iOS/Android/Windows - Tablets auf der Bühne

  • Ersteller dr_rollo
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Ich finde es schon erstaunlich, wie gut sich selbst kleine Navigationselemente treffen lassen, wie zB bei Foren oder Webseiten. Die ganzen Controller sind alle größer. Wenn mein MIDI-Interface die Tage eintrifft, werde ich mal mein MOTU mit Miditouch versuchen fernzusteuern.
 
Einen Fader, Regler, Poti möchte ich einfach spüren. Vielleicht bauen sie ja mal einen Touch Screen, der irgendwie elektrisch einen Widerstand erzeugt. Keine Ahnung ob das auch nur im Entferntesten möglich ist. :)
 
Findet ihr eigentlich, dass man Slider, Taster, etc. auf einem Touchscreen genauso gut bedienen kann wie Hardware-Controller? Also wie z.B. bei dieser App, oder besteht da ein höheres Risiko, dass der Taster nicht reagiert, man den falschen trifft...
Aber die Touchscreens von modernen Handys und Tablets sollen besser sein als die in den Korg-Workstations?! Bei meinem M50 ist es nämlich nicht so, dass ich mit 100% Wahrscheinlichkeit den Knopf treffe und aktiviere...


Bei aller Touchscreen-Faszination: Selbstverständlich sind echte Hardware-Slider, -Taster und Potis am besten bedienbar, punkt. Und Keyboard-Tasten sowieso ;)

Anders verhält es sich aber m.E. mit allen Sachen, die einen hohen Grafikanteil haben: durch Listen Scrollen, Sachen durchblättern, Hüllkurven direkt anfassen : das geht auf so einem Multitouch traumhaft. Der Animoog ist ein gutes Beispiel - der Synth würde mit Mausbedienung nicht halb so viel Spaß machen, und mit Slidern oder Drehreglern wären die animierbaren Controller-Verläufe nicht so intuitiv "einzuzeichnen".
Oder auch bei der Groovebox iElectribe: natürlich wäre es schöner, die Pads und Potis physisch in der hand zu haben. Aber die Screen-Umsetzung funktioniert wirklich flüssig und zuverlässig und man kann per Motion Sequence Bewegungen aller Regler mit aufnehmen, die sich dann ach beim Abspielen mitbewegen - mit Hardware wäre das nur mit Motorpotis möglich.

Alles, was ein Ribboncontroller kann, kann ein Tablet auch - nur eben auf einer riesigen Fläche. Und mit mehreren Fingern gleichzeitig. Beim Animoog z.B. kann man auf der Bildschirmtastatur polyphon spielen, incl. Portamento, Vibrato per Finger auf der Taste und einem zusätzlichem Controller in y-Richtung (frei belegbar). Ausdrucksmöglichkeiten also, die kein Hardwarekeyboard bietet.

Unterm Strich: Wie so oft ist das kein Ersatz für irgendwas, sondern eine Erweiterung der Möglichkeiten. Bestimmte Sachen gehen damit besser als mit Knöpfen und reglern, für andere ist es zumindest ein tragbarer Kompromiß.



Die kapazitiven Touchscreens von iPad & co sind mit den Displays bei Korg nicht zu vergleichen. Daß man nicht immer einen Knopf triff, liegt in der Natur der Sache (fehlendes haptisches Feedback), aber die sind schon ziemlich genau. Und die Auswertung der Berührungen durch die Software ist erstaunlich intelligent. Mit ein wenig Übung kann man selbst auf einem iPhone längere Texte schreiben, auf dem Pad sowieso.
 
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Fader und Potis gehen recht gut, obwohl ich da sonst eher auch Hardware bevorzuge, komme ich damit recht gut zurecht gerade. Die Bildschirm-Keyboards dagegen sind absolut nichts für mich, da hab ich doch lieber ne echte Tastatur. Touchschreen mit Tactile Feedback? Wer weiß:)

Mit der Bildschirmtastatur des iPad hingegen komme ich prima zurecht, schreibe seit einer Woche sämtliche Forenbeitränge damit. Kein Vergleich mit dem Android-Dings vorher.
 
