Let's Rack - Kleine Plaudereien über Racks und MIDI

Sind im Kemper eigentlich alle relevanten Amps (also vor allen Dingen Vintage) drinne?
 
Drin is da nix. Aber du kannst dich mit deiner Seriennummer dort registrieren und hast schon mal kostenlosen Zugriff auf die User-Datenbank. Da findest du echt alles. Oder du kaufst Profiles von guten Studios. Da geht schon was ...

Aber wie gesagt: Schweizer Taschenmesser. Ich kann mir vorstellen, dass so ein originaler alter Amp trotzdem anders Spaß macht. Grundsätzlich kann ich dazu aber noch gar nichts sagen.
 
Ich hab son Ding mal im Wohnzimmer angespielt und war nicht besonders angetan. Die Sounds schienen ok, aber das Spielgefühl war komisch.
 
Ich bin bisher schon sehr zufrieden. Liegt aber auch daran, dass es bisher immer ne Qual war, halbwegs vernünftigen Sound in den Rechner zu bekommen und der Kemper klingt einfach nur noch geil. Ich versuche für mich den Kemper einfach nicht überzubewerten. Er ist ein krasses Tool und andere (als ich) kriegen damit richtig gute Produktionen hin.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mal bitte eine Erklärung für Laien:
Rack vs. Einzeltreter ? ? ? ? Ich hab es bisher noch nicht verstanden. Ich habe mein Kleines board mit ein paar tretern, pack ich untern ab und gut ist.
Warum ein Tonnenschweres Rack ? Was macht es bzw wofür braucht man es ? Ist es bzgl. Live-Einsatz und PA sinnvoll ?
Ist ernst gemeint, ich hab keinen Plan (ich will auch keines, ich will es nur verstehen).
Danke.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich zitiere hier nochmal aus einem anderen Thread (auch, um die Diskussion hier herüber zu verlagern):

Kann mir jemand ganz kurz erklären, warum man überhaupt angefangen hat Rack Systeme zu entwickeln? Was waren daran die Vorteile im Vergleich zu den damals verfügbaren Sachen? Das erschließt sich mir noch nicht so richtig:)

Ich vergleiche das immer mit den Stereoanlagen in modularer Bauweise, die wir zur gleichen Zeit (80er / frühe 90er Jahre) immer "gebastelt" haben.
Man hatte den CD Player von Sony, den Verstärker aber von Pioneer, und das Tape Deck von Akai (sinngemäß).
Weil jede Einzelkomponente hatte irgendwelche speziellen Features oder Merkmale, weshalb man sie unbedingt den Konkurrenzprodukten vorgezogen hat und sie in die Stereoanlage integrieren musste.

Ein ähnliches Prinzip steckte vermutlich auch hinter dem Bau einer Gitarrenanlage aus Einzelkomponenten.
Die 19" Bauweise kam urspünglich aus der Industrie und der frühen Informationstechnologie, aber da es diese Bausweise bereits gab, übernahm man sie auch in diesen Sektor für die Geräte.

Soviel zu den Einzelkomponenten. Da kam natürlich Gewicht zusammen.

Warum ein Tonnenschweres Rack ? Was macht es bzw wofür braucht man es ? Ist es bzgl. Live-Einsatz und PA sinnvoll ?

Tonnenschwer spielte keine Rolle, denn man hatte ja eine Road Crew, die das Ding schon auf die Bühne rollte.
Der Vorteil hierbei war, alles ist fest verdrahtet und fix. Man rollt das Rack auf die Bühne, Deckel auf, Strom und Gitarre dran, fertig (sinngemäß).

Es steckte aber auch eine Menge Zeitgeist darin, denke ich. Technik und Unterhaltungselektronik boomten ja in den 80ern und 90ern, auch mit den Home Computern und den Digitaluhren ging es durch die Decke.
Man wollte halt auch immer das neueste, technisch am höchsten entwickelte Gadget haben. Das macht sicher auch was aus, dass die Gitarristen damals vom Topteil auf der Box mit drei Tretern vorne dran umgestiegen sind.
Wer das komplexeste Bradshaw System vorweisen konnte, hatte neben Shredding Künsten ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, das ihn als Gitarrist aus der Masse hervorhob.
 
