Holz, evt. Auswirkungen auf den Sound und ggfls. Empfehlungen

  • Ersteller Philipp_Montague
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Okay, hier noch ein Statement von mir Pro Holz. Welchen Beruf hat den i.d.R. ein Gitarrenbauer erlernt ? Drei Möglichkeiten zur Auswahl

1. Banker
2. Maschinenbauer
3. Schreiner

Na, wer kommt drauf ?

Im Idealfall… 4. Gitarrenbauer?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Den Beruf "Gitarrenbauer" gibt es nicht. Wenn, dann "Zupfinstrumentenbauer" als Lernberuf. Die allermeisten Hersteller von Gitarren (nicht Großfirmen), haben diesen Beruf nicht erlernt. Auch ich nicht, nicht einmal Schreiner, sondern Lokführer. JEDER, der die lust und Fähigkeit hat, die Maschinen besitzt kann Gitarren bauen. Zeigt sich doch klar im Board?
 
Bitte das Leitthema HOLZ nicht wieder aus dem Auge verlieren ;) !

LG Lenny (für die Moderation)

Ok, die Fragestellung ist ja, wie das Holz in den Pickup kommt, zumindest vom Sound. Das hat einerseits etwas
mit dem Schwingungsverlauf der Saite zu tun, welcher über die Kette der Hardware und des Holzes moduliert
wird.
Letztendlich könnte man auch hinterfragen, spielt die Mikrofonie der Pickups eine Rolle, dass Frequenzen des Holzes außerhalb des Magnetismus vom Pickup aufgenommen werden? Pickups sind gewachst und ungewachst,
und die mit Metallkappen sind evtl. mikrofonischer als andere. Klingen diese wärmer, evtl. dumpfer (Holzsorte), als wie gut bedämpfte Pickups? Könnten Pickups, die auf ein Gelpad geklebt werden, sich anders verhalten, als welche, die über Holz und Pickgard die Korpus-Schwingungen mikrofonisch stärker aufnehmen?
Hat jemand einen Test mit Gelpads o.ä. schwingungsdämpfenden Materialien gemacht?
 
Einschub:

Natürlich können bei diesem Thema aus jeglichem Detail des Gesamt-Konstrukts "Gitarre" argumentativ Zusammenhänge und Wechselwirkungen der aus ihr bestehenden Bauteile und Werkstoffe, so auch Holz, konstruiert bzw. dargelegt werden. Aber das wäre auf diesen Thread bezogen in etwa dasgleiche, als würde man (Achtung - leicht hinkender Vergleich!) das Erscheinungsbild der Erde unter dem Aspekt sämtlicher zwischen Urknall und Apokalypse stattfindender Vorgänge betrachten, auch wenn nur nach "den Folgen von Tschnernobyl" gefragt würde.
In bin mir ziemlich sicher, dass der TS diese komplexe Betrachtung mit seiner Eingangsfrage nicht initiieren wollte. Sollte dennoch Bedarf an einer so gearteten, allumfassenden und anatomischen Detailaufnahme des Konstrukts bestehen, müsste man sich ein neues Thema einfallen lassen. Die alleinige Verwendung des Begriffs "Holz" im Titel wird dieser Diskussion jedenfalls nicht gerecht.
Selbstverständlich kann man zu Beginn einer Diskussion selten prognostozieren, wohin sie sich entwickelt, nur scheint mir spätestens jetzt der Zeitpunkt für ein Umlenken gekommen zu sein, damit erstens der Thread selbst in seiner ursächlichen Absicht nicht verwässert wird, und zweitens für die angesprochenen Diskussionstendenzen entsprechender Freiraum geschaffen wird.

Wie sieht's aus - hier Schluss und einen neuen Thread aufmachen (wer wagt's/macht's?) :gruebel: ??

