MB besucht die Cymbal-Schmieden in Istanbul

  • Ersteller Johannes Hofmann
  • Erstellt am
Hihi, hat Bacchus zu fest an einer Lampe gerieben und flog auf einem Teppich nach Hause? :D

Freue mich schon auf eure Berichte. :)
 
@ Bacchus
Sieht ja klasse aus der Rauschebart und die märchenhaften Montur! :great:

Gruß
Lisa
 
Hihi, hat Bacchus zu fest an einer Lampe gerieben ......

Ich glaube der hat sich nach dem Konsum der Wasserpfeife ins Bild gedrängt ... :weird:

und ..

auch ich bin gespannt auf die Berichte und stelle schon mal :mampf: bereit ..

Gruß
Martin
 
Na, dann genießt erstmal wieder das herrlich nasskalte Wetter in Deutschland.:(
 
Hier scheint einigermaßen die Sonne ... Südhessen ... :)

Muss ja sein, heute ist Schloßgrabenfest in Darmstadt
 
Im Vorgebirge scheint die Sonne ebenfalls. :)
 
So, bin auch wieder in Hannover angekommen. Jetzt steht erstmal ein wenig Arbeit an. Werde am Wochenende die Fotos sortieren und ich denke auch schon einen ersten Bericht abliefern. :)

Danke für euer Interesse, stay tuned! :)
 
Interessante Eindrücke, die hier vermittelt werden. Es ist auch für einen Nicht-Drummer mal ganz interessant zu sehen, wie diese Becken hergestellt werden. Ich habe mir immer klinisch saubere Werkstätten mit hochmodernen Computergesteuerten Maschinen vorgestellt. Dass die Werkstätten aber wirklich gaaanz anders ausehen und diese Teile, die manchmal ja auch wirklich abartig teuer sein können, auf eine eigentlich recht primitive Art hergestellt werden, das hätte ich jetzt nicht sooo unbedingt gedacht.
Was man aber auch sehen konnte: Hier wird Handwerkskunst noch groß geschrieben, was ja dann vielleicht auch den Preis rechtfertigt...

Bin gespannt auf weitere Bilder! ;)
 
Ich habe mir immer klinisch saubere Werkstätten mit hochmodernen Computergesteuerten Maschinen vorgestellt.
...
Bin gespannt auf weitere Bilder! ;)
hahaha :D

das ist der Schmelztiegel von Amedia-Cymbals...

SAM_0324.jpg

... da war aber leider grad keine "Suppe" drin, denn es wird dort nur 2x pro Woche gegossen. Dieser Tiegel wird mit Holzkohle befeuert und dann werden per Hand die Rohlinge gegossen, danach gewalzt, mit einer Walze, die der bei den anderen Herstellern sehr ähnlich ist. Schade, dass wir bei Amedia beim Gießen nicht dabei sein konnten, das hätt' bestimmt geile Bilder ergeben.

Am "professionellsten" sah der Guss bei Istanbul Agop aus. Der Ofen war wohl elektrisch beheizt und die Gussmenge wurde mit einem Computer/Timer abgemessen (was, so weit ich das verstanden habe, den wieder einzuschmelzenden Überschuss verringert). Aber wir wurden gebeten, den Guss bei Istanbul Agop nicht zu filmen/fotografieren, wohl weil da irgendwelche Dinge zu sehen waren, die man der Konkurrenz nicht zeigen wollte. Es sah aber suupercool aus... die Gusspfannen waren die gleichen, wie bei den Anderen, aber sie waren im Kreis angeordnet. Die Pfannen wurden mit Öl bepinselt und dann mit Wasser gefüllt und dann die flüssige Bronze reingekippt. Nach ein paar Minuten hat dann ein Mitarbeiter den halb erstarrten Bronzekuchen mit einer Zange aus der Pfanne gelöst.

Das stinkt, qualmt und macht jede Menge Dreck.

Auch das Walzen, wo die Kuchen zu Fladen, dann zu Blechen werden braucht einen Ofen. Und die Kunst liegt wohl darin, die aus den Kuchen gewalzten Fladen nicht zu heiß und nicht zu kühl in die Walze zu stecken... und dabei eine runde Form und kein Oval zu walzen.

Die Kuppe reinzupressen ist dann relativ unspektakulär... alles permanent begleitet von dem ständigen notorischen Gehämmer.

Ich kann mir aber denken, dass es in Beckenfabriken, die fertig gewalzte Bronze-Rundbleche ankaufen und die dann maschinell hämmern, wesentlich sauberer aussieht.
 
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das ist der Schmelztiegel von Amedia-Cymbals...

Zum Glück hast du geschrieben, was auf dem Bild zus ehen ist. Auf so manchem Autobahnklo sieht es nicht anders aus... ;)


Was ich nicht ganz deuten konnte: Werden die Becken "von Hand" gehämmert oder nutzen die Leute irgendwelche Maschinen?
 