@Rotor , das sieht bestimmt jeder für sich etwas anders, aber für mich ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal und auch ein Argument für eine Rackanlage, dass ein Rig mit Stereoeffekten (Chorus, Reverb, Pingpong Delay,...) so schon transportabler aufgebaut werden kann, als mit Pedalboard und zwei Amps.
Aber es gibt auch Gitarristen, die mono fahren und das als Rack aufgebaut haben:
-Profis, die touren und eh alles in Flight Cases transportieren. Da ist ein Dubbledoor Rack, das Case der Wahl. Alles ist vorverkabelt in einem Rack: hinstellen, 1xStrom (Power Conditioner!), 1xBox, 1xFloor Contoller (Midi), 1xIR Load zu FOH anschließen und man ist fertig.
-Leute die viel mit Midi steuern und so ihre Sounds schalten, landen oft in der Rackwelt, weil das oft nur 19“ Geräte bedienen.
-Multi Amp Systeme mit mehreren Preamps , sind mit einem Rack auch vergleichsweise einfach zu realisieren.
-es ist cool, es macht Spaß das zu konzipieren, es ist was anderes, man hatte noch Tonnen an 19“ Zeug im Keller,...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
-Leute die viel mit Midi steuern und so ihre Sounds schalten, landen oft in der Rackwelt, weil das oft nur 19“ Geräte bedienen.

MIDI zu erwähnen habe ich in meinem Beitrag oben gar nicht erwähnt, super Stichwort! :)

MIDI passte in den 80ern natürlich auch in das "High Tech" Konzept und machte vieles sehr einfach.
Aber das tauchte natürlich auch nur in 19" Geräten auf, denn die Platinen, die dafür nötig waren, konnten damals vermutlich noch nicht so platzsparend erzeugt werden wie heute, so dass alles, was man braucht, in ein Helix oder FX8 passt.
 
Danke soweit. Aber ich verstehe nichts bzw fast nichts von Technik und bin noch nicht ganz drin im Thema :)
Vorteil ist, das ich Das ganze über die PA steuere und alles in Stereo hab ? Oder wie ? Also wie so ein Kemper ding und ich brauche keinen Amp mehr-wenn ich will ?
Sorry, versteh es wohl echt nicht.
Mein Effektboard mit Einzeltretern hat ja auch nur ein Stromkabel. Dann schließe ich dort die Gitarre an, das teil an den Amp und gut.
Nur ein wenig kompakter. Gut, wenn es in den 80ern shit of the art war, ok. Aber heute ? ? Ich kenne sogar jemanden, der vor Jahren ein Rack angeschafft/umgebaut hat. Habs nicht verstanden, deshalb frag ich einfach mal hier.
 
Vorteil ist, das ich Das ganze über die PA steuere und alles in Stereo hab ?

Nein. :) Die PA ist ja nur der "Lautmacher" des Bandmixes für das Publikum, mit der Steuerung einer Rackanlage hat das nichts zu tun.

In einem Rack hast Du in der Regel Geräte, die MIDI verstehen. MIDI steht für Musical Instruments Digital Interface, das bedeutet, dass Du eine Möglichkeit hast, alle möglichen Geräte digital zu steuern.
Zum Beispiel könntest Du abgespeicherte Presets in einem Multieffektgerät schalten, Parameter an einem eizelnen Effekt (zum Beispiel die Delay Zeit) in Echtzeit zu beeinflussen, Kanäle schalten etc.
Und alles davon gleichzeitig. :-D
Mehr dazu kannst Du bei Interesse in diesem Thread nachlesen: MIDI F.A.Q.

Dazu brauchst Du eine "Schaltzentrale". Das ist oftmals ein Looper / Switcher, der mit einem Fußpedal gesteuert wird. Oder der Fußschalter selbst ist als "Schaltzentrale" gebaut.
Der Sinn der Sache ist dann beispielhaft der: Wenn ich auf Schalter Nr.1 trete, wird der Preamp (Gerät Nr.1) vom Clean Kanal auf den verzerrten geschaltet, das Effektgerät (Gerät Nr.2) schaltet von Chorus Typ Nr.1 auf Typ Nr.3, der Hall (Gerät Nr.3) wird komplett ausgeschaltet, und das alles gleichzeitig.
Ein Preset Konzept, soweit hoffentlich verständlich erklärt. :) Wenn nicht, frag gerne nach.

Stereo ist eine Option, kein Muss. Stereo kann man ja auch mit zwei Halfstacks machen, aber die muss man bei jedem Gig erst aufbauen und verkabeln, und ein Rack ist fertig, wenn es einmal zusammegebaut und programmiert ist. Hinstellen, fertig.

Gut, wenn es in den 80ern shit of the art war, ok. Aber heute ? ? Ich kenne sogar jemanden, der vor Jahren ein Rack angeschafft/umgebaut hat.

