So, hier nun der Vollständigkeithalber ein Update.
Ich habe nun zwischenzeitlich seit dem Wochenende ein
Headrush Pedalboard.
Rückbesonnen habe ich mich doch gegenüber dem Helix für das Headrush entschieden, da ich ja nunmal das komplette Einzeleffektboard ersetzen wollte und nicht vorhatte noch mit weiteren Drive-Pedals zu spielen. Somit reicht mir der eine Loop zum Einspeisen meines Amp-Sounds. ALLES andere soll vom Headrush kommen. Ausschlag gab dann einfach das Bedienkonzept.
Nun aber der Reihe nach:
Erste Inbetriebnahme:
Ich habe zu Hause im Wohnzimmer zwei aktive Nubert Nupro Lautsprecher im Einsatz über die ich Musik höre, TV schaue und auch mal die ein oder andere Geschichte vom Rechner abspiele. Diese sind ebenso vom Hersteller als Nahfeld-Monitore ausgewiesen, sollten also recht linear sein. Das Headrush da schnell mal angeschlossen...
Ernüchterung!
Nun wusste ich, dass damals auch mein Kemper direkt über diese Lautsprecher auch nicht gut klang sondern erst mit Audio-Interface dazwischen zum Leben erweckt wurde... Also erstmal die neuen Kopfhörer dran (Audio Technica ATH-M50x) ... schon besser, aber immer noch keine Begeisterung...
Also mal alles beherzigt was ich mir in Zwischenzeit zum Headrush im Netz alles angelesen hatte. So stand bei thegearpage.net, dass ein Amerikanischer Händler gleich einen Beipackzettel zum Headrush mitliefert auf dem steht unbedingt ALLE Werkspresets zu löschen, neueste Firmware draufmachen und sich die beiden Gratis-Celestion-IRs und Gratis-Choptones-Patches zu laden und danach dann den Sound beurteilen solle.
Gemacht getan!
Und yooooww - es klingt! Diesen Unterschied hätte ich nicht erwartet. Die Celestion IRs machen einen gewaltigen Unterschied. Es klingt sogar über die aktiven Lautsprecher nun gut, ebenso über Kopfhörer.
Also habe ich mich weiter dran gesetzt und feingetuned und mir passend zu meinem Vox-Amp den es ja zu erweitern gilt die Vox 2x12 Bulldog IRs bei cabIR.eu gekauft. Erstmal den passenden Modelling-Vox im Headrush mit meinem Lieblingssound angewählt und ja - total zufrieden für die Heimanwendung.
Nun gestern Abend schnell ab zum Probraum:
Schnell nochmal mein altes Setup angeschmissen und für einen Vergleich alle Sounds in voller Lautstärke druchgegespielt.
Zur Verdeutlichung nochmal kurz die Messlatte im Überblick:
Vor dem Amp: Gitarre -> Dunlop EVH Wah -> Polytune -> Wampler Mini Ego Comp -> Catalinbread Katzenkoenig -> Way Huge Green Rhino -> Bogner Burnley -> Strymon Mobius -> ISP Decimator
Dann geht es in den Vox AC30HW2x Top Boost Channel mit einem schönen Crunch der aber Clean geht mit dem Anschlag - Master Volume ist auf Bypass - also volle Kette!
Der Speaker Out geht in eine Fryette Power-Station2 - dessen Speaker Out zurück zu den Blue Bulldogs des Vox.
Im Einschleifweg der PowerStation2 ist noch ein Strymon Flint + Strymon Brigadier + ein Booster für Solo-Volume.
Die Stromversorgung des Board ist eine TheGigrig - also alles FirstClass für besten Sound - über die Jahre verfeinert bis ins Detail!
Der Sound ist geil - leichte Probleme habe ich immer mit meinen fetteren Zerrsounds, diese sind immer ein bisschen Kompromiss zwischen ordentlich Verzerrung und halt Druckverlust, weil der Vox eben irgendwann übersättigt. Irgendwann wird es also nicht mehr fetter sondern mittiger. Aber das wollte ich auch immer so um mich gegen unseren 2. Gitarristen mit Friedman Amp durchzusetzen - anderer Sound ;-)
Nungut, diesen Sound kenne ich.
Also alles abkabeln und Headrush dran.
