Bin gerade nochmal im Kopf (durch die Sache mit der Fragestellung) auf das Thema "effektive Kommunikation" gekommen. Man kann viel labern und am Ende hat man dadurch letztendlich gerademal seine Telefonnummer übermittelt. Das ist quasi das, was man Politikern zuschreibt, die angeblich reden, ohne etwas zu sagen
(OK, manche haben das wirklich drauf ).
Bei der Kommunikation unterscheidet man von ausgehenden und eingehenden Informationen.
Also quasi "Ich ---> Info ---> Empfänger"
und "Antwort ---> Info ---> Ich"
Auf schriftlichem Wege, von dem ich hier, zurechtgeschnitten auf das Forum, mal ausgehe, kommt dann noch eine "Verpackung" dazu.
(OK, gibt auch "normalerweise" Verpackungen, aber da z.B. Mimik und Gestik in schriftlicher Form wegfallen, gehe ich eben darauf besonders ein.)
Um die Schritte durchzugehen:
Erstmal checken: Was will ich fr-/sagen? Wie fr-/sage ich es (das ist quasi mein Beitrag vorher)? Wie wird es (wahrscheinlich) vom "Gegenüber" verstanden? Welche Infos braucht der Gegenüber noch (z.B. zum Beantworten einer Frage)?
Gerade der letzte Punkt ist so ein Fall, wo viele "Antworten" dazu da sind, um dem Fragesteller noch die Infos aus der Nase zu ziehen, da er sie nicht gepostet hat.
Das Ganze muss dann verpackt werden - beinhaltet dann quasi Text als Grundform und dann geht es um Zeichensetzung, Groß- und Kleinschreibung und Absätze zur Erhöhung der Leserlichkeit. Wenn die Leser sich zu arg anstrengen müssen, verlieren sie oft die Motivation.
Abschicken.
Editieren ist in diesem Forum noch 12 Stunden möglich, falls man Verbesserungen vornehmen will, und ein Lesen des eigenen Beitrags ist auch sehr zu empfehlen.
Warten. Nun ist der Antworter dran:
1) Lesen:
Was wird mir hier gesagt? Könnte ich den Beitrag falsch verstanden haben? (
Läuft leider tatsächlich immer wieder auf "Ich will es falsch verstehen" hinaus - z.B. wenn jemand bei den akustischen Gitarren nach einer Semiakustik fragt, was eine E-Gitarre mit Klangkammern ist, aber recht klar ist, dass er eigentlich eine akustische Gitarre mit Tonabnehmer sucht - und dann eben E-Gitarren empfohlen werden.) Weiß ich eine Antwort auf das Problem? (Voraussetzung 1 für eine Antwort) Erkenne ich ein weiteres Problem? (Voraussetzung 2) Was haben andere Leute gesagt? (--> Wurde bereits eine Antwort genannt? Wurde geschrieben, was ich schreiben wollte? / Gerade auf mehrseitigen Threads wird dieser Punkt oft übersprungen, wobei sich die Situationen oft schon verändert haben.)
2) Antworten:
Was will ich fr-/sagen? (Fehlt eine Information für eine Antwort?) Wie fr-/sage ich es? Wie wird es (wahrscheinlich) vom "Gegenüber" verstanden? Welche Infos braucht der Gegenüber noch bzw. meine ich eine Wissenslücke zu erkennen, die es zu stopfen gilt?
Dann wieder die Verpackung und losschicken.
Dann kommt es wieder an Ersteren zurück und es läuft wieder von vorne los.
Dazu dann auch die Punkte:
Welche Infos muss ich nachreichen?
Wurde ich falsch interpretiert? Warum? Und eine Korrektur durchführen.
Weitere Aspekte:
1) Gehört teils zur Verpackung: Die Freundlichkeit. Mit Schimpfwörtern um sich schmeißen und Beleidigungen in den Raum werfen ist der falsche Weg. Erstens weiß man nicht, was für eine Mimose am anderen Ende der Leitung sitzen könnte, zweitens ist man per Foren-Regel an die Netiquette gebunden, drittens ist das offensiv und bewirkt keine ruhige Diskussion, sondern Streit, was oft zur Thread-Schließung führt. Wenn man irgendwelche User überhaupt nicht abhaben kann, gibt's die Ignorieren-Funktion und man kann Stress-Faktoren ausblenden.
2) Bei Kritik nicht durchweg in die Verteidiger-Position übergehen, sich versperren und abwehren, sondern mal überlegen, ob was dran ist. Man sollte nämlich auch unter konstruktiver Kritik (gibt's hier sehr häufig und ist wichtig) und destruktiver Kritik (Beleidigunen etc.) unterscheiden.
3) Wenn man etwas durchsetzen will, wendet man bestenfalls das an, was man schon im Deutsch-Unterricht lernt: Argumentieren.
These (=Behauptung), Begründung, Beispiel(-e).
EDIT: Den letzten Punkt hätte ich ja fast so stehen lassen, aber nochmal lesen und so. Punkt 3 war eine These...
Begründung: Es macht die Aussagen stichfester und man gibt so seiner Behauptung einen Boden, auf dass sie nicht im Raum hängt.
Beispiel: Wenn jemand schreibt: "Marke XYZ ist schlecht", dann gibt's keinen Grund, warum das jemand glauben sollte. Wenn jetzt noch die Begründung hinzukommt: "Weil die Mitarbeiter ausgenutzt werden" (aktuelle Anlässe und so) und dann als Beispiel evtl. noch ein Interview eines Mitarbeiters, der berichtet, wie es abläuft - na, dann sieht das Ganze (zumindest aus diesem Blickwinkel) ziemlich unumstößlich aus gegenüber der These, die erstmal im Raum hing.