die Sache mit der Bildschirmtastatur hat mich am meisten erstaunt...
mein erstes Zubehör für's iPad war eine Bluetooth Tastatur, prophylatisch gekauft, weil 'das kann ja nicht gehen...' auf dem Bildschirm.
seitdem liegt sie rum... :D mit etwas akustischem Feedback schreibt es sich erstaunlich komfortabel auf dem Bildschirm.
(bin eher der 2-Finger Adler-Typ, Leute mit 10er Finger Erfahrung scheitern allerdings mangels taktilem feedback)

die hohe 'Trefferrate' (zb das winzige Symbol für den letzten Beitrag eines Threads) entsteht durch kontext-abhängige Auswertung des 'Touches'.
Es wird nicht einfach ein Punkt gemessen, wie bei traditionellen Touchscreens.
Nebenbei ist die Erkennung rasend schnell, Filtersweeps folgen dem vollen Tempo der Handbewegung, auch bei richtig komplexer Tonerzeugung.

der iElectribe ist ein Musterbeispiel für die Reglerprogrammierung.
Witzigerweise gibt es (oder gab) ein YT Video, wo selbst ein Korg Mitarbeiter das falsch vorführt.

Man fummelt da nicht an den Mini-Grafiken. Man tippt drauf, lässt den Finger auf der Oberfläche und zieht ihn vom Regler weg.
Damit erhält selbiger (virtuell) einen Riesenradius und lässt sich bequem bedienen.
Die Elemente, die man bei der Bewegung 'streift' reagieren nicht.
Funktioniert mit sovielen Elementen, wie man Finger auf das Pad bekommt... das darf man getrost als 'genial' einstufen.

cheers, Tom
 
Benutzt ihr das iPad eigentlich mit einem externem Audiointerface? Ich spiele ja nur auf dem iPad von meinem Vater rum und habe mir MorphWiz gekauft, da spüre ich auf jeden Fall eine Latenz, die bei manchmal schon ein bisschen hinderlich ist...
 
Moin Leute,

ich möchte meine Erfahrungen auch kurz schildern.

Ich sehe gar keine Notwendigkeit, ein iPad mit großem Speicherplatz zu kaufen. Der Jailbreak für iPad2 steht in den Startlöchern und spätestens dann kann man von der SD-Karte auch PDFs anzeigen lassen. Dann kauft man sich ein Camera Connection Kit und fertig is! :)

Momentan teste ich mit dem iPad 2 die auf der ersten Seite genannte App TouchOSC. Ich bin erstaunt, wie gut das funktioniert. MIDI-Hardware brauche ich dazu nicht. Die MIDI Daten werden über ein AdHoc Netzwerk latenzfrei übertragen. Die Oberfläche lässt sich komplett selbst gestalten und selbst verständlich auch völlig frei belegen. Dazu kann man innerhalb der App verschiedene "Seiten" aufrufen, sodass man alles sofort im Blick hat.
Es gibt eine Sache, die mich jedoch massiv stört: Ob nun Fader oder Poti: Wenn man in einen Bereich drückt, auf dem der Fader oder das Poti nicht eingestellt ist, springt der jeweilige Controller auf diesen Wert. Dadurch wird eine genaue Bedienung ziemlich erschwert. Kann sehr nervig werden, wenn man mit einem Poti die Höhen steuert und aus Versehen +24db Höhen rein dreht.

Die anderen Apps waren mir nicht bekannt. Die Lemur App klingt aber auch sehr interessant und vielleicht ist es dort besser gelöst.

//edit: Lemur kostet 40,- EURO?!? Hui....

Kennt eigentlich jemand eine App, die es erlaubt, PDFs anzuzeigen und dem PDF ein MP3 zuzuweisen? Das würde die Arbeit mit meinem Trio und Playback doch deutlich erleichtern :)
 
...Momentan teste ich mit dem iPad 2 die auf der ersten Seite genannte App TouchOSC. ...
Es gibt eine Sache, die mich jedoch massiv stört: Ob nun Fader oder Poti: Wenn man in einen Bereich drückt, auf dem der Fader oder das Poti nicht eingestellt ist, springt der jeweilige Controller auf diesen Wert. Dadurch wird eine genaue Bedienung ziemlich erschwert. Kann sehr nervig werden, wenn man mit einem Poti die Höhen steuert und aus Versehen +24db Höhen rein dreht....
das Basis-Verhalten der Bedienelemente sollte sich eigentlich konfigurieren lassen... (habe diese app nicht)
hast du mal in den globalen Einstellungen in der Anwendungsliste (unter TouchOSC) nachgesehen ?

