Nimmt schon irgendwie ne komische Richtung an hier
Kaum postet man selber nix mehr herrscht Chaos
Das folgende Video passt wohl gut zu Eurem Thema. So hört sich ein Hendrix dicht an.
Ich kenne den Auftritt nicht, aber an seinem Outfit und der Band erkennt man, dass es scheinbar einer der letzten aus dem Jahre 1970 ist.
Zu diesem Zeitpunkt hatte er wirklich extrem abgebaut und war leider von so einigen Substanzen abhängig.
Auch ein paar Auftritte schmiss er hin und ging ein paar mal körperlich auf Fans los.
Mit Heroin wurde er am Flughafen von Toronto erwischt. Ob er davon zeitweise abhängig war oder nur damit
experimentiert hat, ist nicht ganz geklärt.
Er geriet gegen Ende seines Lebens in den Teufelskreis, sich einerseits aufputschen zu müssen um wach zu sein, bzw. zu "funktionieren" und sich
anschließend wieder runterzubringen um schlafen zu können.
Genau dieser Teufelskreis war es, der schließlich zu dem schlimmen Drogen-Unfall führte, der ihn das Leben kostete.
Mit Amphetamin und Alkohol im Blut, nahm er nach durchzechter Nacht an diesem verhängnisvollen Morgen
neun Tabletten Vesparax, die er in der Handtasche seiner Freundin fand.
Das ist ein Mittel der Medikamentengruppe der Barbiturate, welche damals noch gebräuchlich waren und
die Vorgänger der etwas sichereren Benzodiazepine (wie z.B. Valium) darstellten.
Ich frage mich, warum Hendrix allen ernstes neun Tabletten von dem Zeug genommen hat.
Eine einzige würde ausreichen, um jeden einzelnen von uns die ganze Nacht auszuknocken.
Barbiturate haben eine Kreuztoleranz gegenüber Alkohol. Wer viel Alk verträgt, verträgt automatisch auch viel davon.
Möglich, dass er dadurch eine größere Dosis brauchte, um die erwünschte Wirkung zu spüren.
Jedenfalls lähmten die neun Vesparax sein vegetatives Nervensystem, so dass sein natürlicher Abhustreflex ausfiel.
Er musste sich an jenem Morgen im Schlaf, auf dem Rücken liegend übergeben - wo jeder automatisch anfangen würde zu Husten und zu
Röcheln, passierte bei ihm gar nichts mehr und er erstickte.
An dem Hergang kann man aber gut erkennen, dass es kein Selbstmord und auch kein Mord war:
Seine Freundin Monika Dannemann hatte eine Packung mit fünfzig Tabletten in ihrer Handtasche.
Eine nahm sie selbst zum Schlafen, die anderen neu nahm Hendrix. Vierzig waren noch übrig.
Wer sich umbringen will, würde mehr als neuen nehmen und bei einem Mord wären ihm wohl auch mehr
eingeflößt worden - einfach um sicherzugehen.
Es war im Grunde eine verheerende und verantwortungslose Selbstmedikation.
Hendrix war da nicht der einzige. Auch The Who Drummer Keith Moon starb 1978 an einer
Überdosis des bis heute gebräuchlichen Alkohol-Ersatzmittels Distraneurin.
Vielleicht sind Rockstars ja manchmal wie kleine Kinder.
Für mich sind das mahnende Beispiel dafür, was passiert, wenn man absolut die Kontrolle
über sein Leben verloren hat.