Richtig, wobei vor allem "zuviel Gain" schwer zu definieren ist. Wie so viele habe ich im Lauf der Zeit immer mehr (und dann noch mehr...) Gain eingestellt, und in späteren Jahren dann auch wieder den Weg zurück gefunden. Das Equipment muss das aber halt auch mitmachen.
Was in dem Video gezeigt wird, ist kein Feedback der gespielten Noten, sondern Mikrophonie, und das scheint auch bei Dir das Problem zu liegen. Der Unterschied ist leicht festzustellen, wenn Du alle Saiten abdämpfst. Hört man dann immer noch einen Pfeifton, meist in sehr hoher Frequenz und sehr gleichmäßig, liegt es entweder am PU, dessen Aufhängung oder am Verstärker. Mikrophonie ist schon auch ein Feedback, aber nicht beim eigentlichen Nutzsignal, sondern es entsteht durch das Mitschwingen kleiner Teile, die entweder dadurch ein unerwünschtes Signal erzeugen können oder selbst im Signalweg liegen.
Letzteres aber so gut wie ausschließlich bei Röhrenamps, bei denen können u.U. in einer Röhre Teile locker werden und dann ins Schwingen geraten. Es gibt auch manchmal die Selbstoszillation in Amps, z.B. durch ungünstig verlegte Kabel, aber bei einem auf Platinen aufgebauten Amp ist das extrem selten. Würde ich ausschließen, vor allem weil es nicht mit allen PUs auftritt.
Bleiben die PUs und deren Aufhängung. Der HK hat schon ordentlich Gain-Reserven, und vermutlich wird das Signal dabei schon relativ früh stark komprimiert, was Mikrophonie begünstigt. Die zum Vergleich genommenen Röhrenamps erzeugen den gewünschten Sound vielleicht einfach ohne soviel Kompression, deshalb überschreitest Du die Grenze nicht.
Mal abgesehen davon, dass Eure Probenraum- und Bühnenaufstellung offensichtlich doch recht ungünstig ist (Boxen in Ohrenhöhe aufstellen, dafür weniger Lautstärke macht den Sound auch insgesamt deutlich besser kontrollierbar), sollte man aber auch die jetzige Position in den Grff bekommen können - wenns beim NeckPU geht, muss es auch mit den BridgePU gehen.
Aktive PUs wie die EMGs sind eigentlich extrem unanfällig für Mikrophonie, weil ihre Spulen im Werk in Epoxidharz oä eingegossen werden. Zu lockere Drähte in den Spulen sind dabei so gut wie ausgeschlossen. Was aber schon eher mal passieren kann, ist das Mitschwingen der Federn an den Schrauben, mit denen ein PU in der Höhe verstellt wird. Diese Federn werden vom Schall zum Mitschwingen angeregt und induzieren dann im PU in gleicher Weise eine Spannung wie schwingende Saiten.
Mach die Saiten mal runter, schraub den Rahmen samt BridgePU ab und nimm ihn raus. Du musst also gar nichts verstellen. Dann deämpfst Du die Federn ringsuzm mit Klebeband ab, damit sie nicht mehr mitschwingen können. Zur Sicherheit würde ich noch etwas Schaumstoff, wie man ihn oft in Verpackungen verwendet, zuschneiden und unter dem PU in die Fräsung stopfen. Dann sollte eigentlich nichts mehr mitschwingen können.
Gruß, bagotrix