Lemur ? Preis geschenkt, aber wie schon oben jemand erwähnt hat: das IST hardcore Programmierung
am besten bei JazzMutant die Dokumentation und Software für PC/Mac runterladen
die app auf dem iPad ist eine reine Runtime, die Konfiguration und Programmierung finden ausschliesslich in der Entwicklungsumgebung statt
Ich weiss zwar in etwa, was die sich dabei gedacht haben (das Creamware SDK war ähnlich konzipiert) aber diese Art der Beschreibung muss man erstmal verinnerlichen. Bei mir trotz Vorahnung nur Bahnhof... und kein Zug in Sicht :D
Aber es toppt eindeutig alles, was an Controller-Oberflächen existiert - da scheinen dermassen kranke Sachen möglich :eek:

cheers, Tom
 
Von Sounddiver haben damals etliche das Gleiche gesagt - aber Sysex-Datenverwurstung ist und bleibt Masochismus, vor allem, weil sich die Hersteller ständig neue Datentransferformate ausdachten. Lemur will ich mir auf jeden Fall mal antun, falls ich damit zurande komme kann ich Dir vielleicht helfen :)

Externes Audiointerface fürs iPad? Wüßte garnicht, daß es sowas gibt, hab aber auch noch nicht den Überblick. Über den Dock-Connector hats einen Line out mit festem Pegel, war schon beim ersten iPod mit diesem Anschluß so. Ein externes Interface müßte ja entsprechende Treiber per App mitbringen, und CoreAudio ist meines Wissens nach noch nicht portiert, nur CoreMIDI.
 
Ohne CoreAudio ist doch das iPad als Klangerzeuger gar nicht geeignet, oder? Ich glaube, dass da noch einige Zeit vergehen wird, bis das wirklich auf professionellem Niveau nutzbar ist. Bis jetzt scheint es mir noch mehr eine Spielerei. Wie macht das Akai?
 
Wann wird es eigentlich so weit sein, dass man auf einen Tab wie ein Laptop zum Musikmachen (gleicher Funktionsumfang oder mehr) nutzen kann?
 
das Basis-Verhalten der Bedienelemente sollte sich eigentlich konfigurieren lassen... (habe diese app nicht)
hast du mal in den globalen Einstellungen in der Anwendungsliste (unter TouchOSC) nachgesehen ?

Habe ich. Lässt sich nicht einstellen. Das wird unter anderem auch in den Rezensionen bei Lemur an TouchOSC bemängelt.

Lemur ? Preis geschenkt, aber wie schon oben jemand erwähnt hat: das IST hardcore Programmierung
am besten bei JazzMutant die Dokumentation und Software für PC/Mac runterladen
die app auf dem iPad ist eine reine Runtime, die Konfiguration und Programmierung finden ausschliesslich in der Entwicklungsumgebung statt
Ich weiss zwar in etwa, was die sich dabei gedacht haben (das Creamware SDK war ähnlich konzipiert) aber diese Art der Beschreibung muss man erstmal verinnerlichen. Bei mir trotz Vorahnung nur Bahnhof... und kein Zug in Sicht :D
Aber es toppt eindeutig alles, was an Controller-Oberflächen existiert - da scheinen dermassen kranke Sachen möglich :eek:

cheers, Tom

Das habe ich auch gesehen. Aber es gibt auch schon sehr viele fertige Templates und wenn man nicht etwas total ausgefallenes machen möchte, kann man sich fertige Templates runterladen und diese hinsichtlich CC, PC, etc. noch umprogrammieren. Das ist, soweit ich das aus dem Handbuch entnehmen konnte, kein großes Problem.
 
Ohne CoreAudio ist doch das iPad als Klangerzeuger gar nicht geeignet, oder? Ich glaube, dass da noch einige Zeit vergehen wird, bis das wirklich auf professionellem Niveau nutzbar ist. Bis jetzt scheint es mir noch mehr eine Spielerei. Wie macht das Akai?
hat ein (sagen wir) Yamaha Motif 'Core Audio' ? ist er deswegen als Klangerzeuger ungeeignet ? ;) :D
selbst der reguläre Analogausgang des iPad ist keineswegs von schlechter Qualität.
Er ist lediglich wegen dem (merkwürdigen) Kombistecker etwas sonderbar in der Handhabung und anscheinend auf Kopfhörerausgabe optimiert.

