In Band spielen schwer ?

  • Ersteller wurzlsepp
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Es ist NICHT so, daß du dich auf das Spielen in einer Band mit Playbacks vorbereiten könntest oder müsstest. Eher im Gegenteil. In einer Band zu musizieren, lernt man nur in einer Band. Also: leg los.
Das seh´ ich komplett anders. Ich spiele in wechselnden Formationen und treffe auch hin und wieder auf Leute, die einen ähnlich aber dennoch komplett anderen Rythmus trommeln, oder Sänger die im Tempo schlingern.
Als Gitarrist stehe ich dann oft vermittelnd dazwischen. Da hilft es, wenn man das Original beherrscht und auch parallel zu dem suboptimalen, was man gerade im Bandkontext hört, im Kopf und Bein behalten kann, das ist zwar nicht entspannend, aber es hilft, die Situation zu retten. Auf Proben und Gigs bereite ich mich ausschließlich mit den Backingtracks oder Einzelspuren vor. Die anderen Instrumenten können das doch auch nur so oder vom Blatt mit Klicks machen, oder?
Ich habe mit Sängerinnen gespielt, die konnten Tempo und Dynamik besser halten, als die Rythmusmaschine und das kommt eigentlich auch nur daher, dass sie zuhause bis zum Erbrechen das mit den Backings geübt haben.

Bei neuen Formationen haue auch schonmal einfach die Backingtracks während der Probe rein, das verursacht bei dem ein oder andere schon mal dicke Augen, aber um z. B. Breaks oder andere tricky Stellen besser analysieren zu können, ist das für mich das schnellste Mittel.
Ich habe vor 3 Jahren mal mit einen 17 Jährigen Basser, der noch nie!! in einer Band gespielt hat aber zuhause fleissig war, und einem Trommler, der nach eigenen Angaben 28 Jahre spielt, gejamt und geprobt, und es war tatsächlich so, dass der Teenie dem Drummer genau sagen konnte, an welchen Stellen er vom Original abweicht, die anderen haben das gar nicht sofort gemerkt, aber er ganz präzise. Und letzten Endes war es genau das, warum das Stück sich zwar augenscheinlich ordentlich anhörte aber im Endeffekt nicht groovte. Der Junge war total sattelfest, die Kenntnis der Stücke hat ihm die Sicherheit gegeben und ihm durch seine altersbedingte Introvertiertheit hindurch geholfen.
Das war erfrischend und professionell.
Nicht falsch verstehen - ich meine auch lieber früher als später in eine Band - aber das Training mit backings, die Aufnahme der eigenen Spur usw. ist eine gewissenhafte Vorbereitung und das sollte man durchaus vorher und dann auch weiterhin praktizieren. Nur so kommt man durch die Überraschungen, die in einer Band lauern, geschmeidig durch.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ist zwar nicht 100% zur Frage des TE passend, aber vielleicht nicht ganz unerheblich in die Überlegungen mit einzubeziehen:

Hier wurde darauf hingewiesen, sich Leute auf gleichem Level zu suchen und eine Band zu gründen....was dazu spiel-technisch zu erwarten ist, wurde hier von mehreren trefflich bemerkt.
Was aber auch zu bedenken wäre, und auch hier wieder das Alter des TE bitte bedenken:

So eine Band braucht in derRegel auch einen Proberaum und über das eigene Equipment hinausgehend so Einiges was angeschafft werden muß!! Das sollte bei aller Euphorie fürs Spielen bitte mit im Auge behalten werden.

Daher auch mein Tip am Rande - entweder versuchen in einer bereits bestehenden Formation einfach mal vorspielen und versuchen dort unterzukommen, falls es paßt.
Oder auch auf das Angebot der Schule (der junge Mann ist ja noch im schulpflichtigen Alter) nachschauen...viele Schulen bieten Musik-AG´s und auch die entsprechenden Räumlichkeiten und das Equipment an. Oft auch mit Unterstützung von Lehrpersonal begleitete Proben...
Vielleicht eine einfache und auch kostengünstige Einstiegsmöglichkeit.... ;)
Vielleicht spielt man da nicht auf Anhieb nur Metall, obwohl ich auch da so Einiges schon gesehen habe.

