Mallory Kondensatoren Klangveränderung

  • Ersteller Günter47
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Kondensatoren erzeugen keinen Klang, sondern sind Ladungsspeicher, gehören daher auch zu den passiven elektrischen Bauelementen. Die gespeicherte Ladung ist die elektrische Kapazität, die auf jedem Cap angegeben ist.
Was man hören kann, sind die Auswirkungen der Kapazitätsunterschiede zwischen verschiedenen Kondensatoren (dabei sollte man natürlich die Toleranzen im Auge haben, sollten zwei verschiedene Kondensatoren des gleichen Modells mit gleicher Kapazität 10% in der Kapazität schwanken, was bei vielen noch üblich ist, kann man das u.U. schon hören).
Das ist analog die gleiche Nummer wie bei Gitarrenkabeln: Je länger die sind, desto höher ist deren Kapazität, desto dumpfer wird der Klang.

Kondensatoren erzeugen keinen Klang, aber sie verändern ihn. Stimmt. Darum geht es dem TE. Und er ( der TE ) hört beim Wechsel die Auswirkungen. Ob ich selbst 10% in der Kapazität hören würde bezweifle ich. ( Leider, Schade ) Kondensatoren sind ja immer mit bestimmten Streuungen angegeben. Gematchte Röhren z.B müssen sich ja auch nicht unbedingt besser anhören als welche mit Streuung. Bei Kondensatoren wird es ähnlich sein denke ich mal. Es ist ein Experiment zur " richtigen eigenen Klangfindung". Mich beschäftigen solche Themen auch immer bei der Teile Bestellung. Es gibt wahrscheinlich nie einen wirklich fertigen DIY Amp. Da ist immer noch Luft zum Experimentieren.

Hatfield
 
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3) wie kann eine gestellte Frage = klugscheißen sein?
Eine gestellte Frage ist keine Klugscheißerei, aber eine suggerierte Antwort mitzugeben die gelebte Erfahrung(!) anderer Nutzer in Frage stellt, finde ich etwas frech :)

Aber ja, ich gebe Dir insofern Recht, als dass viel über die gelebten Erfahrungen, wenig über die physikalischen Begründungen.
Das ist aber auch das Problem, ein Physiker misst den Unterschied nicht, das Ohr tut es :)


Ich machs recht simpel, ich vertraue meinem Tech, und gut.
Mein Amp klingt eh nach meiner Tageslaune wieder anders, die paar Unterschiede durch Bauteile höre ich dann nicht mehr bewusst raus.
 
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Was mich da beschäftigt.. nimmt man einen 0815 Kondensator mit 22nf wo auch der Wert innerhalb der Toleranz liegt, bzw. sagen wir mal man hat Glück
und hat von jedem Hersteller genau 22nf auf dem Tisch..
also gut, dann nochmal langsam: die Kapazität ist 'nur' die konstruktiv wichtige Grösse, aber nicht die einzige: das Ersatzschaltbild eines Kondensators enthält auch 2 Widerstände und 1 Spule.
Deren Werte sind von der Art der Folie und der Bauform abhängig, uU kann 1 Kondensator intern aus mehreren seriell angeordneten Einzel-Kondensatoren bestehen.

Für die allgemeine Elektronik ist das belanglos, aber im Fall von speziellen Verstärkern eben nicht.
Wenn hiier im Beispiel 10 Kondensatoren gewechselt wurden, waren es (im übertrageben Sinn) also 40 Bauteile. An welcher Stelle sich welcher Parameter besonders auswirkt, ist nahezu unlösbar.
Letztlich wird die Gesamtschaltung des Verstärkers davon beeinflusst und das kann man ggf hören.
(auch ohne vodoo und mojo)

Mein persönliches aha der letzten Wochen (viel simpler): das olle Boss ME-5 hat einen fantastischen Kopfhörersound, da liegt es nahe, das auch mal aufzunehmen. Stereo Line-Out ist vorhanden.
Gedacht - getan... was für ein flacher shice-Sound :gruebel:
Den Kopfhörer-Ausgang in's Interface - keine Ähnlichkeit mit 'Grösse' und Transparenz der Hardware.
Da denkt man natürlich: das kann doch nicht sein. Blick in's Schaltbild zeigt nichts besonderes.

Am Ende dann die Überlegung, was einen Kopfhörer ausmacht: 2 Spulen mit niedriger Impedanz.
Zufällig lagen 2 'passende' Übertrager in der persönlichen Grabbelkiste und mit denen wird der 'Originalsound' praktisch 1:1 aufgezeichnet.
Manchmal ist das vom Verstand her nicht nachvollziehbar :D
 
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@Telefunky: Danke für deine ausführliche Info - damit macht es das Thema etwas plausibler (ich denke ggf. auch nicht nur für mich)

:great:
 
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Das wurde schon ganz gut hier dargelegt, dass man eben Physik in gewissem Kontext auch nicht gänzlich ausschalten kann, gerade wenn es um Klangästhetik geht.