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Die gut klingenden Becken sind meist von Hand gehämmert, die billigeren sind meist CNC-gehämmert.
(Aufgemerkt: Auch hier gilt - Maschine billiger als Mensch :redface:)
 
Auch das Walzen, wo die Kuchen zu Fladen, dann zu Blechen werden braucht einen Ofen. Und die Kunst liegt wohl darin, die aus den Kuchen gewalzten Fladen nicht zu heiß und nicht zu kühl in die Walze zu stecken... und dabei eine runde Form und kein Oval zu walzen...

ob die Form besonders rund aus der Walze kommt ist nicht besonders wichtig, denn alles, was über steht, wird abgefräst und wieder eingeschmolzen

Die Kuppe reinzupressen ist dann relativ unspektakulär... alles permanent begleitet von dem ständigen notorischen Gehämmer.

Ich kann mir aber denken, dass es in Beckenfabriken, die fertig gewalzte Bronze-Rundbleche ankaufen und die dann maschinell hämmern, wesentlich sauberer aussieht.

kurze Anmerkung meinerseits:

von den drei besuchten Fabriken ist nur eine dabei, und das auch nur bei einer Serie, die Kuppe selbst nicht mit einer Maschine zu pressen, sondern diese auch zu hämmern. Dieser Aufwand ist groß und mancher mag daran zweifeln, dass dies klanglich allzu relevant ist. Dennoch ist die so entstandene 30TH ANNIVERSARY - Serie von Istanbul AGOP etwas, worauf Arman Tomurcuk, der Co-President der uns durch die Fabrik geführt hat, sehr stolz ist! Als Zeichen dafür, dass man hier sehr puristisch vorgegangen ist und die Serie das Beste darstellt, das man fertigt, werden die Cymbals nur mit einer Prägung, nicht aber mit einem Aufdruck versehen.

Die Cymbals erscheinen irgendwie "weicher" oder leichter verformbar zu sein. Jedenfalls kann man durchaus auch ein 22" Ride-Cymbal zum Crashen "missbrauchen"





 
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Was ich nicht ganz deuten konnte: Werden die Becken "von Hand" gehämmert oder nutzen die Leute irgendwelche Maschinen?

alle Becken, die wir bei Turkish Cymbals, Istanbul-Agop und Amedia gesehen haben (mit Ausnahme der XIST-Serie von AGOP, die mit einem geheimen Verfahren z.Teil mit Maschinen gehämmert wird und keineswegs zu den billigen Becken zu zählen ist), werden von Hand gehämmert, wodurch die für Cymbals typische Form entsteht. Sogar China-Types werden hier nicht mit einer Maschine in ihre Form gepresst sondern ausschließlich per Hand so gehämmert, bis die Form erreicht ist.

In der Regel landen so bei einem 18" Becken ca. 4000 Hammerschläge auf einem Becken. Chinas sind etwas aufwändiger, weswegen sie auch etwas teurer sind
 
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Liebe Herren Hofmann, wenn diese neue Beckenserie nicht "Zultan - Bacchus" oder "Zultan - Phil Series" heißt, dann werde ich dem Board nicht länger beiwohnen.

:D

Nein - erster Grund: wir haben nur die Möglichkeit, Vorschläge zu machen - das tun wir nach bestem Wissen, aber manchmal vergaloppiert man sich auch mit solchen (Schnaps?-)Ideen.

Ich kenne einige solcher Namen, die beim Essen oder Trinken entstanden sind, und die es dann trotzdem geschafft haben, zu renommierten Marken- oder Serien-Namen zu werden... letztlich hat ein Thomann - Team das Recht zu entscheiden, denn die Marke Zultan gehört Thomann. Wir sind froh, dass man uns gefragt hat. Und da wir großen Respekt vor der Meinung im Board haben, haben wir Philipp und Reiner gefragt. Ich glaube, das Ergebnis wird gut sein, und ich hoffe lieber Mark, Du wirst uns dennoch nicht verlassen ;)
 
[...]Ich glaube, das Ergebnis wird gut sein, und ich hoffe lieber Mark, Du wirst uns dennoch nicht verlassen ;)

Ok, ich werde mir es nochmal überlegen. ;) Dennoch finde ich die Namens im Board recht attraktiv, da man sich mit dem Becken mehr identifiziert und evtl. den einen oder anderen Käufer mehr findet. Wie du schon sagst, es ist eher eine Stammtisch Idee, aber Thomann könnte ihr das durchaus mal vorschlagen. :)

... dann würden wir beide ja verhungern ... wir müssen doch zusammen Wildschweine jagen ;) :D

*raff raff* Auf los geht's los :)
 
Ich kann mir aber denken, dass es in Beckenfabriken, die fertig gewalzte Bronze-Rundbleche ankaufen und die dann maschinell hämmern, wesentlich sauberer aussieht.

Ja, tut es.

Und auch in den Giessereien der Zulieferer macht sich keiner die Finger schmutzig.

Jedenfalls z. B. nicht die von Meinl. Die erhalten ihre Rohlinge von den Wieland Werken und da gibt es computergestützte Hochöfen die von einem vollklimatisierten Raum aus gesteuert werden.
 
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Wow!
Ein absolut toller Bericht.
Ich finde es klasse, dass die User hier immer mehr ins Geschehen mit einbezogen werden. Habe ich so bisher auch noch in keinem anderen Forum erlebt.

Nach solchen Erfahrungen weiß man sein Instrument am Ende nur um so mehr zu schätzen.
 
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