Unabhängig von allen Fähigkeiten eine durchaus ernstzunehmende Tatsache, die vielleicht der TE noch nicht so ganz mit in Betracht gezogen hat.

Ansonsten wurde ja hier so gut wie alles genannt.

Und da ich auch gerade als blutiger Anfänger durch das komplette Programm durchgehe, Störfaktoren wie aus dem Takt kommende Mit-Musiker (wenn man es nicht selber sogar ist ;))
sind einfach was anderes, als zu Hause alleine mit sich selbst und einem Backing Track oder Metronom vor sich hinspielen....das mußte ich auch ziehmlich schnell und krass merken!
Den wer übt schon zu hause, das nach einem falschen Akkord/Ton man nicht einfach wieder von vorne anfängt, sondern versucht wieder in den Rhytmus des Tracks zu kommen? Denke keiner...das sollte man aber können, wenn man mit Kollegen zusammen spielt. Weil ansonsten der Frustlevel sehr schnell sehr hoch sein kann, wenn man immer wieder von vorne anfangen muß...und Störgrößen wird es immer geben...dafür sind wir ja alle keine Vollprofis! :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo,
als "Altsack" sehe ich hier wieder mehr den Fluch als den Segen des Internets. Man kann alles zerreden und kompliziert machen.
Als ich mit Spielen in der Band anfing habe ich mich auch nicht mit Backingtracks u.ä. vorbereitet.
Mir hat es immer schon Freude bereitet mit anderen zusammen zu spielen und so habe ich mit mehreren Leuten im Duo zuhause gespielt. In eine Band gekommen bin ich, als ich in einem Musikgeschäft zufällig einen anderen Gitarristen traf und gleich vor Ort etwas gejammt haben (ein Traum für jedes Musikgeschäft:D). Daraufhin haben wir beschlossen zusammen zu spielen und da er schon etwas in der "Szene" war, dauerte es nicht lange, bis ich in meiner ersten Band war.
Was ich mit dieser "Opa erzählt vom Krieg"-Geschichte eigentlich sagen will:. Suche Dir einfach Leute und probier's aus!
Viel Spaß und Gruß
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
als ich in einem Musikgeschäft zufällig einen anderen Gitarristen traf und gleich vor Ort etwas gejammt haben (ein Traum für jedes Musikgeschäft:D).
ja, ein Albtraum. Wir waren als Jugendliche mit ner Clique in Amsterdam und haben da so einen schönen Musikladen entdeckt, reingesetzt und den ganzen Tag geklimpert - auf allem. Am zweiten Tag hat er uns rausgeschmissen :D

Ach, zum TE noch: es gibt auch angeleitete Bands in den Musikschulen. Als Externer muß man da meist einen geringen Beitrag bezahlen. Dafür ist das Equipment schon da.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Suche Dir einfach Leute und probier's aus!

Das ist der einzige Tipp, den ich unterschreiben würde.

Was soll denn der TE denken, wenn er hier all die Bedenken, Schwieirigkeiten, möglichen Probleme und was weiss ich noch alles an ernst nimmt?

Also ich würde eher das Gefühl kriegen, mich nicht in diese Löwengrube zu begeben.....

Mal abgsehen davon , dass ich einge der Probleme - bei vielen sogar, wenn ich es recht verstehe, das größte Problem - nicht so recht nachvollziehen kann. Denn die Frage des Takthaltens, das in der Regel doch eigentlich viel größere Bedeutung für Drummer und Bassisten haben sollte, sehe ich nun wirlich nicht im Mittelkpunkt.

Für mich, aber vielleicht bin da ja zu konservativ, ist es nach wie vor für einen Gitarristen - mindestens genauso - entscheidend, die richtigen Töne zu spielen...... ..
Wenn sich die "Rhythmiker" völlig verhauen, kann es wirklich 'mal eng werden. Ein ab und zu "falscher", oder nennen wir es lieber "kreativer", Ton eines Gitarristen macht in der Regel kein Stück kaputt.

Irgendwie scheint mir an und an die Rollenvereilung in einer Band von meiner Einstellung dazu abzuweichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja..ich find das schon okay, das mein hier auch auf die Risiken und Nebenwirkungen eingeht...das gibt schon Hinweise auf Dinge, die man so vielleicht gar nicht bedacht hatte. Und dafür kann ein jeder nur dankbar sein. Und das hier viele die den Weg gegangen sind auch hier ihre Meinung /Erfahrung wiedergeben, damit Neulinge dann nicht unbedingt durch das selbe Tal der Tränen gehen müssen, also das ist nu wirklich nicht verwerflich.

Du hast zwar recht, weil die richtigen Töne sollten schon gespielt werden..wenn aber einer der Mitstreiter permament die richtigen Töne nur zum falschen Zeitpunkt spielt, dann kann das nicht nur nervig ein , sondern auch die anderen Kollegen komplett aus dem Rhytmus bringen.
Beides ist nötig um ein Stück wiederzugeben so wie man sich das auch vorstellt...
Ich spiele gerne schnell und was nützt es, wenn ich dann reinhaue wie ein D-Zug und mit dem Stück eher fertig bin als die Kollegen :D (Erster - Tschö - na, habt ihr letzte Woche noch lange geprobt?;))
Ich denke du weißt was ich meine :)

Und des weiteren ist der Kollege ja auch wirklich noch sehr jung, da darf man als alte Säcke doch gerne auch ein wenig rechts und links vom Weg berichten, die Enttäuschung soll ja nachher nicht zu groß sein, wenn´s dann nicht hat sollen sein.
Also so sehe ich das wenigstens.
 
Du hast zwar recht, weil die richtigen Töne sollten schon gespielt werden..wenn aber einer der Mitstreiter permament die richtigen Töne nur zum falschen Zeitpunkt spielt, dann kann das nicht nur nervig ein , sondern auch die anderen Kollegen komplett aus dem Rhytmus bringen.
Mein Lehrer, ein Dirigent, sagte sehr schön: "es nützt den Musikanten nichts, zu wissen, welche Töne sie spielen sollen, wenn sie nicht wissen, wann."
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Meine Mutter äußerte damals Bedenken, dass ich mich in einer Band blamieren könnte.
Mein Onkel hingegen sagte, "in den Tanzkapellen spielen so viele Backpflaumen, das kannst Du schon lange :great:"
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Früher war alles besser, wir mussten stundenlang raushören was die da spielen, wenn man überhaupt die Platte geschweige denn eine ordentliche Gitarre hatte. Und Bands gab es auch mehr als heute... die Hauptgründe warum man sich moderneren Lernmethoden verschießen sollte, insbesondere weil die übrigen 15 - 25 Jährigen das auch ohne das verfluchte Internet machen. Unser 59jähriger Drummer kotzt auch jedes mal wenn wir anderen wieder gefuscht und uns schneller vorbereitet haben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
OH...jetzt wirds aber ganz schön FÜHLOSOFISCH hier...:D
 
Also ist das Fazit offernsichtlich:

1. Ja, es ist schweineschwer!
2. Lass' es lieber. Du ersparst Dir jede Menge Frust und Ärger.

Das ist doch auch ein Ergebnis.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Also so würde ich das Ganze nicht auffassen. :rolleyes::redface:
 
wisst ihr was? das ist doch alles wie so oft:

1. welche gitarre ist besser? = geh in laden und teste sie
2. ist es schwer in einer band zu spielen? = such dir eine und teste es
3. ist der verstärker was für mich? = spiel ihn an

ich glaube die leute wollen einfach EURE erfahrungen hören, als erfahrene musiker....und ganz ehrlich...ein bisschen sind wir auch darauf angewiesen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Das ist richtig.

Allerdings muss man einfach die Tatsache sehen, dass es bestimmte Dinge gibt, die man einfach tun muss, um wirklich erfahren zu können, ob es etwas für einen selbst ist.
Da helfen einem dann Erfahrungen anderer relativ wenig. Genauso wie eine Gitarre, von der der eine auf die Knie fällt, der andere sofort eine Würgereiz kriegt.... .

Wenn ein Kind, das gerne Fussball spielt, den Wunsch hat, in einen Fussballverein einzutreten, ist es wenig sinnvoll, wenn ihm von allen Seiten gleich entgegengehalten wird: "es könnte sein, dass die anderen besser sind als Du, es könnte sein, dass Du 'mal ein Tor verschuldest und von allen dafür verantwortlich gemacht wirst, Du kannst Dich womöglich verletzen usw. usw. usw." .

