Kemper oder Röhre?

  • Ersteller Larryboogie
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@-N-O-F-X-

Will niemand vom Einsatz eines Kempers bzw. digitaler Technologie abhalten. Da weiß ohnehin jeder am besten für sich Bescheid, was passt oder eben nicht.

Da ich aber auch mehrere Jahre Modelling-Technologie im Live-Betrieb eingesetzt habe, bin ich eben über so manche Herausforderung gestolpert bzw. auf Themen gestoßen, die sich mit digitaler Technlogie nicht wegzaubern lassen, sondern leider weiter Gültigkeit haben.
Und es ist da auch erst einmal zweitrangig, ob wir über einen Kemper, einen AXE-FX, einen POD HD oder BOSS GT-100 reden (die Teile sind qualitativ sehr unterschiedlich bzw. haben auch bestimmte Funktionen exklusiv wie z.B. globale EQs). Dass ich meinen Weg zurück zu einem midigesteuerten 4-Kanal Röhrenamp mit digitalem Multi-FX Floorboard gefunden habe, ist meine individuelle Entscheidung, die für andere nicht gelten muss, aber kann ...

Die Herausforderungen von digitaler/Modelling Technologie sind insbesondere eben im Live-Betrieb (und weniger beim Recording oder beim Heimgebrauch, da glänzen sie aus dem Stand heraus):
Gerade die Vielfältigkeit an Amps-/Boxensimulationen ist natürlich eines der wesentlichen Argumente FÜR einen Kemper und wohl auch der Transport-/Auf-/Abbau im Vergleich zu herkömmlichem Gitarren-Equipment.

Man muss sich aber immer wieder daran erinnern, dass 4-5 Amps (und das ist so i.d.R. die Anzahl die man nutzt) Live "per Knopfdruck" abrufbar zu haben, tiefergehende Kenntnisse der Originale hinsichtlich Soundverhalten und EQ-Setting bedarf und nicht unerhebliche Zeit für das Feintuning der einzelnen Presets notwendig ist, wenn man wirklich gute, im Bandmix passende Sounds haben will.
Im direkten Vergleich zwischen Röhrenamp und Digitaler Technologie habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich weniger Zeit für EQ-Settings mit einem guten, vielseitigen Röhrenamp brauche als mit Modelling-Technologie. Aber auch das ist eine subjektive Erfahrung meinerseits und nicht zwingend auf andere übertragbar.

Die Frage wie jetzt aber im Live-Betreib am sinnvollsten abgenommen werden sollte bzw. das Gitarrensignal auf der Bühne verstärkt wird, ist aber nun einmal nicht wirklich durch Einsatz eines Kempers quasi erledigt bzw. es ist nicht so, dass herkömmliche Röhrenamps nicht auch schon längere Zeit gute Direct Out Lösungen bieten (mit entsprenchendem Modellinganteil für eine Boxsimulation). So kann man manche Röhrenamps-Heads im Standby-Modus direkt ans Mischpult anschließen und sich über InEar das Signal zurückholen. Das hat digitale Technologie nicht für sich "gepachtet".

Solange wir uns nicht an die Gurgel gehen, finde ich die Diskussion hier gut und es würde mich freuen, wenn weiterhin fair im Umgang bleibt, denn ein klares Ja oder Nein gibt es ohnehin nicht.
Also: gute Argumente auf den Tisch, die möglichst durch Erfahrung belegbar sind, das hilft Unetntschlossenen am meisten weiter.

Grüße aus Franken - wolbai:great:
 
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@wolbai :
Kennt du die andere Seite aus eigener Erfahrung, sprich stehst du hin und wieder hinter dem Pult, vor allem in kleinen und mittleren Locations?
Ich tue das und kann aus meiner Erfahrung sagen, dass gut klingende DI-Outs, Gitarristen mit DI+Speakersimulation, 212er-Boxen auf Ständern, InEar-Setups mit leise gefahrenen Amps usw. die absolute Ausnahme sind. Der Alltag sind leider die Halfstacks mit 412er, die den ersten Reihen das Gehör wegblasen, aber der Herr Gitarrist hört sich auf der Bühne nicht ausreichend.
Und was glaubst du wie froh man dann über eine Band ist, die einem fertige, passende Sounds gibt, die per Monitor (Wedge oder InEar) auf der Bühne da hin kommen, wo sie sollen (die Ohren der Musiker) und über deren Lautstärke nach vorne ich am Pult die Kontrolle habe.

