Hey,
danke für die Blumen. Ich beschäftige mich auch schon ne Weile mit aufnehmen und produzieren. In dem Track sind es immerhin auch 3 Gitarrenspuren, also die Rhythmusgitarre gedoppelt und links/rechts gepannt und die Leadstimme in der Mitte. Ein einzelner Track klingt gar nicht so übertrieben fett. Viel kommt auch vom Bass, der Basssound ist (auch wenn man ihn oft nicht so wahrnimmt) für den Mix genauso wichtig wie der Gitarrensound. Da hat jeder so seine Tricks.
Fürs Aufnehmen von einzelnen Gitarrentracks würde ich so vorgehen: Stell dir den Amp so ein, wie er für dich am besten klingt. Nimm dir die Zeit, da herumzutweaken, bis du denkst: "Geiler Sound!". Das abnehmen mit einem einzelnen Mikro davor kann am Anfang ein bisschen tricky sein. Du musst dir halt darüber klar sein, dass es nie ganz genau so klingt wie der Amp im Raum. Beim Close-Miking geht man ja extrem nah an die Schallquelle heran, der Raumklang wird dadurch minimiert. Das ist aber ein ganz anderer Höreindruck als der, den du hast, wenn du vor dem Amp stehst. Stell dir vor, du hörst direkt mit dem Ohr an der Membran
dieses Signal nimmt das Mikro halt auf.
Es gilt daher, mit dem Mikro die Position zu finden, die dem Klang im Raum am nächsten kommt. Da muss man einfach ausprobieren. Faustregel: In der Mitte des Speakers wird der Sound schärfer, brizzeliger und die Mitten werden weniger. Mehr Mitten, aber auch weniger Präsenz gibt es, je weiter man zum Rand des Speakers geht. Je nach Song passt eben ein anderer Sound.
Ich mache es immer so, dass ich mir das Signal, dass vom Amp kommt, per Direktmonitoring durch die DAW auf geschlossene In-Ears gebe. Da höre ich relativ genau, wie sich der Sound verändert, wenn ich das Mikro bewege. Ich erziele damit ganz gute Ergebnisse. Man kann auch verschiedene Positionen durchprobieren und immer was kurzes aufnehmen und dann vergleichen.
Ein gutes Video zu dem Thema:
Ach ja - das wichtigste:
Gut spielen. Das klingt immer so oberlehrerhaft, aber viele (ich nehme mich da nicht aus) vergessen das immer ob der ganzen Technik. Es geht um
Musik! Die Intention und die Attitüde müssen stimmen. Wie ein Song gespielt wird, ist mit Abstand das wichtigste.