LG Lenny (für die Moderation)
 
Ich habe jetzt nicht die Zeit mir alle Posts durchzulesen, deshalb weiß ich nicht ob es schon erwähnt wurde:
Wenn dich das Thema "Welches Holz für E-Gitarre" interessiert empfehle ich, wenn du English einigermaßen verstehst auf Youtube mal nach "Tonewood" zu suchen. Du wirst auf unweigerlich auf den Kanal von WillsEasyGuitar stoßen, der eine Reihe von Videos hat wo er dieses Thema von der rein wissenschaftlichen, physikalischen Seite aus analysiert und sehr schlüssig und kompetent aufzeigen kann dass das Holz keinen, oder wenn, dann nur einen sooooo verschwindend geringen Unterschied macht, dass dir quasi nichts egaler sein kann als die Holzart. Im Zuge dieser Tonewood Debatte hat zum Beispiel ein Gitarrenbauer mit dem Youtubekanal DKGCustom eine Gitarre aus einer alten Küchenarbeitsplatte (Pressspan) gebaut und für mich ist praktisch kein Klangunterschied hörbar.
Hier mal die Links zu den Kanälen:
https://www.youtube.com/user/WillsEasyGuitar Guck mal bei "Guitar myths and debunking".
Hier die Nummer mit der Küchenarbeitsplatte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Im Zuge dieser Tonewood Debatte hat zum Beispiel ein Gitarrenbauer mit dem Youtubekanal DKGCustom eine Gitarre aus einer alten Küchenarbeitsplatte (Pressspan) gebaut und für mich ist praktisch kein Klangunterschied hörbar.

Oh Gott der Typ ist in dem Video ne Schlaftablette hoch zehn .....

Hab mir trotzdem mal 7-8 Minuten gegeben, aber irgent etwas zielführendes
kann ich aus diesem Video nicht raushören.

Ein Youtube Video taugt sowieso schon nicht um reale Klangergebnisse wirklichkeitsgetreu
wiederzugeben (Ich trau einfach keinem Video das ich nicht selber gefaked habe).
Aber dann das ganze auf open G zu stimmen und einfach nur Strumming zu machen
(falls man das überhaupt so nennen kann) ist ja echt total realitätsnah ... hüstel
Da hätte jedes ca 2 kg schwere Holzstück gleich geklungen egal welcher Art.

:dizzy:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Man kann ja auch mal einen Hals aus Pressspan herstellen und das Ergebnis auf Youtube stellen.

Auf den Klang bin ich leider nicht gespannt!

:coffee:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
dito
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Einschub:
Wie sieht's aus - hier Schluss und einen neuen Thread aufmachen (wer wagt's/macht's?) :gruebel: ??
LG Lenny (für die Moderation)
Meine Stimme hast du.
Es stehen ein paar interessante Denkanstöße und Ideen hier drin, aber wenn ich jetzt anfange mir zu überlegen, dass die Pickups durch die Schwingung des Holzes auch wieder Schwingen und sich die Feldstärke an der schwingenden Saite entsprechend schwingend ändert, dann schwingt hier soviel, dass mir ganz schwindelig wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Meine Stimme hast du.
Es stehen ein paar interessante Denkanstöße und Ideen hier drin, aber wenn ich jetzt anfange mir zu überlegen, dass die Pickups durch die Schwingung des Holzes auch wieder Schwingen und sich die Feldstärke an der schwingenden Saite entsprechend schwingend ändert, dann schwingt hier soviel, dass mir ganz schwindelig wird.

Da schwingt alles, selbst im Elektronikfach ist hörbarer Schall und wie Murle sagt, einmal in den PU sprechen, und man hört sich im Amp.
Vielleicht wäre das ein Thema wert: Mikrofonie in Tonabnehmern.
 
Ich verstehs nicht. Irgendjemand postet ein paar Diagramme (oder, wie im YT-Video, grob vereinfachende grafische Anzeigen der Schallereigenisse), und schon trauen die Leuten ihren eigenen Ohren nicht mehr. Dabei ist das Motiv der selbsternannten Aufklärer zumeist recht offensichtlich: Verbreite eine These, die im Gegensatz zu allen Erfahrungswerten steht, und Du bekommst Aufmerksamkeit, die Währung des Internet-Zeitalters.

Wenn ihr glaubt, dass eine Gitarre aus Sperrholz (Spanplatte verwenden meines Wissens nicht mal die Billigstkopien) genauso klingt wie eine aus Erle, Esche oder Mahagoni - bitte, kauft Euch doch eine. Ich kann nur sagen, dass für mich eine schwere Eschenstrat aus den 70ern total anders klingt als eine American Standard, und wenn ich die PUs und die Hardware von beiden 1:1 miteinander vertausche, klingen sie immer noch total anders.