Wie meine Vorredner bereits gesagt haben, auch wenn du deine Box auf dein Ohr ausrichtest, das Mikrosignal ist dennoch etwas anderes. In der Regel werden für die Gitarrenabnahme sehr stark färbende Mikros eingesetzt. Ein neutrales Kleinmembrankondensatormikro dürfte in freier Wildbahn nur äußerst selten an Gitarrenboxen anzutreffen sein. Es ist ein Unterschied, ob du beispielsweise im Studio im Aufnahmeraum neben deiner Box stehst und spielst, oder ob du im Regieraum sitzt und den abgenommenen Sound über die Monitore hörst. Und genau den letzten Fall bildet der Kemper ja nach.
Natürlich bekommt man auch mit einer herkömmlichen Anlage hervorragende Gitarrensounds über die PA. Dass dafür in der Regel noch einiges an Bearbeitung im Pult erforderlich ist, wurde ja bereits angesprochen.

Das habe ich nicht behauptet. Aber ich bin einfach schon auf eine sehr große Anzahl getroffen, die mit den üblichen Argumenten wie "leise klingt der nicht", "ich hör mich nicht", "kleine Amps klingen nicht", "nur 412er bringen den Druck" ihre übermäßige Lautstärke zu rechtfertigen versuchten. Da braucht man auch nur mal diesen Thread querzulesen, um einige Beispiele zu finden.
Wbenn jemand mit einem Kemper oder AxeFx auftaucht, gehe ich davon aus, dass derjenige das hinter sich gelassen hat. Klar kann man auch mit den Geräten unbrauchbare Sounds produzieren, wahrscheinlich sogar recht einfach. Nur fällt eben dieser Unterschied "Sound für den Gitarristen vs. Sound für den FOH" weg bzw. ist wesentlich kleiner, als bei einem Setup aus Amp und Box.
Aus meiner Sicht ist das ein technischer Fortschritt, womit aber keinesfalls andere Setups ihre Daseinsberechtigung verlieren. Die Ursprungsfrage war ja, warum Tontechniker Gitarristen mit Kemper mögen, dafür habe ich versucht Gründe darzulegen. Das heißt nicht, dass ich alle anderen Gitarristen böse anschaue, wenn sie Amp und Box auf die Bühne schleppen. Das passiert erst nach dem ersten Akkord :D


Da ich selbst nicht hinterm Mischpult stehe, habe ich erst einmal die Sichtweise des Gitarristen.
Wenn ich mich jetzt in einen "Mischer" reinversetze, der vom Gitarristen NUR ein Signal von einem Modelling-Gerät (welches ein Kemper sein kann) bekommt und auch keine eigene Box auf der Bühne hat, dann hat er die "Mischer" die VOLLE Soundkontrolle :D
Vermutlich ist wirklich der Traum eines jeden Mischers;) Das macht es für den Mischer einfacher einen guten Gesamtmix hinzubekommen.

Jetzt kommt das ABER:
ich muss keine digitale Technologie einsetzen, um einen, der jeweiligen Lokation angemessenen/moderaten "Bühnenföhn" zu erzeugen. Ich bin diese 4x12er versus 2x12, versus zwei 2x12, versus zwei x 1x12 Boxen, etc. Diskussion auch etwas leid.
Wer es wirklich WILL, der kommt mit einer 2x12er Box aus. Derjenige, der das nicht will, wird sich vermutlich aber auch eher keinen Kemper zulegen, weil das Ding für einige zu wenig "Eier" hat (Ausnahme bestätigen die Regel).

Letztlich ist natürlich auch die Frage berechtigt, wieviele Live-Gigs von Hobbybands (und darum geht es wohl bei den meisten, die hier lesen/posten) werden von einem Soundmann gemischt. Ich vermute, dass wohl der überwiegende Teil ohne Soundmann abgeht bzw. von einem Bandmitglied gemischt/voreingestellt wird.


Zur Thematik Klang / Dynamik eines Kempers versus Röhrenamp will ich mich gar nicht äußern. Diese Diskussion gleitet m.E. ohnehin sehr schnell in's Vodoo-Land ab. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, ob ihm ein Gitarrensound wie er aus einem HIFI-Lautprecher kommt lieber ist oder er ein Gitarrensound aus einer herkömmlichen Gitarren-Box bervorzugt.

