5. Selbst entwickelte Live-Musik überfordert. Es ist unbekannt und ungewohnt. Wenn man sonst nur Katy Perry hört, ist komplexer Prog-Rock undurchschaubar. Man wächst mit der Musik. Wenn ich von der ersten Oasis CD gleich zur letzten Radiohead CD gegangen wäre (auch wenn keine Welten dazwischen liegen), wäre ich vermutlich verwirrt im Wald gestanden
Es gibt eine gewisse Musik-Intelligenz, die nahezu jeder (!) entwickeln könnte!
Vielen Dank für Deine interessanten Beiträge!
Besonders dieser Absatz hat mir gefallen, weil er darauf eingeht, dass Musik mehr ist als oberflächliche Unterhaltung und dass man sich mit und an ihr entwickeln kann.
Ich gehöre zu denen, die das Glück hatten, an einer Musikhochschule gewesen zu sein.
Früher habe ich Nirvana und so gehört, vor allem Independent Musik.
Tatsächlich habe ich dann, als ich die Leute von der Jazzabteilung am sympathischsten fand, mir viel Jazz angeghört, und spiele das inzwischen selbst am liebsten, weil es am interessantesten für mich ist (neben Klassik)
Und deshalb weiss ich aus eigener Erfahrung, dass es so etwas wie Musik-Intelligenz gibt.
Ich finde es einfach jammerschade, dass der Musikgeschmack noch nicht mal mehr eine Art Funktion hat, wie in der vorherigen Generation, weil man sich z.B. durch Musik von den Eltern abgrenzen wollte.
Das war ja eine Bewegung. Musik war für mich eine Identifikation, die Platten die man im Schrank hatte waren eben ein Persönlichkeitsmerkmal.
Für mich ist Musik Kunst und Ausdruck von Gefühlen.
Man hört Musik zum Entspannen, zum Tanzen, zum Trauern, zum Feiern...
Und doch gibt es hier riesen Qualitätsunterschiede.
Es kommen Schüler zu mir, die wollen Stücke spielen weil sie sie aus der Werbung kennen.
Die Werbung hören die Kinder 10 Mal am Tag, und finden sie dann natürlich gut, weil bekannt.
Werbung , Medien habe eine unheimliche Massenwirkung. Wir werden da m.M. nach viel stärker beeinflusst als früher, es ist eben alles ein Brei, und man weiss wirklich nicht mehr, von wem welcher Titel ist, wenn man sich das irgendwo runter lädt.
Der Künstler hat nicht mehr den Stellenwert, das Marketing ist alles.