Klavierstücke für Einsteiger?

Kinnay
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Guten Tag,

ich hatte mir vor ein paar Tagen ein E-Piano gekauft mit dem Rammstein Notenbuch. EIns vorneweg, ich bin nicht unerfahren was Musik betrifft. Ich spiele seit mittlerweile 2 Jahren Gitarre. Trotzdem komm ich mit dem Klavier nicht ganz klar, Noten Lesen geht, der Rhytmus ist auch eine reine Übungssache aber ich hab mega Probleme was den Fingersatz angeht. Habe mir als erstes Stück "Ohne dich" rausgesucht. Das Stück besteht zum Großteil aus viertel Noten und es ist ziemlich langsam trotzdem muss man fast schon über 2 Oktaven greifen, zumindest in den erstenAcht Takten im Bass Bereich. Hat da jemand Tipps oder kennt Stücke die für Einsteiger erstmal besser geeignet sind? Oder stell ich mich einfach nur an :D
 
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trotzdem muss man fast schon über 2 Oktaven greifen, zumindest in den erstenAcht Takten im Bass Bereich.
Im Netz findet man previews, in denen man in der linken Oktavgriffe greift. Wenn Du das meinst, laß doch einfach bei diesen Oktavgriffen erstmal einen der beiden Töne weg. Den oberen oder den unteren, je nachdem, was besser klingt.

Wenn es poppig sein soll, aber nicht unbedingt bekannte Stücke sein müssen, schau doch mal in die drei Bände "Easy Pop" von Daniel Hellbach rein. "Beginning Rock Piano" von Jürgen Moser ist auch ganz gut.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Klavieralbum für Amelie

Mit Audio CD

Valenthin Engel

Das ist zB der Schwierigkeitsgrad
 
...es ist ziemlich langsam trotzdem muss man fast schon über 2 Oktaven greifen, ...

Du meinst das wandern/bewegen über 2 Oktaven oder das greifen von 2 Tönen gleichzeitig?
Ich nehme an, du meinst einen Lauf, oder?
 
Ich füchte, dass sich die erforderlichen Grundkenntnisse des Klavierspiels nicht durch ein paar Beiträge im Board vermitteln lassen.

Was ich online von "Ohne Dich" als Notationen gesehen habe, lässt mich in der Anforderung auf das Ende des ersten Unterrichtsjahres oder später schließen.
Fingersätze stehen im Rammstein Notenbuch nicht in den Noten. Sich Fingersätze ohne Ausbildung oder zumindest praktische Erfahrung mit Tonleitern in verschiedenen Tonarten und Akkorden samt Umkehrungen selbst zu setzen, stelle ich mir als ein kaum lösbares Problem vor.

Auch Jürgen Moser, Beginning Rock Piano enthält nur wenige Hinweise und mit Ausnahme der Dreiklänge auf S. 29 keine Fingersätze, ebenso wenig nützliche Basics wie Tonleitern mit Fingersätzen. Das Heft ist damit m.E. keine geeignete "Einstiegslektüre", sondern zusätzliches Material nach der Elementarstufe.
Es setzt die bereits erworbenen elementaren Fertigkeiten voraus, wie sie - ggf. auch autodidaktisch - in den ersten Bänden von Rupp, Heumann und einigen weiteren Klavierschulen erarbeitbar sind.

Bisher musste meines Wissens nach noch jede/r erfahren, dass Klavierspielen eine mehrjährige Ausbildung voraussetzt, um auch nur mittelmäßig spielen zu können.
Man kann sich natürlich immer wieder daran messen, wie hoch die Trauben bei einem Stück zu einem bestimmten Zeitpunkt des eigenen Lernens hängen, aber verbeißen würde ich mich "derzeit zu schwere" Stücke nicht.

Auch wenn man sich bei genügend Ehrgeiz ein im Anforderungsgrad "einfaches" Stück ohne sonstige Ahnung ins Hirn und in die Finger üben kann - ich zweifle am "Lernerfolg" im Sinn von etwas für das weitere Klavierspielen lernen, weil die Vernetzung auf dem Hintergrund des methodischen Lernens fehlt. Die Spielerfahrung kann sich beim naiven Zufallslernen von Stücken, die man mag, m.E. nur lückenhaft bilden.