Ja, Holz ist ein Naturprodukt, und innerhalb der einzelnen Holzarten gibt es teils große, teils weniger bedeutende Schwankungsbreiten, in ihren biologischen Eigenschaften, also auch in den physikalischen als verarbeitetes Holz, also auch in den klanglichen. Nur hilft mir das rein gar nichts bei der Auswahl einer passenden Gitarre. Das Wissen, dass ich beim Kauf meine Lieblingsgitarre mit wesentlich größerer Wahrscheinlichkeit unter denen mit Erlenbody und Rosewood-Neck finde, dagegen sehr wohl.

Erst die Erkenntnis, dass das Holz eben doch viel ausmacht, hat mich bei so mancher Gitarre davon abgehalten, noch mehr Zeit in PU-Wechsel zu investieren, die nie zum Ergebnis führen können.

Manche Menschen quält es wohl einfach zu sehr, wenn man die Eigenschaften einer Sache nicht in ein paar einfachen, "objektiven" Zahlen und Messungen ausdrücken kann. Ich persönlich habe mir durch jahrzehntelanges Basteln dagegen einen Erfahrungsschatz verschafft, der er es mir gestattet, meine Gitarren (und gelegentlich auch die anderer Gitarristen) in die richtige Richtung zu verbiegen, oder eben sagen zu können: "Das, was Du suchst, wird mit dieser Gitarre nicht gehen." Wenn man lange genug alle Möglichkeiten der Einstellung an der Hardware, den Tausch von Komponenten, Schaltungen, PUs, Mechinken und Brücken ausgetestet hat, entwickelt man einfach ein - Achtung, ganz böses Wort! - Gefühl dafür, an welchen Stellschrauben man drehen muss bzw. kann.

Dann veränderst Du hier ein bisschen was, da ein bisschen was, und Du kennst den Charakter einer Gitarre, ein gewisses Timbre, das unveränderlich ist und schlicht am Holz hängt. Du kannst mit den PUs den Output ändern und sozusagen am EQ drehen, Du kannst mit der Hardware vielleicht den Attack verbessern, ein paar Obertöne mehr oder etwas tiefere Bässe rausquetschen, aber es bleibt immer etwas übrig, das nur durch die Substanz des Instruments festgelegt wird. Ich würde es mal als das Timbre der Gitarre bezeichnen, und hier kommt die Prägung durch das Holz ins Spiel.

Auch klar: es handelt sich hier um die feinen Details. Aber das menschliche Gehör ist gerade in diesem Bereich durchaus sehr sensibel, er kann viel mehr aufnehmen als ein simpler Frequenzschrieb hergibt. Ob ein Dir bekannter Mensch in einer Höhle mit Echo spricht oder in einem winzigen, trockenen Raum, Du erkennst seine Stimme und kannst ihren Klangcharakter trotz aller Abweichungen wiedererkennen und von einer fremden unterscheiden. Diese Fähigkeit ist evolutiv einfach sehr wichtig gewesen, und deshalb sind solche Wahrnehmungen auch keine Einbildung.

Gruß, bagotrix
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Ich verstehs nicht. Irgendjemand postet ein paar Diagramme (oder, wie im YT-Video, grob vereinfachende grafische Anzeigen der Schallereigenisse), und schon trauen die Leuten ihren eigenen Ohren nicht mehr. Dabei ist das Motiv der selbsternannten Aufklärer zumeist recht offensichtlich: Verbreite eine These, die im Gegensatz zu allen Erfahrungswerten steht, und Du bekommst Aufmerksamkeit, die Währung des Internet-Zeitalters.

Wenn ihr glaubt, dass eine Gitarre aus Sperrholz (Spanplatte verwenden meines Wissens nicht mal die Billigstkopien) genauso klingt wie eine aus Erle, Esche oder Mahagoni - bitte, kauft Euch doch eine. Ich kann nur sagen, dass für mich eine schwere Eschenstrat aus den 70ern total anders klingt als eine American Standard, und wenn ich die PUs und die Hardware von beiden 1:1 miteinander vertausche, klingen sie immer noch total anders.

