Mal im Detail was zu den aktuellen Bilder von mir (vorsicht, langer Text):
https://www.musiker-board.de/threads/bilder-eures-setups-2.480383/page-15#post-8238887
An diesem Setup hab ich jetzt fast 1 Jahr lang im Detail gebastelt, auch was die Drumcomputer und Audiointerface-Sache angeht, aber jetzt endlich hab ich das Gefühl, fast dort angekommen zu sein, wo ich schon länger hinwollte.
Haupt-Klangerzeuger sind die 3 sichtbaren Tastatursynthis, im Rack gibts keinen, es steht allerdings noch ein Yamaha TQ5 rum, der nicht angeschlossen ist.
MIDI-technisch laufen die Tastensynthis, Drumcomputer und das MPX-1 über eine MIDITemp MP88, die wiederum an einem iConnect MIDI4+ hängt. Dieses stellt nicht nur das Interface zum Computer her (der auf den Bildern nicht sichtbar ist, weil er auch nicht die Basis des Setups darstellt), sondern verbindet beide Sequenzer, also die MPC2500 und den Beatstep Pro (der über USB den Hostport angeschlossen ist) mit dem System. Das hat den Vorteil, daß Sequenzerdaten dann auch vom Rechner kommen können, ohne daß ich was umschalten muß, und beim Beatstep Pro spart es mir Kabel, da USB auch die Stromversorgung bereitstellt.
Die Drum-Ecke hat eine eigene MIDITemp spendiert bekommen, derzeit noch eine MP88 (es waren mal mehr Drummies und zudem mußte ich ja den Prototypen für mein Ersatznetzeil-Projekt ausgiebig testen), demnächst aber eine MP44W (die mit Bedienfeld am Gerät). Erstens waren sowieso nimmer genug Ports an der Haupt-MP88 frei und zweitens hab ich ja genug von den MIDITemps derzeit hier rumstehen, also warum nicht ausnutzen?
Bei den Drumcomputern ist der RY20 sowohl eigentsändig als auch als Soundmodul im Einsatz, der TD-8 dagegen nur als Soundmodul, der interne Sequenzer mit den Presets wird, wenn, dann nur über MIDI Clock extern gestartet, die für mich passenden Presets werden aber alle in den Alesis SR-18 überspielt, der rein zum Ansteuern benutzt wird. Durch seine A/B-Fill-Struktur lassen sich die beim TD-8 auf einzelne Sequenzen verteilte Parts eines Presetrhythmus deutlich besser per Fußschalter steuern als an TD-8 selbst, mal ab davon daß dessen Intros und Fills auch teils deutlich zu lang geraten sind.
Das MIDI-Setup ist, nachdem ich mich jetzt mal in die MIDTemps reingefuchst habe, etwas komplexer geworden, aber die geniale Möglichkeit, bis zu 8 Programm gleichzeitig aktiv zu haben, beherrscht bis heute kein anderes Gerät.
Statt sich zig Programme mit verschiedenen Kombinationen zu erstellen, teilt man die Sachen einfach auf. Ich habe zB dem BeatStep pro und den Drums getrennte Programme verpaßt. Die Drums können ja nicht nur von den beiden Drumcomputern und der MPC kommen, sondern auch vom PC3 und theoretisch auch von Supernova und Q, wobei ich die beiden derzeit nicht dafür nutze. Wäre aber kein Ding, ließe sich programmieren.
So kann ich derzeit bei den Drums entweder OFF, RY20 oder TD8 wählen, die MPC ist allerdings davon getrennt, da sie nur die Drums abspielt, die als Samples vorliegen, zB wenn ich sowas wie LinnDrum oder Oberheim DMX/DX nutzen möchte. Diese Programmwahl sendet einen Program Change an die Drum-MIDITemp, sodaß dort auch der richtige Drummie angesteuert wird. Es wird darüber auch entschieden, ob Clock an den jeweiligen Drummie gesendet wird oder nicht, dazu habe ich immer ein Programm mit und ohne Clockfilter für beide Geräte. Das ist notwendig, damit die Dinger nicht ungewollt loslaufen und andererseits man nicht jedesmal die Einstellung am Gerät selbst ändern muß.
Eine weitere Programmbank kümmert sich nur um den Beatstep Pro. Dieser hat ja ab Werk erstmal die Kanäle der 3 Sequenzer und der Controllereinheit auf 1,2 und 10 eingestellt. Man kann das am Gerät selbst nur temporär ändern, permanent nur über das Control Center am Rechner. Aber wozu hab ich denn ne MIDITemp? Die biegt mir die Kanäle passend um, sodaß ich beliebige Kombinationen aus Ports und Kanälen als Ziel nutzen kann. Man könnte das sicher noch weiter aufteilen, aber da im Display immer nur 4 Programme gleichzeitig angezeigt werden, ist da einfach ne Grenze.
Der Beatstep Pro steuert in erster Linie Supernova und Q an, aber auch die MPC über den Drumsequenzer.
Das Haupt-Routing ist mehr oder weniger fest, die Tastensynthis spielen sich selbst und deren MIDI out wird gleichzeitig an die MPC bzw den Rechner gesendet, wobei die Kanaleinteilung bis auf den Nr. 10 fest vergeben ist. Es gibt aber für jeden Synth bzw jedes Gerät noch ein Editor-Routing, um besonders Supernova und Q per Sounddiver ansprechen zu können, das läuft dann über ein ans MIDI4+ angeschlossenes älteres Apple Powerbook.