Grüße aus Franken - wolbai
 
@wolbai :
Kennt du die andere Seite aus eigener Erfahrung, sprich stehst du hin und wieder hinter dem Pult, vor allem in kleinen und mittleren Locations?
Ich tue das und kann aus meiner Erfahrung sagen, dass gut klingende DI-Outs, Gitarristen mit DI+Speakersimulation, 212er-Boxen auf Ständern, InEar-Setups mit leise gefahrenen Amps usw. die absolute Ausnahme sind. Der Alltag sind leider die Halfstacks mit 412er, die den ersten Reihen das Gehör wegblasen, aber der Herr Gitarrist hört sich auf der Bühne nicht ausreichend.
Und was glaubst du wie froh man dann über eine Band ist, die einem fertige, passende Sounds gibt, die per Monitor (Wedge oder InEar) auf der Bühne da hin kommen, wo sie sollen (die Ohren der Musiker) und über deren Lautstärke nach vorne ich am Pult die Kontrolle habe.

Wie meine Vorredner bereits gesagt haben, auch wenn du deine Box auf dein Ohr ausrichtest, das Mikrosignal ist dennoch etwas anderes. In der Regel werden für die Gitarrenabnahme sehr stark färbende Mikros eingesetzt. Ein neutrales Kleinmembrankondensatormikro dürfte in freier Wildbahn nur äußerst selten an Gitarrenboxen anzutreffen sein. Es ist ein Unterschied, ob du beispielsweise im Studio im Aufnahmeraum neben deiner Box stehst und spielst, oder ob du im Regieraum sitzt und den abgenommenen Sound über die Monitore hörst. Und genau den letzten Fall bildet der Kemper ja nach.
Natürlich bekommt man auch mit einer herkömmlichen Anlage hervorragende Gitarrensounds über die PA. Dass dafür in der Regel noch einiges an Bearbeitung im Pult erforderlich ist, wurde ja bereits angesprochen.

Das habe ich nicht behauptet. Aber ich bin einfach schon auf eine sehr große Anzahl getroffen, die mit den üblichen Argumenten wie "leise klingt der nicht", "ich hör mich nicht", "kleine Amps klingen nicht", "nur 412er bringen den Druck" ihre übermäßige Lautstärke zu rechtfertigen versuchten. Da braucht man auch nur mal diesen Thread querzulesen, um einige Beispiele zu finden.
Wbenn jemand mit einem Kemper oder AxeFx auftaucht, gehe ich davon aus, dass derjenige das hinter sich gelassen hat. Klar kann man auch mit den Geräten unbrauchbare Sounds produzieren, wahrscheinlich sogar recht einfach. Nur fällt eben dieser Unterschied "Sound für den Gitarristen vs. Sound für den FOH" weg bzw. ist wesentlich kleiner, als bei einem Setup aus Amp und Box.
Aus meiner Sicht ist das ein technischer Fortschritt, womit aber keinesfalls andere Setups ihre Daseinsberechtigung verlieren. Die Ursprungsfrage war ja, warum Tontechniker Gitarristen mit Kemper mögen, dafür habe ich versucht Gründe darzulegen. Das heißt nicht, dass ich alle anderen Gitarristen böse anschaue, wenn sie Amp und Box auf die Bühne schleppen. Das passiert erst nach dem ersten Akkord :D

Genau die gleichen Erfahrungen hat wohl so ziemlich jeder Tontechniker machen müssen. Allerdings muss man auch sagen, dass es nicht leicht ist, eine Gitarrenbox bei kleineren Gigs so positionieren, dass sich der Gitarrist gut hört, ohne die Bühne "dichtzumüllen". Selbst wenn man die Box seitlich auf Ohrehöhe aufstellt, bekommt dann oft der Sänger durch das Beaming die volle Breitseite. Zudem brauchen V30 mit ihren 100db Wirkungsgrad auch schon ne gehörige Endlautstärke, um nicht völlig abgewürgt zu klingen. Selbst wenn der Gitarrist kein Egomane ist, macht das die Sache nicht immer einfach.

