"Handverdrahtet" - ja und?

  • Ersteller Gast284307
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aber die vorwiegende Anzahl baut halt PtP oder Turret weil man es auch schnell korrigieren und umstricken kann (was bei Platine eher nicht so einfach möglich ist) um zB auf Kunden(extra)wünsche einzugehen...
...oder um einfach ein Layout zu haben, das auch "passt". Es geht ja neben der korrekten Verdrahtung auch um die korrekte Platzierung der Bauteile! Gerade bei Tube Amps... zwei Trafos, Gleich- und Wechselstrom, Röhren die auch gerne "Dreck" verstärken, Kabel die als Antenne funktionieren... es gibt schon einen Grund, warum auch bei einfachen Amps die Bauteile "genau so" positioniert sind und nicht anders, und schon Mancher hat sich beim Nachbau einen fiesen Brumm eingefangen weil die Lage der dicken Elkos anders war oder eine Masseverbindung woanders oder sonstwie eine Kleinigkeit.

Wenn man also einen funktionierenden Turret Board Aufbau "fertig" hat, ist der Transfer auf eine Platine halt nochmal ein gewisser Neuanfang - auch hier muss man ggf. experimentieren und testen, weil in der Praxis nicht alles, was theoretisch/simuliert blendend läuft, auch genau so funktioniert.
 
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Sollte der Name Programm sein ?

Ist Off Topic. Hast Du zum Thema was mitzuteilen?

Handgelötete Platine oder nicht, das scheint bezüglich des Gebrauchswerts immer noch schnuppe zu sein.

ptp Verdrahtung soll 3x so teuer sein. Das erscheint ökonomisch immer noch wenig sinnvoll. Kaufe ich einen einfachen Amp und lege den zweifachen Betrag sinnvoll an, habe ich, wenn der Amp nach 20 Jahren vielleicht mal aufgibt, viel Geld auf Kante.

Amps ohne Platinen sind offenbar was für Liebhaber.
 
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heutzutage kann man Platinen für einen akzeptablen Preis auch als Einzelstück anfertigen lassen (ohne Bestückung) aber das bedingt einen ausgebufften Layouter
ich hoffe ja, dass die kleinen Schmieden auch ein Mindestmaß an kaufmännischem Geschick haben - und sich überlegen, was für ihren individuellen Fall die beste Lösung ist. Jemanden anzustellen, der sich gänzlich den Platinenlayouts widmet, muss man sich ja auch erst mal leisten können.
Handarbeit hat einfach einen gewissen Nimbus. Wenn man seinen Produkten diesen Anstrich geben möchte, kann man darauf vermutlich nicht verzichten. Sei es bei Uhren, Autos, Anzügen, Amps, Pedalen, Gitarren etc ... denn Handarbeit geht idR einher mit Exklusivität, geringerer Stückzahl, Einzelstück etc. Ob eine Massenfertigung günstiger, bei gleicher Qualität / gleichen Eigenschaften möglich ist oder nicht, spielt dann in der Betrachtung des Kunden oft keine Rolle.
 
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ptp Verdrahtung soll 3x so teuer sein. Das erscheint ökonomisch immer noch wenig sinnvoll

... und genau das ist ökonomisch sinnvoll , da ein solches gerät noch in stand gesetzt werden kann ! ..... bei massenware , wo die meißten bauteile maschinell in smd technik aufgebracht werden , ist eine reparatur meißt nicht möglich , ohne die komplette platine zu tauschen .

dann gibt es noch etwas zu beachten , das gerade bei solchen geräten , die bauteile schlicht und einfach , knapper bemessen sind .... gerade bei elkos .

es ist wohl eher so , das wenn jemand ein gerät zu fuß aufbaut , mit sicherheit darauf geachtet wird , das es auch gut ist ! ..... bei den anderen gurken zählt einfach nur der herstellungspreis und bei der heutigen haltbarkeit von geräten , kann wohl kaum davon ausgegangen werden , das sowas noch in zwanzig jahren funktioniert .

alles , was man herstellt und nicht lange hält , ist ökologisch falsch ! .... dann lieber etwas teurer , aber haltbar !

...... ich hab viele alte transistoramps in den fingern gehabt und selbst da konnte noch instandgesetzt werden , wenn überhaupt mal was kaputt ging ! ...... nein , diese mentalität , billig und viel können , ist einfach murks .
 
