GeorgeB
Registrierter Benutzer
Randnotiz: Thermisch rausch alles gleich was Widerstand X hat. Aber bei Kohlepress- und -schichtwiderständen ist das sog. Stromrauschen höher als bei Metallfilm. D.h. es kommt ein Rauschen dazu (mit 1/f-Spektrum, d.h. nicht weißes Rauschen so wie es thermisches ist), was abhängig ist vom Strom durch den Wid. Ist der nur DC, ist das eine statische zusätzliche Rauschkomponente, ist aber (auch) AC mit dabei (Anoden-Rs, Tonestack, Potis) dann moduliert es das Signal, ist also korreliert. Liegt nur AC an, dann ist der Effekt der, dass ohne Aussteuerung auch kein Rauschen dazukommt. Mit AC-Signal wird dieses praktisch unsauberer durch das Rauschen, was den "weicheren" Sound dieser Wids erklärt.Ist ja bei Widerständen genauso. In authentischen DIY-Kits von alten Amps (sei es bei TAD oder sonstigen Läden) sind Kohlepresswiderstände verbaut. In nem cleanen 65er Fender surrt das angenehm und klingt nach "Vintage", will ich nen SLO aufbauen rauscht das wahrscheinlich im gleichen Setup thermisch wie der Teufel.
Bei Caps ist es ähnlich, es gibt allerhand Dreckeffekte je nach Aufbau/Dielektrikum, dominant sind: Spannungsabhängigkeit der Kapazität (macht zusätzlichen Klirr) und dielektrische Absorption (macht den Klang unsauberer, leicht verwaschen). Nachrangig dann ESR, ggf. Leckströme (verschiebt uU Arbeitspunkte der Röhren).
Tausch man in einem Amp gleich alle C's im Signalweg von Typ A auf Typ B, dann ist eine uU deutlich hörbare Auswirkung schon gegeben, sogar wenn man sich eher als Holzohr bezeichnen würde. So jedenfalls meine Erfahrung.