Angeschrägte Aktiv Monitore mit ihrem breiteren Abstrahlverhalten bringen hier meist schon eine grosse Verbesserung, noch besser wirds natürlich, wenn die ganze Band InEar fährt. Wie Wolbai schon geschrieben hat, hat der Tonmensch dadurch einfach viel mehr Möglichkeiten, den Sound zu gestalten.
 
@tylerhb:

Du hast recht: angeschrägte "Monitore" helfen die Bandlautstärke auf der Bühne (und in kleinen Lokationen auch in der Lokation selbst) moderat zu halten.
Ich habe deshalb meine 2x12 Box (geschlossen - also im wesentlichen in eine Richtung abstrahlend) seitlich an der Bühne auf einem Ständer plaziert, der die Box angeschrägt auf mein Gehör ausrichtet.
Unser Sänger (wie üblich protzig vorne in der Mitte :D) kriegt da nur wenig direkt auf's Ohr, da er ohnehin mit InEar spielt.

Darüber hinaus haben Ständer den Vorteil, dass man den Gitarrensound deutlich identischer hört, wie er dann auch vom Mikro abgenommen wird. Bei anders plazierter Box, neigt man dazu zu viel Treble rein zu drehen, weil sich der Sound, ganz schnell dumpf anhört, sofern man nicht im direkten Abstrahlbereich steht. Das macht den Sound Richtung Mischpult dann zu trebelig und muss stärker nachgeregelt werden.
Als Gitarrist bevorzuge ich es sehr, dass mein Bühnensound (inklusive Effekte) ziemlich dem entspricht, wie er dann über die PA rauskommt. Den die klangliche Kontrolle sehe ich zunächst einmal ganz wichtig bei jedem Bandnitglied selbst. Dort muss es erstmal gut geregelt sein. Das Gesamtgefüge macht dann der Soundmann.

Ein (glaube ich noch nicht erwähntes) Thema bzgl. Bühnenlautstärke ist der DRUMMER (hat auch nix mit Kemper zu tun, sondern anderweitig weiterhin zu lösen):D:

Auch moderat spielende Drummer (kein E-Drum) geben eine Grundlautstärke vor, an der sich normalerweise alle anderen in der Band orientieren müsssen. Das gilt insbesondere für kleine Gigs ohne große Mikro-Abnahme bzw. PA-Verstärkung.
Wenn man die Gesamtlautstärke in einer Band merklich runterfahren will, muss man den Drummer mindestens ebenso (wenn nicht sogar stärker) auf moderate Lautstärke "einnorden". Viele Drummer können bzw. wollen auch nicht moderat die Snare, Becken, etc. bedienen bzw. werden während des Gigs zunehmend lauter im Spiel :mad:

So ein Boxen-Ständer kostet zwischen 25 - 100 EUR. Ein Kemper glaube ich mehr ... :D

Morgendliche Grüße aus Franken - wolbai
 
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@tylerhb:

So ein Boxen-Ständer kostet zwischen 25 - 100 EUR. Ein Kemper glaube ich mehr ... :D

Der Boxenständer klingt bestimmt richtig geil. Hat bestimmt ganz viel "Röhrenwatt" :keks:
 
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- die Sounds sind im Optimalfall auf die Wiedergabe über eine PA-Anlage schon angepasst, das heißt, die Verbiegerei am Pult-EQ wird deutlich weniger
Gerade der letzte Punkt ist doch ein enormer Unterschied zu herkömmlichen Setups, denn welcher Gitarrist stellt sonst seine Sounds ein, indem er sie über die Anlage abhört, über die das Publikum ihn schließlich auch hört (also eine PA)? Ist ja toll, dass das fette Stack super klingt, aber der Sound, der schließlich übers Mikro am Pult ankommt ist etwas ganz anderes. Wenn der schon fertig ist, spart das jede Menge Arbeit. Und so kann man übrigens als Gitarrist auch am sichersten sein, dass man vorne raus so klingt, wie gewollt. In der traditionellen Wiedergabe- und Abnahmekette sind so viele Faktoren enthalten, auf die der Gitarrist wenig Einfluss hat.

