Mod-Paul
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Okay, ich habe lange hin und her überlegt. Aber das meiste ist verjährt 
Also werde ich vielleicht eine kleine Serie starten.
Folge 1:
Hab vor laaanger Zeit in einer Countryband gespielt, die alle möglichen Leute begleitet hat. Oft Sänger aus den Staaten, die ohne Band rüberkamen, oder aber auch Sänger und Sängerinnen von hier. Die Termine wurden zentral gesammelt, und das was möglich war haben wir dann gespielt. Geprobt wurde fast nie, sondern es wurden vorher Leedsheets hin und her geschickt. Irgendwann kennt man sowieso alle Nummern. Und genau das war das Verhängnis
Wir hatten Freitags einen Gig in Berlin, und bekamen für Samstag kurzfristig einen Termin für den Nürnburgring. (Truckerfestival) Riesending, mit Truckrennen, mehreren Bühnen, Zuschauer im 5stelligen Bereich. Wir haben hin und her überlegt, ob wir das machen sollen. Sonntags hatten wir einen Gig in Haltern (NRW), und wir wollten eigentlich den Samstag in Berlin zum bummeln nutzen. Wir haben uns für den Gig entschieden, und sind dann Samstagmorgens zum Nürnburgring gefahren. Hat auch alles super geklappt. War alles toll organisiert. Unsere Kernband bestehend aus Bass, Gitarre, Drums wurde vorher von der Sängerin (auch Akustik-Gitarre) erweitert um einem Pedalsteelguitarspieler und einem Geiger. Klassische Countrybesetzung. Wir kannten uns auch alle, und freuten uns auf den Gig auf der Hauptbühne zur besten Zeit.
Sound war okay, und wir kamen bis zur besagten Nummer auch gut durchs Programm. Dann kam eine flotte Uptemponummer in D-Dur: ´Rocky Top` (eines meiner damaligen Favoriten). Die Nummer fing vielsprechend an, und lief super bis - keiner weiß mehr nachher, wie es passieren konnte - wir auf einem Akkord hängenblieben. Halt D-Dur! Der Bass machte artig seinen Wecheslbass, der Drumer seinen Beat. Geige und Pedalsteel hatten zu diesem Zeitpunkt Pause, und ich hing dazwischen. Es gibt immer mal die Situation, dass eine Stelle irgendwie überspielt werden muss. Aber das ging da nicht. Also verharrten wir weiter auf D-Dur. Bei so einer schnellen Nummer, wird das nicht nur langweilig sondern auch nervig! Dann gab es den ersten halbherzigen Versuch unseres Drummers so eine Art Break einzuleiten. Aber niemand wusste, wo der hätte hinführen sollen, also blieben wir weiter auf D-Dur. Das zog sich eine gefühlte Ewigkeit hin. Inzwischen hatte sich auch schon ein paar Mal die Sängerin zu uns umgedreht mit dem *wasmachtihrfüreinScheiß*Panik-Gesichtsausdruck. Ich weiß nicht warum, aber ich bin langsam zum Bassisten hingegeangen, und rief ihm ins Ohr, ob ihm das jetzt irgendwie peinlich sei. Der erste Blick, den ich erntete war schieres Entsetzen, er schaute zu der panischen Sängerin, dann zu den verständnislos dreinblickenden Zuschauern, dann in mein grinsenendes Gesicht. Auf einmal entspannten sich seine Gesichtszüge, und er fing an zu lachen. Aber wie! Da musste ich einfach mitlachen. Aber nicht irgendwie nur schmunzelnd, sondern herzhaft, bauchschüttelnd. Wir konnten nicht mehr, Wir konnten auch nicht mehr weiterspielen. Keine Chance. Unser Drummer leitete so etwas wie ein Ritardando ein, und wir beendeten die Nummer mit einem der üblichen Countryschlüssen, sozusagen mitten im Stück
Im nachhinein war uns das allen furchtbar peinlich. Zum einen weil wir die Sängerin - die vorne gute Miene zum bösen Spiel machen musste - mit reingeritten hatten, und natürlich die anderen beiden Kollegen auch.