Ja, Holz ist ein Naturprodukt, und innerhalb der einzelnen Holzarten gibt es teils große, teils weniger bedeutende Schwankungsbreiten, in ihren biologischen Eigenschaften, also auch in den physikalischen als verarbeitetes Holz, also auch in den klanglichen. Nur hilft mir das rein gar nichts bei der Auswahl einer passenden Gitarre. Das Wissen, dass ich beim Kauf meine Lieblingsgitarre mit wesentlich größerer Wahrscheinlichkeit unter denen mit Erlenbody und Rosewood-Neck finde, dagegen sehr wohl.

Erst die Erkenntnis, dass das Holz eben doch viel ausmacht, hat mich bei so mancher Gitarre davon abgehalten, noch mehr Zeit in PU-Wechsel zu investieren, die nie zum Ergebnis führen können.

Manche Menschen quält es wohl einfach zu sehr, wenn man die Eigenschaften einer Sache nicht in ein paar einfachen, "objektiven" Zahlen und Messungen ausdrücken kann. Ich persönlich habe mir durch jahrzehntelanges Basteln dagegen einen Erfahrungsschatz verschafft, der er es mir gestattet, meine Gitarren (und gelegentlich auch die anderer Gitarristen) in die richtige Richtung zu verbiegen, oder eben sagen zu können: "Das, was Du suchst, wird mit dieser Gitarre nicht gehen." Wenn man lange genug alle Möglichkeiten der Einstellung an der Hardware, den Tausch von Komponenten, Schaltungen, PUs, Mechinken und Brücken ausgetestet hat, entwickelt man einfach ein - Achtung, ganz böses Wort! - Gefühl dafür, an welchen Stellschrauben man drehen muss bzw. kann.

Dann veränderst Du hier ein bisschen was, da ein bisschen was, und Du kennst den Charakter einer Gitarre, ein gewisses Timbre, das unveränderlich ist und schlicht am Holz hängt. Du kannst mit den PUs den Output ändern und sozusagen am EQ drehen, Du kannst mit der Hardware vielleicht den Attack verbessern, ein paar Obertöne mehr oder etwas tiefere Bässe rausquetschen, aber es bleibt immer etwas übrig, das nur durch die Substanz des Instruments festgelegt wird. Ich würde es mal als das Timbre der Gitarre bezeichnen, und hier kommt die Prägung durch das Holz ins Spiel.

Auch klar: es handelt sich hier um die feinen Details. Aber das menschliche Gehör ist gerade in diesem Bereich durchaus sehr sensibel, er kann viel mehr aufnehmen als ein simpler Frequenzschrieb hergibt. Ob ein Dir bekannter Mensch in einer Höhle mit Echo spricht oder in einem winzigen, trockenen Raum, Du erkennst seine Stimme und kannst ihren Klangcharakter trotz aller Abweichungen wiedererkennen und von einer fremden unterscheiden. Diese Fähigkeit ist evolutiv einfach sehr wichtig gewesen, und deshalb sind solche Wahrnehmungen auch keine Einbildung.

Gruß, bagotrix

Alein der Unterschied der Schallgeschwindigkeit von der Seite ist unter dem Tausendstel-Sekundenbereich.
Dieser Zeitunterschied reicht, dass wir räumlich von der Akustik alles fixieren können.
Also, erkältet euch nicht, wenn ihr die Ohren auf Durchzug stellt! ;)
 