Hmmm...jetzt kommt wir dann aber der Gedanke, dass ich den Kemper dann auf MEINE PA (Proberaum) einstellen kann (am besten noch nur über`s In ear) und das optimal. Was denn, wenn das Holz vorne mal ne andere Marke oder andere Preiskartegorie ist? Kommt ja durchaus vor, dass mal der Veranstalter die PA stellt oder man aus sonst für einem Grund mal ne andere Front-PA hat. Spiele ich immer über mein eigenes Zeux gebe ich dir recht-da ist dann 1x eingestellt (je nach Raum) fast immer gut. Nur was, wenn mal anders? Dann müsste ich im Ernstfall bei Bedarf meine ganze Presets ändern. Am Röhenamp drehe ich zur Not n paar Potis, das war`s.

Wobei ich nach wie vor meine, dass sich bewährte Amps immer gut in den Sound betten, auch ohne großes Rumgedrehe. Also unser Tonman freut sich immer über meinen Marshall, eben weil der so unkompliziert zu bearbeiten ist.

Den Fall mit der anderen PA hatten wir erst kürzlich: Open Air Stadtfest, "fremder" Verleiher, andere Front PA. Unser Keyboarder hat`s speziell an seinen Piano- und Orgelsounds gemerkt, dass da halt was anderes ist. Der konnte auch nicht "mal eben" in die Menüs gehen und schrauben, musste dan am Pult hingebogen werden. Ähnlich dürfte es dann mit einem Modeller/Profiler aussehen, von daher ist das Argument hinfällig.....
 
naja..über ne SCH***- PA klingt auch ein toller Röhrenamp scheisse!! Und ein gut eingestellter Kemper/Axe klingt über ordentliche PAs auch immer gut...einen Röhrenamp einzustellen ist sicherlich schneller getan...aaaaber: 1. machen vielen den Fehler und glauben, der Raumklang beim Einstellen alleine ist dann auch gleich der PA- Sound
und 2. Ist die Bühnenlautstärke bei einem Röhrenamp ja nicht zu vernachlässigen....bei einem kemper eben schon ;)
 
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Warst du zufällig mal nen Kemper antesten?
Ich war mich auch sehr unsicher, aber nachdem ich mal gespielt hatte und etwas versucht hab, war die Sache entschieden.
 
Ja war ich, sowohl über Kopfhörer als auch über ne günstige und einfache PA...hat mich beides überzeugt...aber eben imme nur sobald das Profile auch gut war...damit steht und fällt er, aber a) gibt es sehr viele gute und b) kann ich mir ja meine eigenen machen ;)
 
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Wolltest du den Kemper dann eigentlich mit ner Aktivbox, oder mit ner Gitarrenbox?
 
ich muss keine digitale Technologie einsetzen, um einen, der jeweiligen Lokation angemessenen/moderaten "Bühnenföhn" zu erzeugen. Ich bin diese 4x12er versus 2x12, versus zwei 2x12, versus zwei x 1x12 Boxen, etc. Diskussion auch etwas leid.
Wer es wirklich WILL, der kommt mit einer 2x12er Box aus. Derjenige, der das nicht will, wird sich vermutlich aber auch eher keinen Kemper zulegen, weil das Ding für einige zu wenig "Eier" hat (Ausnahme bestätigen die Regel).
Dem stimme ich vollkommen zu. Meine Aussage ist auch quasi identisch, nur von einem anderen Blickwinkel gesehen. Wenn einer mit einem Kemper kommt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er sich um einen angemessenen/passenden Sound bemüht. Das heißt aber nicht, dass alle anderen dies nicht tun.

Letztlich ist natürlich auch die Frage berechtigt, wieviele Live-Gigs von Hobbybands (und darum geht es wohl bei den meisten, die hier lesen/posten) werden von einem Soundmann gemischt. Ich vermute, dass wohl der überwiegende Teil ohne Soundmann abgeht bzw. von einem Bandmitglied gemischt/voreingestellt wird.
Interessante Frage. Ich kenne aus meinem Umfeld eigentlich keine Konzert, die ohne Tontechniker (ohne Aussage über dessen Qualifikation) ablaufen.

Ein (glaube ich noch nicht erwähntes) Thema bzgl. Bühnenlautstärke ist der DRUMMER
Auch hier kann ich nur zustimmen, wollte das Fass aber nicht aufmachen. Vor allem die Becken sind leider ein dauerhaftes Problem in kleinen und mittleren Locations. Ich frage mich ernsthaft, warum bei Herstellern und Drummern laute und durchsetzungsfähige Becken einen so hohen Stellenwert genießen. Ich würde mir das komplette Gegenteil wünschen, Becken, die so leise wie möglich mit gutem Klang spielbar sind.

