Kemper Profiling Amp - Pro und Contra

Ich hätte es auch so verstanden, dass du meist mehrere Amps zu profilen, @tylerhb. Wobei, es muss ja nicht nur der eigene Amp sein, kann ja auch der vom Bandkollegen herhalten oder einem befreundeten Gitarristen, dessen Sound man mag.

Es ist ein großes Verständnisproblem, welches die meisten Skeptiker und "Fanboys" haben. Es geht gar nicht so sehr um die Amps (obwohl das natürlich für viele User den Hauptreiz ausmacht). Ich hab seit Januar 2012 vielleicht etwa 10.000 Profile erstellt. Davon 99% mit dem SELBEN Amp, nämlich meinem geliebten JVM410H und zwar in der exakt gleichen Einstellung. Die Hauptarbeit im Studio ist nicht die Auswahl, Einstellung oder Mischung der Amps (obwohl das natürlich auch Spaß macht). Es ist die Auswahl der Lautsprecher, der Mikrofone, der Mischungsverhältnisse, Mikrofonpreamps, Post EQ Einstellungen. Jeder Milimeter Unterschied hier macht eine so gewaltige klangliche Differenz aus, dass sich ein komplexeres Setup im Grunde niemals wieder replizieren lässt. Hier liegt die eigentliche Studioarbeit, wo sich die Ergebnisse jedes einzelnen Produzenten selbst bei gleichem Equipment extrem unterscheidet. Und genau das lässt sich mit dem Kemper wunderbar einfrieren und replizieren. Genau aus diesem Grund sind es ja die ganzen etablierten Produzenten gewesen, die den Kemper erst an die Künstler herangetragen haben, weil damit der Sound der Studioproduktionen eben mitgenommen werden kann.
 
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Wie gesagt, ich argumentiere aus der Homerecordingsicht.

1. Normalerweise kann ich zumindest viele Kaufprofiles einfach reinladen und egal ob HB oder SC klingen sie erst mal nicht so schlecht. Nun habe ich mit dem Kemper die Möglichkeit den Sound meiner Gitarre anzupassen, wenn ich das denn möchte.
Dies muss ich aber wohl bei einem Röhrenamp genauso.

2. Was macht ihr euch eigentlich Gedanken um irgendwelche Urheberrechte oder sonstiges. Solange der Gesetzgeber das Profiling nicht verbietet kanns euch doch egal sein. Hier kann man dann auch päpstlicher als der Papst sein.
Am freien Markt gibts halt mal Veränderungen deren sich die Hersteller stellen müssen.

3. Argument von "erwischt" .
Das ein Flügel nicht ersetzt werden könnte siehe hier: Minute 2.00 und 5.16

 
Es wird immer so dargestellt, als wollten alle Kemper-Besitzer alle anderen missionieren.
Ich hoff Du meinst nicht meinen Beitrag? :eek:
Ich fand nämlich interessant, wie verschieden die Kisten genutzt werden.

Manche habens ja in der Tat als 6505-im-Stick dabei, andere um möglichst viele verschiedene Sounds sehr gut zu bringen, und noch wer tobt sich so aus wie @tylerhb.
Ist insofern interessant, weils von nem normalen Amp nicht unterscheidet, hier hat man doch auch diese Arten von Nutzern.
Es ist die Auswahl der Lautsprecher, der Mikrofone, der Mischungsverhältnisse, Mikrofonpreamps, Post EQ Einstellungen. Jeder Milimeter Unterschied hier macht eine so gewaltige klangliche Differenz aus, dass sich ein komplexeres Setup im Grunde niemals wieder replizieren lässt.
OK, das wieder ist interessant, aber eben nicht, wie ich die Kiste nutzen sollte, weil mor solche Spielereien meistens einen Dungeon an Möglichkeiten und Optionen bieten, in dem ich mich absolut verliere und nie mehr raus komme ;)
Vlt kommt mal son Teil, und dann würds glaub ich eher für trashige Sounds herhalten müssen :)
 
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Was ich immer interessant finde: während die Röhrenleute auch Argumente Pro Kemper zulassen vertreten die Kemper Leute 100% die Meinung das nur der Kemper es bringt und sonst nix.

