"Handverdrahtet" - ja und?

  • Ersteller Gast284307
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... naja , könnte man(n) , frau , trans lange drüber diskutieren , was besser ist ..... mir ist jedenfalls noch kein verlötetes kabel an einem speaker abgefallen und ich spiele ja vorwiegend bass . ...... aber vielleicht sollte ich das zeugs mal auf ne rüttelplatte stellen *gggg

nein ...... nur optisch geht das gar nicht , auf der einen seite solide handarbeit , drähtchen für drähtchen gelötet ( die komischerweise den erschütterungen standhalten *ggg ) und dann diese kabelschuhe !! ...... zu mal ich es hasse , kabelschuhe auf steckfahnen zu stecken , die verzinnt sind .
 
Kabelschuhe mit dem Kabel vercrimpen und zusätzlich verlöten - hatten wir noch nicht (hab ich bei einer 212 Eigenbau-Box gemacht) - hält für die Ewigkeit in einer Box. Aber Kabel am Speaker anlöten wäre mir einfach zu umständlich (vorallem dann, wenn man so wie ich gerne mal die Speaker wechselt) ..
 
...
Eher lustig finde ich dagegen das Attribut handwired Box...

Naja, bei der Marshall 1960 HW z.B. bezieht sich das "handwired" auf das Plexi Topteil, für das diese Box gemacht ist:rolleyes:
 
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welchen Gebrauchswert hat es, wenn ein Amp "handverdrahtet" wurde? Oder wo liegt der wertbildende Faktor?
...
Oder wo sind die überzeugenden Gegenargumente?
Die Frage ist so ähnlich wie: welchen Vorteil hat Handarbeit?
Oder: welchen Vorteil hat Made in USA z.B. gegenüber Made in China?

Das sind einerseits handwerkliche Faktoren, andererseits hat das viel mit Ideologien zu tun.
 
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Und am besten noch Kabelenden verzinnen, bevor man sie in den Schukostecker oder Powercon schraubt
Am Ende glaubt jemand das noch und macht das wirklich.

Für mich als E-Ing in der Entwicklung gilt: möglichst wenig handwired.
- so ein Drahtverhau und Schaltung mit großer Fläche fängt sich mehr Störungen ein
- jedes Stück ist ein Unikat und muss kontrolliert werden - bei einer Platine sind die Verbindungen immer gleich
- Platienen, wenn sie nicht schlecht designt sind, sind heute sehr zuverlässig
- ich vermeide sogar Kabel zu Bauteilen an der Frontplatte. Die Bauteile sollte auch auf der Platine verlötet sein - natürlich mit etwas "Federweg", zu starr bricht leicht.
- Kabel gerne gecrimpt. Wenn das professionell gamcht ist, dann ist das enorm zuverlässig. (Beim Löten wird gerne die PVC Isloierung eines Kabels angeschmort. Da bildet sich HCl - und mit Wasser aus der Umgebungsluft ist das dann Salzsäure. Das Ganze gebunden in Flussmittelresten und fertig ist die Langzeitkorrosion mit Kabelbruch nach eineigen Jahren)

Wer auf so etwas wie Hand Wired steht, darf sich das gerne kaufen, wenn es sich gut anfühlt. Technisch gesehen ist das kein Vorteil.
 
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Kabelenden verzinnen, bevor man sie in den Schukostecker oder Powercon schraubt....:evil:
Hab ich auch schon gemacht (allerdings bei einem Verlängerungskabel), spricht ja auch nix gegen - ich löte halt gerne :D
 
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Antwort vom anderen E-Ing: Eine Leiterplatte gerne, wie @chris_kah schon erwähnt hat; nach Möglichkeit aber Richtig:
  • Masseflächen auf der Rückseite
  • die Leiterplatten-Dicke so, das irgendwelche Beschleunigungen (das Top fällt mal vom Amp) nicht gleich einen Platinenbruck nach sich ziehen
  • Schwere Bauteile auf der Platine befestigt (nicht nur geklebt)
  • Keine Hartpapier-Platinen (in einigen Amps immer noch zu finden)
  • Das Leiterbahn-Routing optimiert auf die Funktion - und nicht auf billige Herstellung
Klar - das Ganze ist eine Preisfrage: in unserer "Geiz ist Geil" - Welt wollen alle so wenig wie möglich bezahlen und dafür das beste bekommen - und das Marketing der jeweiligenHersteller unterstützt das.