Ich sehe schon, wie viele aneinander vorbeireden.
Viele sind sicherlich dafür, dass eine Änderung des Holzes mit derselben Hardware an einer E-Gitarre eintritt. Das kann man schon allein Begründen, dass das Holz heterogen ist. Da muss man nicht mal sagen, jenes Holz hat das Gewicht und jenes hat diese Dichte. Aber ich bin mittlerweile soweit, dass ich nicht in einen Musikshop gehe und nach einer Mahagonigitarre frage, nur weil mir der Sound einer LP gut gefällt oder das Gewicht messe, damit ich über 4,6 kg(Spaßwert) nen "super" Gitarrenklang bekomme. Schon allein, dass ich damals auf der Musikmesse ne Nik Huber gespielt habe, die ich 50 Meter(ebenfalls Spaßwert;)) weit werfen könnte und diese einfach super Klang, warum Gitarristen immer noch nach dem Gewicht gehen, ist mir ein Rätsel.
Ein Bekannter hat sich vor etlichen Jahren eine Nik Huber bauen lassen, der hat nicht gesagt, er möchte dieses und jenes Tonholz, sondern "ganz einfach" mit einer Stimmgabel alle möglichen Tonhölzer(bezüglich Preisklasse) bei Nik Huber klingen lassen. Er hat sich dann einfach das rausgesucht, was ihm gefallen hat. Besser geht's nicht. Deswegen finde ich mittlerweile auch, dass man Gitarren nicht nach der Holzart aussuchen sollte.
Sucht man eine Gitarre mit Twang, dann ist es leider sicherlich nicht der Swamp Ashbody mit dem Ahornhals und -griffbrett, sondern die Brückenkonstruktion und die längere Mensur mit den SCs. Oder eine fette fleischigen singenden Rockgitarre, dann würde ich zu einer TOM-Bridge greifen mit kurzer Mensur und Hummis, aber es ist sicherlich nicht der Mahagonibody, der das bewerkstelligt...
Um es noch mal ausdrücklich zu formulieren, es besteht ein Unterschied, ja, aber diverse Hardwareteile und Konstruktionen sowie Elektronik haben eine viel schwerwiegendere Auswirkung auf den Klang.
Und deshalb lieber eine Gitarre nach Gefallen aussuchen, auch wenn diese nicht die Holzart hat, die empfohlen wurde.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Also zunächst mal ganz allgemein:
Es wird bisher, soweit ich erkannt habe, nur Bezug genommen auf DKGCustom, nicht jedoch auf die Videos von WillsEasyGuitar der, wie ich schon sagte eine sehr gute wissenschaftliche Aufbereitung des Themas liefert, die sich im Übrigen auch mit der Literatur deckt, die ich in den Jahren meines E-Gitarrenspiels so aufnahm. Darüber hinaus ist die Debatte auf Youtube schon ein bischen weitläufiger als diese Videos und deshalb empfehle ich sich (unvoreingenommen) so viel wie möglich davon anzusehen um sich ein Bild machen zu können. Dass das eine Beispiel mit der Küchenarbeitsplatte weniger ein schlussführender Beweis als eine nettes Experiment ist, ist klar, aber wie gesagt war meine Argumentation nicht nur auf dieses eine Video gestützt.

Jetzt ein paar direkte Kommentare:
Man kann ja auch mal einen Hals aus Pressspan herstellen und das Ergebnis auf Youtube stellen.

Auf den Klang bin ich leider nicht gespannt!

:coffee:
Dieses deutlich sarkastische Statement zeigt dass du nicht wirklich gewillt bist dich mit dem Thema auseinander zu setzen, sondern einfach mit einem leicht herablassenden Sarkasmus versuchst dich etwas höher zu stellen um eine fundierte Argumentation zu umgehen, so nach dem Motto: Ich weiß so viel darüber, ich muss garnicht mit euch darüber diskutieren, ich weiß es eh besser. Das führt im übrigen auch dazu dass dein Kommentar fürchterlich verkürzt gedacht ist denn du verkennst dabei vollständig, dass es bei der Wahl des Holzes eben nicht nur um Klang geht (in meinen Augen garnicht), sondern auch um andere Faktoren, wie zum beispiel Gewicht, Stabilität, Feuchtigkeitstreue oder einfach das Aussehen. Demzufolge würde natürlich niemand einen Hals aus Pressspan bauen weil er sich vielleicht zu sehr verbiegt oder Luftfeuchtigkeit zu dankbar aufnimmt und sich dann verdreht.

Da schwingt alles, selbst im Elektronikfach ist hörbarer Schall und wie Murle sagt, einmal in den PU sprechen, und man hört sich im Amp.
Also aus Sicht der technischen Bauweise ist es eigentlich nicht möglich dass das passiert, weil es keine wirkliche Membran gibt, die diese Schwingungen, so sie denn existieren, aufnehmen könnte. Da ich aber ein offener wissensdurstiger typ bin hab ich dem Versuch ne Chance gegeben und gerade ein paar Minuten in meinen Pickup gebrüllt. Ich bin dabei mit einem Langen Kabel aus dem Raum raus und habe meine Freundin gebeten mir zu sagen ob sie was hört. Fazit des Experiments war, egal wie ich meine Pickups geschaltet habe am Amp kam absolut garnichts an. Somit kann ich mindestens behaupten dass meine Seymour Duncan SH-6 100% schalldicht sind. Dass sollte aber bautechnisch bedingt eigentlich bei allen Pickups so sein, sollten die PU wirklich Schwingungen aufnehmen ist es einfach ein schlecht produzierter oder kaputter PU, vergleichbares gillt auch für Body und Hals. Solange es sich um eine Solid body Gitarre handelt ist ihr dezidierter bautechnischer Zweck keine Schwingung aufzunehmen und für meine Gitarren kann ich dass nur bestätigen.