Was denn, wenn das Holz vorne mal ne andere Marke oder andere Preiskartegorie ist?
Klar, kommt vor und jede Anlage klingt auch anders. Nur sind die Unterschiede hier aus meiner Sicht um Größenordnungen kleiner, als die Unterschiede zwischen Gitarrenanlage und PA.
Dass die PA brauchbar und linear eingestellt ist, ist Aufgabe der betreuenden Firma und des Systemtechnikers (im Idealfall). Ist dies nicht gewährleistet, hat man noch ganz andere Probleme, als einen suboptimalen Gitarrensound. Das kritischste Signal sind hier die Vocals, weil dies in der Regel das wichtigste Signal ist und man Verfärbungen hier am deutlichsten hört.
Die Aufgabe des Gitarristen endet mit der Erzeugung seines Sounds. Und bei einem normalen Setup ist das Ende oft die Gitarrenbox. Der Kemper bezieht nun noch die Abnahme mit dem Mikro mit ein. Ja, gute und erfahrene Gitarristen wissen auch, wie sie diesen Einfluss bei einem normalen Setup berücksichtigen müssen und liefern passende Sounds. Ich bin nur der Meinung, dass der Kemper hier eine Möglichkeit bietet, dies einfacher zu tun.
 
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Klar, kommt vor und jede Anlage klingt auch anders. Nur sind die Unterschiede hier aus meiner Sicht um Größenordnungen kleiner, als die Unterschiede zwischen Gitarrenanlage und PA.
Dass die PA brauchbar und linear eingestellt ist, ist Aufgabe der betreuenden Firma und des Systemtechnikers (im Idealfall). Ist dies nicht gewährleistet, hat man noch ganz andere Probleme, als einen suboptimalen Gitarrensound. Das kritischste Signal sind hier die Vocals, weil dies in der Regel das wichtigste Signal ist und man Verfärbungen hier am deutlichsten hört.
Die Aufgabe des Gitarristen endet mit der Erzeugung seines Sounds. Und bei einem normalen Setup ist das Ende oft die Gitarrenbox. Der Kemper bezieht nun noch die Abnahme mit dem Mikro mit ein. Ja, gute und erfahrene Gitarristen wissen auch, wie sie diesen Einfluss bei einem normalen Setup berücksichtigen müssen und liefern passende Sounds. Ich bin nur der Meinung, dass der Kemper hier eine Möglichkeit bietet, dies einfacher zu tun.
Genau so sehe ich das auch!!
 
Ich versuch das mal kurz und schmerzlos.Ich fand ihn persönlich besch...eiden.Kemper hat keine Röhren und kann deshalb auch nicht nach Röhre klingen...und klingt er auch nicht.Ja...man möge mich jetzt steinigen und auspeitschen ! Aua :stars:Wenn du mit deinem Amp zufrieden bist würde ich ihn behalten !
 
Ich fand ihn persönlich besch...eiden.Kemper hat keine Röhren und kann deshalb auch nicht nach Röhre klingen...
...mh, das klingt jetzt so beim Lesen nicht wie ein statement, das mit mehr als nur einem sehr schlichten Vorurteil zustande gekommen sein könnte ... was für Amps/Boxen hast du denn als Profile gehört? Dass etwas nur wie eine Röhre klingen kann, was eine Röhre hat, dürfte dir jeder MP3-Player widerlegen .... und sogar jede Schallplatte, die du auf einer Transistoranlage abspielst ...
;)
steinigen muss dich niemand dafür, die aufgetürmten Steinhaufen für Menschen, die von Ignoranz und Vorurteilen bestimmte Aussagen machen, müssten vermutlich bis zum Mond reichen :evil:
 
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Hi,
ich hab die Erfahrung gemacht dass viele Leute etwas anderes vom Kemper erwartet haben. Der klingt nicht nach einem Röhrenamp sondern nach einem Amp der per Micro abgenommen wurde. Das muss man mögen oder eben nicht. Wenn man ihn aber z. B. per Endstufe (ich schreib mal bewusst nicht Röhrenendstufe ;-)) in ne Gitarrenbox jagt dann hat man auch den Amp in the Room Sound. Ich hab damals mal den vergleich mit nem Peavey JSX gemacht und ein Profil welches ich selbst erstellt habe dann per Kemper über den Return des JSX gespielt. Da war für mich kein Unterschied mehr zu hören. Über den Mehrwert lässt sich dann natürlich streiten aber so hab ich damals auch meinen Dad vom Kemper begeistern können. Der will auch immer den Amp in the Room Sound und war dann natürlich erst vom Kemper enttäuscht.
 
