Bin leider Nichtraucher.
Aber mal ehrlich: Es gibt Gitarristen, da freut man sich, wenn in einem Song endlich das Solo kommt; Marcus Deml zum Beispiel ist eben so einer. Da hatte ich beim Konzert einen Freund dabei, der eher aus dem Top40-Radio-Hörer-Lager kommt, und der war begeistert vom Konzert. Genauso ging's ihm (und mir), als er mit mir bei Carl Verheyen war. Und auch bei Joe (um wenigstens peripher beim Thema zu bleiben) denke ich mir sowohl bei Studio- als auch bei Live-Aufnahmen: "Ui, endlich wieder ein Solo!"
Bei Henrik war's irritierenderweise eben genau umgekehrt: Da hatte ich eine Handvoll Schüler dabei, die durchgehend auch selber Musik machen (das Konzert war nämlich ein Abstecher, den wir während der Musikprobentage gemacht haben), und wir waren uns geschlossen einig, dass das Rumgedudel total uninteressant war. Das mit "nach dem dritten Song" oben war zwar übertrieben, aber nach ca. einer Stunde dachte man wirklich bei jedem Solo: "Oh mein Gott, jetzt fängt der schon wieder zu dudeln an!" Und zu Ende war wirklich nicht einmal mehr die Hälfte des ursprünglich anwesenden Publikums da.
Ähnlich ging's mir live übrigens auch bei Danny Bryant, dessen Studio-Gitarrenarbeit ich überaus geschmackvoll finde: Live hatte man schnell das Gefühl, das Solo, das er gerade spielt, auch schon im Song unmittelbar davor gehört zu haben. Und der erste Kommentar meines "Top40-Freundes" von oben nach dem Gig war lustigerweise: "Weiß net, das war heute irgendwie net so der Brüller!"
Ganz alleine stehe ich mit meiner Empfindung eines Konzerts also Gott sei Dank immer nicht da.