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Ja, aber es gibt eben auch so etwas wie einen Lebenszyklus. An alten Sachen hat man regelmäßig was zu reparieren. Warum sollte das bei Amps anders sein?

Weil es ökologisch und ökonomischer Unsinn ist?
Eine Reparatur ist in dem Fall immer günstiger als ein Neukauf, schließlich gibt es keine übertrieben hochpreisigen Ersatzteile, die das unwirtschaftlich machen würden.

Bzgl. Lebenszyklen: Das Lustige an geplanter Obsoleszenz ist, dass sie praktisch immer von allen Herstellern angewendet wird, soviel zum Thema Absprachen und Kartellproblematik.
Als Kunde kann man da nicht zu etwas länger Haltbarem greifen (freier Markt und solches Blabla..), weil das künstlich abgeschafft wurde.

Verdrahtung soll 3x so teuer sein.

Wenn man sich die Preise von früher anschaut, stimmt das keineswegs. Platinenbestückung und neuerdings auch SMD Technik wurden eingeführt, dadurch erhebliche Kosten eingespart und die Preise der Produkte blieben trotzdem gleich. Die Profite daraus kamen nie beim Kunden an.
Richtig ist, heute wird Handverdrahtung mit entsprechendem Marketing teuer verkauft. Wobei man sich selber denken kann, ob man in Niedriglohnländern die Handverdrahtung nicht auch deutlich billiger bekommen könnte, wenn man es wollte.
 
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Warum sollte das bei Amps anders sein?
Warum laufen heute noch jede Menge Fenders (beispielsweise) von 1948 und der "Golden Era", und sind heiß begehrt? Bei den alten Teilen ist so wenig drin, dass da nicht viel kaputt gehen kann. Und die Bauteile sind von einer hohen und oft überdimensionierten Qualität, dass man eigentlich außer vielleicht mal einem Elko oder einer Röhre in der Regel nix machen muss (und falls doch, dann geht es eben). Und klar, Vintage ist bei Gitarristen immer toll, natürlich klingen die besser als heute. :D

Es ist ein bisschen so wie bei Autos: Viele beschweren sich, dass man "heute ja nix mehr selbst machen kann bei der ganzen Elektronik da drin". Andererseits haben immer schon ganz ganz wenige am Auto selbst geschraubt und sich an irgendwas gewagt was mehr als Reifen- oder Oel-wechsel ist. Trotzdem schimpfen alle über "zu viel Elektronik"... andererseits will keiner mehr ohne Automatik, elektrische Fensterheber, Servolenkung und Einparkhilfe. Mal abgesehen von ein paar Oldtimerfans.

Bei Amps genau so ... so wurden in der "guten alten Zeit" eben Amps gebaut, und nur deshalb ist das richtig so! Das ist wie bei den "richtigen" Tonkondesatoren in der E-Gitarre, dem "richtigen" Gewicht einer Les Paul, dem "besten" Holz für eine Strat oder Tele, oder dem "richtigen" Chip im Tubescreamer.

Ich stehe da wirklich in der Mitte - auch ich erliege dem Charme der einfachen und "guten" alten Sachen gerne, ein bisschen Nostalgie ist fein und dafür schäme ich mich nicht. Und eines ist ganz anders: Wo ein Smartphone sich heute konstant weiterentwickelt, sind gute puristische Röhren-amps heute zum Großteil noch quasi genau so aufgebaut (technisch gesehen) wie die ganz alten. Hier geht es nicht um Weiterentwicklung und modernen Sound, hier geht es um "ich will so geil klingen wie meine alten Vorbilder ... bzw. wie die neuen Vorbilder, die aber auch alte Amps spielen". Und da kann man dann auch gleich was "richtig altes" kaufen als irgendein Reissue oder ein für teures Geld nachgebauter.

Ich bin ein riesige Freund von kleinen "Champ"-style Verstärkern. Mehr "brauche" ich wirklich nicht, und die Teile klingen halt irgendwie immer gut. 5 Watt oder so, Speaker zwischen 8 und 12 Zoll, aufreißen, direkt in den Amp, und es kann losgehen. Das wird noch eine ganze Weile seinen Charme behalten.

