Ist eine interessante und gleichzeitig schwierige Frage.
So ganz abwegig ist es denke ich nicht.
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Wenn man selbst etwas neues lernt und einigermaßen beherrscht verschiebt sich die eigene Wahrnehmung massivst.
Da sind auf einmal Lieder, welche man vorher großartig fand, bestenfalls noch mittelmäßig.
Die Helden von früher entpuppen sich auch nur als Menschen die in vielen Belangen doch nur 08/15 Licks spielen, usw.
Bei mir war also weniger das Problem dass ich nun der Meinung war, der beste zu sein, oder alle anderen für schlechter zu verkaufen.
Bei mir war es vor allem viel mehr eine Desillusionierung.
Auch hatte ich eine Zeit lang Probleme damit, die Musik einfach wieder zu genießen.
Irgendwie war man doch immer wieder als "Musiker" mit dabei. Hat genau hingehört, analysiert und bewertet.
Dieser jungfräuliche Spaß an der Musik ohne Hintergedanken, das pure Genießen hat massiv darunter gelitten.
Wieder ein paar Jahre später war das dann alles wieder wie vorher.
Klar, verstehe ich heute besser, wer wirklich was kann und wer nicht.
Kalr, kann ich heute viele Songs besser nachvollziehen, analysieren und bewerten.
Aber ich muss es nicht mehr und ich mache es auch nicht mehr.
"Aus dem Alter bin ich raus" sozusagen.
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Von daher gebe ich Dir in der Sache Recht:
Durch die eigene Erfahrung verschiebt sich die eigenen Wahrnehmung drastisch und somit auch die Bewertung der Leistung Dritter.
Wo ich Dir aber widerspreche, ist das als Arroganz abzutun.
Dass wird es erst, wenn Du abfällig wirst, Dinge schlechter redest als sie sind und sagst "Das kann ich ja besser!"
Das mag bis zu einem gewissen Grad auch normal sein, aber is zumindest was anderes, wie das was ich versucht habe darzulegen / erlebt habe.