Ich verstehs nicht. Irgendjemand postet ein paar Diagramme (oder, wie im YT-Video, grob vereinfachende grafische Anzeigen der Schallereigenisse), und schon trauen die Leuten ihren eigenen Ohren nicht mehr.
Komisch, die gleiche Beobachtung hab ich auch gemacht, nur umgekehrt. Irgendjemand erzählt einem was von super-duper Tonholz und schon hören viele Sachen, die garnicht da sind.

Dabei ist das Motiv der selbsternannten Aufklärer zumeist recht offensichtlich: Verbreite eine These, die im Gegensatz zu allen Erfahrungswerten steht, und Du bekommst Aufmerksamkeit, die Währung des Internet-Zeitalters.
Hmmm, unwahrscheinlich, sehr unwahrscheinlich. Analysieren wir das mal etwas tiefer: Wenn es mir auf Youtube um Aufmerksamkeit ginge, die ja die Währung des Internet-Zeitalters ist, würde ich dann über ein Nischenthema wie Tonewood debatieren oder nicht doch vielleicht über Themen die eine größere Zielgruppe haben wie z.B. Schminktipps von Anne-Sophie oder den Klatsch und Tratsch der Promis oder einfach einen Kanal mit ganz vielen Katzenvideos.
Also angesichts der verhältnismäßig geringen Reichweite dieses Themas, in Kombination mit wissenschaftlichen, einigermaßen gut verwertbaren Daten, plus meinem Hörempfinden, das tatsächlich keinen wirklichen Unterschied feststellen kann (Youtubequalität hin oder her), muss ich davon ausgehen, dass das Motiv des Authors hier nicht schiere Aufmerksamkeit ist, sondern eher den aufrichtigen Versuch zeigt, einen objektiven und wertvollen Beitrag zur Diskussion beizutragen der mal ein bischen über den Tellerrand der bisherigen "Erfahrungswerte" hinaus geht.

Manche Menschen quält es wohl einfach zu sehr, wenn man die Eigenschaften einer Sache nicht in ein paar einfachen, "objektiven" Zahlen und Messungen ausdrücken kann.
Nun auch hier muss ich eher vom Gegenteil ausgehen und sagen dass es wahrscheinlicher ist dass Menschen sich eher gequält fühlen wenn die Zahlen und Messungen nicht ihrem "...Achtung, ganz böses Wort! - Gefühl..." entsprechen. Die Psychoanalyse kennt dieses Verhalten als Verleugnung (https://de.wikipedia.org/wiki/Verleugnung_(Psychoanalyse)), wohingegen kein psychoanalytisches Verhalten bekannt ist, dass die Qual ausgelöst von nicht messbaren Sachverhalten beschreibt.

