Naja, Verschwörungstheorien erleben ja leider in den letzten Jahren einen regelrechten Boom.
Denk Dir die verrückteste, absurdeste Theorie aus und stelle sie ins Internet - Du wirst garantiert Leute finden, die sagen "Ja, das stimmt. Das glaube ich auch."
Wahrscheinlich wird uns Ken Jebsen (oder eine ähnliche Knalltüte) irgendwann darüber "aufklären",
dass Hendrix in Wahrheit von "Zionisten" oder vom CIA ermordet wurde, um dem jungen Wladimir Putin zu schaden,
der so gerne seine Platten hörte.
Es gibt sogar eine amerikanischen Sekte, die glaubt, Hendrix hätte aus dem Kosmos die Nachricht empfangen,
das ein Meteor die Erde zerstören würde und dass er in seinen Liedern Hinweise darauf versteckt hätte.
Klingt bescheuert, aber gibt es wirklich.
In den frühen Siebzigern hat mir ein Freund etwas mehr auf der Gitarre beigebracht,also richtige Griffe,
denn bis dahin hatte ich nur frei Gitarre gespielt,eben meist unter Drogen.
(Ich lebte in einer Wohngemeinschaft,war auf LSD und an der Wand hing ein
Hendix-Poster,das ich intensiv betrachtete.. Dann nahm ich mir die Gitarre
und hatte das Gefühl,wie er spielen zu können,was vielleicht sogar stimmte,aber nach dem Trip war alles vorbei.)
Am interessantesten ist es, wie sich die Musik, die man in diesem Zustand aufgenommen hat, am nächsten Tag im nüchternen Zustand
anhört. Meistens nämlich schrecklich.
Ich habe mal gelesen, dass das Brian Wilson (Mastermind der Beach Boys und Produzent anderer 60's Acts) ganze Alben stoned
abgemischt hat. Im Grunde müsste man sich dafür selber in diesen Bewusstseinszustand begeben, um sie so zu hören, wie er es klanglich haben wollte. Gerade Cannabis verändert extrem die Gewichtung akustischer Sinneseindrücke, da müsste theoretisch der Mix anders klingen.
Wow, echt gut geschrieben. Ich hatte vorher noch nie an die Parallele zwischen den Hippies und der "raus in die Natur"-Bewegung des ausgehenden 19. Jahrhunderts gedacht.
Danke. Ja, da gibt es leider erschreckende Parallelen, unter anderem wurde die 68er-Ikone Rainer Langhans bereits 1968 aus dem Studentenbund SDS geworfen, weil er öffentlich Hitler lobte und forderte, man solle auf den völkischen Ideen der Nazis aufbauen, aber es "besser" machen.
Auch die Grünen hatten in ihrer Anfangszeit mit Nazis in den eigenen Reihen zu kämpfen. Allen voran Rudolf Bahro, der einen "grünen Hitler" forderte und für den Ökologie nicht nur Naturschutz sondern auch "Rassenschutz" bedeutete.
Das sind nur ein paar Beispiele von vielen. Von 'grüner' bis 'brauner' Esoterik ist es leider manchmal gar nicht weit.