Der Kammler-Event-Samstag hat recht gemütlich gegen ungefähr 10 Uhr angefangen, mit entspannten Gesprächen, bei denen u.A. die Eindrücke vom Tag davor bequatscht worden sind. Im Gegensatz zum Jahr davor, ist der Ansatz etwas anders gewesen, das Ganze ist nicht so "durchgetaktet" (auch wenn der Cabinet-Vergleich 2023 auch sehr spannend gewesen ist).
Als die Leute sich dann so langsam verteilt haben, bin ich mit nach unten gegangen, wo
@SlowGin seinen Brunetti-Combo vorgeführt hat. Zusätzlich bewaffnet mit einem Attenuator, einem Sprungbrett (irgend ein Deeflexx-artiges Teil) und einiger Tretminen auf einem Board, ist das ganze Spektrum des Amps vorgeführt worden.
@SlowGin hat dabei den Amp eher auf ganz leichten Crunch eingestellt, gleichzeitig aber auch mit viel Attenuation, um eben eine gute Pedalplatform zu sein, gleichzeitig aber schon bei moderater Lautstärke etwas Endstufenkompression zu bekommen.
Alle Sounds, die er vorgeführt hat, sind auch durchaus schlüssig gewesen, das Interessante ist aber, das der Brunetti eine Mod hat, die es erlaubt, externe Cabs zu benutzen (geht wohl im Werkszustand nicht), und so haben wir natürlich uns gleich mal
@gitarrero! s neue Vintage 30 Monokai geschnappt, und diese zum Vergleich an den Brunetti angeschlossen.
Der Unterschied zwischen Brunetti-Combo-Cab und Kammler Monokai ist für mich schon relativ stark gewesen, aber da könnte es vielleicht interessant sein, wenn der gute
@SlowGin seine klanglichen Eindrücke und Erkenntnisse beschreibt, er spielt ja normalerweise nicht 24/7 Kammler
.
Währenddessen ist
@Schobbeschligger zu uns gestoßen, und nachdem genügend Eindrücke bezüglich des Brunettis gesammelt worden sind, hat uns
@gitarrero! seinen Bogner Atma vorgestellt. Das ist echt ein interessantes kleines Geschoss, welches mich doch irgendwie total fasziniert hat.
Ist imprinzip ein "Mini-Fen-Shall" mit einem interessanten Einstellkonzept, im Clean-Kanal funktioniert da zum Beispiel, neben der Master-Volume, nur ein Poti "Tone", damit kann man stufenlos zwischen Fender Blackface und Fender Tweed hin und herkurbeln.
Der Gainkanal des Arredond... ähh Atmas erinnert mich schon sehr an ein Jose Marshall, tighter und mehr Kompression als ein 2203, das Top End eher Smooth, ein typisch US-frisierter 80s Marshall halt. Der Amp hat einen 60s/70s/80s Schalter, um das ganze zusätzlich zu manipulieren. 80s Mode ist wie beschrieben, 70s Mode lässt quasi die zusätzliche Kompression (im Vergleich zu einem 2203) fallen, behält aber das Voicing bei, und der 60s Mode wirft dann vermutlich noch eine Gainstage raus, um auf Non-Master-Marshall-Gainlevels zu kommen.
Im Gain-Kanal gibt es dann noch den Crunch- und Solo-Mode, imprinzip ist Crunch aber nur eine Gain-Abschwächung, die man auf der Rückseite einstellen kann. Die Leute, die keinen Crunch-Kanal brauchen -wie der Schreiber dieses Textes- , drehen einfach das Crunch-Poti voll auf, dann kann man zwischen zwei Master-Lautstärken, z.B. als Solo Boost, umschalten.
Wir haben den Atma an der gleichen Mono-Kai, die davor am Brunetti gewesen ist, ausprobiert. Zusätlich haben wir für ein wenig 80s Chorus- und Delay-Spaß noch einen Yamaha SPX90 in den Loop des Atma geschleift. Danach, um zusätzliche Eindrücke zu bekommen, das Ganze nochmal mit einem der Private Edition Cabinets.
Von angecruncht, 70s Rock, Hairmetal und Shred ist bei den Spieltests alles dabeigewesen. Mein persönlicher Favorit ist das Private Edition Cab gewesen, mit dem Amp auf 80s Mode, Modern Voicing und in der 5Watt-Einstellung, liegt aber vermutlich einfach daran, dass ich kein Vintage 30 Fan bin und deshalb einfach zu einem Cab mit anderen Speakern tendiere.
Danach erstmal wieder nach oben, weitere nette Gespräche geführt und ein wenig später am frühen Nachmittag sind wir dann erstmal zu einem nahegelegenen Italiener gefahren und haben lecker Pasta und co. gegessen. Dort sind dann die nächsten Ideen für weitere Vergleiche gesammelt worden.
Wieder zurück in der Casa Hack Meck, ist kurze Zeit später für den Rest des Tages noch Gerd Vogel zu uns gestoßen, auch er hat -wenn ich mich recht erinnere- den türkisblauen "2Knob-Amp" von Dietmar ausprobiert und Spaß daran gehabt. Apropos Dietmar, er ist immermal wieder hinter die diversen Cabinets gegangen und hat "tunatoriert" (Tunator Fine-Tuning).
Für weitere klangliche Vergleiche haben wir
@gitarrero! s Oversized-Mono-Kai mit Redback-Speaker hochgetragen und den Pandora XTC draufgestellt.
Dort hat
@gitarrero! diesen dann auch gleich mit einer vertrauten Gitarre ausprobiert, um dort auch klangliche Eindrücke zu sammeln (er spielt normalerweise einen 101B XTC an genau diesem Cabinet). Die gewonnen Information sind AFAIK ja schon auf Seite 43 des Threads zusehen.
In der Zwischenzeit habe ich dann noch den Boogie JP-2C und den Bogner Atma auf die Ty-Foon mit den EVs gestellt, da ich einfach nochmal den Vergleich zum Tag davor haben wollte, sprich ich wollte wissen, wie klingt denn so ein Atma an einem sehr vertrauten Cabinet, bzw. wie ist die Klangkulisse gegen die gewonnen Eindrücke vom Tag davor (Engl Lil'Morse und Ironball).
Und ja, was soll ich sagen, von allen Mini-Amps, die ich bisher gespielt habe, ist der kleine Atma wohl mein Favorit, habe ja weiter oben beschrieben, was das Teil so macht, aber das hat mich dann nochmal bestätigt.
Zusätzlich habe ich die rote Ibanez 540S-SH (C-Standard Tuning) an dem Amp ausprobiert, und das hat mich dann schon echt verblüfft, denn der Atma ist selbst im 5 Watt Setting deutlich stabiler geblieben, als die anderen beiden Amps im gleichen Größenformat bei 20 Watt, die im Haus zu der Zeit anwesend gewesen sind. Der 18Watt Modus ist dann auch für die härteren Gangarten (Death Metal) tight genug gewesen, mit verbundenen Augen hätte ich in dem Moment vermutet, dass da ein ausgewachsenes Topteil steht.
Auch
@professor_fate hat es am Nachmittag wieder zu uns geschafft, und er hat -wie letztes Jahr auch- , den Larry British Purist samt der passenden 2x12 Kammler Big Bi im Schlepptau gehabt, denn Dietmar hat sich nämlich am Tag davor gewünscht, den Purist nochmal zu hören, und so ist der Wunsch damit dann auch in Erfüllung gegangen.
Diverse Leute haben über den Amp gejamt, inklusive Gerd Vogel, und auch ich habs nochmal probiert, und was soll ich sagen, im Gegensatz zu letztem Jahr, hat mich der Amp nicht "ausgekotzt", ich hab sogar richtig Spaß daran gehabt.
Mein favoriter Sound ist da die 1959-Seite mit Boost gewesen, die 2203-Seite klingt auch richtig gut, aber ein quasi unmodifizierter 2203 Sound ist vom Feeling und Sound nicht ganz meine Welt, egal wie hochwertig und auf den Punkt das Voicing ist.
Mich würde da jedenfalls mal interessieren, was dieses Mal anders gewesen ist, meine Gitarren-Skills haben sich nämlich meiner Meinung nach nicht groß gesteigert.
Nach dem längeren Larry-Intermezzo, haben wir den kleinen Atma nochmal an der Redback Mono-Kai gehört, an der
@gitarrero! vorher den Pandora getestet hat. Von allen 12" Mono-Kais, die ich bisher gehört habe, ist das Redback-Cab bisher mein Favorit. Und gerade die Kombination Atma mit der besagten Box -sorry Dietmar, brauche nur gerade mal ein anderes Wort für Cab, ist nicht negativ gemeint
- ist eine, die mir persönlich extrem gut gefallen hat.
Zum Abschluss habe ich nochmal den JP-2C an meiner Ty-Foon angeschmissen, um einfach nochmal eine Orientierung gegen gewohntes Equipment zu bekommen.
@gitarrero! hat den Boogie dann auch nochmal ausprobiert, bevor wir uns alle am Tisch nochmal zu Gesprächen und nochmal lecker Essen versammelt haben.
Damit haben wir quasi einen tollen Tag ausklingen lassen, am Ende des Abends haben wir nocheinmal alle Cabs zusammengestellt, um Fotos vom Familientreffen zu machen!
Cheers
Da waren doch bestimmt noch mehr mögliche Kandidaten im Haus als "J. JP Tyfoon".
Ja, mir würde da spontan noch der DirkShred einfallen...