Der Kaiser hat das ganz schlicht zusammengefasst: "Schau mer 'mal, dann seh'n mer schon!"

Aber das kann natürlich auch anders gesehen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Wurde wahrscheinlich schon wiederholt gesagt, ich sags aber gerne nochmal: fang einfach an. Such dir ein paar kumpels mit Instrumenten und gründe eine band oder schau, dass du in einer bestehenden band unterkommst. Es sollte allen beteiligten Spaß machen sich zu treffen und gemeinsam zu proben. Sonst wirds zur lästigen Pflicht. Also sollte es menschlich passen und die musikrichtung sollte auch allen gefallen.

Aus meiner erfahrung kann ich dir sagen, in einer band spielen ist kein hexenwerk! Mit ein paar lagerfeuerakkorden bin ich meiner ersten band beigetreten, nachdem ich kein bock mehr hatte mir allein am klavier einen abzufrickeln. Ich konnte also weniger an der gitarre als du denke ich mal, die bandkollegen haben mich dann schnell auf trab gebracht :)
 
ja - das problem ist nur als anfänger, man kann nicht alles testen....vieles ergibt sich aus der erfahrung....beispiel gita:
wir können sie anspielen, auch anspielen lassen....aber was kann eine bestimmte gitarre besser als eine andere...wenn ich später vll blues spiele...oder doch eher metal....wie ist erfahrungsmäßig die qualität mit allem drum und dran...es gibt soviel zu berichten, wenn man es erlebt hat...

und viele user hier helfen uns auch auf die art und weise...geduldig und zuvorkommend...es gibt aber auch solche, da hat man angst was zu fragen.

zum thema:
ich mache das so...mit background drums....und mein gitarrenlehrer spielt lead und ich rhytmus....wir achten dann auf takte usw....ist vll keine band...aber ein keiner schritt weiter, als alleine zu spielen.
lg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
HerzMusik,

sehr richtig, das vergisst man natürlich leicht. (bezieht sich jetzt schon auf deinen vorletzter Beitrag. Den mit dem Rat von Erfahrenen, etc.).

Man muss differenzieren, in was für eine Band man eigentlich einsteigt, und was man für einen Sound haben will. Tight spielen will gelernt sein - aber auch wenn das anscheinend das Maß aller Dinge ist, muss das nicht zwangsläufig für den speziellen Sound, den macht, entscheidend sein. Ich würde dir raten, falls du in einer Band einsteigst, den Anderen klar zu machen, was deine Situation so ist: Willst du so schnell wie möglich professionell spielen, oder hauptsächlich Spaß haben? Arbeitest du, hast du Kinder, hast du viel Zeit zum üben, kannst/willst du Songs schreiben? Wenn man mal erfahren ist, was ist eigentlich das Gefühl, hinter dem man her ist (denn das sind wir alle irgendwo :p)? Ist dir Präzision wichtig, oder darfs ruhig reudig sein?

Ich nehm mich mal sowohl für voll als auch selbst mal als Beispiel: Studium und Arbeit fressen viel Zeit, dazu bin ich auch oft beruflich im Ausland. Nichtsdestotrotz steh ich einfach drauf, Gigs zu spielen, und das ist genau der Grund, warum ich noch Musik mach. Melodie ist vernachlässigbar für mich, solangs schön Bums macht, und möglichst einen Sound erzeugen, der die meisten Zuschauer erstmal aufstoßen lässt und mich selbst erstmal an keinen anderen Song erinnert, den ich kenn. Natürlich erfind ich dabei das Rad nicht neu, aber versuchen darf mans ja^^. Ich spiel gut, aber dreckig, kein Riff klingt beim zweiten Durchlauf gleich, und ich mag das auch so. "Tightness" ist mir wurscht, ebenso Klangqualität, LoFi, Garage, immer her damit!

In den meisten Bands wäre ich mit der Einstellung nicht willkommen, sobald Reproduzierbarkeit gefragt ist, kann man mich vergessen. Das seh ich nicht als Nachteil, ich spiel nunmal einfach so und bin glücklich damit. Ich hab schon bei einer regional einigermaßen bekannten Band mal als Vertretung den Bassmann gemimt, die waren froh, als die Festbesetzung wieder Zeit hatte, aber wir haben trotzdem gegenseitig musikalisch großen Respekt voreinander. Da haben sich einfach die Interessen nicht vertragen.