Fender Tweed Deluxe: $136.50 im Jahre 1960 (zum Vergleich: ein durchschnittliches Auto kostet $2750 im Jahre 1960)
Das durchschnittliche US-Haushaltseinkommen lag bei $5600 - ein Auto hat also knapp die Hälfte, ein Tweed Deluxe "nur" 2.4% des Haushaltseinkommens verschlungen.

Im Jahre 2019 wären das (Inflation und so) rund $1200 für den Champ und $24000 für das Auto.

Tatsächlich liegt das US-Haushaltseinkommen heute (2018/19) bei $61822, ein Durchschnitts-Auto kostet $36000, und ein Fender Blues Junior (hat auch 15 Watt, daher der Vergleich zum Deluxe) kostet $729. Damit ist das Auto bei deutlich mehr als der Hälfte des Haushaltseinkommens, und der Amp bei "nur noch" 1.2%. Klar, man kriegt jetzt was Anderes für sein Geld als damals vor fast 60 Jahren, daher hinkt so ein Vergleich immer, aber gerade bei Elektrik/Elektronik haben moderne Fertigungsmethoden und viel Konkurrenz schon zu einer besseren Preisgestaltung aus Kundensicht geführt.

Und na klar, ein Tweed Deluxe von 1960 kostet heute mehrere tausend $/€ ... ein Oldtimer halt.
 
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Andererseits haben immer schon ganz ganz wenige am Auto selbst geschraubt und sich an irgendwas gewagt was mehr als Reifen- oder Oel-wechsel ist. Trotzdem schimpfen alle über "zu viel Elektronik"....

Weil die 5 € Schraube inzwischen nicht mehr von der freien Werkstatt gewechselt werden kann, sondern gleich ein Kombiteil ausgetauscht werden muss und dass teilweise auch nur mit spezieller Software die ausgelesen werden muss und die nur die Vertragswerkstatt hat.

Ich habe noch nie an Amps geschraubt, aber vielleicht ist es da ähnlich ? Also nicht nur Widerstand XYZ tauschen, sondern es muss gleich die Platine raus ? ( ich weiß es nicht )

Und - das habe ich schon öfter gesagt. Alles was mit Chips und Bytes zu tun hat, hat den Charme eines Nintendos, Massenware.
Die wird einfach weniger geschätzt.

Das Schimpfen vernimmt man aber in der Regel nur von Besitzern von Amps ohne Elektronik, bzw. von denen, die es sich leisten könnten.
Vielen ist es egal. Sie freuen sich, dass es inzwischen auch recht günstige Röhrenamps gibt
 
Ich habe noch nie an Amps geschraubt, aber vielleicht ist es da ähnlich ? Also nicht nur Widerstand XYZ tauschen, sondern es muss gleich die Platine raus ? ( ich weiß es nicht )
Genau, ein bisschen ist es so.
Ein "klassisch" verdrahteter Amp macht es dir einfach, einzelne Bauteile aus- und einzubauen, man kommt überall hin, man kann gezielt z.B. einen Kondensator auslöten/testen, hat Messpunkte fürs Multimeter, etc. - und kann mit einem normalen Loetkolben recht fix und einfach und komfortabel arbeiten. Und - bei irgendwas zwischen 12 und 30 Bauteilen ist die Fehlersuche auch recht einfach. (Auch hier wird's haarig, wenn Reverb und Tremolo usw. dabei sind, das ist schon klar)

Ein "moderner" Amp hat mechanisch ganz andere Anforderungen (kleine Platine, eng bestückt, man kommt schwer dran, etc.) und hat eben oft auch "mehr" an Bord (mehrere Kanäle, aufwändigere Klangregelung), evtl sogar Effekte (also Chips)... die Schaltpläne sind entsprechend komplex und schwerer nachvollziehbar. Ist also nur was für die Fachwerkstatt oder den SEHR versierten Amateur.

So ist das zumindest grundsätzlich.

