Dieser hohe Wertverlust ist für Interessenten schon beängstigend
Tja, das ist ein sehr subjektives Gebiet. Aber verglichen mit Computern ist das ja noch gar nix!
Spaß beiseite: Was ein Akkordeon gebraucht an Verkaufspreis erziehlt hat mit der Qualität mitunter sehr wenig bis gar nichts zu tun, sondern lediglich mit der Reputation, dem Leumund und dem Ruf des Instrumentes zu tun und ist nur eine aktuelle Beschreibung des Gebrauchtkäufergeschmacks. Wobei für bekannte, vieldiskutierte "Namen" in der Regel mehr hingelegt werden muß, als für ein gleich gutes Instrument, das keiner kennt. Ausserdem hängt auch viel von dem ab, was die "Masse" sucht, denn so sind z.B. Morinos aus der VI-er Serie normalerweise deutlich billiger zu bekommen als Instrumente aus der V-er Serien, obwohl es sich beim Neupreis durchweg umgekehrt verhalten hat.- Am Klang und der Qualität liegt es hier sicher nicht.
Was die Aussage im Hohnerprospekt angeht, da würde ich nicht allzuviel draufgeben. Es klingt halt einfach viel hochwertiger, wenn von edlem (Fichten?) Holz geschrieben wird, wie wenn von erlesenem Polypropylen geschrieben wird, oder etwa nicht? Werbetexter sind da ungeheuer einfallsreich - wer mal einen Manufaktum Katalog in den Fingern hatte und gelesen hat, wie dort ein stinknormales Teesieb fast zur esoterischen Geheimwaffe umgedeutet wird, wird verstehen was ich meine.
Was die Stimmplatten angeht, da wird,meine ich, tatsächlich zuviel Brimborium um die Marke gemacht - Wenn Platten der Firma Hinz&Kunz drin sind und das Instrumnt super läuft und Klasse abgestimmt ist und auch so klingt, dann ist das ein klasse Instrument - Punkt! Dass die Platten im direkten Vergleich zu welchen von Feld&Waldwiese viellecht etwas anders klingen ist auch möglich, aber wenn beide gut eingestellt sind, ist das eine rein subjektive Entscheidung des persönlichen Geschmacks und kein absolutes Qualitätsmerkmal, denn auch ein Daimler E-Klasse Fahrzeug bleibt ein gutes Auto, wenn ein BMW Motor drin sein sollte.
Allerdings, dass gar kein Unterschied zwischen Metall- Plastik - und Kunststoffteilen besteht, da bin ich mir nich tso sicher, allerdings ist der Unterschied sicher nur ganz im Detail zu suchen. Die Aussagen von Richter kenne ich auch, allerdings müsste man da auch mal genauer hingucken, worauf die Aussagen beruhen, und aus welchen Messungen die Erkenntnis gewonnen wurde - z.B. wie das Klangspektrum analysiert wurde, und wie gemessen wurde und vor allem muß immer genau mitberücksichtigt werden, für welche Teile de Aussage genau gemacht wrde. Die Messungen von Fehlhaber haben bei mir da ein paar Gedanken angestoßen. Richters Untersuchungen sind auf jeden Fall eine riesen Grundlage und eine wissenschaftliche anerkannte Basis, aber ich habe auch schon selber oft genug erlebt, was aus einer simplen Versuchsaussage werden kann, wenn diese durch mehrere Hände gehen.- deshalb kann man mit solche Aussagen gar nicht sorgfältig genug umgehen.
Ach ja, noch ein allerletzter Punkt: Die Atlantik hat garantiert zu keinem Zeitpunkt ein Messinggehäuse gehabt - alleine schon wegen des Gewichts. Aluminium Druckggussgehäuse war´s wohl schon eher. Hab auch schon mal was von Magnesiumgehause gelesen. Tja und warum die "Alten" so anders klingen als die "Neuen", da haben wir auch schon heftig drüber diskutiert, ohne eine wirklich objektiv belegbare Erkenntniss zu gewinnen.
Ergo: Es bleibt weiterhin schwierig!
gruß, maxito