Ja, mich. :-D

Racks als Baukonzept sind auch heute noch praktisch, und werden weiter verwendet. Die Vorteile von "Hinstellen und fertig" treffen ja auch heute zu, auch wenn heutzutage halt dann ein Kemper oder Helix oder AxeFX eingebaut ist.
Racks, die aus Geräten aus den 80ern und 90ern bestehen, wie es bei meinem System der Fall ist, sind heute sicher nicht mehr zeitgemäß und haben in der Praktikabilität einige deutliche Nachteile. Die sind heute eher Hobby oder Liebhaberprojekt anzusehen - kann aber halt einfach Spaß machen. :)
 
Ich liebe Racks, weil du quasi unendliche Möglichkeiten zu strukturieren hast und du kannst alles vorverkabelt zum Gig karren. Ich hatte zu den bescheuertsten Zeiten zwei Preamps drin, die ich über MIDI separat schalten konnte, als wäre es einfach ein 8-kanaliger Amp. Und nach oben ist da kein Limit. Du kannst dir alle tonalen Vorteile eines Kempers mit echten Röhrenpreamps ins Rack bauen. :D
Dazu noch die Effekte. Ich habe ein Multieffektgerät aus den 80gern und dazu noch ausgewählte Treter IM Rack. Das alles wurde genauso über MIDI angesteuert. Du karrst deinen Kühlschrank zum Gig, stellst hin und steckst maximal drei Kabel (MIDI, Lautsprecher, Gitarrenkabel) an und bist mit deinem Umbau fertig. Länger als fünf Minuten habe ich schon lange nicht mehr gebraucht. Was heute mit modernen Pedalboards abgeht, ist im Prinzip nichts anders, nur das Format ist nicht mehr 19'' und das Zeug liegt vor dir auf dem Boden.

Und deswegen hasse ich Racks, weil nach oben kein Limit ist. Du kannst dich auch total darin verlieren. Und deswegen liebe ich es auch schon wieder. :D Ein Rack kann ein Hobby im Hobby sein. Einfach, weil das Verkabeln Spaß machen kann. Weil man gern drüber nachdenkt, wie man alles noch sinnvoller einbaut, oder wie man es ggf. sogar auf mehrere Cases aufteilt, um NOCH MEHR mitnehmen zu können. :D

Wenn du der klassische Einkanaler-Fan bist, der maximal einen Tuner vor dem Amp liegen hat, mag das alles durchaus nach Blödsinn klingen und aussehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn man zum Beispiel sowas hier anschaut...



...dann ist das inhaltlich gesehen nicht viel anders als ein Rack in den 80ern, nur dass die Dimensionen der Geräte natürlich deutlich kleiner geworden sind.

Und bei einem Pedalboard wie hier fehlt die Bequemlichkeit von MIDI, mehrere Geräte gleichzeitig zu schalten (Korrektur, da scheint ein Looper / Switcher eingebaut zu sein), und vor allem, die Parameter der einzelnen Effekte in Echtzeit zu beeinflussen.
Das kann dann ein Helix / FX8 / etc. wieder besser. :-D

Aber beim Rack geht es ja nicht nur um den Inhalt, ein Rack ist in erster Linie ein Baukonzept. :)
 
Ah ja ok....soweit so logisch...Einigermaßen. So etwas wie ein Kemper in Großformat. Also ich kann mir Presets abspeichern und diese dann mit einem Fußschalter ansteuern...oder so...
Also kurz und Knapp: Ich bin froh, wenn ich meinen Amp anschalten kann und meine Effekte verkabelt bekomme. Sonst hab ich da null Plan und Intersse. Ergo ist ein Rack für mich genau das Falsche :)
Ich hatte anfangs mal ein Zoom Gu7irgendwas...Da konnte ich z.b. auf Schalter 1 Distortion speichern, auf Schalter 2 z.b. Dist+Chorus+Lauter als Schalter 1....war mir schon alles zu kompliziert :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die PA steuert da erst mal nichts. Aber 19“ Loadboxen/IR-Loader, wie das Torpedo Notes können eine Mikrophonierung ersetzen.

Es gibt, wie hier geschrieben wurde, schon eine Menge Argumente, warum man ein Rack aufbaut. Das heißt aber natürlich nicht, dass das für jeden Gitarristen die vernünftige oder gar bessere Wahl ist.
Das ich so um 1990 von einem Marshall Halfstack auf eine Rack Anlage umgestiegen bin, war rückblickend der ziemlich größte Unsinn, den ich in meiner Gitarristen Karriere gemacht habe. Das Topteil war (aus meiner heutigen Sicht) klasse! Ein Marshall Artist 30 Watt Top mit nachgerüstetem 2. schaltbaren Master Volumen, dass ich nur zu gerne wiederhätte. Delay, Chorus (Roland Dimension D , hat gerauscht wie ein Wasserfall, aber geil !) und Reverb hatte ich aber da schon als 19“ und ich wollte Stereo... irgendwann alles für ein Appel und ein Ei verscherbelt, weil das eben einfach alles too much war...
 