Hierzu:
- so ein Drahtverhau und Schaltung mit großer Fläche fängt sich mehr Störungen ein
Hab ich eine etwas andere Meinung: wenn ich die Fender-Amps aus den alten Zeiten anschaue (und auch nachgebaut hab) ist die Abschirmung durch das massive Stahlblechgehäuse weit besser als bei vielen neueren Leiterplattenamps (lässt sich Messtechnisch nachweisen).
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
spricht ja auch nix gegen
Doch - die Sicherheit:

Lötzinn ist duktil und wenig elastisch. Er verformt sich plastisch, dehnt sich aus und bekommt eine helle, matte Oberfläche. Aber es federt nicht elastisch zurück.
Unter dem Druck einer Verschraubung weicht das Lötzinn dem Druck aus und fließt langsam zur Seite oder wo auch immer Platz ist.
Nach einiger Zeit (dies können u.U. Jahre sein) ist die Spannung aus der Verschraubung raus und die verzinnte Litze liegt fast lose in der Schraubklemme. Der ohmsche Widerstand steigt und damit auch die Verlustleistung an der Klemme, was bis hin zum Brand führen kann.
 
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Tja, wieder was dazu gelernt - Danke für den Hinweis - bin davon ausgegangen, dass es besser sei die einzelnen Adern zu verzinnen (eben wegen der Verschraubung), aber mit diesem Hintergrund, werde ich das wohl künftig lassen ..
 
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Wobei der Boogie Mark V in Bubinga für 8000€ durchaus mit Platinen bestückt ist, anders wäre wsch. die Funktionalität gar nicht umzusetzen.
Da stimmt die Qualität und der Klang, und das wohl auch für viele Jahre.
Insofern muss man das wohl immer individuell betrachten, nur basteln will wohl an einem Boogie niemand ;)

Und genau so ein Amp ist mir abgeraucht: Die Dioden für irgendeine Gleichrichtung zur Spannungsversorgung von Kanalumschaltrelais hatten sich von der Platine ausgelötet. 3 Stunden Technikeraufwand die Platine zu demontieren, spezielle Mesa Ersatzteile erneuert und Testlauf. Ca. 500 Swiss-Dollars Rechnung.
Ehrlich gesagt war ich als Kunde echt angepisst. Mesa-Qualität kann man in der Pfeife rauchen. Die Teile sind nicht besser gebaut als irgend ein Marshall, Peavey oder was weiss ich. Nur kosten diese Amps nur ein Drittel. Nur meine Meinung.
PS: war ein Mesa Mark V
Da fühl ich mich mit einem simplen Einkanaler wohler. Ob ptp oder Platine is mir Wurscht.
 
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...Unter dem Druck einer Verschraubung weicht das Lötzinn dem Druck aus und fließt langsam zur Seite oder wo auch immer Platz ist.
Nach einiger Zeit (dies können u.U. Jahre sein) ist die Spannung aus der Verschraubung raus ...


OT

Ich meine, vor Jahren mal in einem Buch für Heimwerker gelesen zu haben: Das A und O war es, die Adern zu verzinnen. Am besten noch mit irgendeinem Flussmittel... Säurehaltig? Egal! Dann erst ab damit in den Netzstecker... :facepalm1:
Schon irgendwie verrückt, was es mal alles so gab.

/OT
 
Nur zwei Cents: Die echten alten Fenders sind genial einfach, aber auch genial vom Layout her. Da sind die ganzen Kabel eben so verlegt, dass es NICHT zu Einstreuungen und Brummen und gegenseitiger Beeinflussung kommt, auch die Masse-Spots sind mit Bedacht (oder nach viel Probieren) so gewählt, dass es "passt". Es ist erstaunlich, wie fast beängstigend leise ein originaler Fender Champ oder Princeton sein kann, wenn er wirklich fachgerecht gewartet wurde. Aber ja, es reicht im Zweifel ein falsch gelegtes Kabel oder ein pfuschender Techniker und schon wird es schwierig.

Der Vorteil der "alten" Bauweise - dicke Bauteile, frei verdrahtet oder mit Board - ist schlicht die Wartbarkeit und Nachvollziehbarkeit. Bei einfacher aufgebauten Amps kann man auch ohne Schaltplan grob nachvollziehen, was von wo kommt und wohin geht, und welche kritischen Teile man sich anschauen sollte. Und dann kann man "mal eben fix" mit einem recht kräftigen Lötkolben loslegen, ohne sich um Beschichtete Platinen und Kleckse und sich ablösende Leiterbahnen oder verschmurgelnden Platinen-Lack Gedanken machen zu müssen. Man kann fix modifizieren, reparieren, oder eine Wartung machen, man kommt überall einfach hin. Sollte mal wirklich was schiefgehen - abrauchender Ausgangstransformator beispielsweise - kann eine Platine halt mal ziemlich "hin" sein, mit auf einem stabilen Turret Board hingegen kann man auch nach so einem GAU weiterarbeiten.

Diese "alte" Bauweise hat ihre Langlebigkeit bewiesen (nur darum können ja alle möglichen Helden ihre Tweed Champs usw. heute noch spielen!). Bei Platinen gibt es mehr Unwägbarkeiten - es gibt toll gemachte Platinen, mit genug Materialstärke und Platz für die Leiterbahnen und solider Konstruktion - aber auch die sind in jedem Fall "fiddeliger" als die etwas grob-klobigen "alten" Bauweisen. Und es gibt eben auch jede Menge Platinen, die zu dünn sind, wo die winzigen Leiterbahnen total eng beisammen sind, so dass man im Falle eines erforderlichen Kondensator-Tauschs am besten in einen Reinraum zur Chipherstellung begibt und mit Lupe und Skalpell arbeitet. Und klar, dann gibt's die modernen beidseitig bestückten und mit SMD-Bauteilen versehenen Platinen, wo man als Ottonormalverbraucher schlicht "gar nix" mehr selbst machen kann und wo auch versierte E-Technik-Bastler in Schwitzen kommen, weil es mechanisch eher Goldschmiedekunst ist als Elektronik-Löten.

Lange Rede, kurzer Sinn: Bei hochwertigen und "fuer die Ewigkeit" gebauten Röhren-Amps ohne zu viel Schnickschnack macht eine "altmodische" Verdrahtung nach wie vor Sinn. Die Teile sind mechanisch wie thermisch widerstandsfähig und mit einfachen Mitteln wart- und reparierbar. Aber eben auch teuer in der Anschaffung.
 
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nunja, wenn jemand 4000€ + für einen Amp haben möchte, ist es natürlich gut den Preis durch irgendetwas relativieren zu können.
Da bietet sich so etwas an. Wobei ich denke, dass das schon angebrachte Argument des Lötroboters gar nicht von der Hand zu weisen ist.

Die kleinen Schmieden - egal ob Amps oder Pedale - fangen ja in der Garage an. Da bleibt ja nichts außer Handarbeit. Etabliert sich die Marke, kann man dann kaum mehr zurück, weil dann der Aufschrei groß sein wird -> "wird ja alles schlechter".

Dann bleibt oft nur das Splitten der Linien in "Handwired" und "Asien"
 
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Nur zwei Cents: Die echten alten Fenders sind genial einfach, aber auch genial vom Layout her. Da sind die ganzen Kabel eben so verlegt, dass es NICHT zu Einstreuungen und Brummen und gegenseitiger Beeinflussung kommt, auch die Masse-Spots sind mit Bedacht (oder nach viel Probieren) so gewählt, dass es "passt". Es ist erstaunlich, wie fast beängstigend leise ein originaler Fender Champ oder Princeton sein kann, wenn er wirklich fachgerecht gewartet wurde. Aber ja, es reicht im Zweifel ein falsch gelegtes Kabel oder ein pfuschender Techniker und schon wird es schwierig.

Der Vorteil der "alten" Bauweise - dicke Bauteile, frei verdrahtet oder mit Board - ist schlicht die Wartbarkeit und Nachvollziehbarkeit. Bei einfacher aufgebauten Amps kann man auch ohne Schaltplan grob nachvollziehen, was von wo kommt und wohin geht, und welche kritischen Teile man sich anschauen sollte. Und dann kann man "mal eben fix" mit einem recht kräftigen Lötkolben loslegen, ohne sich um Beschichtete Platinen und Kleckse und sich ablösende Leiterbahnen oder verschmurgelnden Platinen-Lack Gedanken machen zu müssen. Man kann fix modifizieren, reparieren, oder eine Wartung machen, man kommt überall einfach hin. Sollte mal wirklich was schiefgehen - abrauchender Ausgangstransformator beispielsweise - kann eine Platine halt mal ziemlich "hin" sein, mit auf einem stabilen Turret Board hingegen kann man auch nach so einem GAU weiterarbeiten.