Das geht schnell und einfach. Die Kabel bleiben liegen und finden schnell in die richtigen Buchsen. Der Ampsound der von der Powerstation kommt kommt in die Loop des Headrush.
In meinem Vox-test-Patch schalte ich den Modelling-Block auf Bypass. Die IR schiebe ich in der Kette ganz nach hinten. Im Global Setting stelle ich den Alternativ-Out auf "before IR", statt des Amp-Blocks kommt der Loop-Block rein und los geht's. Amp an, Power Station an, alle Effekte erstmal aus, Strat aufdrehen und.... WOW!
Das nenne ich mal einen AHA-Effekt. So klar und und plastisch habe ich meinen puren Amp-Sound noch nie gehört.
Jegliche Befürchtungen von einem frühen G-System wie sowas durch 2x Analog/Digital-Wandlung im Sound kastriert werden kann, sind sofort weg - komplett weg.
Es klingt wahnsinng klar und auch kein bisschen digital. Einfach super.
Dann die ersten Zerrer an aus: Der JRC (Tube Screamer). Ja schön mittig, nicht ganz so etwas kantiger wie mein Green Rhino, aber nicht schlimm - es klingt trotzdem sehr gut. Bei Bedarf kommt hier einfach ein EQ noch dazu.
Dann der fette Zerr-Sound: DC Distortion an und ... Holy Moly!"! ... der ist mal Monster-fett mit meinem Vox im Loop. Hier war die zweite Befürchtung, dass das digital einfach nicht gut klingen wird... Vergessen! ... Es klingt besser! Klarer ja, aber viel besser dosierbar als über meinen Bogner Burnley. Das ganze ist auf einmal in den Bässen überhaupt nicht beschnitten und ist total eindeutig dosierbar und kontrollierbar. Der geloopte Ampsound scheint da viel gutmütiger zu reagieren als die bisher überfahrene analoge Eingangssektion des Amps mit meinem herkömmlichen Setup. Super, mir gefällt das so sogar nun besser. Mangels Zeit konnte ich die anderen Drives leider nicht mehr testen.
Schnell noch verschiedene Effekte probiert alles gut! Nun kann ich alles programmieren wie ich Lust und Laune habe. Teilweise vor den Songs kurze Dreh's an diversen Potis entfallen nun
Nun das Amp-Modeling mal wieder eingeschaltet und den geloopten Amp-Sound raus:
Verdutzt! Auf dem ersten Hörgang klingt es tatsächlich 1:1. Soooo gut hätte ich das nicht gedacht. Zu Hause über Kopfhörer konnte ließ sich ein gewisser Digitaler Touch nicht verleugnen. Über die Verstärkung der Fryette Powerstation und den Blue Bulldogs ist dieser digitale Touch aber komplett weg. Mit ein bisschen Finetuning bekomme ich den Sound hin und hergeschaltet fast 1:1 reproduziert. Es klingt über das Modelling noch etwas klarer. Dafür klingt der Amp in den Mitten etwas runder und auch in den Bässen. Viel Unterschied ist da aber nicht wirklich nicht. Die Idee ist gerade gebohren den Amp zu verkaufen und sich stattdessen die passende 2x12 zu holen, die von vorne genau so aussieht. Für's Publikum kein Unterschied, aber für den Rücken ... Mal sehen.
Dann mal spaßeshalber ein paar Choptones-Patches angespielt - Mal eben ein Rectifier, JCM 800, Bogner XTC... Fette Geschichten! Über die Bulldogs nicht immer passend. Klingt nicht soo glaubwürdig. Ausgabe mit der richtigen IR zum FOH ist dann aber wieder eine andere Sache
... Ein paar Fender Amps... Ja das geht über die Bulldogs auch super!
Nochmal zurück zum geloopten Vox-Realamp, ja das klingt einfach fein
Der echte Bandtest steht heute noch aus, aber ich kann mir nicht vorstellen dass da noch was schief gehen soll.
Wirklich eine richtige Entscheidung!
Vor allem ausschlaggebend nochmal die Anregung hier aus dem Forum sich das Teil kommen zu lassen statt im Laden zu testen.
Ich denke da hätte ich wirklich direkt abgewunken und nur gedacht "jaja, schönes Spielzeug".
So ist nun ein echter Schuh mit beträchtlichem Mehrgewinn draus geworden.
Viele Grüße