Kommt mir vor wie bei anderen Randgruppen wie den Veganern, die lassen auch nichts anderes gelten.
Da scherst du schön alle über einen Kamm, hier im Thread gab es doch schon einige Gegenbeispiele.
 
2. Was macht ihr euch eigentlich Gedanken um irgendwelche Urheberrechte oder sonstiges.
(Nach)Denken ist doch wohl (noch) erlaubt, oder? Aber gut, seit George Orwell sind wir da auch nicht mehr so sicher, sprach doch schon der Volksmund: „Das darfst Du nicht mal denken“

weil mor solche Spielereien meistens einen Dungeon an Möglichkeiten und Optionen bieten, in dem ich mich absolut verliere und nie mehr raus komme ;)
Das meinte ich schon viel weiter oben: Bei mir wäre so ein Gerät sicher eine ewige Baustelle, ohne Rast und ohne Ruh'.
 
Ich als Röhrenpurist muss sagen ich mag den Kemper :D

Ich habe ihn zwar erst seit ein paar Wochen und noch nicht im Live-Einsatz benutzt, aber ich werde ihn als Backup mitnehmen falls mir der Amp abraucht (dekadent, nicht wahr? :D )


Und wenn ich einen Gig spiele bei dem der Röhrenamp zu laut ist? Kein Problem, Kemper an die Box angeschlossen und der Röhrenamp dient als Backup ;)
Darüberhinaus ist der Kompromiss zwischen Sweet-Spot des Amps und Leidensfähigkeit der Mitmusiker so auch bestens gelöst.

Muss dazu sagen dass ich die Version mit Endstufe habe und es mir für meinen Bühnensound relativ egal ist ob ich das letzte Quäntchen Soundoptimum raushole oder nicht. Ehrlich gesagt ist es mir da egal ob ich ein "Kemper-Fender" durch die stilunecht durch die Marshallbox jage (im Proberaum schon ausprobiert und es klingt trotzdem gut...). Viel wichtiger ist mir dass ich - was meine Bühnenlautstärke angeht - nicht vom Monitormix abhängig bin und da ständig den Soundmann anhauen muss um mich hoch- oder runterzuregeln...

Für zu Hause und fürs Recording gibt es für mich eh keinen Grund einen Röhrenamp zu spielen, das waren bisher immer nur faule Kompromisse. Selbst ein 5-Watt Vibrochamp ist da schon zu laut. Am Sonntag saß die Familie abends beim Fernsehen und ich habe mit Kopfhörern geübt - im selben Raum...

Beim Recorden habe ich festgestellt dass der Kemper generell bis jetzt immer besser geklungen hat im Gegensatz zu einem abmikrofonierten Röhrenamp. Entweder man lebt mit der stressfreien 1-Mikro-Variante oder man hantiert mit mehreren Mikros rum und gibt sich dann die Mixing-Orgie bis alles passt. Beim Kemper habe ich weniger Aufwand als mit der 1-Mikro-Variante und einen mindestens genau so tollen Sound wie mit der aufwändigen Methode... und natürlich alles schön reproduzierbar über mehrere Sessions hinweg :)

Obwohl ich schon über 150 Euro beim TopJimi gelassen habe und auch sehr viele geile "Spezialsounds" gefunden habe (z.B. das VH BrownPack oder den Caswell-AFD-Marshall) habe ich festgestellt dass ich meistens die Profiles von den Amps spiele die ich auch in echt da habe (also nicht selbst geprofiled sondern auch von TJ). Und ich bin erstaunt wie nahe die am Original sind - vom Sound als auch vom Spielverhalten her. Ich glaube das was da noch an Unterschieden hörbar ist könnte man noch als "Serienstreuung" bezeichnen :) Zumindest so lange man den Gain- und die EQ-Regler nicht anrührt, das was sich dann verändert entspricht nicht mehr dem natürlichen Verhalten des Amps sondern ist eher eine Interpretation des Kempers.