Diese "alte" Bauweise hat ihre Langlebigkeit bewiesen (nur darum können ja alle möglichen Helden ihre Tweed Champs usw. heute noch spielen!). Bei Platinen gibt es mehr Unwägbarkeiten - es gibt toll gemachte Platinen, mit genug Materialstärke und Platz für die Leiterbahnen und solider Konstruktion - aber auch die sind in jedem Fall "fiddeliger" als die etwas grob-klobigen "alten" Bauweisen. Und es gibt eben auch jede Menge Platinen, die zu dünn sind, wo die winzigen Leiterbahnen total eng beisammen sind, so dass man im Falle eines erforderlichen Kondensator-Tauschs am besten in einen Reinraum zur Chipherstellung begibt und mit Lupe und Skalpell arbeitet. Und klar, dann gibt's die modernen beidseitig bestückten und mit SMD-Bauteilen versehenen Platinen, wo man als Ottonormalverbraucher schlicht "gar nix" mehr selbst machen kann und wo auch versierte E-Technik-Bastler in Schwitzen kommen, weil es mechanisch eher Goldschmiedekunst ist als Elektronik-Löten.

Lange Rede, kurzer Sinn: Bei hochwertigen und "fuer die Ewigkeit" gebauten Röhren-Amps ohne zu viel Schnickschnack macht eine "altmodische" Verdrahtung nach wie vor Sinn. Die Teile sind mechanisch wie thermisch widerstandsfähig und mit einfachen Mitteln wart- und reparierbar. Aber eben auch teuer in der Anschaffung.

Solange die alten Boards nicht die "tweed disease" bekommen ist alles gut. Dabei zieht Wasser in Boards ein sie werden partiell leitend.
Da kann man sich dann einen Wolf suchen bzw. nachdem man das Problem entdeckt hat sowiso das ganze Board erneuern.

Ansonsten stimme ich dir grösstenteils zu.
 
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Solange die alten Boards nicht die "tweed disease" bekommen ist alles gut. Dabei zieht Wasser in Boards ein sie werden partiell leitend.
Wieder was gelernt, das Thema war mir bisher nicht bekannt. Aber klar, logisch nachvollziehbar dass das passieren kann.

(Kleiner Ausflug - wer mal mehr zu alten Amps sehen mag und ganz gut Englisch versteht, der schaue sich den YouTube Kanal von "Uncle Doug" an - ich finde es total entspannend, das zu verfolgen)
 
Die kleinen Schmieden - egal ob Amps oder Pedale - fangen ja in der Garage an. Da bleibt ja nichts außer Handarbeit.

Ja und nein...heutzutage kann man Platinen für einen akzeptablen Preis auch als Einzelstück anfertigen lassen (ohne Bestückung) aber das bedingt einen ausgebufften Layouter und selbst dann gibts noch "room for improvement" und das kann (und will) so eine kleine Schmiede sich meist nicht leisten. Manche machen den Schritt (zb Stefan Hüther von RedStuff) aber die vorwiegende Anzahl baut halt PtP oder Turret weil man es auch schnell korrigieren und umstricken kann (was bei Platine eher nicht so einfach möglich ist) um zB auf Kunden(extra)wünsche einzugehen...
 
Hallo,

welchen Gebrauchswert hat es, wenn ein Amp "handverdrahtet" wurde? Oder wo liegt der wertbildende Faktor?

Klar, der Aufwand ist größer. Aber daß nicht "handverlötete" Amps eine hohe Fehlerquote hätten, wird nicht kolportiert?

Bei einem Anbieter heißt es:

"Die Schaltungen sind jeweils 100 % "handverdrahtet" (ptp), weil wir auf diese Weise mit selektierten Bauteilen arbeiten können, die den...Amps ihren bewährten guten Sound geben"

Selektierte Bauteile....ginge auch ohne "handverdrahtet"?

Also sollte, wer es auf anderem Wege ohne Handarbeit schafft, auf eine solche verzichten, um den Amp günstiger anbieten zu können?

Oder wo sind die überzeugenden Gegenargumente?

Ziemlich ahnungslos dein Beitrag oder deppert wie die Bayern so sagen. Sollte der Name Programm sein ?
 
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