Hi beisammen!
Gestern abends war es dann endlich soweit - ich konnte meinen 2550´er endlich in Empfang nehmen - er ist einerseits wirklich in einem guten Zustand, hat zwar diverse kleine Dings und Dongs und ein paar Kratzer auf der Frontplatte, auch die Beschriftung an den Reglern ist teilweise schon ein wenig ab, aber das ist eben andererseits eine richtige "Musiker-Patina" - ich stehe auf so was - in Würde gealtert, kann man sagen - so wie ich selbst auch (Huuurz!!).......
Alsdann, schnell die "Heckverkleidung" abgeschraubt und die für den Versand ausgebauten Röhren wieder montiert, ab in den Probekeller, Anschluss an die 4 x 12´er-Box, Power ON - gewartet, Standby raus und......
BANG! Was soll man sagen..... das ist einfach schöööön, dabei habe ich vorerst einige Zeit nicht einmal bemerkt, dass der dritte Schalter auf Low-Output stand...... ich war jedoch von der verringerten Leistung bereits derart angetan, dass ich nicht damit rechnete, bei Vollgasbetrieb noch eine - merkliche - Steigerung zu erfahren.....
Weit gefehlt! Das was mit der vollen Kraft aus der ehrwürdigen alten Box kam, war schon gigantisch - Gary Moore hat mal gesagt, dass man einen Marshall nicht hört, sondern dass man ihn spürt - jetzt weiß ich genau, was der olle Ire damit meinte..... Der Grundsound des Amps erinnert mich an sich sehr an meinen alten, im letzten Jahr verkauften JMP Super Lead MK II, allerdings bringt der 2550´er doch erheblich mehr Gain nach vorne, wobei er dennoch von einem Hi-Gain-Amp weit entfernt ist..... Die Tonentfaltung und die Dynamik dieses Amps hat mich komplett von den Socken gehauen, das ist der Heilige Gral des Rocksounds.....
Ich hab parallel dazu natürlich auch meinen JVM 410H sowie meinen Blackmore-Engl angeheizt und alle Amps abwechselnd gespielt. Mit Engl kann man den 2550´er nicht vergleichen, das ist eine andere Soundwelt (6L6-Röhrenbestückung, anderer Sound, Gain bis zum Abwinken, der Crunch-Kanal ist zwar auch hier ein Knaller, jedoch einfach nicht britisch gefärbt....), dieser Vergleich würde hinken, der Vergleich mit dem JVM ist schon eher zulässig, wobei hier lediglich die Kanäle 2 (2. und 3. Mode) und 3 (1. und evtl.auch 2. Mode) für einen solchen geeignet sind - alles Darüberhinausgehende ist schon wieder dem Hi-Gain-Kapitel zuzuschreiben und das ist eben ganz was anderes.....
Nun gut, eines ist klar: Für diesen Verstärker muss man (zumindest ich!!) seine Spielweise ändern, hier ist es angesagt, wirklich sauber und exakt zu spielen, Schlampereien, die im Hi-Gain-Mode kaschiert werden, verzeiht der Jubilee jedenfalls nicht.
Über den Clean-Sound habe ich mir an sich keine Gedanken gemacht, den hab´ ich zwar zur Kenntnis genommen - ist auch durchaus o.k., doch für mich ist hier einzig und allein der Overdrive-Mode von Relevanz, ich wollte einen Amp, der rrrrrockt - und den habe ich jetzt - ohne Schnörkel, dafür aber mit einem irren Ton und einer genialen Dynamik!
Meine vorläufige "Lieblingseinstellung" (ist sicher noch nicht das Ende aller Tage, habe nun mal lediglich gute 2 Stunden damit gespielt....) ist Presence 7 - 8, Bass 8, Middle 6 - 7, Treble ebenfalls 6 - 7, Output Master volle Kanne (die Endstufe soll leiden!!), Lead-Master ca.1/4 - 1/3 auf (Autsch, Tinnitus!!), Input-Gain 7 - 8; Man sollte allerdings dann nicht zurück auf den Clean-Kanal schalten, sonst wird man von einem Sound-Tsunami an die Wand getackert.....
Erwähnenswert ist wohl auch noch, dass die Nebengeräusche auch bei hohen Lautstärken absolut gering sind - toll!!
Ich bin jedenfalls hoch erfreut, diese Investition nochmals getätigt zu haben - ich denke, dass meine Equipmentsammlung nun wirklich mit einem Sahnehäubchen vervollständigt wurde.....
Nun ja, da war ich nun wohl etwas "ausführlich", was - war mir eben ein Anliegen..... ;-))
Liebe Grüße und allseits einen schönen Tag aus Tirol, Tuggi
P.S.: Telefonische Rückfragen sind zwecklos - ich höre gerade nicht so viel....