...mh, das klingt jetzt so beim Lesen nicht wie ein statement, das mit mehr als nur einem sehr schlichten Vorurteil zustande gekommen sein könnte ... was für Amps/Boxen hast du denn als Profile gehört? Dass etwas nur wie eine Röhre klingen kann, was eine Röhre hat, dürfte dir jeder MP3-Player widerlegen .... und sogar jede Schallplatte, die du auf einer Transistoranlage abspielst ...
;)
steinigen muss dich niemand dafür, die aufgetürmten Steinhaufen für Menschen, die von Ignoranz und Vorurteilen bestimmte Aussagen machen, müssten vermutlich bis zum Mond reichen :evil:

Hey...blos ich spiele nicht über Schallplatte oder Mp3....Kemper ist einfach nicht mein Ding.Zudem was ich am kemper für Profiles hörte ? Die mit der Auslieferung hatte ich alle gelöscht...einige Custom Files z.b. Evil Robot waren dann auch nicht schlecht,aber nicht überzeugend...sry...bevor ich mir den Kemper kaufen würde,dann doch lieber den Engl.Retro Tube,der kost genauso viel,....Kemper ist und bleibt künstlich. Also ich habe es nicht bereut den Kemper wieder abzugeben und ich vermisse ihn auch nicht ! Ist nicht böse gemeint ;-)
 
Kommt halt sehr auf das Einsatzgebiet an wofür man ihn braucht. Wenn man so wie du (wenn ich das falsch verstanden habe korrigiere mich bitte) am liebsten den Amp pur hört dann ist ein Kemper (oder auch Axe Fx oder sonstige Modeller)warscheinlich nicht das richtige (wollen sie aber auch nicht sein). Wenn du aber recorden willst oder eben den gleichen Sound wie auf Platte auch zu Hause haben möchtest sieht die Sache ganz anders aus. Aber aus dem Grund hab ich auch beides :). Fürs Recorden den Kemper und zum so zocken meine Amps.
 
Hey...blos ich spiele nicht über Schallplatte oder Mp3....Kemper ist einfach nicht mein Ding.Zudem was ich am kemper für Profiles hörte ? Die mit der Auslieferung hatte ich alle gelöscht...einige Custom Files z.b. Evil Robot waren dann auch nicht schlecht,aber nicht überzeugend...sry...bevor ich mir den Kemper kaufen würde,dann doch lieber den Engl.Retro Tube,der kost genauso viel,....Kemper ist und bleibt künstlich. Also ich habe es nicht bereut den Kemper wieder abzugeben und ich vermisse ihn auch nicht ! Ist nicht böse gemeint ;-)

Über was hast du den Kemper denn abgehört? Damit steht und fällt doch alles.

Der Kemper klingt in 99 von 100 Fällen wie der originale Amp. Wenn man sonst keine Amps mikrofoniert ist der Klang einfach ungewohnt. Selbst wenn man nur über Gitarrenboxen abhört, bietet der Kemper seit kurzem die Möglichkeit, DI Profile so zu erstellen, dass sie über eine neutrale Solid State Endstufe und eine Gitarrenbox exakt so klingen wie der originale Röhren Amp.

Vielleicht magst dudas Konzept einfach nicht, aber klanglich geht man hier keinerlei Kompromisse ein. Und er klingt definitiv nicht künstlich...
 
Ich besitze meinen Kemper ja auch schon länger und zweifele ab und zu an ihm, beispielsweise im Vergleich zu Röhrenamps, die teilweise auch nach 50 Jahren noch gleich benutzbar sind und teilweise kaum an Wert verlieren bzw. sogar gewinnen. Dann denke ich manchmal schon, dass der Kemper "nur" ein Computer ist. Wenn ich ihn dann aber benutzte bin ich immer extrem glücklich ihn zu haben. Am Klang gibts beim Kemper definitiv nichts zu meckern, das ist ein top Amp, die Soundfähigkeiten sind einfach spitzenklasse und brauchen sich qualitativ vor keinem anderen Amp zu verstecken.