Was mir aber am Kemper Sorgen macht ist der technologische Fortschritt. In ein paar Jahren wird das schon ein alter Hut sein (dagegen sind einige meiner Amps schon zwischen 40 - 50 Jahre alt, so alt wird der Kemper wahrscheinlich niemals werden...) Die Technologie des Kempers ist noch relativ jung und da wird es sicher noch Neuerungen geben die auch Änderungen an der Hardware erfordern. Oder ein Mitbewerber steigt auf den Zug auf und befindet sich dann auf dem Überholgleis :D

Ich könnte mir z.B. eine Symbiose zwischen Profiler- und Modeling-Technologie gut vorstellen - Der echte Amp wird geprofiled, das Verhalten der Gain- und EQ-Regler aber beispielsweise kommt durch ein Modeling hinzu indem man beim Profilen noch angibt welcher Amp da gerade geprofiled wird... ok ich fange gerade an zu fantasieren, ich hör dann mal lieber auf :D
 
(Nach)Denken ist doch wohl (noch) erlaubt, oder? Aber gut, seit George Orwell sind wir da auch nicht mehr so sicher, sprach doch schon der Volksmund: „Das darfst Du nicht mal denken“
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Schon, aber ich verstehe nicht, warum ich mir Gedanken über die Probleme der Hersteller machen sollte.
 
Ich bin mal gespannt ob sie dem Kemper irgendwann mal ne Röhre einbauen damit es mehr nach Röhre klingt. So was hatten wir doch auch schon bei anderen Modellern.
 
Da hast du was nicht verstanden. Der Kemper gibt den Röhrensound ja wieder, der braucht keine eigene Röhre.
 
Der Kemper ist also ein Wiedergabegerät, weil eigene Sounds produziert er ja keine.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ein guter Freund von mir, ehemaliger Profi Gitarrist und Tonstudio Besitzer, spielt den Kemper. Er hat in dem Teil jede Menge Sounds geprofiled und selbst kreiert.
Die hören sich auch alle gut an. Aber nochmal, bei mir macht da nichts „Klick“ und reißt mich vom Hocker vor allem nicht wenn es lauter wird.
Wenn ich meinen Ampete One, meinen 78er Marshall oder meinen Tone King anwerfe dagegen schon.
 
Jetzt driftet es in die Philosophie ab. :great:
 
Ist es ja auch. Ist wie Tele oder Les Paul, womit kann ich besser Rock oder Blues spielen.
 
Ein guter Freund von mir, ehemaliger Profi Gitarrist und Tonstudio Besitzer, spielt den Kemper. Er hat in dem Teil jede Menge Sounds geprofiled und selbst kreiert.
Die hören sich auch alle gut an. Aber nochmal, bei mir macht da nichts „Klick“ und reißt mich vom Hocker vor allem nicht wenn es lauter wird.
Wenn ich meinen Ampete One, meinen 78er Marshall oder meinen Tone King anwerfe dagegen schon.
Mir gehts da aber auch mit vielen Röhrenamps so :whistle:
Ist halt sehr individuell, und grad bei soner digitalen Kiste mit unendlich vielen Möglichkeiten wird man sicherlich immer seine Lösung finden können, aber das exakt passende Profil erstellen kann sicherlich auch mal mühselig sein.
Wenns mal son Kemper Lite geben sollte, nur ein Ampprofil drin, dafür deutlich günstiger, oder generell etwas günstiger, würd ich mir das glaub ich auch mal ziehen das Teil :gruebel:
 
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Was viele hier immer wieder vergessen und beim Vergleich hinkt: man darf den Sound eines Kempers nicht mit dem "in the room" Sound eines Röhrenamps vergleichen.

Leider ist das immer eines der Hauptargumente des "Contra Kemper Lagers" (wer kam auf die bescheuerte Idee von Lagern zu sprechen?): " der klingt aber nicht wie mein Amp im Raum!"

Wenn Leute schon den Sound vergleichen wollen, muss man den eigenen Amp aufnehmen und dann die Aufnahme mit dem Sound eines Kempers vergleichen. Dann wird man erst merken, wie nah der Sound tatsächlich ist.
Aber das mal nur so am Rande.

Ein anderes Contra-Argument ist die Dynamik. Und da ist auch einer der wenigen kleinen Schwachpunkte des Kempers. Das Teil ist definitiv sehr dynamisch und ähnelt dem Verhalten eines echten Röhrenamp ungemein. Jedoch verhält sich das Profil etwas anders als der tatsächliche Amp. Das liegt einfach daran, dass der Kemper "errechnet" auf Grund der gewonnenen Daten bei der Profilerstellung, wie der Amp sich dynamisch verhalten sollte. Logischerweise wird es hier dann natürlich Abweichungen geben. Hier sehe ich tatsächlich auch noch richtig Potential für eine weitere Entwicklung, sei es von Kemper selbst oder irgendwann vielleicht ein Mitbewerber.