Geräte wie das Alesis ioDock haben eigene Eingangs- und Ausgangswandler und kommunizieren über die Dock-Schnittstelle.
Was auch Sinn macht, da IOS Geräte keinen Line-Eingang haben und nur 1 relativ einfache Mikrofonvorstufe.
(das iPhone 3 GS war da letzte Gerät mit Line-In am Geräte-Connector, selbst Adapterkabel haben die Pins herausgestanzt)

Aber die Audioqualität ist auf hohem VST Niveau, wie erwähnt sind spezielle DSP System und die absolute VST Oberliga in Details 'überlegen'.
Das Filter in einem Creamware Minimax zB ist sahniger...
auch als sein Arturia-Pendant, aber deswegen haut ja keiner sein VST in die Tonne. ;)
Oft sind die Unterschiede eher akademischer Natur - aliasing-freies Pfeifen bei 8khz klingt nicht immer genussvoll.

Akai macht das vermutlich genauso wie Alesis - über den digitalen Port kommunizieren.

Was Audio betrifft, braucht das USB Interface nur 'class-compliant' zu sein, dann kann es mit dem Kamera Connection Kit genutzt werden.

cheers, Tom
 
Von SONICSTATE.COM gibt es übrigens inzwischen schon fünf Folgen von "Sonic TOUCH", eine Video-Reihe (YouTube), wo Nick Batt und Gaz Williams immer wieder neue Apps und Hardware für iOS-Geräte vorstellen.
 
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Kennt eigentlich jemand eine App, die es erlaubt, PDFs anzuzeigen und dem PDF ein MP3 zuzuweisen? Das würde die Arbeit mit meinem Trio und Playback doch deutlich erleichtern :)

forScore kann das: http://www.forscoreapp.com/

Die App ist wirklich genial. Ich nutze sie seit einem halben Jahr und schleppe keine Ordner mit Noten mehr mit mir rum.

Was ich auf dem iPad auch sehr gerne nutze ist Capo: http://supermegaultragroovy.com/products/Capo/iphone.html

Zum Speicherausbau der iPads kann ich sagen, dass ich mit 16 GB bisher noch nie Probleme hatte. Aktuell sieht der Speicherverbrauch auf meinem iPad so aus:

Musik 3,1 GB
Fotos 0,5 GB
Apps 1,8 GB
Andere 1,0 GB
=========
Frei 7,5 GB

Installiert habe ich 38 Apps, darunter auch so dicke Brummer wie Garageband.

Fazit: Für mich ist das iPad bei den Proben unverzichtbar geworden, auch wenn ich keine einzige Synthi-App wirklich nutze. Bei Konzerten wird das Pult per iPad ferngesteuert. Auch eine geniale Sache.
 
Wann wird es eigentlich so weit sein, dass man auf einen Tab wie ein Laptop zum Musikmachen (gleicher Funktionsumfang oder mehr) nutzen kann?
Ich benutze das iPad viel zum Musikmachen.

Aber ich glaube das kann man nicht so recht vergleichen. ein Tablet wird nie den kompletten Funktionsumfang haben wie es ein Rechner kann. Will man dagegen sein Gerät in einen Synthie verwandeln der sich direkt und intuitiv bedienen lässt - dann ist das Tablet überlegen.
Geräte wie das iPad sind meiner Meinung nach deutlich näher an der Kategorie "Musikinstrument" dran als an einer "Produktionsumgebung". Um im Studio die dicke Produktion zu fahren ist es sicher das falsche, auch in Zukunft.
Um auf der Bühne Elektro zu schrauben, da ist es geeigneter.
 
Von SONICSTATE.COM gibt es übrigens inzwischen schon fünf Folgen von "Sonic TOUCH", eine Video-Reihe (YouTube), wo Nick Batt und Gaz Williams immer wieder neue Apps und Hardware für iOS-Geräte vorstellen.

Sehr geil. Das bescherte mir gerade nebenbei eine der nettesten Performances auf Youtube (und einen Jordan Rudess mal ganz anders):



Pomplamoose läßt grüßen. Was man so Nettes aus einem Song machen kann, gefällt mir besser als das Original.

@MatthiasT: es kann einem zu Hause aber schon diverse Geräte ersetzen denke ich, spart als Platz und Geld für die Hardware. Wollte immer schon eine Electribe haben, aber Platz und Kabelage ... hol ich mir halt die App. Da kommt sicher noch Einiges.
 
Wow, was die Geo Syntheziser App kann!

Hat die einer hier im Forum? Neben den Sounds soll sie vorallem auch als Midicontroller einsetzbar sein.

Bitte um Info ;)
 
Core Audio gibt es bereits seit iOS 2.0, Core MIDI seit 4.2.
 
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