Aber eben auch: Ich habe erfolgreich meine billigen Platinen-Amps (Fender Champion 600 und Fender Excelsior) stur nach Anleitung erfolgreich gemodded (mit den "alnicomagnet" mods von eBay) - hier wusste ich nur zum Teil, was ich genau mache bzw. warum, und ja es war etwas fiddelig, aber es ging. Zudem ist es auch ein bisschen eine Kultur-Frage oder ein Erfahrungsthema: Ein Vintage-Amp-Tech lötet seit Jahrzehnten an "gross" dimensionierten und mit "alt" verdrahteten Amps rum und ist da zu Hause - da fehlt es dann oft auch an Willen, sich mit einem kleineren Lötkolben viel feiner bewegen zu müssen, sich neue Arbeitsweisen aneignen zu müssen, usw.

Und das ist schon ein Spannungsfeld: Auf der einen Seite der deutsche gelernte Elektrotechniker, der dank fundierter Ausbildung mit Schaltplan und Messgeräten "alles" reparieren kann - und dann der mit der Erfahrung gewachsene amerikanische Amp-Guru, der kann was er kann und von Dingen die Finger lässt, die er eben nicht kann. Der "deutsche" repariert dir auch einen modernen Mehrkanaler mit Effekten (der "amerikanische" nicht) - aber dafür weiß der "amerikanische" eben auch, welche Toleranzen noch okay sind, welche Fehlerbilder es gibt, wie der Amp eigentlich klingen sollte, wie das alles so aussehen sollte, usw. Beides richtig und wichtig, aber eben unterschiedlich.

Dazu sei gesagt: Mein Papa hat einen Hifi-Verstärker aus den 1960ern, voll mit Platinen und Transistoren und Elkos. Das Teil hatte in den Jahrzehnten diverse Problemchen (altersbedingt), aber ist bis heute am Laufen und klingt toll. War ab und an ein bisschen eine Suche, einen fähigen Techniker mit Zugang zu den "richtigen" Teilen zu finden, aber es geht. So grundsätzlich auch bei Gitarren-Amps. Ist halt nur etwas anstrengender.

Oder anders: Deinen modernen BMW "musst" du quasi zur Fachwerkstatt bringen bei komplexen Themen, die freie Werkstatt wird sich da nicht an alles rantrauen. Deinen BMW 2002 von 1970 wirst du wahrscheinlich zu einer Werkstatt bringen, die sich mit Oldtimern auskennt, und nicht unbedingt zum BMW Service.
 
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Ich habe noch nie an Amps geschraubt, aber vielleicht ist es da ähnlich ? Also nicht nur Widerstand XYZ tauschen, sondern es muss gleich die Platine raus ? ( ich weiß es nicht )

Amps die auf Platine aufgebaut sind haben die Bauteile zur Unterseite hin (so dass man die sieht wenn man das Chassis umgedreht vor sich liegen hat) was defacto ein Problem darstellt wenn man was wechseln muss weil ja die Lötstelle auf der vom Betrachter abgewandten Seite sitzt. Wer ordentlich arbeitet macht sich oft die Mühe und baut die Platine aus was, je nachdem wie der Designer des Amps das vorgesehen hat, eine schnelle aber auch eine langwierige Sache sein kann (zB Hauptplatine JVM raus = mind 1h Arbeit). Etliche Modder oder Reparateure (ich red hier absichtlich nicht von Technikern) knipsen deswegen die Bauteile so ab das die alten Anschlußdrähte stehen bleiben und löten dann den Ersatz bzw den Austausch an diese Stumpen (und übergießen das dann noch wahlweise mit schwarzem Goop). Vorteil ist hier dass es schnell geht und das man den Amp garantiert wieder zur Reparatur bekommt weil diese Vorgehensweise per se in meinen Augen Pfusch ist (ich hatte zB schon einige Marshalls hier die von einem Modder-Shop in Köln (NICHT Sven/Bierschinken) kamen und die aufgrund exakt dieser Vorgehensweise Probleme hatten) und man so dem Kunden den korrekten Einbau der Bauelemente im zweiten Gang dann zahlen lässt.
Bei einem PtP oder auf Turrets aufgebautem Amp ist der Vorgang des Bauteiletausches deutlich leichter weil meistens die Lötstellen zusammen mit dem Bauteil auf der selben Seite liegen und von unten (bzw oben wenn der Amp auf der Werkbank liegt) gut zu erreichen sind. So tausch ich zB die Netzteilelkos eines alten JMPs in der Zeit in der ich beim JVM oder TSL grad mal die Platine raus hab....
 
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Was Mods angeht, hab ich eher die Erfahrung gemacht dass Platinen zwar hinderlich sind...aber im Endeffekt oft nur die Kreativität des Modders beflügeln :D, "professionell" hin oder her.

Bei PTP-Aufbauten oder Turrets hat man oft Platz oder Kapazität, für zusätzliche Bauteile einfach ein kleines weiteres Board irgendwo hinzuschrauben oder die Leitungsführung so zu ändern dass es passt.
Bei Platinen-Aufbauten wird da oft wild rumexperimentiert...hatte jetzt schon mehrere alte Mesas bei mir auf dem Tisch, bei denen für ein "Bias Mod" wohl der Aufwand zu groß war einfach den fixen Widerstand auszulöten und einen Poti reinzulöten...da gabs dann fliegend-Verdrahtung und in der Luft hängende Trimmer zu den Röhrenfassungen und derlei Zeug :ugly:. Auch getauschte LDRs bei denen dann die Beinchen zu kurz waren und wie bei einem Stock "geschient" wurden... in der Regel sieht man solche Sparmaßnahmen bei PTP-Amps nicht so oft weil die Not dafür schlichtweg meistens nicht da ist.
 
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die alten Anschlußdrähte stehen bleiben und löten dann den Ersatz bzw den Austausch an diese Stumpen (und übergießen das dann noch wahlweise mit schwarzem Goop). Vorteil ist hier dass es schnell geht und das man den Amp garantiert wieder zur Reparatur bekommt weil diese Vorgehensweise per se in meinen Augen Pfusch ist
Da hilft es dann nur, wenn man sich vorher etwas schlau macht und vorher abspricht, wie gearbeitet werden soll. Für jemand ( wie mich ) wäre das schwierig, weil ich keine Ahnung hätte, auf was ich achten soll.

Von welchem zeitraum sprechen wir denn hier von 1. zu 2. Reparatur ? Ich frage weil:

a) es ja eine Gewährleistungszeitdauer gibt
b) ich wenn es nach ein paar Monaten passieren würde, ich mir 2x überlegen würde, ob ich nochmal zur gleichen Werkstatt gehen würde
 
Da hilft es dann nur, wenn man sich vorher etwas schlau macht und vorher abspricht, wie gearbeitet werden soll. Für jemand ( wie mich ) wäre das schwierig, weil ich keine Ahnung hätte, auf was ich achten soll.

Selbiges Problem bei dem Auftraggeber des schlimmsten Falles den ich hier hatte. Im Endeffekt war der Amp über einen Zeitraum von 2 Jahren 3x beim Modder (dessen Analyse: kein Problem gefunden) um ein Problem zu beheben das wohl thermal begründet war (vermutlich kalte Lötstelle, bei längerem Betrieb ging der Ton flöten) und schlußendlich hab ich das ganze rückgebaut und mit Neuteilen sauber verlötet, seitdem ist Ruhe. Der zweite Amp glänzte durch einen super Sound aber immer wieder auftretende Störgeräusche, die Odyssee war fast identisch, die Lösung auch.
 
nun ja, zum Glück hatte ich solche Probleme noch nie. Die einzigen beiden "handverdrahteten" Amps die ich je hatte liefen damals reibungslos und bei den aktuellen Amps ist ein solcher nicht dabei. Hier musste ich bisher nur die Röhren tauschen. toitoitoi ... ich nutze sie aber auch nicht exzessiv, also keine Proben, keine Gigs - nur zuhause. Jeden der Amps spiele ich pro Woche vielleicht 2-3 Std. Das hilft vielleicht auch für ein langes Leben :)
 
Ist Off Topic. Hast Du zum Thema was mitzuteilen?

Handgelötete Platine oder nicht, das scheint bezüglich des Gebrauchswerts immer noch schnuppe zu sein.

ptp Verdrahtung soll 3x so teuer sein. Das erscheint ökonomisch immer noch wenig sinnvoll. Kaufe ich einen einfachen Amp und lege den zweifachen Betrag sinnvoll an, habe ich, wenn der Amp nach 20 Jahren vielleicht mal aufgibt, viel Geld auf Kante.

Amps ohne Platinen sind offenbar was für Liebhaber.

OK, dann kläre ich dich mal auf. Er gibt PLATINENAMPS und Platinenamps. Bei ersteren, z.B. von Diezel, Bogner etc. brauchst du dir keinen Kopf zu machen da die Lötbahnen dick genug sind um nicht gleich bei der ersten mechanischen oder thermischen Belastung den Geist aufzugeben. Bei den Großserien kann das schon anders aussehen, bei den Billigteilen sowieso. Da sind die Lötbahnen z.T. so dünn das Versagen vorprogrammiert ist.
Handverdrahtete Amps haben den Vorteil, das Widerstände oder Kondensatoren relativ einfach ein-und ausgebaut werden können. Bei Platinenamps kannst du das meist vergessen bzw. es muss gleich die ganze Platine gewechselt werden.
Ob handverdrahtet besser klingt ? Who knows…. Ich hatte alte Marshalls, handverdrahtet, da gabs sehr gute aber auch schlechte. Ich hatte neue Diezel oder Bogner, da war kein schlechter dabei. Ich selbst spiele handverdrahtete Cornford und Tube Thomsen aber auch Platinen Bogner und Marshall, sind alle sehr gut im Ton.Holt der Amp seinen Sound aus der Endstufe (und das tun heute nur noch 1-kanaler), dann kann es was bringen. Bei modernen mehrkanaligen Amps, die den Sound in der Vorstufe produzieren und wo die Endstufe nur noch zur linearen Verstärkung des Vorstufensignals dient, wag ich es zu bezweifeln.
So gesehen sind handverdrahtete Amps etwas für Ton-Freaks, dem Publikum das heute kaum noch in der Lage ist den Sound einer Tele von einer Les Paul zu unterscheiden ists wurscht.
 
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Passt gerade ins Thema: anbei ein Bild eines aktuellen hand-verdrahteten Amps (Hersteller, Modell und Preis nenne ich absichtlich nicht).

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Ich gebe offen zu, dass dieser Old-School-Charme bei mir verfängt: der Aufbau erinnert mich an mein erstes (ererbtes) Dampfradio aus dem Hause Saba. Fehlt nur das Magische Auge...

Was sagen die Amp-Experten hier an Board: guter, durchdachter Aufbau oder schlampiges Rattennest? Ist ein derart aufgebauter Amp wirklich erstrebenswert?
Der bereits mehrfach genannte einfache Wechsel defekter oder überalterter Teile hier sollte eigentlich problemlos möglich sein (zumindest wenn man weiß, was man tut, was auf mich definitiv nicht zutrifft)...

Die Fragen sind übrigens absolut ohne Hintergedanken und aus reiner Neugier - ggf. sogar als Kaufberatung - gestellt. Ich bitte also, auf Polemik möglichst zu verzichten!
 
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Ja, wie du schon sagtest - der Aufwand ist größer, die Auswahl der Teile ist - oftmals - hochwertiger, und ein "handverdrahteter" Amp ist i.d.R. service-freundlicher/leichter zu reparieren.
Das ist der Punkt ! Nicht mehr aber auch nicht weniger. Ein Lob aufs Handwerk-egal welches. Das kostet eben ein wenig mehr, man weiß aber in der Regel, was man bekommt. Egal was man da nimmt.
Brötchen vom Bäcker - Discounter Bremsklotz
Möbelschreiner - Möbelhaus
Regionale Metzger/Gemüse-/Obstanbauer - Supermarkt....
Klasse vs Masse eben.
....Dort weiß jeder, was er macht. Und wie er es macht. Und wie man es ggf repariert, ohne direkt wegzuschmeißen. Zumindest im zweiten Beispiel :) Die "Wegwerf-Gesellschaft" kann man ja auch mal ein wenig entzerren, in dem Mann/Frau nicht nur das billigste vom billigsten kauft. Selektieren und sich ab und zu was gönnen. Geht nicht immer und überall, manchmal aber schon.
 
...guter, durchdachter Aufbau oder schlampiges Rattennest? Ist ein derart aufgebauter Amp wirklich erstrebenswert?...

