Kasper666
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Hängt davon ab, welchen Sound man sucht. Der Sound der alten Helden wie Hendrix, noch mehr Blackmore, Page etc. in der "Pre-Master"-Ära lebt von Endstufenzerre, ja sogar von bereits übersteuernden Speakern. Wenn man diesen Jungs nacheifern will, drohen Gehörschäden, wenn man sich vor den Fullstacks aufhält, klar ...Und jeder der behauptet, dass man ein Fullstack auch "leise" spielen kann, lügt sich selbst an. 8 Speaker müssen erstmal in Schwingung geraten, um gut zu klingen. Und das geht dann eben erst ab einem gewissen Pegel...
Sprechen wir von "moderneren" Rock- und Metalsound (so ab Mitte der 80er) ist es aber doch so, dass der Sound (=die Zerre) hauptsächlich in der Vorstufe (oder Treter) entsteht. Klar brauchen dabei auch Endstufe und Speaker ihren "Sweetspot" für den gewünschten, druckvollen Röhrensound, da sprechen wir aber noch lange nicht von Übersteuerung der Endstufen- oder gar Speaker.
Also, ich habe im Rock-/Metal-Bereich nie mit einem Drummer zusammengespielt, der so "leise" war, dass eine 1x12 genügt hätte, um "meinen" Sound sauber + stabil zu erreichen. Tatsächlich haben wir uns im Proberaum hin- und wieder "gegönnt" statt mit (ausreichenden) zwei Halfstacks mit je zwei 4x12ern zu spielen (die dann aber nicht gestackt sondern nebeneinander – nicht, um lauter zu sein, sondern weil dann einfach noch mehr definiertes "Brett" da ist, OHNE das man zu laut drehen muss. Membranfläche (=bewegte Luft) ist halt schwer zu ersetzen.
Laustärketechnisch habe ich einen 100 Watt (50 Watt) + 4x12 nie als problematisch empfunden sondern als schlicht notwendig, um dem vom Drummer vorgegebenen akustischen Laustärkepegel gerecht zu werden, so dass man sich in einem ausgewogenen Verhältnis hört – OHNE das dazu der Amp an seine Grenzen getrieben werden muss.
Aber das ist dann eben eine Frage des Soundideals: Beim Metal geht es doch eher um definierte Gitarrensounds mit klarem Attack Dank "Headroom", Retro-Rock-Sounds leben oft von weit aufgerissenen Amps. Dafür gibt's dann die 18-Watt-Klasse, oder eben noch kleiner.
Und die Diskussionen, das Halfstacks nicht zu mischen seien, ist auch Quatsch. Da gilt das gleiche, wie im Proberaum: Vorgabe ist der akustische Sound der Drums und genau so laut dürfen die Amps auch auf der Bühne sein ...
So oder so, Problem bei uns war auch eher das hier:
Bzgl. Lautstärke kann ich nur soviel sagen, dass unser Schlagzeuger, insbesondere seine Becken, viel viel viel problematischer und schädlicher für das Gehör sind als unsere Fullstacks.
Genau, Becken können wirklich weh tun ...
Ach, und noch direkt zur Ausgangsfrage: Ein 50 Watt Top (+ 4x12) genügt doch für die meisten Rock-/Metal-Anwendungen locker. Im Zweifel lieber mehr Membranfläche als Watt.
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