Die Anforderung für "zwei Tage Digitalpiano" sieht im Notenbild eben nicht wie im Rammstein Notenbuch aus, sondern wie auf den ersten Seiten von Jens Rupp, Erste Klavierschule oder H.-G. Heumann, Klavierspielen mein liebstes Hobby - dort natürlich immer mit Fingersatz.
rupp auszug.jpg
Quelle: Jens Rupp, Meine erste Klavierschule

heumann auszug.jpg
Quelle: Hans-Günter Heumann, Klavierspielen... Band 1

Gruß Claus
 
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Hat da jemand Tipps oder kennt Stücke die für Einsteiger erstmal besser geeignet sind?

Das Lied Ohne dich kenne ich nicht, deshalb kann ich nicht beurteilen, mit welchen konkreten Problemen Du zu kämpfen hast, aber ich habe hier einen ganzen Stapel von Notenbüchern und -heften, in denen Lieder/Stücke für alle Schwierigkeitsgrade arrangiert sind, und viele sind auch für blutige Anfänger gut spielbar; ich vermeide ganz bewußt das Wort "geeignet", weil ich den pädagogischen Wert solcher vereinfachten Arrangements nicht fachlich kompetent beurteilen kann, nur aus meiner spielerischen Erfahrung.
Eine andere Sache ist das Genre; denn da findet man auf dem Markt nahezu alles, aber nicht alles interessiert einen als Spielstück; auf der anderen Seite wirst Du keine Notensammlung finden, wo (nur) Deine Lieblingsstücke stehen, und da sehe ich die eigentliche Schwierigkeit, (m)eine Empfehlung zu geben.

Vor diesem Hintergrund mache ich einen Vorschlag aus dem alten und allgemein bekannten Pop-Bereich:
Hans-Günter Heumann, The very best of The Beatles, easy arrangements for piano, Bosworth Edition, BoE 4473.

Die Stücke in diesem Heft kennt jeder, sie sind sehr einfach gehalten und sowohl die Akkord-Bezeichnungen als auch die Fingersätze stehen in den Noten.

Falls Du die Stücke von Beatles überhaupt nicht leiden magst, in dieser Heft-Reihe gibt es auch andere Gruppen (z. B. ABBA).

Gruß, Bert
 
ich habe mir das Stück mal angeschaut (habe das Buch hier). Nicht das schwerste, aber definitiv auch nicht anfängertauglich. Mit Kenntnissen "vor ein paar Tagen ein ePiano gekauft" nicht zu machen.

Du solltest erst mal die Basics des Klavierspiels lernen und dafür auch ruhig auf klassisches Material zurückgreifen. Also Notenbüchlein, Czerny und so Zeugs. Ein halbes bis ganzes Jahr ernsthaft dranbleiben, dann rockst du auch "ohne Dich".

Zum Vergleich: ich hatte in früher Jugend ein paar wenige Jahre klassischen Klavierunterricht (plus musisches Gymnasium) und bin Anfang des Jahres im gesetzten Alter :) wieder eingestiegen. Jetzt würde ich mich gerade so trauen, das Stück anzugehen.

Gruß,
D.
 
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Das Lied Ohne dich kenne ich nicht, deshalb kann ich nicht beurteilen, mit welchen konkreten Problemen Du zu kämpfen hast...
Wenn Du "Rammstein Ohne Dich" in eine Internetsuchmaschine eingibst und die Bildersuche wählst siehst Du die erste Seite der Noten.
Auf Youtube findet sich der passende Clip (hoffe ich).
Man kann dann in Klavierschulen nachschauen, wieviel Unterricht solchen Anforderungen vorausgeht, m.E. der Stoff eines guten Jahres.
ohne-dich.jpg
Quelle: Pinterest



Hat da jemand Tipps oder kennt Stücke die für Einsteiger erstmal besser geeignet sind?
Ich bin skeptisch, dass sich Klavier allein über "Stücke" passabel lernen lässt, auch wenn Apps das zu gern suggerieren.
Gemessen an deren Popularität müsste es inzwischen etliche (Hobby-)Klavierspieler mit guten Lernerfolgen geben - aber anscheinend ist dem nicht so.