Auch klar: es handelt sich hier um die feinen Details. Aber das menschliche Gehör ist gerade in diesem Bereich durchaus sehr sensibel, er kann viel mehr aufnehmen als ein simpler Frequenzschrieb hergibt.
Ehrich gesagt ist das falsch und wiedereinmal genau anders herum. Das Menschliche Gehör kann, so die Daumenregel, MAXIMAL den Bereich zwischen 20 Hz und 20 kHz. Reell schafft diese Werte niemand. Je nachdem welchen Umwelteinflüssen und welchem Lebensstil man ausgesetzt ist fängt das Gehör schon recht früh an Stück für Stück abzubauen und der Frequenzbereich nimmt immer mehr ab. Demnach kann so ein "Frequenzschrieb" deutlich mehr erfassen als das menschliche Gehör, vergleichbares gillt auch für Klangeindrücke wie Echo, Hall, Dopplung, etc. All diese Sachen lassen sich präziser messen als unsere Sinne sie wahrnehmen können. So könnte ein Mensch vielleicht den Unterschied zwischen dem Hall eines großen Raumes und eines deutlich kleineren Raumes erkennen, bei zwei vergleichbar großen Räumen könnten bestimmt 90% keine Zuordnung mehr zuverlässig vornehmen. Messe ließe sich der Unterschied jedoch bis in den Millisekundenbereich.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Dieses deutlich sarkastische Statement zeigt dass du nicht wirklich gewillt bist dich mit dem Thema auseinander zu setzen, sondern einfach mit einem leicht herablassenden Sarkasmus versuchst dich etwas höher zu stellen um eine fundierte Argumentation zu umgehen, so nach dem Motto: Ich weiß so viel darüber, ich muss garnicht mit euch darüber diskutieren, ich weiß es eh besser. Das führt im übrigen auch dazu dass dein Kommentar fürchterlich verkürzt gedacht ist denn du verkennst dabei vollständig, dass es bei der Wahl des Holzes eben nicht nur um Klang geht (in meinen Augen garnicht), sondern auch um andere Faktoren, wie zum beispiel Gewicht, Stabilität, Feuchtigkeitstreue oder einfach das Aussehen. Demzufolge würde natürlich niemand einen Hals aus Pressspan bauen weil er sich vielleicht zu sehr verbiegt oder Luftfeuchtigkeit zu dankbar aufnimmt und sich dann verdreht.
Ich habe mich mit dem Thema E-Gitarrenholz mehr auseinander gesetzt, als mir lieb ist, und zitiere mich mal selbst, da hierauf und einige andere ernst gemeinte Beiträge nicht eingegangen wurde:
Also, ich habe hier einen korrekt gefrästen Strat Mahagoni-Korpus 1-teilig von 1989 eines mir bekannten Gitarrenbauers.

Mache ich an diesen einen meiner 1-teiligen Maple Hälse erhalte ich eine Gitte, die klanglich quasi tot ist für eine Strat, obwohl auch die anderen typischen Komponenten darauf verbaut sind.

Nehme ich dagegen einen meiner 3-teiligen Erle-Bodies (J&D billig, Fender MIM) oder einen 3-teiligen Esche-Korpus für 70,- € geht die Sonne gleichermaßen auf. ;-)

Wobei mir der Billig-Korpus klanglich noch am besten gefällt.

Alles Einbildung... :confused::nix: :gruebel: :opa:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Edit: Der Unterschied der beiden Erle-bodies ist gering zugegeben, aber warum klingt dann nicht der Fender-Body für mich besser nach Deiner Theorie?

Es handelt sich keineswegs um herablassenden Sarkasmus, sondern eher eine gewisse Frustration, da mMn eigene Versuche und Erfahrungen, auch von anderen kompetenten Usern hier zu wenig Beachtung finden.

:hat:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn das Holz, tatsächlich keine Auswirkung auf den Ton hat, dann möge mir mal bitte jemand folgendes Phänomen erklären:

Ich habe vor vielen Jahren mal in einen Musikgeschäft gejobt. Dort gab es mal einen Spezial-Deal 12 schwarze Les Pauls Std. zu einem unschlagbaren Preis. Haben wir gemacht. Nun sollte man doch eigentlich meinen, das Eine wie die Andere klingt, schließlich sahen sie ja auch aus wie Eineigezwillinge. Gleiches Holz, gleiche Hardware, gleiche Saiten, gleiche Konstruktion, gleiches Setup und ich hatte sie alle in der Hand!
Aber weit gefehlt, da hat nicht eine geklungen wie die andere. Drei waren richtig gut, wie man sich das bei einer Paula vorstellt, zwei waren wirklich grottenschlecht, der Rest war irgendwie Durchschnitt.
Also was, wenn nicht das Holz, soll hier den Unterschied gemacht haben?

Irgendwelche schwindligen "wissenschaftlichen" Untersuchungen zeigen noch nur einen kleinen Ausschnitt, aber niemals ein vollständiges Bild.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich habe mich mit dem Thema E-Gitarrenholz mehr auseinander gesetzt, als mir lieb ist, und zitiere mich mal selbst, da hierauf und einige andere ernst gemeinte Beiträge nicht eingegangen wurde:


Es handelt sich keineswegs um herablassenden Sarkasmus, sondern eher eine gewisse Frustration, da mMn eigene Versuche und Erfahrungen, auch von anderen kompetenten Usern hier zu wenig Beachtung finden.

