Ich habe gesehen, dass einige andere hier so eine Art Ăbetagebuch angelegt haben, und ich dachte, ich könnte diesen Thread auch dazu benutzen. Vorhin hatte ich Klavierstunde, und meine Klavierlehrerin war sehr beeindruckt von meiner HarfenĂŒbung in Fis-Dur. Deshalb habe ich es zwar nicht gemacht, aber es hat mich doch gefreut.
Sie bestÀtigte auch, wie ich es fast schon vermutet hatte, dass sie den Sextakkord ebenfalls als eine Terz und eine Quarte zÀhlt und den Quartsextakkord als eine Quarte und eine Terz. Sie denkt immer in Intervallen, das war mir ja schon aufgefallen.
Nun geht es weiter in die 6. Ăbewoche mit der Invention, und was sie vor allem will, ist, dass ich die Invention jetzt "schönmache". Also die ersten beiden Zeilen so schön spiele, wie ich sie spielen kann, als Phrasen mit auf- und abschwellender LautstĂ€rke, so wie man das auch singen wĂŒrde. Und dass alle Töne gleichmĂ€Ăiger werden. Zur Zeit habe ich immer noch die Tendenz, meinen Daumen der rechten Hand herunterfallen zu lassen, wenn das Thema wieder von unten losgeht. Das ist dann eine falsche Betonung und zerstört den gesanglichen Klang der Phrase.
Das ist wirklich nicht leicht, finde ich, denn die Kontrolle der Finger ist ziemlich schwierig, weil sie alle so unterschiedlich sind. Der schwere Daumen, der leichte kleine Finger ... Das Problem hat natĂŒrlich jeder, aber meine Klavierlehrerin legt besonderen Wert auf einen schönen Klang, und da bin ich noch nicht so ganz. Manchmal geht es ĂŒber einen Takt oder auch zwei Takte, aber meistens kommt dann wieder ein Herunterfallen o.Ă€., das den schönen Eindruck zerstört. Daran muss ich noch arbeiten.
Und weiter an den Tonleitern. Diese Woche war Fis-Dur dran, nĂ€chste Woche wollte ich eigentlich Cis-Dur machen, aber wie ich jetzt gesehen habe, steht in der russischen Klavierschule (anders als in meinem Tonleiternbuch) als nĂ€chste Tonleiter Des-Dur. Was zwar theoretisch dasselbe ist, aber eben keine Kreuze, sondern Bes. Und dann geht es rĂŒckwĂ€rts mit immer einem Be weniger, bis man bei F-Dur ist. Mein Tonleiternbuch ist auch in der Hinsicht anders, dass es erst durch alle Dur-Tonleitern geht und dann durch alle Molltonleitern. Die russische Klavierschule macht das immer parallel. C-Dur und a-moll, dann G-Dur und e-moll usw. Da ĂŒberlege ich noch, ob ich das ĂŒbernehme, weil es ja nicht hundertprozentig identisch ist. Die Molltonleiter hat immer ein Vorzeichen anders als die Dur-Tonleiter. Ich finde, das verwirrt. Und dann zu harmonisch Moll auch noch melodisch Moll, was noch mehr verwirrt. Da ist Dur schon einfacher.
NatĂŒrlich kommt Moll auf jeden Fall dazu, aber ich denke, das mache ich tatsĂ€chlich erst nach den Dur-Tonleitern.
Da ich mit der Invention jetzt nicht mehr so viel zu tun habe wie in den vergangenen Wochen, habe ich mir ĂŒberlegt, parallel auch noch durch Jens Rupps Klavierschule zu gehen und die eins nach dem anderen durchzuarbeiten. Denn dort geht es ja im zweiten Band, den ich mir zugelegt habe, dann auch mehr um Akkorde und Blues und Jazz. Das macht meine Klavierlehrerin nicht. Auf jeden Fall habe ich in nĂ€chster Zeit genug zu tun. Da ich seit Anfang August meine Ăbezeit immer aufgeschrieben habe, bin ich jetzt auch mehr im Bilde, wie viel ich tatsĂ€chlich geĂŒbt habe. Das hat sich von Woche zu Woche gesteigert und letzte Woche waren das ingesamt ĂŒber 12 Stunden. Einen Tag, den Freitag, habe ich ausgelassen, also im Durchschnitt ĂŒber 2 Stunden pro Tag. Ich glaube nicht, dass ich das auf Dauer durchhalten kann, aber ich werde sehen. 1 Stunde am Tag war ja eigentlich mein Ziel. Durch die viele Arbeit mit der Invention ist es jetzt aber mehr geworden.