Ich lese hier schon eine Weile mit und lese die verschiedensten Meinungen. Immer mehr beschleicht mich das Gefühl dass bei Marshall 2 Welten zusammen treffen. Auf der einen Seite die moderne Zeit die mit SMD Technik und maximal optimierter Fertigungstechnik Platinen wie Taschenrechner aussehen lässt und um dem ganzen ein passables Äusseres zu geben ein Holzgehäuse + Tolex schustert.
Mir kann Marshall nur etwas verkaufen wenn es innen wie aussen Oldschool daher kommt. Einen Handwired würd ich daher eher kaufen. Auch wenn sie teuer sind. Klingen muss es! Man liest es in jedem Beitrag; ja, sieht gut aus, aber kein Bias Pot, ja schön leicht, aber eben nur ein 10 Zoll Speaker drin. (Und man kann es bereits in den Zehen fühlen; jeder fängt zu überlegen an: hm, da kann man doch bestimmt was upgraden. Serie ist eh ein Billigspeaker drin, ganz zu schweigen von den Röhren. Man könnte fast meinen der Käufer baut den Amp fertig zusammen. Marshall was soll das?
Wie wärs wenn der Kunde wie beim Autokauf ankreuzen kann was er verbaut haben möchte?
Röhren, Speaker, Gehäuse nach Wahl. Wenn schon basteln, dann richtig.
Wieviele unbrauchbare Röhren und Lautsprecher, billigste Boxenkabel und schrottige Instrumentenkabel in der "Abfall-Grabbel-aber noch zu Schade zum Wegschmeißen-Kiste" liegen mögen?
Die "neuen" Modelle finde ich eher enttäuschend. Egal ob Origin, DSL, Mini Jubs und Platinenreissues. Sogar mein Astoria Custom konnte mich nicht lange in seinen Bann ziehen. Irgendwie ist alles nicht 100% überzeugend.
Marshall sitzt selbst verschuldet seit Jahrzehnten auf ihren übergrossen 4x12 Designs. Amps die 25 Kilo wiegen und der alten Zeit der Fullstacks und Speakerwänden nachweinen. Himmel Herrgott, ist das ein Ressourcenverschleiss. Wenn man bedenkt dass mit einem Mooer Radar und einem Bodentreter unter günstigen Umständen das selbe aus dem PA kommt wie mit einem Stack.
Marshall, wake up! Eure Amps könnten mehr zu bieten haben!
Gitarristen sind bereit ein Heidengeld für die Suche nach einem/dem heiligen Gral auszugeben.... Hersteller machen es sich fast schon zum Sport den Kunden zwar zum Kauf zu überzeugen, im Hinterkopf aber schon die Gewissheit zu pflegen; lange wird der Kunde nicht glücklich sein. Dann müssen wir parat sein, nächste NAMM oder ähnlich, ein neues, besseres, Nachfolgemodell präsentieren zu können. Moderne Marktwirtschaft? I hate it.
Von daher; mein nächster Marshall wird nicht mehr von "Marshall" sein, denn ich kauf lieber "Sound" und "Tone" als "Letters" und Marketing.