So etwas wie ein Kemper in Großformat.

Nicht ganz. Der Kemper erstellt Dir "Abbilder" oder "Soundabdrücke" von zig verschiedenen Amps, womit Du ihn halt fütterst. Das sind die sogenannten Profile.
Und die reproduziert er Dir dann, er tut quasi so, als wäre er Amp A an Box B, abgenommen mit Mikro XY.
Den Kemper gibt es überigens auch als Rack Gerät, wegen der Bau- und Transportweise. :-D

Ein Rack, in dem ein Marshall Preamp (beispielhaft) drin ist, kann das nicht. Der kann nur seinen einen Marshall Grundsound.
Oder Du machst Dir drei verschiedene Preamps mit drei verschiedenen Grundcharakteristiken rein, wenn Du Abwechslung willst, aber dann hast Du auch noch nicht das, was der Kemper macht.

Also ich kann mir Presets abspeichern und diese dann mit einem Fußschalter ansteuern...

So in Etwa, aber halt durch MIDI mit unglaublich viel Einflussmöglichkeiten. :)
 
Nehmen wir an, ich hätte gerne verschiedene Sounds wie Reverb, delay, Distortin, Overdrive usw, also alles wie ich das jetzt in Pedalform habe.
Und dann ? Brauche ich 8 x 19 Zoll Geräte ? Wäre ja quatsch oder :rolleyes:
Mit dem MIDI steuer ich dann was wie an ? Ich muss ja die Schalter bei dem MIDI teil irgendwie belegen, speichern oder so...
 
Es gibt Multieffekte von verschiedensten Firmen, die alle möglichen Effekte in einem Gerät mit einer Höheneinheit haben.
Natürlich ist das nicht so, dass man für acht Effekte acht Geräte braucht.
Kann man zwar auch, muss man aber wirklich nicht so machen. :-D

Ich muss ja die Schalter bei dem MIDI teil irgendwie belegen, speichern oder so...
Ja, klar, was für ein Gerät auch immer Du als Deine Schaltzentrale anschaffst, hat das in der Regel einen Editier Modus.
Du wählst also den gewünschten Preset an, gehst in den Edit Mode, sagst, was da alles passieren soll bei allen Geräten im Rack, und speicherst das ab.
Und wenn Du diesen Preset dann im Laufe des Auftrittes anwählst, wird eben alles eingestellte (programmierte) Geschehen wieder aufgerufen.

Und das macht eben MIDI, diese Eingabe- und Programmiermöglichkeit, die firmenübergreifend als Standard in allen möglichen Geräten verwendet wird.
Übrigens nicht nur im Gitarrenbereich, auch beispielsweise im Keyboard Bereich ist MIDI extrem wichtig. :)
 
Und dann ? Brauche ich 8 x 19 Zoll Geräte ? Wäre ja quatsch oder :rolleyes:

Anhand deines geschriebenen: Für dich ganz klares ja!

Du brauchst nicht für alles Einzeleffekte; gibt auch genug Multieffekte.

Mit dem MIDI steuer ich dann was wie an ? Ich muss ja die Schalter bei dem MIDI teil irgendwie belegen, speichern oder so...
Nein, mit dem Midi steuerst du nichts an, sendest lediglich Umschaltbefehle.



Ein ganz wichtiger Punkt bei Racks ist übrigens: Liebhaberei; schlicht und einfach:)
 
Mein Effektboard mit Einzeltretern hat ja auch nur ein Stromkabel. Dann schließe ich dort die Gitarre an, das teil an den Amp und gut.
Nur ein wenig kompakter.

Bis Mitte der 80er war das ja auch der übliche Weg. Die ersten die Racks nutzten
waren die Studiogitarristen, die sogenannte "L.A. Session" Szene. Steve Lukather, Dann Huff,
Michael Landau, Larry Carlton ...
Die bekamen am Tag 7000$ - in einem Studio das pro Stunde 2000$ kostete.
In deren Racks waren die ganzen Prozessoren die auch im Studio waren (Lexicon/Eventide/TC Electronics).
Nur halt programmiert und voreingestellt. So brauchte kein Toningenieur stundenlang rumtüfteln
weil der Sessiongitarrist bereits "liefern" konnte.
Das sparte Zeit .... und Geld.

Dann nahmen die Typen ihre Racks mit auf Tour ... und das Schicksal seinen Lauf ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben