Wir hatten am 25.12. unseren traditionellen Weihnachtsgig mit der Tanzmucke. Langsam glaube ich, ich werde zu alt für das Geschäft: Über 2000 Gäste auf dem Saal, Durchschnittsalter knapp 20, ein Geräuschpegel fern von gut und böse, gegen den unsere Anlage kaum ankam.
Das mit dem Geräuschpegel kann ich von meinem "Weihnachts-"Gig vorgestern bestätigen. Das war irgendwie gefühlt lauter als je zuvor, wenn sich ohne Beschallung einfach nur unterhalten wurde. Ansonsten haben wir das Glück, dass unser Publikum mit uns altert - was den Anblick von der Bühne runter zwar verglichen mit vor 10 oder 15 Jahren nicht attraktiver macht
aber dafür waren die ca. 400 Leutz ab Song 1 Takt 1 voll dabei und haben mitgesungen und getanzt - um 21h...
So gesehen war das ein völlig entspannter Gig - vom Abbau mal abgesehen, eine richtige Bühne gibt es dort nicht (alles ebenerdig). Heißt nach dem Gig fängt man vorne an abzubauen (Wedges, Mic-Stative, Rampenlichter...) um hinten an die Sachen überhaupt dranzukommen, und im gleichen Tempo vergrößert sich effektiv die Tanzfläche. Was dann bedeutet, dass ich beim Abbau meiner Klamotten schon tanzende Gäste im Kreuz habe und zusehen muss, wo ich mal eben ein Case abstellen kann, um den Synth da rein zu wuchten. Aber das kennen wir inzwischen - trotzdem verhandeln wir für nächstes Jahr mit dem VA mal über ein paar Bühnenelemente. Das geht so nicht mehr...
Stressig war der Tag eher deshalb, weil der Bassist, der schon am 25. mit "Jungs, ich hab Fieber, ich weiß noch nicht..." um die Ecke kam, dann am 27. morgens endgültig die Reißleine gezogen hat (was ihm sicher nicht leicht gefallen ist - der muss wirklich stramm im Bett liegen, bevor er aufgibt). Konsequenz: unser Gitarrist hat einen alten Studienkollegen aufegtrieben, der so gegen 11h von seinem Glück erfahren hat, um 17h an der Venue war (Soundcheck war da bis auf Bass schon durch) und wir dann bis über den Einlass um 19h hinaus nochmal eben das gesamte Set (minus eine handvoll Songs, die auch ohne Bass funktionieren) einmal im Schnellverfahren durchgegangen sind. Hat gefunzt...
On top hat er noch ein paar Nummern, bei denen ich mich bereit erklärt hatte, linkshändig einen Bass beizusteuern und die wir daher nicht geprobt hatten, quasi
prima vista aus meinen Sheets mitgespielt und mir damit ein paar stressige Minuten erspart...
Sowas bleibt hoffentlich die Ausnahme, aber der gute Mann hat seinen Job top gemacht!