Viele Bewegungsabläufe am Klavier sind schlicht ungewöhnlich. Wenn man nichts darüber weiß offenbart sich eine Hürde nach der anderen und mit etwas Pech hat man auch bald die ersten Schmerzen wegen Verkrampfung und Überanstrengung.
Mein Tip ist daher, mindestens die Grundstufe Klavier zu lernen und schafft man es bis in die Mittelstufe, dann sollten auch anspruchsvollere Arrangements der Rock - und Popmusik gut spielbar sein.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
das Stück oben ist es nicht. Im Buch ist es für Klavier plus Gesang gesetzt, mithin fehlt dem Klavier die Melodie. Etwas einfacher als oben, ein bissl darfst du von dem angesetzten Jahr abknapsen, aber nicht viel.

Gruß,
D.
 
Ich bin skeptisch, dass sich Klavier allein über "Stücke" passabel lernen lässt (...)

Da wirst Du schon recht haben, wenn wir unter passabel das Gleiche verstehen, aber wenn man ein bißchen musikalisch ist, kann man durchaus einfach arrangierte Lieder/Stücke so spielen, daß es (einigermaßen) nach Musik klingt und einem oder mehreren Spaß macht. Ich meine Musizieren, Hausmusik, einfache Lieder spielen u/o singen, und da kann man sich durchs Spielen von einfachen Arrangements schon etwas selbst beibringen.

Viele Bewegungsabläufe am Klavier sind schlicht ungewöhnlich. Wenn man nichts darüber weiß offenbart sich eine Hürde nach der anderen und mit etwas Pech hat man auch bald die ersten Schmerzen wegen Verkrampfung und Überanstrengung.

Ja, die Gefahr besteht, wenn einen der (falsche) Ehrgeiz packt; die Arrangements, die ich empfohlen habe, sind jedoch recht einfach gehalten, und sie erfordern keine halsbrecherischen Griffe oder Bewegungsabläufe.
Dem bescheidenen Gelegenheitsspieler wird es reichen, dem ambitionierten Fortgeschrittenen wird es nach 1-2 Jahren vielleicht "zu leicht" werden, dann wird er selbst die Arrangements Schritt für Schritt aufpäppeln oder er macht gleich den großen Sprung zu anspruchsvoller Literatur, und dann wählt er auch den Weg zur Musikschule.

Gruß, Bert
 
Ich meine Musizieren, Hausmusik, einfache Lieder spielen u/o singen, und da kann man sich durchs Spielen von einfachen Arrangements schon etwas selbst beibringen.
Wie soll das denn ohne das bisschen Können an elementarem Klavierspiel funktionieren, das in etwa im ersten Jahr vermittelt wird?
Thema ist, dass jemand ohne Klaviererfahrung das (leichte) Rammstein Stück spielen will und das trotz Fingersatz nicht kann.

Du kannst gerne den Weg der Stücke vorstellen, der dir dazu vorschwebt, um von Stand Null ohne Unterricht durch deine Auswahl an Spielstücken zu diesem Rammstein-Stück zu geführt zu werden.

Der mir am schnellsten erscheinende Weg führt über Rupp, wie oben benannt.

Gruß Claus
 
Rupp ist für mich auch eine Offenbarung aus Lehrersicht (wobei ich zum Glück übers Akkordspiel, Keyboardunterricht zum Klavier gekommen bin)

Endlich eine Klavierschule, die darauf verzichtet, die Daumen ans Mittel-C zu binden.

Endlich frühzeitig Arpeggien, Benennung von Akkorden.

Rupp kam halt nur nicht zu meiner Zeit, habe mich durchgewurschtelt. Saß mit 20 inner Übezelle und dachte, was nun?

Habe dann sehr lange nur Gesangsbegleitung geübt (links Bass, 1, 5, 8, rechts Akkordergänzung, das dann rhytmisiert)

Heute integrier ich die Melodie rechts. Das Real Book gibt mir Anregungen, meist erweitere ich die Akkordvorschläge.

