Hallo zusammen,
ich möchte mich auf diesem Wege ebenfalls gerne einmal zu der EX 84 äußern.
Ich spiele seit mehr als 20 Jahren Gitarre, allerdings nicht professionell, sondern lediglich als Hobbymusiker.
Ich besitze allerdings genügend Erfahrung um zumindest eine grundsätzliche Einschätzung eines Instruments geben zu können.
Durch einen Zufall bin ich in kurzer Zeit gleich zu zwei EX 84 gekommen. Eine in weiß, eine in schwarz. Ich gebe zu, der Vater der Wunsches war der Hetfield Fanboy in mir
Beide Gitarren habe ich mir gekauft, ohne ernsthafte Erwartungen in sie zu haben. Die Messlatte liegt auch sehr hoch, denn mein original Gibson Haushalt ist mit 1x Explorer 76, 1x Flying V und 2x Les Paul Std schon gut gefüllt und ich bin von allen sehr begeistert und habe sie schon mit verschiedenen Tonabnehmerkonfigurationen betrieben. Ein Vergleich zu einer günstigeren Variante ist mir durch meine Epiphone Les Paul Custom (mittlerweile mit SH-6 am Steg) ebenfalls gegeben.
Mir stand zum Vergleich ebenfalls die Epiphone Explorer 84 meines Mitgitarristen zur Verfügung.
Die beiden Gitarren kamen nun beide im bekannten Harley Benton Karton. Die weiße war ein B Model von Thomann für 129.-, die Schwarze ein Ebay Fund für 77.-
Die weiße habe mir zuerst zur Brust genommen. Wie schon oft beschrieben, kam mir am Verstärker nur ein brummen entgegen. Fast so laut, wie das Nutzsignal.
Daher habe ich (wie erwartet) die gesamte Elektronik getauscht. Es werkelt jetzt ein alter EMG 81 an der Bridge. Halstonabnehmer ist erstmal nicht verbaut.
Weiterhin gab es neue Mechaniken, eine neue Bridge.....
Bünde schleifen und Hals Justierung haben ebenfalls viel Zeit gekostet. Im Inneren war sie so naja. Es fielen mir schon ein paar Späne entgegen und ich hatte auch bei der optischen Beurteilung des Holzes kein übermäßiges "Aha" Erlebnis. (Meine Gibson Explorer hat mich unterhalb des Pickguards von der Verarbeitung diesbezüglich allerdings auch eher enttäuscht ; Ibanez und ESP zeigen hier, wie sowas gehen kann)
Nun sieht sie nahezu aus, wie die Gibson Explorer 84, von meinem Uralten Hetfield Poster
Ist sie auch ebenbürtig? Definitiv nein. Allerdings ist sie auch nicht schlecht. Im Vergleich zur Epiphone Explorer 84 ist sie (nach den Aufwertungen)
meiner Meinung nach sogar leicht besser zu bespielen und von der Qualität her ebenbürtig. Out of the Box war sie für mich allerdings ganz klar unbrauchbar.
Der Klang im Proberaum ist der Epi ebenfalls sehr ähnlich. Die Gibson (ebenfalls EMGs) klingt schon ein wenig "wertiger" und irgendwie differenzierter. Allerdings würden die Unterschiede einem Nicht Musiker niemals auffallen (High Gain). Clean ist der Unterschied ein wenig deutlicher.
Kommen wir zur Schwarzen. Vom ersten "Anfassen" ein total anderes Instrument. Gefühlt deutlich schwerer. Ich werde die Waage noch bemühen, aber es würde mich wundern, wenn da nicht deutliche Gewichtsunterschiede vorliegen.
Klar, die Elektronik und die Hardware ist identisch zur vorher beschriebenen weißen EX, jedoch ist von beginn an ein deutlich hochwertigeres Feeling vorhanden.
Die Elektronik war auch bei diesem Model unbrauchbar und die Bünde sind etwas rauh. Allerdings ist der Korpus deutlich hochwertiger und das Griffbrett unglaublich viel dunkler (nicht so spröde, wie bei der weißen und auch der Epi 84). Tolle Verarbeitung, wirklich. Ich habe die Elektrik ebenfalls gg. einen EMG 81 an der Bridge getauscht, die Bünde poliert und die Mechaniken getauscht. Ansonsten nix geändert und eine wirklich hochwertige Gitarre erhalten, die ich unglaublich gerne spiele. Ich will nicht so weit gehen und behaupten, sie wäre der Gibson ebenbürtig, allerdings der (mir zum Vergleich vorliegenden Epi) deutlich überlegen. Natürlich nur mit den genannten Änderungen. Out of the Box wäre auch diese Gitarre, trotz deutlich besserer Basis, minderwertig bis unbrauchbar.
Mittlerweile haben beide ein Gibson Decal und werden gerne und häufig gerockt
Unterm Strich kann ich sie empfehlen, wenn man ein bisschen basteln und aufwerten möchte. Die Qualität schwankt jedoch sehr stark.
Viele Grüße aus dem Norden!