Hallo George,
ich bin zwar eher im Blues-Bereich unterwegs und brauche nur moderaten Crunch, aber ich hätte trotzdem mal was, was Du probieren solltest: Den Komet 19!
Er liegt zwar etwas über Deinem Budget, aber vielleicht kannst Du ja een gebrauchten finden. Ich habe ihn selbst nicht spielen können, aber es ist mehr oder weniger unstreitig, dass Komet selbst im Boutique-Bereich zur absoluten Oberklasse gehört. Denk daran: Komet ist die einzige Firma, die Zugang zu den Originalmodellen von Trainwreck-Amps hat - und die sind ja für Rocker das, was die Dumbles für Blueser sind. Wenn Du also einen edlen Hardrock-Sound willst, dann könntest Du hier fündig werden. Das kleine Modell mit 19 Watt soll die von Dir bevorzugten Sounds auch bei moderaten Club- oder sogar Zimmerlautstärken produzieren können. Der Kleine ist allerdings ein einfacher, konservativer Amp ohne Loop und ohne Reverb. Die Jungs von Komet folgen hier halt extrem der Philosophie von Trainwreck und bauen einfache Amps, diese aber aus den hochwertigsten Komponenten und sorgfältig verarbeitet.
Was mich ein wenig skeptisch macht: Ich wage es zu bezweifeln, dass es möglich ist, einen Hardrock-Sound bei Zimmerlautstärke authentisch zu produzieren - verabschiede Dich von fetten, vollen Klang eines Warren DeMartini. Die einzige Möglichkeit, das ganze zu faken, wären halt Pedale - aber auch sehr, sehr gute Pedale klingen wie Pedale und nicht, wie eine in die Sättigung gefahrene Endstufe. Ich kenne das Problem genau: Für mich ist der heilige Gral halt der Semi-Overdriven Sound von Stevie Ray Vaughan (Little Wing, Texas Flood, etc.). Jahrelange qualvolle Erfahrungen und Unmengen von ge- und schnell danach wieder verkauftem Equipment haben mir gezeigt: Nur die in die Knie gezwungene Endstufe liefert den Sound. Ich bin - wie gesagt - kein Hardrock-Experte, aber ich denke mal, dass es dort ähnlich oder sogar noch extremer ist.
Ich denke, dass Dir der kleine Komet da helfen könnte. Angeblich geht er relativ schnell in die Knie, besonders mit Humbuckern, und er soll über den Lautstärkeregler der Gitarre sehr gut steuerbar sein. Du könntest auch mal erwägen, den Amp mit einem Booster anzublasen. Fürs Spiel zuhause wärst Du dann gut versorgt. Live würde es anders aussehen: Da bräuchtest Du wahrscheinlich ein Setup mit zwei Amps, wobei der Kleine für die Zerre und ein größerer Amp für den Clean-Sound zuständig wäre.