Ich zerlege einfach mal frech das von @skerwo gepostete Zitat in die wichtigsten Bestandteile.
"Die Saite übt keinerlei Druck auf den Sattel aus und diese schnarrt somit in der Kerbe. Drückt man die Saite HINTER dem Sattel etwas herunter, hört das sofort auf."
Soweit sind wir einer Meinung.
"Saitenniederhalter würde dieses Problem sofort effektiv beseitigen und den Klang insgesamt spürbar verbessern - will er aber nicht."
Der Grund warum ich das nicht will ist offensichtlich. Es geht auch ohne extra Saitenniederhalter. Zeigen beliebig viele Fender Strats.
"Einige Lagen mehr Saitenumwicklung auf der Mechanikenachse könnte das Problem ebenfalls lösen - will er aber nicht."
Damit behelfe ich mir derzeit. Führt die Benutzung von Locking Mechaniken aber teilweise ab absurdum. Weniger Wicklungen -> Mehr Stimmstabilität, vor allem für Tremolo-Aktionen.
"Mechaniken mit kürzerem Schaft (habe ihm angeboten, diese von Schaller anfertigen zu lassen) - will er nicht."
Warum, wenn es vorher nicht geschnarrt hat und bei beliebig vielen anderen Strats auch geht. Und ich habe ihm auch erklärt, das ich auch keine Mechaniken von Schaller angefertigt haben will, weil die mir bereits für eine andere Strat einen Satz falsch angefertigt haben.
"Auch den durchaus ernst gemeinten Rat mit dem Haargummi (den manch ein Profi anwendet) - will er auch nicht."
Wie auch im Eingangspost beschrieben, ist das für Bühnentauglichkeit nicht praktikabel. Mag sein das das manch ein Profi macht. Die haben auch Lakeien, die ihnen genug Gitarren mitschleppen um einfach das ganze Instrument beim Saitenriss zu tauschen. Gibt auch genug Profis die die Saite dann auf der Bühne wechseln. Aber warscheinlich würden doch ein paar selbst um das zu sehen Geld bezahlen. Bei mir nicht.
"Den Sattel zu erhöhen macht nun wirklich keinen Sinn. Er müßte sehr weit erhöht werden. Das verhindert eine gute Bespielbarkeit, weil Saitenlage im Bereich der ersten Bünde viel zu hoch und würde eine merkliche Verstimmung der gegriffenen Saiten im Bereich der ernsten paar Bünde mit sich bringen."
Damit sich davon jeder ein Bild machen kann, poste ich mal zwei Bilder. Das eine von besagter Strat, das zweite von einer fast werks-neuen Mexico Standard. Man sieht recht gut, das auf der einen neuen Gitarre die tiefen Saiten sogar etwas aus dem Sattel herausschauen, auf der Alten sind sie versenkt. Komisch, das die Gitarre mit der deutlich höheren Lage auf einem Stimmgerät mit 0,5 Cent Abweichung im ersten Bund bis auf wenige Cent stimmt. Selbst wenn der Sattel perfekt tiefer gefeilt wird, wäre der noch höher als von der anderen Strat.
Abgesehen davon hätte ich lieber ein paar Cent Abweichung als dieses Schnarren.
"Auch war der Hals stark verzogen, die Saiten schepperten sehr stark."
Ok, jetzt wirds abenteuerlich. An dem Hals war absolut nichts verzogen und er hat jetzt die exakt gleiche Neigung wie vorher. Fühlerlehre, Messlineal und Co hab ich selber. Bleiben wir mal bitte bei der Wahrheit. Die Saiten haben weniger gescheppert als nach der Reparatur. Bei niedrigerer Lage. Die bereits erwähnte neue Mexico Standard geht auch bedeutend tiefer (Saitenlage). Mexikanische Arbeiter vs deutscher Meister.