Die Frage ist halt nur: In welchem Kontext - auch bezogen auf Kondensatoren - will ich denn was? Ich hab zwar keine belastbaren Fakten hier, könnte mir aber gut vorstellen, dass alte Folienkondensatoren rein aus elektrischer Sicht "schlechter" dastehen als neue Keramik-Bauklötzchen. Was nun im Endeffekt wo klingt, ist wiederum subjektiv.
Ist ja bei Widerständen genauso. In authentischen DIY-Kits von alten Amps (sei es bei TAD oder sonstigen Läden) sind Kohlepresswiderstände verbaut. In nem cleanen 65er Fender surrt das angenehm und klingt nach "Vintage", will ich nen SLO aufbauen rauscht das wahrscheinlich im gleichen Setup thermisch wie der Teufel.

Insofern bin ich mal gespannt, was jetzt am Ende aus meinem Yeti-Kit wird was ich noch zuhause liegen hab :). Bisher hatte ich nur den Fall "moderner Amp + moderne Bauteile/PCB" oder "Vintage-Amp mit Vintage-Komponenten". Ob man - gesetzt den Fall die Aufbauqualität stimmt am Ende - jetzt etwas "hört" wenn bei einem Hi-Gain-Amp Vishay Metallfilmwiderstände und Roederstein MKTs verbaut sind, das wird sich zeigen. Preislich sind es in aller Regel ja auch keine Welten, die man da drauflegt.
 
Nochmal zu den drei 22nf Elkos.
Kann ich die durch Jupiter Kondensatoren ersetzen oder sollten da wieder Elkos rein?
 
sicher, dass es Elkos sind?
Ich denke...?
IMG_20190217_141114.jpg
 
auf dem Bild sind Elkos, aber 22 nF kann nicht sein
Elkos fangen in Mikrobereich an
 
:mad::mad:super..verkehrte bestellt... die Jupiter werden demnach nicht passen
Aber ich habe Nichicon schon bestellt und das sind Elkos
 
Ja...aber 22uf Elkos auch:redface:
 
Ich habe die mit über 35uf gemessen und denke, dass man die tauschen sollte.
Das sind auch die letzten Elkos, die nicht erneuert wurden.
 
Ich habe die mit über 35uf gemessen und denke, dass man die tauschen sollte.
kann ich so aus der Ferne nicht beurteilen
wenn du die als uF hast dann tauscht die einfach und auf die Polarität achten
 
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Ich droppe mal einen Link zu einem anderen Thema, weil es für den einen oder anderen hier interessant sein dürfte: https://www.musiker-board.de/threads/podcast-klassische-roehrenverstaerker.689626/
Gemacht wird der mit Skip Simmons, einem (Vintage / Fender) Amp-Guru dessen Philosophie man hier nachlesen kann: http://www.skipsimmonsamps.com/truthaboutvintageamps.html

In diesem Podcast habe ich mehr über das "Funktionieren" einfacher Röhrenverstärker gelernt als aus vielen Artikeln usw., nicht genug um jetzt selbst unbedingt Hand anlegen zu wollen, aber gerade zu Kondensatoren und "vintage sound" gibt's da ne ganze Menge zu hören. Das hilft hier im konkreten Fall nicht mit Rat, wobei (!!!) man eben einfach eine Frage per (englischer) E-Mail einsenden kann und diese werden meiner Erfahrung nach auch im nächsten oder übernächsten Podcast beantwortet, so war es zumindest bei mir. Einfach E-Mail rausfeuern und dann hört man seine Frage 2-4 Wochen später und kriegt eine Meinung dazu. Probieren kostet nix! Man muss aber sagen, dass Skip halt vor allen Dingen Experte zu frühen / klassischen und damit ehr "einfachen" Amps ist, mit einem modernen Mehrkanaler braucht man ihm nicht zu kommen...
 
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Das ist ja alles in English
 
MMn sollte man zum Arzt gehen, wenn man Kondensatoren klingen hört.
Und - jetzt mal ganz ungewöhnlich von mir - hier bin auch ich alter Audio-Skeptiker mal anderer Meinung.

Während im Bereich mit niedriger Spannung/Strom die Unterschiede nicht mess- bzw. nachvollziehbar sind (also z.B. in Gitarren - mehr dazu unter https://www.fretfiles.com/the-fret-files-episode-8/), spielen Kondensatoren und Widerstände (und was Anderes ist ja in Amps eigentlich nicht drin außer Röhren / Transistoren) eine durchaus nicht zu verachtende Rolle bei der Klangformung von Verstärkern (bei denen Netzspannung oder mehr anliegt ... auch hier, beim 9-V-Mini-Amp oder Pedal macht das alles keinen Unterschied, beim heiß gefahrenen Röhrenamp aber ebenso wie beim High-End-Audio-Amp). Die Unterschiede sind messbar, und in gewissen Bereichen auch hörbar. Nicht unbedingt im Sinne von "ich habe von 43 Kondensatoren einen ausgetauscht und auf einmal klingt alles besser", aber wie der TE hier ja schrieb kann ein "ich habe alle getauscht" schon durchaus was ausmachen.

Also wie immer - die Welt ist bunt und nicht schwarzweiß...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das ist ja alles in English
...wenn man das verstehen will, kommt man um die Muttersprache der E-Gitarre und -Verstärker nicht umhin.
 
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:D
 

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