Vor allem wenn ich im Vergleich zeitnah preiswertere -wenn auch nicht wirklich billige- Amps spiele, sei es Röhre, Transe oder Modelling höre ich sofort wie gut der Kemper einfach ist. Ich hatte beispielsweise eine Zeit lang einen Fender Mustang III V2 neben ihm stehen, aber den konnte ich einfach nicht weiter benutzten. Mit einigen Röhrenamps so um 500€ / 600€ gings mir genauso. Auch wenn vor allem der Mustang solo, mit "geleertem" "Hör-Gedächtnis" gut klang, im direkten Vergleich zum Kemper klang er flach, muffig und einfach nur langweilig. Im Vergleich mit meinem Vox AC15HW1X empfinde ich beide gut, da ich am Vox klanglich nicht zu kritisieren kann der Kemper nicht besser klingen, aber in meinem Ohren klingen zu 99% gleich, und das restliche eine Prozent klingt weder besser noch schlechter, einfach minimal anders. So sehe ich das mittlerweile generell: Der Kemper ist für mich einfach ein extrem gutklingender Amp, ich muss nicht einfach immer Vergleiche anstellen und die winzigsten Unterschiede suchen.

Statt dessen erfreue ich mich am Klang, der ungeheuren Flexibilität und der leichten Benutz- und Transportierbarkeit.

Ich habe meine ca. 20 Lieblingsprofile, die alles abdecken von super Clean über diverse Cunch-Stufen bis hin zu Lead und Metal. Nicht jedes Profil harmoniert mit jeder Gitarre, ganz genauso wie bei den realen Vorbildern, teilweise muss man auch hier etwas herumprobieren. Hat man dann aber etwas passenden gefunden hat man einen sehr detailreichen und -falls man das will- einen unglaublich dynamischen Sound. Ja, die Profile stellen eher "Momentaufnahmen" da, von meinen Lieblingsamps benutzt ich dann separate Profile für verschiedene Sounds, aber die Regler des Kemper für Gain, EQ etc. arbeiten auch sehr gut und ermöglichen oft weitreichendere Einstellungen als das Original kennt.

Benutzt man zwei Studio-Boxen als "Endstufe" muss man sich tatsächlich etwas an den Klang gewöhnen, aber ich empfinde das eher als Verbesserung, da der Klang dann doch ehrlich, und ganz nebenbei extrem räumlich, ist. Nur weil Gitarren-Speaker und -Boxen nie auch nur annähernd neutral waren muss man diesem Klang heute nicht immer noch hinter herlaufen. Man darf durchaus überlegen, obs nicht auch besser geht. Hier muss ich nicht jahrelang nach einer passenden Box oder einem passenden Speaker suchen, bis endlich eines davon gerade wegen seiner starken Klangfärbung passt. Trotzdem gibts auch sehr gute Gitarren-Aktivboxen, die einem wie bei einem klassischen Amp die Hosenbeine flattern lassen, die Boxen von Blueamps beispielsweise sind richtig gut, aber leider auch nicht sehr preiswert.

Ich will keinen missionieren, wer seinen Amp gefunden hat, damit glücklich und nichts vermisst soll natürlich bei diesem bleiben. Es gibt viele, viele gut klingende Amps, die für sich betrachtet und für ihren Einsatzszweck perfekt sind. Wer allerdings beispielsweise mit dem Gewicht, einer zu mühsamen Handhabbarkeit (Mikrofonieren etc.) oder aufwändiger Wartbarkeit hadert dem kann ich sagen, dass auch der Kemper für mich in der Liga der perfekten Amps mitspielt und unbestritten durch eine Technik einige große Vorteile hat.
 
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Ich kann mir für live nix besseres vorstellen als der Kemper. Man hat einfach alles dabei und endlich kann ich nun mit dem Zug an die Konzerte gehen. Wenn ich mir überlege was unser Mitgitarrist mit seinem Röhrentop und Effekten immer alles schleppen muss, gehts mir kalt den Rücken runter.

Ich habe zuhause zwei selbstgebaute Röhrenamps, die verstauben aber zurzeit einfach. Zuhause bekomme ich bei niedrigen Lautstärken mit dem Kemper einfach den bessern Sound heraus.
 

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