Ich habe mich tatsächlich nicht gemeldet, um erstmal abzuwarten, was passiert, und mich nicht selbst in Kommentaren zu verstricken.
Ich werde mir jedes Beispiel nocheinmal genauestens durchlesen.
Ich habe da aufgehört, mitzudiskutieren, wo mein Anliegen gar nicht verstanden wurde, und eollte abwarten, ob doch jemand zumindest ansatzweise das anliegen versteht (was ja auh geschehen ist). Ich habe die Anfrage als Hypothese aufgestellt, mit der ausdrücklichen Bereitschaft, mich eines Besseren belehren zu lassen.
Ich habe nicht gesagt, es sei so, sondern ich habe gefragt, ob man etwas so sehen kann, immer eine gegenteilige Antwort erwartend.
Mich wundert, dass niemand bei dem Meshup von Benny zumindest bei ein paar wenigen Beispielen hört, das die IV zum tonalen Zentrum geworden ist. Aber das kann ich so stehen lassen. Für mich klingt es so. Aber ich werde meinen eigenen Höreindruck in diesem Fall nicht zum Bestandteil eines irgendwie gearteten Unterrichtsmaterial machen, weil mein Eindruck dann doch zu subjektiv ist.
Das reicht mir eigentlich schon aus, dass der Ansatz wenig erfolgversprechend oder zumindest problematisch ist. (Warum der falsch ist, wurde nicht geklärt.)
Ich habe für lydisch den sehr gefälligen Song "Maria" im Ohr. Aber er enthält noch andere Elemente, um es als einfaches Übungsbeispiel für den Einstieg zu gebrauchen. Und das ist schade, gerade weil die Melodie recht bekannt und gefällig ist, und nicht so spacig wie bei anderen Stücken.
Ich suchte eben dannach, ob es auf einer noch einfacheren Ebene Beispiele für lydisch gibt, die sich auch als Übung für den Einsteigenden eignet (oder zumindest als bekanntes Hörbeispiel.)
Die o.g. Progression mit möglicherweise ein oder zwei etwas bekannteren Songbeispielen wäre so eine Idee gewesen.
Für Dorisch gibt es bekannte und in der Literatur zitierte Folksongs und Popsongs (What schal we do with the drunken saylor, Mad world). Und einige Akkordfolgen sind dorisch, weil bei vielen Songs die II zum tonalen Zentrum wurde, und nicht nach Dur oder Moll aufgelöst wurde.
Für mixolydisch ebenso (She moves trough the fair, Sweet home Alabama). Für das Beispiel aus dem Bereich Folksong hab ich lange suchen müssen, weil es so gut wie garnicht zitiert wird - obgleich es schon Jahrzehnte in meinem Repertoire war.
Für phrygisch Dominant ebenfalls (Hava Nagila, So cold the night). Hier war es der Popsong, nachdem ich lange gesucht hatte. Aber da die 80er schon zu den Oldies zählen, ist es auch kein populäres bzw. allgemein bekanntes mehr. Und um es zu singen, wird auch einiges an Können gefordert.
Das jede der Modis ebenso für chromatische bzw. modale Färbungen genutzt werden und das da die AST eher hingehört, ist mir auch klar und wird gar nicht in Frage gestellt. Aber das ist für meine Intention schon viel zu weit weg, von dem, was ich einem Schüler erklären möchte. Bzw. ich muss zuerst viel mehr aufarbeiten, um da anzusetzen.
Und NEIN, ich gebe im allgemeinen kein ungesichertes Wissen weiter. Also ich verwende nichts, das nicht allgemein in der Literatur anerkannt oder zumindest gut durchdiskutiert wurde. Und wenn sich wo ein Fehler eingeschlichen hat, wird der bei Bekanntwerden korrigiert. Ich frage ja hier, ob man etwas so machen kann, bevor ich wage so was offiziell zu behaupten. Anscheinend funktioniert meine Idee nicht - was für mich kein Problem darstellt.
Aber anscheinend funktioniert es auch nicht, solche Hypothesen einfach mal in den Raum zu stellen, um sie einmal abklären zu lassen. Zuerst scheint es wichtiger zu sein, meine absolute Inkompetenz festzustellen. Dann wird mir der herkömmlichen Weg aufgeteigt. Was ich jetzt auch immer entgegne, ich mache mich zum Idioten. Wen wundert es, dass man eingeschnappt reagiert.
Ich will nicht die Grundlagen der Jazzharmonik revolutionieren, sondern auf unterster Ebene da hinkommen.
Trocken mit Skalen gefällt mir oder besser den Schülern / Lesern nicht besonders, trocken mit akademischen Akkordfolgen (ohne Repertoire oder Beispiele) auch nicht so, mit unpopulären Genre ebensowenig. Obwohl ich die Sachen mit Jazzetüden gelernt habe, oder mit Chorälen, oder trocken mit Rechenblatt und Stift. Welcher Schüler der Rock spielen will, beschäftigt sich gerne mit Jazz? Was nützt es mir, ihm beibringen zu wollen, eine lydische Akkordprogression zu schreiben, bevor er eine Ahnung hat, wozu er das braucht? Für die meisten anderen Sachen habe ich Beispiele parat.
Also suche ich im Pop und Folk, ob ich da was für die fehlenden Sachen finde. Falls ja, kann ich davon ausgehen, das könnte der Schüler zumindest schonmal gehört haben, und es damit bekannt ist.
Ich bewege mich musikalisch nicht auf Hochschulniveau. Ich bringe es auf Hobbyniveau bei. Versuche also auf der sprachlichen unteren Ebene das zu erklären. (Der Vorredner meinte "methodische Vereinfachung") Das ist kein Halbwissen. Ich habe einige Harmonielehren durchgearbeitet, um zumindest da auf einer halbwegs soliden Basis zu stehen.
Ich kann eure Erklärungen durchaus zum allergrößten Teil folgen, und verstehe auch die meisten Einwände und Hintergründe, aber das kann ich keinem so erklären. Der würde nur Bahnhof versteht, weil der noch nichtmal die Basics hat, bei denen ich mich frage, wie ich sie ihm am besten erkläre.
Um ein anderes Bild zu gebrauchen:
Ein Bundesliga-Trainer ist für die Kreisjugend unbrauchbar. Und ich spiele halt da unten als Trainer für die Kreisjugend.
Da muss einfacher gearbeitet werden. Noch nicht mit den Methoden der Hochschulen (wie studierte Musiker), aber zumindest so solide, dass für den Schüler einer späteren Karriere nichts im Wege steht.
Den Ansatz, die oben genannte Akkordfolge als lydische Beispiele zu sehen, verfolge ich nicht weiter. Es sei denn, ich höre irgendwann mal irgendwo was anderes.