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Erklär mal näher was Du damit meinst, "klassischer Pfad", den man wohl ohne Kritik nicht aufgeben darf...
Der link vom TE ist zwar nicht mehr gültig, aber ich zitiere mal das Wesentliche auf was ich mich bezogen habe.
Im Anhang habe ich nochmal den gültigen link vom TE angehängt.
Christa Ludwig schrieb:Schauen Sie, ich bin eine andere Generation. Natürlich halte ich dieses ganze Marketinggetue für übertrieben und geschmacklos.
Im Vergleich dazu haben wir damals ja noch richtig Kunst gemacht! Vielleicht ist das alles in Ordnung so, wir leben im 21. Jahrhundert - ich weiß es nicht.
Für mich waren schon die "Drei Tenöre" eine Schande! Ich finde es scheußlich, wenn drei erwachsene Männer zusammen eine Arie brüllen, und sobald der
eine das hohe C nicht kriegt, macht der andere weiter. Mit Oper hat das nichts zu tun. Das ist reines Entertainment und eine absolute Nivellierung des Kunstanspruchs.
Auf die Frage "Aber sind mit Pavarotti, Domingo und Carreras in den 90ern die Schwellen in Sachen Oper nicht auch gesunken, im positiven Sinne?"
antwortete sie folgendes
Christa Ludwig schrieb:Daran glaube ich keine Sekunde. Für ein Publikum, das nichts versteht, muss ich mich als Künstlerin, als Sängerin doch nicht derart anstrengen.
Wissen Sie, was dieser Beruf bedeutet? Ich darf mich nicht erkälten, ich muss meine Stimme schonen, ich muss überhaupt immer hervorragend bei Stimme sein,
darf mir keinen Kiekser erlauben, ich darf keinen Schleim haben, kurz: Es wird das absolute Topniveau von mir erwartet.
Und diese ganze Lebensanstrengung werfe ich ein paar Dummköpfen vor die Füße, die ein Wolf-Lied nicht von einer Mozart-Arie unterscheiden können und nur auf den nächsten hohen Ton warten? Nein danke.
Hier hat sie eigentlich nur den Fehler gemacht, dass Publikum zu beleidigen.
Ansonsten würde man sie als Künstlerin respektieren, die unabhängig ihres Genres einen extrem hohen Qualitätsanspruch hat.
Auch der Kontext indem sie sagt, dass klassische Musik elitär sei steht in einem ganz anderen Zusammenhang.
Christa Ludwig schrieb:Es ist unredlich, sich billig zu verkaufen. Und klassische Musik ist nun einmal elitär,
machen wir uns doch nichts vor. Warum wollen wir dann um jeden Preis mit dem Populären konkurrieren, mit Mitteln, die nicht die unseren sind?
Das was sie hier sagt würde ich eher als Stolz bezeichnen, wenn sie elitär sagt kann sie das natürlich, aber in dem Kontext werden viele Musiker sogar gut nachvollziehen können, was sie damit sagen will.
Quelle:
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/interview-klassische-musik-ist-nun-einmal-elitaer/1188726.html
Auch wenn Oper nicht meine Welt ist, hat sie eine interessante Einstellung zu ihrer Musik.
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Vivaldi würde ich gern die Genialität absprechen. Der war nichts weiter als ein Quintfallroboter.