Im Hauptrouting sind auch globale Filter eingestellt, die zB verhindern, daß wenn ich irgendweche MIDIfiles, die Program Changes und Controllerdaten enthalten, auf der MPC abspiele, mir das Setup verstellt wird.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß ich vom zB PC3 aus Sounds der Supernova ansteuere und umgekehrt, das läuft derzeit aber rein über die Kanaleinstellung an den jeweiligen Geräten.
Beim PC3, der ja permanent im Multimode arbeitet, wurden die nicht genutzten Kanäle/Zonen abgeschaltet.
Der Fostex HD-Recorder im Rack ist zum Zweck der Synchronisation via MIDI/MTC direkt mit der MPC2500 verbunden. Das habe ich ganz bewußt nicht übers MIDI4+ oder die MP88 laufen lassen, um die Schnittstelle nicht zu überlasten, gerade wegen MTC. Ich werde das aber mal probeweise übers MIDI4+ laufen lassen, muß es dazu aber um ein MIO oder gar MIO4 am Hostport erweitern, sonst reichen die Anschlüsse nicht (sind nur noch die beiden DIN-Buchsen vorne nicht belegt).
Audio läuft in erster Linie über die beiden MOTU AVB Interfaces, die nicht nur Interfaces sind, sondern auch, wie schon vom 828 bekannt, einen Mixer mit programmierbaren Routings eingebaut haben. Dieser geht allerdings weit über die Möglichkeiten des 828 hinaus und braucht zudem keine extra Software mehr auf einem Rechner, sondern wird per Webinterface bedient. Bei mir hängen beide Interfaces über den AVB Switch in meinem Netzwerk, sodaß ich sie vom iPad aus bedienen kann. Zu Anfang hatte ich ein 1248 mit einem 16fach ADAT Expander von Creamware im Einsatz, das wurde aber dann eng, daher wurde der Creamware durch das 24Ai ersetzt, und das 1248 flog wegen seiner ewig langen Startzeit ebenfalls raus. Zwischendurch hatte ich ein 828MKIII hybrid über ADAT am 24Ai hängen, um Kopfhörer und Mikrofon anschließen zu können, zum Glück kam dann das 8A im Gegensatz zum großen Bruder MIT Kopfhöreranschluß raus, sodaß ich jetzt auch wieder alles per Webbrowser bedienen kann und das Ganze wieder richtig integriert ist (über AVB erscheinen alle Kanäle des zweiten Interfaces am Ersten, wenn man es entsprechend einstellt, sodaß man immer nur ein Gerät ansprechen muß).
Die MOTUs stellen also nicht nur den Kopfhörermix bereit, sondern bedienen auch den über ADAT angeschlossenen Fostex HD-Recorder, mit dem ich in erster Linie aufnehme. Es gibt aber auch eine Thunderbolt-Verbindung zum Rechner, die könnte ich mir sogar sparen, würde ich ein neueres OSX einsetzen, denn dann ginge AVB direkt.
Es sind allerdings nicht alle Geräte an den MOTUs angeschlossen, und jetzt kommt der auf der rechten Seite zu sehende Mixer, ein Behringer Xenyx XL1600 (entspricht dem alten Midas Venice 160), ins Spiel. Da das 8A keine Mikrofonanschlüsse hat (dazu hätte ich das 624 nehnen müssen), hängt dieses am XL1600, der übrigens die Phantomspeisung für jeden Kanal einzeln schalten kann. Ebenfalls angeschlossen sind dort die Einzelausgänge der Geräte, die nicht ständig gebraucht werden, also zB Aux Out des PC3, Sub Out1 des Q, die direct outs des TD-8 und 4 der 8 Ausgänge der MPC2500. Der XL1600 ist dazu über die 4 Subguppen-Ausgänge, Monitor, FX und Aux Ausgänge mit den MOTUs verbunden, und ich habe das Ganze so eingestellt, daß 1 bestimmter Aux bzw FX Send auf einen fest im MOTU aktivierten Kompressor läuft und ein anderer Send das im Rack eingebaute Lexicon MPX-1 anspricht. Der Hauptausgang des Mischers ist nicht mit den MOTUs verbunden sondern bedient nur die beiden Kopfhöreranschlüsse auf seiner Oberseite. Es gibt außerdem einen Rückweg von den MOTUs zum XL, welcher den Mix aus den MOTUs führt, den kann ich dann über einen Aux Return Regler auf den Kopfhörer schicken.
Es gibt aber auch derzeit 2 Sends, die sowohl zum Audioeingang des Q und der Supernova führen, um deren eingebauten Vocoder zu benutzen. Das wird aber derzeit noch nicht benutzt.
Ob die Mimik mit dem Mischpult so bleibt, wird sich in der Praxis zeigen, momentan gefallen mir die Möglichkeiten ganz gut.
Die Patchbay im Rack dient lediglich dazu, freie Anschlüsse der Interfaces nach vorne zu legen und als Verbindung zwischen einem nur 1,5m langen DB25 Multicore und den Kabeln vom/zum Mischer (war eh vorhanden und billiger, als mir ein längeres DB25 Multicore zu kaufen). Eventuell wird das Ding sogar noch fürs Umrouten meines Doppelfußschalters zweckentfremdet, aber das wird sich zeigen.
Das soll erstmal genug sein, wer Fragen oder Anregungen hat: immer gerne!
(Das MIDI Setup wird im Nachbarforum noch ausführlich vorgestellt werden, kann ich bei Interesse aber hier auch machen).