Dadurch, dass die Leute, mit denen ich spiele, aber von Anfang an wussten, was ich machen will, kamen da keine bösen Überraschungen, und es läuft hervorragend, auch wenn wir ehrlich gesagt schon verdammt reudig klingen. Und wenn man mal auftritt, sind da ein Haufen verwirrter Gesichter und ein, zwei, die in sich reinlächeln und dem Gesichtsausdruck nach denken "jo, gebt dem dagewesenen ordentlich a watschn mit!". Das macht mich, alles in allem, ziemlich glücklich (auch wenn ich jetzt wieder für ein halbes Jahr 1500km entfernt vom Proberaum leb. C'est la vie.).

Von dem, was ich hier gelesen hab, berichten hier viele Leute, die unzufrieden mit Bandkollegen waren, und sich denken, dass sie andere davor bewahren wollen, was ja auch nobel ist - daher mein Tipp: Sucht euch Leute, mit denen ihr auf einem Level und einer Wellenlänge seid. Dann ists überhaupt nicht schwer, und macht Gaudi, egal wie ihr klingt ;).

Gruß, Fabian
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
wow - toller beitrag - danke FABIAN!
 
Das schöne ist ja: Menschen sind unterschiedlich. Das gilt für die Ansprüche, wie auch für die Fähigkeiten. Das hier so viel über Rhytmus geschrieben wurde, hat eine sehr einfach Ursache: wer noch nicht verstanden hat, was "tight" bedeutet, der schrummelt halt sein Zeugs so hin, klingt alles auch ganz OK, aber eben nicht wirklich gut. Genauso ist es mit der Intonation und noch interessanter: die musikalische Kommunikation.

All dies sind Dinge, auf die man sich unterschiedlich vorbereiten kann. Tight spielen lernt man langsam und mit einfachem Drumcomputer / Klick / Metronom. Zu Hause üben bleibt aber nur eine Vorbereitung, tight zu spielen während der Keyboarder vor dem Beat liegt, der Drummer eiert und der Bassist laid back spielt - das lernt sich nur im Bandkontext (und ja - unter den genannten Voraussetzunge geht es nicht) . Intonation im Wohnzimmer vs. lauter Proberaum mit schlechtem Monitoring ist ebenfalls nur mit Erfahrung zu machen (- lauter drehen ist keine Lösung -). Und musikalische Kommunikation - das Spiel mit offenen Ohren - das lässt sich mit Playalongs nur entfernt simulieren, aber eben deutlich besser als ohne Playalongs.

Jeder sucht sich seinen eigenen Weg, mancher Pfad ist breit und ausgetreten, andere sind verschlungen und schmal, aber nur wer seinen Weg sucht und geht, der kommt voran und erlebt etwas. Musik gemeinsam mit anderen Menschen zu machen ist eine großartige Erfahrung, kann unglaublich viel Spaß bereiten und führt automatisch zu tollen Erlebnissen.

TE: such Dir andere Menschen die gerne Musik machen. Frag weder nach Deinem Level noch nach deren Level, denn mit 15 ist kaum jemand "fertig", wer flinke Finger hat, der kann auch lahme Ohren haben und umgekehrt. Hab keine Angst vor Absagen oder allgemeinem und spezifischem "verkacken" - gehört alles dazu, was heute ein Fehler ist, kann später eine wichtige Erfahrung sein. Sei ersteinmal nicht wählerisch was Mitmusiker angeht - auf welchem Level Du selbst spielst ist ja noch unklar - sieh Dich vielfältig um, es kann durchaus sein, dass Musik, die Du selbst nie freiwillig hörst, beim selbst spielen Spaß macht, wie es auch sein kann, dass "Deine" Musik - selbst gemacht - gar nicht mehr so fein ist. Sei offen, sei locker, sei demütig und selbstbewusst. Und achte auch aufs Menschliche, denn wenn es "ernst" wird, verbringst du vielleicht mit deiner Band mehr Zeit als mit deinen Nichtmusikerfreunden...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben