Ich konnte gestern das große Stück @hack_meck in realiter sehen, berührt habe ich es nicht, weil es nicht mein Cabinet ist und Meister hack_meck das vollständige ius prima nocte genießen soll.
Die ganzen Äußerungen im Tenor eines Niederwalzens der eigenen vier Wände oder auch die der Nachbarschaft ist, wenn ich Dietmars Worten folge, überhaupt nicht Sinn und Zweck, sondern tonale Präzision.
Ich freue mich, dass mich Dietmar abends nach meinem Termin in Lübeck noch empfangen hat, ein Ritt von Jenfeld (es grüßt Blumfeld) nach Wedel über die Alster, Altona ... Osdorf (ach, die Führungsakademie). Zurück führte mich der Navigationsgehilfe über Blankenese an den Landungsbrücken auf die BAB A24 nach Berlin.
Kurz nach halb sechs traf ich bei Dietmar ein, viertel nach zehn verabschiedeten wir uns.
Ich hatte einen Amp 1 dabei und meine Barefaced, als Gitarren eine 513 und die Red Scorpion.
Die meiste Zeit unterhielten wir und über Gott und die Welt.
Irgendwann mussten wir aber in medias res kommen.
Wie klingt die Barefaced? Ich musste spielen, Dietmar drehte die Box von Zeit zu Zeit im Kreis eine Position weiter. Sein Resümee: sie klingt tatsächlich räumlich.
Er krisierte aber, dass er das Gehäuse arbeiten hört. Er demonstrierte mit einem Klopftest an der Barefaced, dass diese - ähnlich einer Schublade - Bereiche hat, wo sie massig klingt (Material auf Material) oder hohl, bei seinen Gehäusen ein überall massiges Klopfgeräusch besteht.
Den Speakerklang kritisierte er nicht.
Zur Erinnerung: Meine Absicht ist eine 2×12 Box mit zwei Neo 250 Copperback gewesen im Kammlergehäuse gewesen.
Aus dem Telephonat mit ihm war die Big-Bi Fusion immer noch im Hinterkopf mit dem grundsätzlichen Vorteil, dass verschiedene Speakergrößen des gleichen Treibers in diesem Fall komplementär wirken, sich gegenseitig bereichern.
Wie eine Doppel-Neo-Box klingt kann ich mir leidlich vorstellen. Also stellte ich Dietmar die Frage, welchen 10" Speaker er wählen würde, der neutral ist, kein Break up im noch aushaltbaren Lautstärkebereich.
Er überlegte, entschied sich, mich zwei Mini-Kai nacheinander gemeinsam mit meiner Barefaced oder alleine bespielen zu lassen (Ich weiß nur die Marke des zweiten Speakers, den ersten Speaker beließ ich in der Anonymität.) Ich empfand ihn vor allen Dingen sehr und zu schrill. Gemeinsam mit der Barefaced gefiel er mir auch nicht. Der zweite Speaker war wundervoll. Gemeinsam mit der Barefaced so mächtig klingend, so dass ich den Bass zurückregeln musste.
Jener Speaker verträgt 200 W Leistung bei 8 Ω Impedanz.
Also entschied ich mich zur Fusion - passt auch zum eigenen Freigeist.
Grob stimmten wir die farbliche Gestalt von Bezug und Grill ab (auf den Grill kommt mein Logo nebst Skorpion). Als Anschaltfeld braucht es gegenwärtig nur die Monobuchse, weil ich die verbauten Lautsprecher nicht getrennt spielen werden will, sondern den geblendeten Klang will.
Vom reinen Abstrahlverhalten gab es keinen Unterschied zwischen Kammler und Barefaced, auch nicht, dass die Barefaced mehr "beamt".
Der wichtigste Unterschied ist das Gehäuse auf der einen Seite (Schwergewicht) und das komplette kraftschlüssige Verbinden des Lautsprechers mit der Box nicht nur über die Frontwand, sondern über den Tunator. Bei Barefaced kragt der Magnet lediglich in das leichtgewichtige Gehäuse.
Der Besuch bei Dietmar überzeugte mich nochmehr, wie essentiell es ist, auch bei Cabinets weder auf billig, noch auf Standard zu vertrauen. Ich mag weiterhin meine Barefaced und werde sie auch nicht verkaufen, weil sie leicht UND leistungsfähig ist, noch konsequentere Ingenieurkunst findet man bei Kammler.
Gespannt bin ich, wenn sich Dietmar meldet, dass er den 10" auftreiben konnte.