest links liegen zu lassen. Wie viele Möchtegernprofis haben noch nie was von der KSK gehört? Oder wissen, was man wie versteuern muß? Oder wie man eine Rechnung schreibt? Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Brauchen tut man diesen ganzen Kram auch, in anderen Berufen kriegt man's aufgedrückt. Bei uns gibt es diesen Zwang nicht, also muß man eben die Disziplin aufbringen und sich selbst damit auseinandersetzen.
Die Zeiten haben sich geändert. Im Musikbusiness muß man mittlerweile alles selbst machen, noch viel mehr als früher. Heute bekommt man nur noch einen Labeldeal (so man denn einen will), wenn man die ganze Arbeit bereits selbst gemacht hat, eine tolle Liveshow abliefert, eine ausreichend große Fangemeinde aufgebaut hat, professionelle Aufnahmen vorweisen kann, in der Lage ist, auf eigenen Füßen zu stehen. Dann erst gibt's den Deal. Das ist ein wenig so wie bei Banken, die einem nur dann ein Darlehen gewähren, wenn man zweifelsfrei nachweisen kann, daß man's gar nicht braucht .
Die Zeiten, in denen sich ein Label jemanden rausgesucht und ihn dann rundherum hochgepäppelt und zum Star gemacht hat, sind endgültig vorbei. Heute muß die man die Ärmel noch etwas weiter hochkrempeln, hat aber dafür auch die Verantwortung in der eigenen Hand, behält seine Rechte und entscheidet selbst, welches Image man haben will und welche Musik man macht.
Nach diesem ellenlangen Rumgelaber fasse ich zusammen: als faule Socke bringt man's nicht weit. Wenn man's nicht weit bringen will, perfekt! Wenn doch, darf man eben keine faule Socke sein
Im Musikbereich läuft alles etwas lockerer, alle duzen sich, tragen Freizeitklamotten und sind weit weniger verbissen. Die meisten Musiker sind ja auch keine Profis, sondern betreiben die Musik zum Spaß, als Ausgleich o.ä. Aber davon darf man sich nicht täuschen lassen, wer mit Musik seinen Lebensunterhalt verdienen will, muß hart arbeiten. Es macht natürlich wesentlich mehr Spaß, locker sein zu können, alle duzen zu können, in Jeans und T-Shirt rumlaufen zu können - hart arbeiten muß man aber trotzdem. Und das scheint in die meisten Köpfe (derjenigen, die Profis werden möchten) nicht vorgedrungen zu sein.
Wenn ein junger Mensch zu mir in den Unterricht kommt und erzählt, er wolle unbedingt Profi werden, ich ihm/ihr dann erzähle, was dafür so alles notwendig ist, werden die Augen immer größer und größer. Diese Leutchen kommen gar nicht auf die Idee, richtig was tun zu müssen. "Ja, aber die Band __________________ hat's auch so gepackt!" Aber dann ist diese Band entweder die absolute Ausnahme, die quasi einen Lottogewinn gelandet hat oder - was viel wahrscheinlicher ist - man sieht die ganze Arbeit nicht, die investiert wurde. Es verkauft sich halt einfach besser zu behaupten, man habe immer nur Party gemacht und sei plötzlich als Star augewacht. Wer will denn schon die Story hören, "also ich hab meine komplette Jugend im Keller eingesperrt verbracht und geübt" ?
Man erlebt einfach eine unglaubliche Differenz zwischen Bands, die es schaffen können/es geschafft haben und solchen, die das zwar meinen, es aber nie zu etwas bringen werden. Die Qualität betreffend sind das Welten. Ich kenne eine Nachwuchsband, die glauben, sie rocken sich ganz nach oben - aber von Timing haben sie keine Ahnung - es klingt wie Kraut und Rüben. Aber das wollen sie nicht hören, denn am Timing zu arbeiten, ist halt langweilig, lästig und so fort. Lärm macht viel mehr Spaß. Klar tut er das, aber dann ist das eben auch die Ebene, auf der man bleiben wird.
Und da kommen wir wieder zum Vergleich zurück. Kein Handwerker käme auf die Idee, sich selbständig zu machen, indem er nur die Arbeitsschritte unternimmt, die er klasse findet. Die restlichen läßt er weg oder noch besser: hat sie gar nicht erst gelernt. Und da sind wir schon beim nächsten Punkt: die Ausbildung. Sicher, die Ausbildung sieht bei Musikern oft ganz anders aus als in anderen Berufen. Man sammelt sich halt die Brocken irgendwie im Laufe der Zeit zusammen. Und so ohne Plan ist die Versuchung natürlich groß, sich nur die Spaßrosinen rauszupicken und den Rest links liegen zu lassen. Wie viele Möchtegernprofis haben noch nie was von der KSK gehört? Oder wissen, was man wie versteuern muß? Oder wie man eine Rechnung schreibt? Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Brauchen tut man diesen ganzen Kram auch, in anderen Berufen kriegt man's aufgedrückt. Bei uns gibt es diesen Zwang nicht, also muß man eben die Disziplin aufbringen und sich selbst damit auseinandersetzen.
Die Zeiten haben sich geändert. Im Musikbusiness muß man mittlerweile alles selbst machen, noch viel mehr als früher. Heute bekommt man nur noch einen Labeldeal (so man denn einen will), wenn man die ganze Arbeit bereits selbst gemacht hat, eine tolle Liveshow abliefert, eine ausreichend große Fangemeinde aufgebaut hat, professionelle Aufnahmen vorweisen kann, in der Lage ist, auf eigenen Füßen zu stehen. Dann erst gibt's den Deal. Das ist ein wenig so wie bei Banken, die einem nur dann ein Darlehen gewähren, wenn man zweifelsfrei nachweisen kann, daß man's gar nicht braucht .
Die Zeiten, in denen sich ein Label jemanden rausgesucht und ihn dann rundherum hochgepäppelt und zum Star gemacht hat, sind endgültig vorbei. Heute muß die man die Ärmel noch etwas weiter hochkrempeln, hat aber dafür auch die Verantwortung in der eigenen Hand, behält seine Rechte und entscheidet selbst, welches Image man haben will und welche Musik man macht.
Nach diesem ellenlangen Rumgelaber fasse ich zusammen: als faule Socke bringt man's nicht weit. Wenn man's nicht weit bringen will, perfekt! Wenn doch, darf man eben keine faule Socke sein