Es war übrigens das letzte Mal, dass wir in dieser Besetzung gespielt haben.
Also werde ich vielleicht eine kleine Serie starten.Folge 1:
Hab vor laaanger Zeit in einer Countryband gespielt, die alle möglichen Leute begleitet hat. Oft Sänger aus den Staaten, die ohne Band rüberkamen, oder aber auch Sänger und Sängerinnen von hier. Die Termine wurden zentral gesammelt, und das was möglich war haben wir dann gespielt. Geprobt wurde fast nie, sondern es wurden vorher Leedsheets hin und her geschickt. Irgendwann kennt man sowieso alle Nummern. Und genau das war das Verhängnis
Wir hatten Freitags einen Gig in Berlin, und bekamen für Samstag kurzfristig einen Termin für den Nürnburgring. (Truckerfestival) Riesending, mit Truckrennen, mehreren Bühnen, Zuschauer im 5stelligen Bereich. Wir haben hin und her überlegt, ob wir das machen sollen. Sonntags hatten wir einen Gig in Haltern (NRW), und wir wollten eigentlich den Samstag in Berlin zum bummeln nutzen. Wir haben uns für den Gig entschieden, und sind dann Samstagmorgens zum Nürnburgring gefahren. Hat auch alles super geklappt. War alles toll organisiert. Unsere Kernband bestehend aus Bass, Gitarre, Drums wurde vorher von der Sängerin (auch Akustik-Gitarre) erweitert um einem Pedalsteelguitarspieler und einem Geiger. Klassische Countrybesetzung. Wir kannten uns auch alle, und freuten uns auf den Gig auf der Hauptbühne zur besten Zeit.
Sound war okay, und wir kamen bis zur besagten Nummer auch gut durchs Programm. Dann kam eine flotte Uptemponummer in D-Dur: ´Rocky Top` (eines meiner damaligen Favoriten). Die Nummer fing vielsprechend an, und lief super bis - keiner weiß mehr nachher, wie es passieren konnte - wir auf einem Akkord hängenblieben. Halt D-Dur! Der Bass machte artig seinen Wecheslbass, der Drumer seinen Beat. Geige und Pedalsteel hatten zu diesem Zeitpunkt Pause, und ich hing dazwischen. Es gibt immer mal die Situation, dass eine Stelle irgendwie überspielt werden muss. Aber das ging da nicht. Also verharrten wir weiter auf D-Dur. Bei so einer schnellen Nummer, wird das nicht nur langweilig sondern auch nervig! Dann gab es den ersten halbherzigen Versuch unseres Drummers so eine Art Break einzuleiten. Aber niemand wusste, wo der hätte hinführen sollen, also blieben wir weiter auf D-Dur. Das zog sich eine gefühlte Ewigkeit hin. Inzwischen hatte sich auch schon ein paar Mal die Sängerin zu uns umgedreht mit dem *wasmachtihrfüreinScheiß*Panik-Gesichtsausdruck. Ich weiß nicht warum, aber ich bin langsam zum Bassisten hingegeangen, und rief ihm ins Ohr, ob ihm das jetzt irgendwie peinlich sei. Der erste Blick, den ich erntete war schieres Entsetzen, er schaute zu der panischen Sängerin, dann zu den verständnislos dreinblickenden Zuschauern, dann in mein grinsenendes Gesicht. Auf einmal entspannten sich seine Gesichtszüge, und er fing an zu lachen. Aber wie! Da musste ich einfach mitlachen. Aber nicht irgendwie nur schmunzelnd, sondern herzhaft, bauchschüttelnd. Wir konnten nicht mehr, Wir konnten auch nicht mehr weiterspielen. Keine Chance. Unser Drummer leitete so etwas wie ein Ritardando ein, und wir beendeten die Nummer mit einem der üblichen Countryschlüssen, sozusagen mitten im Stück
Im nachhinein war uns das allen furchtbar peinlich. Zum einen weil wir die Sängerin - die vorne gute Miene zum bösen Spiel machen musste - mit reingeritten hatten, und natürlich die anderen beiden Kollegen auch.
Es war übrigens das letzte Mal, dass wir in dieser Besetzung gespielt haben.