"Das Griffbrett und die neuen Bünde mußten abgerichtet werden. Da an diesem Hals, aus welchen Gründen auch immer, das Schaftholz dünner als bei einer American Standard Strat ist sowie auch das Griffbrett dünner ist, ist die Kopfplatte quasi von der Rückseite her zu dünn. Die Mechanikenschäfte stehen sichtbar um ca. 2,5mm zu weit aus der Kopflatte heraus, die Saite baut OHNE Saitenniederhalter fast keinen Druck auf den Sattel aus."
Schön, das ich jetzt erfahre das mein Griffbrett abgerichtet wurde. Das Griffbrett hatte zwar ein paar Macken, aber nichts was da ein Abrichten rechtfertigen würde. Hm, vielleicht muss der Sattel so tief, weil der Herr da Holz weggeschliffen hat was er a) weder tun sollte, noch b) abgesprochen hat und was c) nicht nötig war?
(Wenn man es weiß sieht man die Riefen vom Abschleifen vom Griffbrett. Vor allem auf den eingesetzten Punkten. Auf die Idee danach zu schauen bin ich gar nicht gekommen. Find ich auch noch einen Kaugummi unter dem Schlagbrett von dem ich nix weiß?)
"Aber wo kein Wille ist, die Problematik zu erkennen und eine angebotene Lösung abgelehnt wird, ist es echt schwer zu helfen. Vielleicht magst Du das als Stellungnahme in meinem Auftrag dort posten. Ehrlich gesagt, habe ich keine Lust, mich dafür dort extra in diesem Forum anzumelden und ein Streithansel, der Anwälte bemüht, bin ich auch nicht."
Offenbar scheiden sich unsere Auffassungen was man unter "Lösung anbieten" versteht. Vielleicht tun mal ein paar Kommunikationsseminare gut, den ich hatte nicht den Eindruck das mir da etwas angeboten wurde.
Das das Griffbrett abgerichtet wurde gibt dem ganzen wieder einen neuen Anstrich. Wieder etwas, was weder abgesprochen noch gewollt ist + ein möglicher Grund warum der Sattel auf einmal deutlich tiefer sein muss. Ob er das wirklich muss, oder sich die entscheidende Höhe noch rausholen lässt wird sich zeigen. Nach dem Statement gebe ich die Gitarre erst recht nicht mehr dort hin. Wer weiß was dann sonst noch abgeschliffen wird. Aktuell bin ich deswegen auch grad wieder recht sauer und quäle mich jetzt seit einer Stunde, den Beitrag halbwegs sachlich zu schreiben.
Ich bezweifle nicht, das man bei Staufer in der Regel einen brauchbaren Job macht. Ansonsten gäbe es den Laden nicht mehr bzw. nicht mit den guten Bewertungen. Und ich bezweifle auch nicht, das sich hier viele finden deren Instrumente zur vollen Zufriedenheit bearbeitet wurde. Aber meine Strat hat er verkackt. Und nachdem nun weitere nicht abgesprochene Änderungen an der Gitarre aufgetaucht sind, die eventuell sogar das Hauptproblem mitverursachen bin weniger den je gewillt nochmal einen Fuß in den Laden zu setzen. Mit der Bewertung muss er leben. Und hoffentlich davon lernen.
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Ein kleines Edit. noch hinten dran.
Man kann der Meinung sein, dass das Abrichten des Griffbretts zum Neubundieren gehört. Als "dummer Kunde" verstehe ich unter Neubundieren, alte Bünde runter, neue drauf. Nix weiter. Deshalb erwarte ich, das mir sowas mitgeteilt wird. Man kann den guten Willen unterstellen. Griffbrett sieht, seiner Meinung nach, nicht gut aus. Wird es also mit abgerichtet. Fällt danach das schnarren nicht auf, ist es mangelnde Endkontrolle. Wenn doch ist es Dummfang, wenn das Instrument einfach ohne Kommentar so übergeben wird. Wenn etwas auffällt wird der Kunde angerufen und gefragt was man tun soll. Weiß jeder, der im Handwerk tätig ist / war. Sonst kommt sowas wie dieses Topic und zerstörtes Vertrauen dabei raus.