Das dann auch im Popbereich, Musterbeispiel: Eternal Flame.
 
danke für den Tipp "Jörg Rupp", den hatte ich bislang nicht auf dem Schirm, das sieht vielversprechend aus. Ich habe mir mal Band zwei geordert, ich habe so das Gefühl dass ich mich in letzter Zeit selber überholt habe und muss etwas den Fuß vom Gas nehmen. Die Abende auf dem Berggasthof in den nächsten zwei Wochen sind jedenfalls gesichert :cool:
 
WTF ist Jörg? Guck besser unter Jens Rupp, Meine erste (zweite...vierte) Klavierschule. :D
Die Lernkurve ist bewusst flach gehalten, dafür gibt es mehr zu spielen statt regelrechter Übungen. Bei Vorkenntnissen kann man locker mit Band 2 oder gar 3 einsteigen.
https://www.thomann.de/de/artist_ahead_musikverlag_meine_erste_klavierschule.htm
Hörproben aus: Meine erste (und zweite) Klavierschule, Meine dritte Klavierschule
Zum vierten Band stehen noch keine Hörbeispiele auf YT, dieser Band behandelt die Tonarten des Quintenzirkels ab vier Vorzeichen, die chromatische Tonleiter und neben dem "Contemporary Piano" mehr Stücke aus der klassischen Klaviermusik für Anfänger als die vorhergehenden Bände.

Mein Eindruck ist, gerade bei den jugendlich oder später beginnenden Hobby-Spielern braucht man eine Balance zwischen Ausbildung, ohne die man nicht weiterkommt und dem Blick auf das Ziel, wenn es zunächst vor allem an Pop und Rock und kaum bis gar nicht an Klassik interessiert ist. Jens Rupp schließt mit seinen Bänden eine Lücke. Deswegen würde ich mir so eine Ergänzung auch bei ganz gediegenem Unterricht mit der (bemerkenswerten) Russischen Klavierschule wünschen.

Gruß Claus
 
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Thema ist, dass jemand ohne Klaviererfahrung das (leichte) Rammstein Stück spielen will und das trotz Fingersatz nicht kann.

@Kinnay fragte nach Noten, die für Anfänger geeignet sind; als ich mit Klavierspielen angefangen habe (autodidaktisch, ohne Klaviererfahrung, aber mit guten Gitarrenspiel-Erfahrungen, wie es auch bei @Kinnay der Fall ist), habe ich mit solchen Notenheften (wie Beatles von H.-G. Heumann) gearbeitet und kam damit gut zurecht. Deshalb habe ich es, als Anfang, empfohlen.

Gruß, Bert
 
Rupp ist für mich auch eine Offenbarung aus Lehrersicht (
Komisch. Ich habe die beiden ersten Bände einmal durchgespielt, und dann landeten sie im Regal ... Mir gefielen die Arrangements nicht.

Viele Grüße,
McCoy
 
und dann landeten sie im Regal ...

Vielleicht sind solche Klavierschulen (nur) für Autodidakten gedacht/geeignet.

Meine KL wollten nach solchen Klavierschulen auch nicht unterrichten, jede(r) KL hatte ihre/seine eigenen Vorstellungen vom Unterricht (Methoden, Lerntempo und -ziele ...), und auch die Stücke wurden sorgfältig ausgesucht/kombiniert - Anspruchsvolleres zum Lernen neuer/bestimmter Elemente und etwas nach dem Schülergeschmack (Lieblingsstücke) als "Spaßspielen", und auch bei dem Spaßspielen wurde Wert darauf gelegt, daß der Schüler an dem Stück gut etwas "zu beißen" hat, ohne (zu sehr) überfordert zu sein.

Gruß, Bert
 
Endlich eine Klavierschule, die darauf verzichtet, die Daumen ans Mittel-C zu binden.

Es wird schon seine Gründe haben, warum so viele Klavierschulen mit diesem Stil anfangen; mir selbst (als Schüler) war es immer sehr eng und unbequem, und es führte bei mir zu einer bestimmten "Abneigung" solchen Methoden gegenüber. Interessanterweise haben mir meine KL von Anfang an die ganze Klaviatur zur Verfügung gestellt, und selbst Tonleitern habe ich von Anfang an über vier Oktaven gelernt/gespielt/geübt. So was wie Daumen auf Mittel-C habe ich in den Musikschulen nie gehört.

Gruß, Bert
 
@McCoy

die von Rupp und Klavier spielen mit der Maus sind die einzigen Klavierschulen die ich (neben vielem anderen Eingangsmaterial) einsetze.

Welche nimmst du?
 

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