Man muss das so sehen oder sagen: Es ist ein Aufbau, der sich von Anfang an seit Jahrzehnten bewährt hat. Die heißen NF-Eingangsleitungen sind zwar nicht geschirmt, aber kurz gehalten. Die Heizleitungen sind weit weg ans Chassis platziert. Die Verdrahtung zu den Reglern ist lang, aber in sich etwas verdrillt - meinetwegen. Busmasse an den Reglern - Standard. Die Schirmgitterwiderstände der Endröhren sind kurz bzw. eng an die Röhrenfassungen gelötet. Das BIAS-Poti ist nahe der Rückseite auf dem Chassis angeordnet - Standard.

Der Aufbau bzw. die Anordnung der Bauelemente hat sich ebenfalls seit Jahrzehnten bewährt und man kann bereits schon aus der Anordnung und Anzahl der Bauelemente grob sehen, wie die Stufen im Amp verschaltet sind.

Ob man nun die Netzteilbauelement auf eine separate Platine setzt oder hätte mit aufs Mainboard setzen können, ist Ansichtssache - im Bedarfsfall kommt man schnell ran.

"Erstrebenswert"... Es ist einfach eine Art Standard.
 
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nun ...... ich hab 15 jahre in der tonstudiotechnik gearbeitet , hab lay outs erstellt , mustergeräte komplett ( auch die gehäuse dazu ) bis zur serienreife aufgebaut .... da kommt viel zusammen , bzw , vieles beißt sich .
auf der einen seite , sollte alles kompakt und klein sein , preiswert zu fertigen und dann noch die anforderungen erfüllen . ein guter weg , ist ein kompromiß , bei dem man einfach auch mal ein drähtchen in kauf nimmt und eine platine zb so einbaut , das man sie zumindest mal zu einer seite wegklappen kann , ohne direkt die ganze kiste zerlegen zu müssen !

ich denke , das eine gutdurchdachte kompromißlösung , auch bei amps angebracht und sinnvoll wäre . ...... wenn ich allerdings neuere geräte aufschraube , sehe ich einfach nur noch den geiz ist geil effekt ........ was mich persönlich anwidert , wenn selbst an einem drähtchen in der länge gespart wird . ....... und dann das smd gedönse ! ....... wegwerf zeugs , da geht niemand mehr freiwillig dranne !

röhrensockel auf platinen ist auch mir ein garaus ..... und das schärfste , was ich jeh erlebt habe , waren röhren , die sogar ohne sockel direkt auf die platine gelötet waren !!!!

ich denke auch , das es sicherlich nicht schaden würde , wenn man in , sagen wir mal , manuell aufgebauten amps , abgeschirmte leitungen verwenden würde ..... dieses verdrillte zeugs bei nf leitungen ist ja da nur eine optische sache und wirklich nicht mehr ganz zeitgemäß .

steckverbindungen im nf bereich , innerhalb eines gerätes , braucht auch niemand ..... alles mögliche fehlerquellen , werden aber gemacht , damit alles " zusammengeschossen " werden kann .... und dann bitte wieder so , wie es früher mal war : zu jedem gerät , was neu erworben wird , gehört ein schaltplan ...... undzwar in der sprache des landes , wo das gerät ausgeliefert wird !!!!
 
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Etliche Modder oder Reparateure (ich red hier absichtlich nicht von Technikern) knipsen deswegen die Bauteile so ab das die alten Anschlußdrähte stehen bleiben und löten dann den Ersatz bzw den Austausch an diese Stumpen (und übergießen das dann noch wahlweise mit schwarzem Goop). Vorteil ist hier dass es schnell geht und das man den Amp garantiert wieder zur Reparatur bekommt weil diese Vorgehensweise per se in meinen Augen Pfusch ist (ich hatte zB schon einige Marshalls hier die von einem Modder-Shop in Köln (NICHT Sven/Bierschinken) kamen und die aufgrund exakt dieser Vorgehensweise Probleme hatten) und man so dem Kunden den korrekten Einbau der Bauelemente im zweiten Gang dann zahlen lässt.

Das man an Stumpen Bauteile anlötet ist möglich und keinesfalls ein Zeichen mangelnder Kompetenz. Die Frage ist wie es gemacht bzw. umgesetzt wurde. Einfaches dranpappen des Bauteils reicht nicht. Wenn man die Beteile allerdings mechanisch schon gut miteinander verbindet und dann Lötzinn drauf gibt, ist es sehr wohl eine langlebige Lösung. Sonst wäre diese Art von vorgehen nicht auch in einer NASA Richtlinie beschrieben.
 
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