Die Idee eines "Kemper light" empfinde ich auch als durchaus sinnvoll. Aber für nur ein Profil vielleicht etwas zu wenig ;)
Evtl. mit nur halb so großem Speicher und etwas weniger integrierten Effekten (die Anzahl kann einen auch etwas erschlagen). Man könnte vlt noch diese selten genutzten Sonderfeatures weglassen. Und preislich dann evtl. so um die 900-1000 Euro landen. Das würde das Teil vielleicht wirklich für viele wesentlich interessanter machen. Allerdings würde ich das Teil nicht light nennen... Das hat immer irgendwie so einen negativen Touch.
Ich würde die kleine Version "Kemper Live" nennen, da das Teil dann wirklich für die Player ausgelegt wäre, die wirklich nur 4 oder 5 gute Sounds im Speicher haben, wo vlt noch der eine oder andere Effekt dazu kommt und that's it. Die jetzige Vollversion würde ich dann "Kemper Pro Studio" nennen. Die vielen endlosen, aber eben wenig genutzten Zusatzfeatures sind auch tatsächlich eher nur auf Studioanwendung und Profimusiker ausgelegt. Für den Hobbyisten und einfachen Player wie wir es größtenteils sind, ist das unnötiger Schnickschnack.
 
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Die Idee eines "Kemper light" empfinde ich auch als durchaus sinnvoll. Aber für nur ein Profil vielleicht etwas zu wenig ;)
Evtl. mit nur halb so großem Speicher und etwas weniger integrierten Effekten (die Anzahl kann einen auch etwas erschlagen). Man könnte vlt noch diese selten genutzten Sonderfeatures weglassen. Und preislich dann evtl. so um die 900-1000 Euro landen. Das würde das Teil vielleicht wirklich für viele wesentlich interessanter machen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es keine abgespeckte Version geben wird. Access war schon immer eine relativ kleine Firma und die scheinen da aus Erfahrung auch nichts dran ändern zu wollen. Alleine eine zweite Firmware ist in der Maintenance so aufwändig, dass sich das kaum lohnt. Immerhin sind die echt kulant, was die Versorgung von Updates angeht. Mein 18 Jahre alter Virus KB bekommt immer noch Updates. Ich hoffe, dass es beim Kemper genauso ist.
 
Man braucht doch keine komplett neue zweite Firmware... Man cutted einfach die bestehende. Aber stimmt natürlich.. Etwas Aufwand wäre es schon. Ich glaube jedoch, dass auch dort sicher mal die Überlegung da war, einen "abgespeckten Kemper" für den Player zu bauen.
 
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es keine abgespeckte Version geben wird.
dann wären sie aber, bei allem Respekt, ganz schön blöd, denn ich nehme mal an, dass es dann irgend ein anderer machen wird und ich glaube allzu lange wird das nicht mehr dauern.
Ich habe ja auch schon immer von einem Kemper " light " geredet, ohne diesen ganzen Studio- Kram, also einen sogenannten " Live- Kemper ". Wobei da schon mind. 10 Profile dabei sein sollten, so wie beim GT 10 vlt, 10 - 20 Presets und gleichviel User Patches. Preislich allerdings würde ich da auch keine 1000 € zahlen, aber so für 300- 400, hmm, ich glaube da würde sogar ich nochmal drüber nachdenken.
 
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Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sowas kommen wird. Der Kemper Profiling Amplifier war immer dafür gedacht Profile von Amps zu erstellen um sie dann im Studio und Live parat zu haben.

Somit ist so ein Live "Abspielgerät" glaube ich einfach nicht im Sinne des Erschaffers ;) Dass viele Leute (inkl. mir) ihn so verwenden ändert daran nichts.
 
Eine reiner "Player" würde ja trotzdem die gleiche Hardware erfordern, von daher glaube ich da nicht dran. Eine "Floor" Variante war ja auch mal im Gespräch. Mal die NAMM abwarten, aber ich bleibe skeptisch. Vom Virus gab es ja auch niemals eine "billig Variante".
 

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