:hat:
Ok, wie gesagt habe ich nicht die Zeit gehabt mir alle Beiträge bis zu diesem Punkt durchzulesen, deswegen entschuldige wenn du dich übergangen oder unbeachtet fühlst.
Zu deinem Beispiel mit dem Stratbody kann ich nicht viel sagen. Ich möchte nicht pauschal abstreiten dass du einen wirklichen Klangunterschied wahrnimmst aber ich kenne die Ausgangssituation/Versuchsanordnung nicht genau genug um das ganze auch nur ansatzweise fachlich und objektiv auswerten zu können. Ich weiß nich welche anderen Komponenten, außer das Bodyholz, in der Klangkette eventuell noch verändert wurden/ ungleich sind und somit eine Klangveränderung mit sich bringen könnten (Saiten, PU, Lage des PU, Abstand der PU, Elektronik, Buchse, Kabel, etc.)
 
Hier wurde nie behauptet dass das Holz gar keinen Einfluss auf den Klang hat sondern das der Einfluss des Holzes verschwindend gering ist.

Ich gehe mal davon aus das es sich bei diesem Special-Deal um das immer gleiche Modell von einer Marke handelte, dann wird das schon immer das gleiche Holz gewesen sein. Bleiben noch genug andere Hardware Parameter die den unterschiedlichen Klang erklären können. Z.b. hatten die Pickups alle exakt dieselbe Höhe? Potis alle auf derselben Position? Alle die gleichen Saitenstärke desselben Herstellers? Alle wirklich Oktavrein? usw. usw.
 
Wenn das Holz, tatsächlich keine Auswirkung auf den Ton hat, dann möge mir mal bitte jemand folgendes Phänomen erklären:

Ich habe vor vielen Jahren mal in einen Musikgeschäft gejobt. Dort gab es mal einen Spezial-Deal 12 schwarze Les Pauls Std. zu einem unschlagbaren Preis. Haben wir gemacht. Nun sollte man doch eigentlich meinen, das Eine wie die Andere klingt, schließlich sahen sie ja auch aus wie Eineigezwillinge. Gleiches Holz, gleiche Hardware, gleiche Saiten, gleiche Konstruktion, gleiches Setup und ich hatte sie alle in der Hand!
Aber weit gefehlt, da hat nicht eine geklungen wie die andere. Drei waren richtig gut, wie man sich das bei einer Paula vorstellt, zwei waren wirklich grottenschlecht, der Rest war irgendwie Durchschnitt.
Also was, wenn nicht das Holz, soll hier den Unterschied gemacht haben?
Nun ja, der Denkfehler hier liegt in der Annahme dass die Bauteile zwangsläufig alle exakt gleich klingen müssten nur weil sie vom selben Hersteller sind oder einfach die gleiche Bezeichnung tragen. Du kannst von einem Hersteller zwei gleiche PU nehmen, sagen wir mal EMG 81. Nur weil beide den gleichen Namen haben oder unter dem gleichen Namen verkauft werden heißt das nicht dass nicht das beide so exakt gleich gewickelt sind, dass sie exakt gleich klingen. Mit anderen Worten allein schon zwei unterschiedliche PU, auch wenn sie vom gleichen Hersteller sind, aus der gleichen Serie, vielleicht sogar direkt nacheinander oder sogar zeitgleich produziert wurden, können unterschiedlich klingen. Das gillt auch für die restlichen Bauteile wie Schalter, Potis, Kondensatoren, die Litze, etc. Somit können auch wie in deinem Beispiel 12 SCHEINBAR identische Gitarren sehr unterschiedlich klingen und es hat nichts mit magischem Holz zu tun.

Blackisback schrieb:
Bleiben noch genug andere Hardware Parameter die den unterschiedlichen Klang erklären können. Z.b. hatten die Pickups alle exakt dieselbe Höhe? Potis alle auf derselben Position? Alle die gleichen Saitenstärke desselben Herstellers? Alle wirklich Oktavrein? usw. usw.
:great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben