Kommunikation: Wenn jemand sehr schlecht spielt

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Wenn ich bei einem Gitarrenstore was ausprobiere und es würde einer kommen und sagen " Mach mal leiser, das gefällt mir nicht" , würde ich ihn Fragen ob ihm jemand in sein Gehirn geschissen hat .....

Das man sowas überhaupt zum Thema macht .....

Sorry für OT, aber ich erinnere mich an einen kürzlich von dir gestarteten Thread, der wegen ähnlich fragwürdiger Thematik und negativem Echo diesbezüglich gelöscht wurde. Wer im Glashaus sitzt...
 
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?????? das wüsste ich aber .........
 
Achtung, wichtiger Hinweis, bitte die Postbeilage im Anschluss an den Post-Text beachten!

Da hier in diesem Thread schon mehrfach und wiederholt das Wort "schrammeln" in eindeutig abwertender und herabwürdigender Weise benutzt wurde, sehe ich mich nunmehr genötigt, dieser leider weit verbreitenden Unsitte hier und jetzt Einhalt zu gebieten:opa:!

Diese offen erkennbar dazu benutze Vokabel, das grottige Spiel unbekannter und mutmaßlich untalentierter Gitarristen in Musikläden als besonders unerträglich abzukanzeln ist eine maßlose und nicht hinnehmbare Schmähung der Gebrüder Johann (1850-1893) und Josef (1852-1895) Schrammel aus Wien. Zudem zeugt dieser unsachliche Gebrauch des Wortes "schrammeln" von völliger Unkenntnis der Höhepunkte der Musikgeschichte.

Ganz im Gegensatz zu dieser überkommenen abwertenden Benutzung dieses Wortes gehörten die Gebrüder Schrammel und ihr Quartett mit dem Klarinettisten Georg Dänzer (1848-1893) und dem Gitarristen Gitarristen Anton Strohmayer (1848-1937) [man beachte dessen "Kontra-Gitarre" auf dem Bild im Anhang] zu den gefeiertsten Musikern und Ensembles ihrer Zeit. Bewunderer waren u.a. Johann Strauss (Sohn) und Johannes Brahms.
Das Quartett unternahm auch ausgedehnte Konzertreisen ins Ausland.

Hier ein Auszug aus einer Kritik aus dem Jahr 1883 (hier noch als Trio ohne Klarinette, G. Dänzer kam erst 1884 dazu, was die Qualität nachweislich noch mal steigerte):
"... Da wird mit einem Fiedelbogen auf den Resonanzboden einer Geige dreimal geklopft. Drei Zauberschläge. In einem Nu ist der Lärm verstummt, eine heilige Ruhe herrscht in dem Saal, der plötzlich in eine Kirche umgewandelt zu sein scheint und aller Augen sind nach dem Podium gerichtet, auf welchem drei Männer sitzen. Zwei legen den Bogen auf die Saiten, der dritte hat die Finger auf den dicken Leib der Gitarre gelegt, das sind die Schrammeln. Da gibt es keine Claque, keine bezahlten Applaus-Fabrikanten, keine befreundeten Stimmungs-Erzeuger, da gibt es nur Verehrer und - Fanatiker, die ernstlich bös werden können, wenn jemand während der Produktion mit dem Sessel rückt oder ein lautes Wort spricht. Und wir begreifen es. So süß, so innig, so rein im Ton spielt niemand die lieben Volksmelodien als diese drei Leute, es ist der anheimelnde Wiener Dialekt der in Noten gesetzt aus den 'Winseln' der Schrammel'schen Brüder und der 'Klampfen' Strohmayers zu uns spricht."

Hier noch ein Auszug aus einer Kritik 1884:
"Die Schrammeln haben es verstanden, sich den Wienern in das Herz zu geigen, wo sie erscheinen, da ist ihnen auch reichster Beifall gewiß ...", "Die Schrammeln gehen mit ihren Tönen, die sie ihren Instrumenten entlocken, direkt auf unser Herz los und lassen vergessen, daß es einen Zinstag, einen Schneider und sonstige Sorgen gibt."

Und hier noch von 1886:
"... Die Schrammeln haben, ganz abgesehen von ihrer Meisterschaft in der Behandlung der Instrumente, dadurch, daß sie allezeit nur Gutes boten und das Beste bieten wollen, veredelnd auf den Geschmack der großen Menge gewirkt ..."
[Quelle: http://thalia.theaterservice.at/german/history.html]

Ich fordere daher nachdrücklich auf, fürderhin auf den pejorativen Gebrauch der Wörter "schrammeln" und "Geschrammel" sowie weiterer daraus abgeleiteter Wortschöpfungen zu verzichten!
Zuwiderhandlungen werden von mir mit bissigen Kommentaren geahndet, was hiermit offiziell angekündigt sei.
:opa::opa::opa:



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Anhang - Foto des Schrammel-Quartetts:

schrammel_quartett_1884.jpg
 
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Da hat einer der Verkäufer die Notbremse gezogen. Neulich war in einem Musikgeschäft "Tag der offenen Tür", natürlich wurden da auch Instrumente ausprobiert, ich war auch dort und ich muß sagen, den lieben ganzen Tag, von früh bis spät, immer das gleiche Genudel. Am nächsten Tag das Bestellte abgeholt, wieder "Seek and Destroy" und Smoke on the Water", als wenns nichts anderes gäbe. Mir tun die Verkäufer echt leid, den ganzen Tag mit unterschiedlich-gleichen Songs und unterschiedlichem Können bedudelt zu werden.
 
Mir tun die Verkäufer echt leid, den ganzen Tag mit unterschiedlich-gleichen Songs und unterschiedlichem Können bedudelt zu werden.
Naja, wie sagt man so schön:
Augen auf bei der Berufswahl. :D
 
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Hat der Thread noch ein Thema? :D
 
Da hat einer der Verkäufer die Notbremse gezogen. Neulich war in einem Musikgeschäft "Tag der offenen Tür", natürlich wurden da auch Instrumente ausprobiert, ich war auch dort und ich muß sagen, den lieben ganzen Tag, von früh bis spät, immer das gleiche Genudel. Am nächsten Tag das Bestellte abgeholt, wieder "Seek and Destroy" und Smoke on the Water", als wenns nichts anderes gäbe. Mir tun die Verkäufer echt leid, den ganzen Tag mit unterschiedlich-gleichen Songs und unterschiedlichem Können bedudelt zu werden.


Tag der offenen Tür in einem Musikgeschäft ?? Wie geht das?
 
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Ich vermute mal da hat früh eine die Tür aufgemacht und die ging halt nicht mehr zu. Um den Defekt gegenüber den Kunden zu kaschieren hat man schnell ein Motto gesucht und Zack -> Tag der offenen Tür.
 
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Das war ein witziges Video von Otto, Supervergleich OMG :D:rofl:
 
Das war ein witziges Video von Otto, Supervergleich OMG :D:rofl:

Gut, dass du dich nun doch erinnerst, war schließlich nicht so lange her und fanden nicht alle so witzig. Jeder empfindet da anders - warum macht man sowas als Thema? Was will man erreichen bzw. was erwartet man? Erwartet man überhaupt etwas? Wenn das Thema von Interesse gewesen wäre, gäbe es das vielleicht sogar noch. Vielleicht hat sich auch jemand gedacht "Das man sowas überhaupt zum Thema macht"? und hat es schließlich gelöscht. Dieser Thread existiert noch, woran das wohl liegt? Womöglich ist er interessanter.
Gerade deshalb finde ich, dass es ein "Supervergleich" ist (Der Held unter den Vergleichen). Aber da sind wir uns ja auch einig.
 
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Da hat einer der Verkäufer die Notbremse gezogen. Neulich war in einem Musikgeschäft "Tag der offenen Tür", natürlich wurden da auch Instrumente ausprobiert, ich war auch dort und ich muß sagen, den lieben ganzen Tag, von früh bis spät, immer das gleiche Genudel. Am nächsten Tag das Bestellte abgeholt, wieder "Seek and Destroy" und Smoke on the Water", als wenns nichts anderes gäbe. Mir tun die Verkäufer echt leid, den ganzen Tag mit unterschiedlich-gleichen Songs und unterschiedlichem Können bedudelt zu werden.
Weil das eben die Riffs sind, die die Kiddies zu erst lernen. Müssen die jetzt jeder ein individuelles, Musikladentaugliches Riff lernen, und dürfen vorher kein Gear testen?
Sowas und auch das oben gepostete Schild finde ich sehr :bad: und begründet für mich den massiven Erfolg des Onlinehandels, wo nicht diese Geschmacksmimosen rumlaufen :(
 
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Na das genannte Schild oben kann man auch einfach mit Humor nehmen.
 
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Gar nichts. Zum zigsten mal, ich ließ ihn gewähren und ging.
Dazu richtig:
Die Frage war nicht wie hat der reagiert, sondern welche Reaktion erwartest/hättest du erhofft.
@Der ahnungslose Depp Ich glaube ich bin hier nicht alleine mit dem Gefühl, dass es dir hier eher um dich selbst geht und deutlich weniger um den Gitarristen, den du – wie hier schon oft gesagt – nicht kennst und daher auch nicht einschätzen kannst. Für
Aber vielleicht wäre es gut, wenn ihm, wo schon zwei schweigen, einer mal den Hinweis gibt, daß es arg beschissen klingt. Zu Kenntnisnahme.
und ähnlichen "Punkrock" ist definitiv kein Platz in der Öffentlichkeit.
Dazu noch die Stichworte Privatsphäre, Höflichkeit, Respekt usw. (gilt bekanntlich für alle Parteien in der Öffentlichkeit, auch für "zu laute Free-Jazzer"), das führt zumindest mich schnell zu dem Ergebnis, dass @Blues-Opa Recht hat:
Es gibt ein Recht auf freie Meinungsäußerung.
Wobei diese Recht da endet wo die Rechte anderer beginnen.
Es gibt KEIN Recht die eigene Meinung anderen jederzeit und an jedem Ort aufdrängen zu dürfen.
[...]

(Absolut korrekte Anmerkungen von @hack_meck, @Drummerhexe usw. einmal völlig außer Acht gelassen)
 
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Jetz auch noch mein Senf...mir is grad danach :)
Also ich weiss wirklich nicht, wie jemand überhaupt auf die IDEE kommen kann, einem Wildfremden ungefragt eine Beurteilung zukommen zu lassen !!!
Ungefähr so, als wenn man in der Strassenbahn dem Gegenüber sagt: "Hey, das mit der Frisur üben wir nochmal..."
Oder im Bekleidungsgeschäft: "Also mit DEM Muster sehen sie fett aus..."
NIE käme ich auf so eine Idee und würde es mir auch verbitten!

Im Bandkontext GANZ was Anderes:
Erstens kennt man sich da.
Zweitens will man hoffentlich ein passables Ergebnis erzielen und Spass haben.
Drittens: DER TON macht die Musik.

Ich selbst spiel nicht besonders, aber mit VIEL Begeisterung und kann mich inzwischen auf das beschränken, was ich WIRKLICH kann..

Weniger spielen ist oft besser...:)

Sowieso nur 2.Geige in der Band, und das ist auch GUT so.
Mein zartes Selbstbewusstsein wurde Anfangs arg vom ersten Gitarristen gebeutelt...guter Freund von mir. und SUPERKÖNNER..der immer gern gesagt hat: Gell, bei DEM Stück spielst aber nicht mit, oder?
Üben und Sturheit hat zu besserem Spiel geführt, und ich weiss, was ich kann (UND WAS NICHT)... Dann kann ich auch ganz entspannt Kommentare ertragen...allerdings nur aus berufenem Mund!
 
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Na das genannte Schild oben kann man auch einfach mit Humor nehmen.
Das nehme ich auch nicht so ernst, es gibt deutlich bösere diesbezüglich. Trotzdem darf man sich nicht wundern, wenn Generationen über Generationen von Gitarrenlehrern genau diese Songs beibringen :)
 
Natürlich wundert das nicht, es sind weltbekannte Riffs die erstmal recht leicht zu erlernen sind und das ist natürlich gerade für einen Anfänger erstmal ein Motivationsschub.
Wenn ich das aber täglich 10 mal höre und im unglücklichsten Fall auch noch mehr schlecht als recht verstehe ich auch das es nervig sein kann.
Da ist doch so ein eher humoristisches Schildchen doch ein ganz brauchbares Mittel um Leid zu klagen.
Andere würden sowas als Herausforderung sehen, drehen den Amp auf spielen ganz kurz Smoke on the Water an, schauen zu den Verkäufern grinsen und machen dann weiter. Wenn man eh nur testen und nicht kaufen will kann einem die spontane Preissteigerung ja egal sein:D
 
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Vielleicht kann man bei solchen Zeitgenossen, deren Spiel man für ausdruckslos, ungebildet, techniklos oder wie auch immer bewertet, einfach vorbeigehen und dabei äußern: "Die Gitarre klingt aber verstimmt!"

Vergleichbar ist es, wenn jemand zu mir ins Büro stürmt und gleich alles auskotzen will und ich sage, bevor überhaupt irgendwas aus dem Mund kommen kann: Anklopfen, eintreten, Meldung machen, abwarteten, was der Vorgesetzte befiehlt, und dann auf Anweisung das Anliegen vorbringen.
Die Musikant wird eine Pause machen und die Stimmung der Gitarre prüfen... Aber wahrscheinlich die Metabotschaft nicht erfasst haben.
 
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Es gibt eben unterschiedliche Charaktere, introvertierte wie extrovertierte, harmoniebedürftie und streitlustige. Aber das hier...

ich bin hier nicht alleine mit dem Gefühl

Das ist aber schön.

dass @Blues-Opa Recht hat:

Für mich echt schwierig. Blues Opa hat ein Probem mit Kritik von oder gegenüber Fremden. Auch wenn freilich zu unterstellen ist, daß er damit keine Fremdenfeindlichkeit protegieren will. Man wie reserviert ist das denn?

Und völlig Fremde, Kunden in einem Laden zu belästigen

Entweder ist ein Verhalten kritikwürdig daneben oder nicht. Wenn Kritik zutrifft, ist es doch erst mal egal, ob sie ein Fremder äußert, oder gegenüber einem Fremden geäußert wird. Aber wenn ein Ansprechen schon als Belästigung empfunden wird, dann hat sich doch irgendwas verschoben in den Köpfen. Das ist doch degeneriert. Status und Blockade statt Austausch. Zufällig will er selbst Fremde belehren. Egal...

Eine total blockierte Haltung. Man könnte sich ja auch freuen, wenn jemand kontaktfreudig ist, was mitteilt, sich adressiert, auf einen reagiert, statt diese Abschottung und Verengung auf die Sichtweise von Leuten, die einem vertraut sind. Langweilige Scheuklappen...

Ich klink mich aus, Zeiteinsatz und Ertrag stehen in einem grassen Mißverhältnis. Es wird jetzt einigen darum gehen, Recht zu behalten oder zu "gewinnen".

Viel Spaß mit dem "Sieg".
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Genieße diese kurze Zeit der Stimmung, es geht gleich weiter.... :)
 
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