Es war ein Sommerabend...Catweazle war 16 oder so (lang isses her.....
)
Irgendwo im Wald an einer Grillhütte hatten ein paar von ner anderen Schule eine Stufenfete machen wollen. Allerdings....kaum einer wusste davon, Würste und Bier, Cola waren schon um kurz nach 21 Uhr aus, die Grillhütte war so was von am Arsch der Welt....kurzum: auf jeder x-beliebigen Schachclub Mitgliederversammlung brannte die Luft im Gegenatz zu dieser Fete.
Ich kam gerade mit zwei Kumpels an von einer Radtour. Tote Stimmung, nur Langweiler...wir hatten schnell die Kontrolle über das Tapedeck und ein Kumpel legte eine Kassette mit Hendrix ein....
Wie hat ein Vorposter es so treffend gesagt:
Jimi nahm mich mit auf eine Reise....
Das hat er.
Wir saßen noch lange nach Sonnenuntergang. Die Hütte lag an einem Hang. Wir lagen im Gras und (nachdem ich erfolgreich auf der Stange von meinem Fahhrad fahrender Weise einen Kasten Bier zur Hütte gezittert hab
) schauten hinauf in die Sterne....
Fly home my sweet Angel...
Little Wing...
Red House....
Castles made of sand...
Electric Ladyland....
Moon, Moon turn the tides...gently gently away...
Star spangled Banner...
Burning down the midnight lamp...
Voodoo Child...
Wie mich die Musik traf und die "Magie" dieses Abends...kann man nicht in Worte fassen.
Ich weis nicht wie oft die Kassette an diesem Abend durchlief, aber diese Texte von Jimi brannten sich ein...sein Gitarrenspel, sein Tone, sein Ausdruck.
Ich kopierte mir die Kassette die Tage drauf und sie lief in der Endlosschleife in meinen Walkman..
Die Jahre vergingen. Jimi hatte mich von dem Tag an auf eine Reise mitgenommen (ich fand diese Umschreibung von einem Vorposter zu genial)...ich machte ab und zu nen Zwischenstop...er holte mich immer wieder ab. Auch als ich mit 17 gefrustet aufhörte Gitarre zu spielen...Jimi schaute immer mal und ab und zu auch öfters vorbei...
Als ich vor 3 Jahren nebenher noch studierte...beim Lernen abends nach der Arbeit, kam oft Jimi aus den Boxen meiner Anlage und setzte sich zu mir...Wenn ich bei meiner Mum mal faul im Garten liege (was leider nimmer so oft vorkommt, da wir weit auseinander wohnen) und die Augen zu mache...dann kommen mir oft die Gedanken an diesen Sommerabend. Auch im Moment denk ich gerade an den Abend.
Es war etwas revolutionäres was Jimi machte. Jimi spielte nicht Musik, Jimi war die Musik selbst. Auch wenn man ihn nicht live gesehen hat, man fühlt wie er mit seiner Musik eins wurde.
Ich sag jetzt einfach mal von meiner Sicht aus, man muss für die Musik von Jimi
bereit sein. Auch meine anderen Idole, Pink Floyd und ganz besonders David Gilmour, deren Musik ist keine "Klangtapete" wie ein großteil des Mainstream Zeugs.
Solche Musik ist für mich wie ein guter Wein. Ich höre weder Jimi noch Pink Floyd beim Geschirrspülen oder Bügeln genausowenig wie ich einen guten Rotwein oder guten Whiskey zum kochen benutze oder zu meinem Käsetoast esse.